Beide Examina bestanden. Und jetzt?

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Gelöschter Nutzer

Beide Examina bestanden. Und jetzt?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Habe zweimal 8,XX Punkte. Was kann ich damit jetzt machen?

Bitte nur ernstgemeinte Antworten.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Diese Frage kann nicht ernst gemeint sein. Du fragst jetzt andere Leute, was Du mit Deinem Leben machen sollst? Ich verstehe nicht, was diese Frage soll - wieso sollen Dir Dritte auch nur ansatzweise diese Frage beantworten können? Wie wäre es damit, sich mal zu bewerben? Oder machst Du Dir jetzt erst Gedanken, in welche Richtung das Schiff fahren soll???

Was Du mit den 8,XX Punkten machen kannst, kann Dir derjenige sagen, der Deine Bewerbung analysiert, aber wohl kaum hier das Forum...

Wenn Du nur darauf hindeuten wolltest, dass Du Dein Examen bestanden hast, dann herzlichen Glückwunsch... :-s
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Christian aus Mainz
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Beitrag von Christian aus Mainz »

ich kann die frage etwas verstehen. du findest hier vielleicht keine antworten, aber denkanstöße. mir geht es in bißchen ähnlich. ich habe jura studiert um frei im geist zu sein und nun, wo mein zweites examen geschrieben ist, muss ich mich bald festlegen und viel hängt von der ersten festlegung ab. ich würde aber gerne so frei sein, wie ich jetzt bin.irgendwie ist mir auch nicht so ganz klar, was ich machen will. jobsicherheit, interessante aufgabe, finanzen, arbeitsbelastung, marktlage und natürlich meine stärken und schwächen, das sind die themen, über die ich momentan stark nachdenke.

cam
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Klar ist die Frage ernst gemeint. In Jura ist halt so viel von der Note abhängig. Ich wollte einfach wissen, welche Optionen ich noch habe und welche bereits verschlossen sind.

Klar sind das überdurchschnittliche Examina. Frage ist halt, für was es reicht und für was nicht mehr.

Ich sollte mich eigentlich jetzt freuen und fühle mich aber ziemlich leer. KA wieso. Komisch eigentlich.

Um ehrlich zu sein, die Zeit ohne Stationen in der Vorbereitung der mündlichen Prüfung war die beste überhaupt. Ich war super frei und nur von mir selbst abhängig.

Jetzt habe ich die Möglichkeit zu promovieren, da ich bereits einen sehr netten Doktorvater finden konnte. Andererseits habe ich keine Lust auf Lehrstuhlarbeit, da ich einige seiner Mitarbeiter nicht sehr nett finde.

Auch könnte ich schon bei einer Großbude anfangen - allerdings weiß ich, dass dies sehr arbeitsintensiv ist und habe darauf - mit knapp 28 Jahren - noch keine Lust. Oder habe diese schon, dann würde mir aber - wegen Promotion oder LL.M. - vielleicht später etwas fehlen. Ich weiß nicht.

Vielleicht Luxusprobleme, aber vielleicht versteht mich ja hier einer. Gerne auch per PM.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Oops, hatte den vorherigen thread nicht gelesen.
Zuletzt geändert von Gelöschter Nutzer am Freitag 19. Mai 2006, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

ja - das angebot besteht.

ich dachte früher auch, das wäre das einzig wahre.

aber ich weiß auch, wie es in einigen großbuden hinter den kulissen zugeht - mobbing, penisneid etc.

darum bin ich jetzt unsicher. klar sind 80T nett und auch völlig ausreichend (trotz steuern), nur muss das umfeld eben auch stimmen.

und da bin ich mir eben bei dieser kanzlei, von der das angebot kommt, nicht sicher.

sonst würde ich hier auch nicht nachfragen.

ist denn keiner in der gleichen situation?

kann doch nicht sein, dass ihr schon alle wisst, was ihr mal machen wollt und das dann auch durchzieht.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich weiß es auch nicht, habe aber (Ref. steht noch vor mir) auch noch zwei Jahre Zeit. Allerdings wird wahrscheinlich die Frage früher kommen als ich zur Zeit denke.
Die Probleme sind auf jeden Fall verständlich, und ich muss ganz ehrlich sagen dass 80 Tausend Euro pro Jahr (jetzt ja wohl eher 90) für einen Berufsanfänger wirklich sehr verlockend sind (mehr zahlen ja wohl nur noch die I-Banken und manche Unternehmensberater, oder?), umso bewundernswerter, dass Du Dich davon nicht blenden lässt.

Was die anderen Möglichkeiten angeht kann ich leider auch keine wirklich schlauen Tips geben, wie gesagt sind die Probleme sehr verständlich, aber das Patentrezept kenne ich auch nicht!
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

In der gleichen Situation bin ich noch nicht, habe erst an diesem Montag meine letzte Examensklausur geschrieben und habe erst im September meine Examen in der Tasche (wenn alles glatt läuft).

Trotzdem habe ich schon in der Anwaltsstation 9 Monate bei einer Großkanzlei verbracht, damit ich eine Ahnung habe, wie es sich dort so arbeitet. Ich habe dort mit vielen Anwälten sehr interessante Gespräche führen können - nicht alles was glänzt, ist Gold.

Meine Wahlstation werde ich ich in einem spezialisierten Spin-Off einer anderen Großkanzlei verbringen, um einen entpsrechenden Vergleich zu erhalten. Hierauf freue ich ganz besonders und will damit meine Eindrücke abrunden.

Jedenfalls kann ich folgendes sagen:
Großkanzlei ist nett wegen des sehr hohen Einkommens bereits ab dem ersten Jahr. Die negativen Seiten sind in diversen Threads schon durchgekaut worden (Arbeitszeiten, soziale Vereinsamung im Privatleben, Familienfeindlichkeit, schlechte Leverage, Partneraussichten, etc.) und sind nicht zu verkennen. Das Arbeitsklima ist zum Teil desaströs, hängt vom vorgesetzten Partner ab und kann einen richtig kaputt machen.

Daher tendiere ich persönlich eher zu einer mittelgroßen, spezialisierten Kanzlei (Boutique). Da gibt es dann zwar weniger im Geldbeutel, dafür sind die Arbeitsstrukturen deutlich besser und ich komme mir nicht vor wie eine Henne in einer Legebatterie. Natürlich kann das Klima von Boutique zu Boutique anders sein, spricht auch schlechter.

Alternative: Selbständigkeit in einem spezialisierten Bereich. Die Gefahren eines solchen Weges in die Eigenständigkeit sind ja allgemein bekannt.

Öffentlicher Dienst: Nein Danke.

Hast Du denn keine persönlichen Eindrücke in der Anwalts- oder Wahlstation sammeln können, die bei der Beantwortung Deine Frage helfen könnten??
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

SpvGG Jung und Schück Rul hat geschrieben:Die Probleme sind auf jeden Fall verständlich, und ich muss ganz ehrlich sagen dass 80 Tausend Euro pro Jahr (jetzt ja wohl eher 90) für einen Berufsanfänger wirklich sehr verlockend sind (mehr zahlen ja wohl nur noch die I-Banken und manche Unternehmensberater, oder?), umso bewundernswerter, dass Du Dich davon nicht blenden lässt.
Ich denke mal die meisten guten Juristen lassen sich von dem geld nicht blenden (sonst wären sie auch keine guten Juristen :D )

Die Probleme bei großkanzleien sind allgemein bekannt. Die meisten stört vor allem das dadurch bedingte fehlende Privatleben. Denn gerade wenn man Ende 20/Anfang 30 nun sein erstes richtiges Geld verdient und den Examensstress hinter sich gebracht hat, stellt sich die Frage was man davon hat, bei diesen extremen Arbeitszeiten. Um ehrlich zu sein kenn ich auch keinen der meint, das er die 80.000€ auch wirklich braucht, vor allem wenn der Partner auch noch arbeitet. Wenn man zusammen 100.000€ heimbringt dann ist das weit mehr als man zum Leben braucht. Es bringt einem auch nichts über das Doppelte verfügen zu können, wenn man keine Zeit mehr dafür hat, das Geld überhaupt auszugeben.

Selbst welche die die Arbeit an sich spannend fanden sind dann doch wegen der Arbeitsbelastung zurückgeschreckt. Also ich schwanke auch extrem, hab die Anwaltstation allerdings ohnehin noch vor mir. Mal sehen wie das so läuft.


Alleredings noch was zur Festlegung: Das ist der eigentliche Vorteil von Großkanzleien. Man kann wohl relativ gut abspringen. Sowohl Unternehmen, als auch kleinere Kanzleien sehen Berufserfahrung bei Großkanzleiennicht ungern.
Allerdings weiß ich nicht wie das ist, wenn man nach 6 Jahren 150.000 verdient. Dann dürfte die Jobsuche wohl schwieriger werden, wenn man das Gehalt auch nur annähernd halten will.
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Einszweidrei
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Beitrag von Einszweidrei »

Also, wenn du die Möglichkeit hast zu promovieren, würde ich das auf jeden Fall machen. Die Mitarbeiter sind scheiße?? Ist doch egal, hauptsache der Doktorvater ist in Ordnung. Es gibt auch noch andere Mitarbeiter von anderen Lehrstühlen - man ist ja nicht auf diejeinigen am eigenen Lehrstuhl beschränkt.

Promotion kommt wohl auch einer freien Phase noch am nächsten. Man schreibt ein schönes Buch und bekommt auch noch einen Titel. Klar muss man für den Prof. arbeiten, aber erstens lernt man dabei einiges und in der späteren Phase der Diss. kann man vielleicht auch ein paar interessante Aufsätze selber vorschlagen und mit dem Chef gemeinsam schreiben.

Daher Wissenschaft = No. 1!!!

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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Einszweidrei hat geschrieben:Also, wenn du die Möglichkeit hast zu promovieren, würde ich das auf jeden Fall machen.
Vor allem wenn man zusammen mit der Promotion auch gleich ne Assi-Stelle angeboten bekommt.

Was will man mehr? Viele andere müssen sich ihren Lebensunterhalt während der Promotionszeit mühsam auf irgendeine andere Weise verdienen oder sogar Schulden machen.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Einszweidrei hat geschrieben:. Man schreibt ein schönes Buch und bekommt auch noch einen Titel.
Wenn es mal so einfach wäre!
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich tendiere auch zur Diss. Möchte danach auch noch nen LL.M. machen. Schließlich bin ich noch jung...

Kohlemäßig werde ich versuchen, nebentätig für eine Kanzlei tätig zu sein...aber erst nach der WM.

Kann man eigentlich mit den Noten noch Richter oder Referatsleiter werden? Das wäre nämlich die Alternative zur Karriere (die ich aufgrund den angesprochenen Negativaspekten nicht zwangsläufig will) - ein ruhiger Amtsgerichtsjob oder Behördenjob und keiner kann einem was...
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Also hier in Hessen brauchst Du fürs Richteramt derzeit 2x 10 Punkte + X.
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dionysos
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Beitrag von dionysos »

hardy hat geschrieben:Denn gerade wenn man Ende 20/Anfang 30 nun sein erstes richtiges Geld verdient und den Examensstress hinter sich gebracht hat, stellt sich die Frage was man davon hat, bei diesen extremen Arbeitszeiten.
Was bedeutet das in Wochenstunden? 50? 60? Mehr??
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