LL.M. vs. Dr.

Alle Fragen, die den Bereich des Foren-Namens abdecken

Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

LL.M. vs. Dr.

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ist vielleicht eine merkwürdige Überschrift. Mein "Problem" ist folgendes. Im moment ist in Köln lange Wartezeit aufs Ref.. Würde deshalb bis dahin gerne eine Qualifikation machen (wenn ich nicht einen Verbesserungsversuch mache). Jetzt frag ich mich, was "besser" wäre. LL.M. bescheinigt ja, dass man auch im Auslanf arbeiten kann. Während m.E. eine Promotion für Berwerbungen hier in D hilfreich sein kann.
Hat da jemand Erfahrungen?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

beides
Benutzeravatar
Einszweidrei
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 163
Registriert: Freitag 19. August 2005, 14:17

Beitrag von Einszweidrei »

Reine Geschmackssache. HAbe aber lieber den Dr. gemacht, weil in D angesehener.
Benutzeravatar
bilguer
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2753
Registriert: Montag 28. November 2005, 11:50
Ausbildungslevel: RA

Beitrag von bilguer »

Da muss man auch bei den Anwaltskanzeleien differenzieren. Zumindest in den eher ländlichen Gegenden ist ein Dr. mehr wert, da dort die allerwenigsten (insbesondere Mandanten) mit dem LLM nichts anfangen können.

Gruß
bilguer
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Schließe mich meinen Vorrednern an, es kommt wie immer darauf an, was Du machen willst. Mit beidem sieht's natürlich am Besten aus.
Übrigens ist die Aussage, mit einem LL.M. kann man auch im Ausland arbeiten, in der Pauschalität nicht richtig bzw. der Umkehrschluss, ohne LL.M. keine Arbeit im Ausland, ist nicht ganz korrekt.
sunstein
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 173
Registriert: Montag 9. Januar 2006, 12:31

Beitrag von sunstein »

Ich denke ein Dr. macht einfach mehr her. Das gilt wohl va acuh für kleinere und mittlere Kanzleien / wenn man sich selbständig macht. Aber wie ist das bei Großkanzleien: ist denen ein LL.M. nicht oft noch mehr wert, weil sie da sicher seien können, dass man wirklich vernünftig Englisch kann? Sich spezialisieren / wissenschaftliche Beiträge kann man doch schließlich noch später, oder? Außerdem können doch ausländische Mandanten mit einem Dr.jur. meist sowieso nicht viel anfangen und auch bei vielen deutschen Unternehmen (vor allem großen Banken und Finanzdienstleistern) verliert der Dr. doch auch immer mehr an Bedeutung zugunsten internationaler Abschlüsse, Auslandserfahrung etc. und wenn die Leute auf Mandantenseite keinen Doktortitel haben, dann verlangen sie doch auch bei ihrem Anwalt nicht danach...
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

sunstein hat geschrieben:Aber wie ist das bei Großkanzleien: ist denen ein LL.M. nicht oft noch mehr wert, weil sie da sicher seien können, dass man wirklich vernünftig Englisch kann? Sich spezialisieren / wissenschaftliche Beiträge kann man doch schließlich noch später, oder? Außerdem können doch ausländische Mandanten mit einem Dr.jur. meist sowieso nicht viel anfangen und auch bei vielen deutschen Unternehmen (vor allem großen Banken und Finanzdienstleistern) verliert der Dr. doch auch immer mehr an Bedeutung zugunsten internationaler Abschlüsse, Auslandserfahrung etc. und wenn die Leute auf Mandantenseite keinen Doktortitel haben, dann verlangen sie doch auch bei ihrem Anwalt nicht danach...
Würde ich im großen und ganzen von der Tendenz her auch denken. Natürlich ist der Dr. nichts Schlechtes (es sei denn man hat 5 Jahre für ein Rite in der Strafrechtsgeschichte gebraucht), und ich würde denken, dass es auch bei Großbuden noch genug Mandanten gibt, wo der Dr. einen gewissen Klang hat. Aber obwohl man mit Aussagen einzelner Partner vorsichtig sein muss (die vergessen Dahergesagtes sicher manchmal schnell), habe ich wiederholt gehört, dass in der Tat LL.M.-festes Englisch (was auch nicht immer so super toll sein m uss) und nachgewiesenes Interesse an Wirtschaftsrecht (Publikationen) wichtiger sein können als die 2 Buchstaben mit dem . dahinter.

Ich versuche mich übrigens an beidem (z. Zt. in Hälfte 2, übrigens weitestgehend wirklich aus Interesse und nur ein bißchen wegen der Buchstaben), ob das eine gute Idee war wird sich herausstellen.
Pippen
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 1296
Registriert: Dienstag 4. April 2006, 22:10

Beitrag von Pippen »

Mich haben beim LL.M immer die Kosten abgeschreckt, denn wenn LL.M dann schon im Amiland - nicht jeder ist gut genug für ein Stipendium...insofern ist der Dr. wohl auch etwas "kostengünstiger" (man kann ja nebenbei auch noch arbeiten).
sunstein
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 173
Registriert: Montag 9. Januar 2006, 12:31

Beitrag von sunstein »

Pippen hat geschrieben:Mich haben beim LL.M immer die Kosten abgeschreckt, denn wenn LL.M dann schon im Amiland - nicht jeder ist gut genug für ein Stipendium...insofern ist der Dr. wohl auch etwas "kostengünstiger" (man kann ja nebenbei auch noch arbeiten).
In England kann gibt es doch auch sehr gute LL.M-Programme. Hat den Vorteil das man danach schönes Englisch spricht (und nicht mit Amiaktzent).
Pippen
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 1296
Registriert: Dienstag 4. April 2006, 22:10

Beitrag von Pippen »

Wer will schon ins Mutterland der Hooligans, Snobs und des Oxford English 8-[ .
Benutzeravatar
bilguer
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2753
Registriert: Montag 28. November 2005, 11:50
Ausbildungslevel: RA

Beitrag von bilguer »

Na ja,soschlimm ist das nun auch wieder nicht!

:D
The Devil's Advocate
Power User
Power User
Beiträge: 714
Registriert: Dienstag 7. Februar 2006, 16:43

Beitrag von The Devil's Advocate »

Pippen hat geschrieben:Wer will schon ins Mutterland der Hooligans, Snobs und des Oxford English 8-[ .
Dann lieber ins Mutterland des Cockney English, ach nein, dass ist ja auch England! :D
Benutzeravatar
Kiesela
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7462
Registriert: Mittwoch 12. Januar 2005, 14:55

Beitrag von Kiesela »

Ich kann´s nur immer wieder sagen: Schottland! :D
Nur noch Schnösel und Spießer.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

bei der abwägung darf man eins sicherlich nicht verkennen: wenn man in einer kanzlei große unternehmen betreut, kommt man um den dr. eigentlich nicht herum. es ist immer ein ganz anderes bild, wenn man in gesprächen mit promovierten justitiaren, personalern oder leuten aus der revision sitzt, die alles promoviert sind und man selbst mit dr. angeredet wird (auch wenn man, wie ich, mit der diss nocht nicht ganz fertig ist :D ). mit "herrn xy, llm" wird keiner angesprochen. ein dr. spricht nun mal für (vermeintliche) kompetenz.

für die praktische arbeit kann ein LLM natürlich ungeheuer hilfreich sein, wenn man mit internationalen mandanten telefonisch verhandeln oder sachverhalte erklären muss. die notwendigen sprachkenntnisse kann man sich aber sicherlich auch "on the job" aneignen.

meiner ansicht nach ist ein dr. in deutschland für einen rechtsanwalt mehr wert als ein llm. in anderen berufsfeldern für juristen mag das anders sein
sunstein
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 173
Registriert: Montag 9. Januar 2006, 12:31

Beitrag von sunstein »

Warum reden die Dich mit Dr. an, wenn Du noch gar nicht fertig bist? Sagst Du denen gleich nach dem Du Dich vorgestellt hast, dass Du gerade dabei bist zu promovieren? Iü, wenn die selbst alle promoviert sind: "von Dr. zu Dr." lässt man den Titel eigentlich weg.
Antworten