Wo verdient ein Nur-Notar wohl am besten (HH, Bay, DDorf)?

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Micha79
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Wo verdient ein Nur-Notar wohl am besten (HH, Bay, DDorf)?

Beitrag von Micha79 »

Man hört immer wieder, dass das Nur-Notariat in Bayern bzw. in HH ein durchaus lukrativer Job sein soll. Ich kann mir nicht genau darunter vorstellen, in welcher Größenordnung man sich bewegt. Wie stehen in etwa die Verdienstchancen:

1. eines Notars in einem Wirtschaftsnotariat in Hamburg?
2. eines Vorortnotars in Hamburg?
3. eines Landnotars in Bayern?
4. eines Notars in einem Wirtschaftsnotariat in München?

Ergänzend zu Frage 4: Gibt es so etwas überhaupt in Bayern? In HH können sich Notare, soweit ich weiß, ja zu Sozietäten zusammenschließen.

5. Zum Wirtschaftsnotariat in HH: Wovon hängt es ab, ob man in ein solches Notariat eintreten kann? Muss man am Anfang womöglich eine Art "Aufnahmebeitrag" oder Beteiligung (oder wie auch immer man es nennen mag) entrichten?

6. Zu Bayern hätte ich auch noch folgende Frage: Wo verdient man am besten, wo am schlechtesten? Ist der "Zusatz"verdienst in München gegenüber dem in einem Landnotariat oder einem Notariat in einer Stadt wie Würzburg so hoch, dass er die deutlich höheren Lebenshaltungskosten ausgleicht?

7. Ich habe bislang fast noch nichts gehört vom Nur-Notariat im Rheinland. Ist es in seiner Attraktivität vergleichbar mit HH und Bayern?

Ich danke für alle Antworten, wenn auch nur auf einzelne Fragen.
Gruß
Micha
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tinc.
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Beitrag von tinc. »

kennst du nicht den spruch: notare haben die lizenz zum gelddrucken (oder so ähnlich) ;-) ich glaube, bei den nur-notaren trifft das wirklich häufig zu.
Micha79
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Beitrag von Micha79 »

Das habe ich wohl gehört; ich habe aber auch gehört, dass Notare in den neuen Bundesländern vor erheblichen wirtschaftlichen Problemen stehen. Es gibt also wohl doch regionale Unterschiede; ich würde gern genaueres wissen.
ready_or_not
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Beitrag von ready_or_not »

Ohne das jetzt genau verifizieren zu können:

Der Verdienst eines Notars richtet sich nach den Beurkundungen die er vornimmt, und hier maßgeblich nach dem Wert der Urkunde. Entscheidend sind somit die "Mandanten".

Bei der Frage welche "Mandanten" der jeweilige Notar bekommt spielt mit Sicherheit der Ort eine Rolle, wichtig ist aber vor allem wohl der Notar selbst.

Das bedeutet bspw., dass in den wirtscahftlichen Zentren Deutschlands mehr "teuere" Urkunden erstellt werden. Zugleich musst Du dann aber auch einer derjenigen Notar sein, der dieses Urkunden abbekommt.

In Düsseldorf dürften nach Frankfurt die meisten extrem hochpreisigen Unternehmenskaufverträge zu beurkunden sein. Hier gibt es rund 40 Notare, nicht jeder von denen bekommt hiervon welche ab, die meisten landen bei dem bzw. den gleichen Notaren. Dies bedeutet das eine erhebliche Konkurenzsituation besteht (zumindest unter denen, die solche Sachen machen wollen).

Umgekehrt gibt es in einzelnen ländlichen Kreisen im rheinischen Notar genau einen Notar. Was in diesem Kreis anfällt, wird dieser in der Regel auch machen. Alles andere ist irgendwo dazwischen, wobei auch zu beachten ist, dass bspw. der Notar, der zwar auf dem flachen Land lebt, dort aber bspw. ein MDax Unternehmen seinen Sitz hat, ebenfalls u.U. viel Gesellschaftsrecht machen darf / muss. Zugleich können ber auch Immobliengeschäft auch auf dem flachen Land erhebliche EWrte darstellen ...

Was genau der Verdienst eines Notars ist varieriert folglich sehr stark und lässt sich sicher nicht fix angeben.

Was den "Eintritt" in ein Notariat anbelangt. Wir ein Notariat frei, wird dieses ausgeschrieben und man kann sich darauf bewerben. Wer das Notariat erhält hängt in erster Linie von der Dienstzeit ab.


Generell würde ich mir aber an Deiner sTelle überlegen, ob Du die Entscheidnung München/HH/ Rheinland tatsächlich vom Geld abhängig machen willst. Aus meiner Sicht gibt es Unterschiede zwischen diesen Gebieten die wesentlcih schwerer wiegen.

Weiterhin würde ich mir überlegen, ob - wenn denn wirklcih das Geld für Dich eine solche imense Wichtigkeit hat - Notariat tatsächlich der richtig Beruf für Dich ist. Sicher ist noch kein Notars Hungers gestorben, an den Verdienst eines Partners in einer der Prime Großbutzen kommt er allerdings in aller Rede nicht ran. Zugleich ahst Du als Notar neben dem Gesellschaftsrecht auch mit den "kleinen Leuuten" von der Straße zu tun. Ablehen kannst Du das nicht, selbst wenn Du im Ergebnis aufgrund der niedirgen Gebühren hierbei sogar drauf zahlst. Aus meiner Sicht ist ein soclhes breites Tätigkeitsfeld hoch spannend, aber ob es bei Deiner Interessenausrichtung das Richtige ist kannst Du nur selbst beurteilen.

zur wirklichen Profitmaximierung - wenn man das denn will - ist aber sichrerlich die Großbutze der vorzugswürdige Weg.
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

(Jedenfalls in Bayern:) R1 bis Siebenstellig (Zitat Schlafkatze, in: irgendein anderer Thread).
Kommt halt auf Lage und Mandantenstamm an, München ist logischerweise lukrativer als Bayerischer Wald oder Hof. :occasion5:
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Das mit dem Gelddrucken ist so eine Sache. Das wird ja auch über Patentanwälte gesagt ... und die, die ich kenne, sehen nicht so aus, als ob sie mehr als die Großbudenanwälte verdienen würden. Wie sieht es bei dir aus ready, hat dir schon mal jemand eine Gelddruckmaschine günstig angeboten?
ready_or_not
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Beitrag von ready_or_not »

Nö, aber ich bin ja auch (zumindest noch :) ) in einer Großbutze. Müsste man mal unsere Notarassesoren hier im Forum fragen (ich weiß zumindest von 3 ...).

Bei meinem Chef habe ich aber in der Tat das Gefühl, dass da irgendwo die Gelddruckmaschine steht ... deshlab rate ich auf Geld fixierten Kollegen ja auch zur Großbutze.

Auf der anderen Seite habe ich gerade von einem Immobilienpartner gehört, dass bei seinem letzten großen Immobilien Deal insgesamt 2,3 Mio an den Notar geflossen sind .... *gulp* . Allerdings wohl auch für irre viel Arbeit ...
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

ready_or_not hat geschrieben:Nö, aber ich bin ja auch (zumindest noch :) ) in einer Großbutze. Müsste man mal unsere Notarassesoren hier im Forum fragen (ich weiß zumindest von 3 ...).

Bei meinem Chef habe ich aber in der Tat das Gefühl, dass da irgendwo die Gelddruckmaschine steht ... deshlab rate ich auf Geld fixierten Kollegen ja auch zur Großbutze.

Auf der anderen Seite habe ich gerade von einem Immobilienpartner gehört, dass bei seinem letzten großen Immobilien Deal insgesamt 2,3 Mio an den Notar geflossen sind .... *gulp* . Allerdings wohl auch für irre viel Arbeit ...
...die hab ich aber auch (die Arbeit wohlgemerkt, nicht die Millionen).
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Das wird noch Herr Kollege!
ready_or_not
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Beitrag von ready_or_not »

Ehrlcihgesagt muss ich sagen finde ich das Gehalt gegenüber anderen Faktoren wie Freude an der Arbeit, Arbeitsatmosphäre, Kollegen etc. auch sekundär ....
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Micha79
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Beitrag von Micha79 »

Ihr habt natürlich recht, wenn Ihr sagt, dass man sich nicht in erster Linie am Gehalt orientieren kann. Wenn aber nun das Interesse für einen bestimmten Beruf besteht, finde ich es legitim, danach zu fragen, wo (innerhalb) dieses Berufes die besten Verdienstchancen bestehen (wobei das natürlich längst nicht das einzige und auch nicht das wichtigste Kriterium ist).

Gruß
Micha
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Beitrag von schlafkatze »

man kann'S halt innerhalb bayerns eher nur bedingt steuern, wo man hinkommt .... münchen: ja mit 50 jahren vielleicht mal ...
Der öffentliche Dienst braucht gar nicht für sich zu werben. Das ist wie Freibier auf der Wiesn, da braucht es auch keine konzertierten Marketinganstrengungen.
j 20.07.07
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Re: Wo verdient ein Nur-Notar wohl am besten (HH, Bay, DDorf)?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Das mit der Gelddruckmaschine ist ein altes Gerücht: Es stimmt nicht! Ich kenne selbst einige Notare (Rhl. und HH) persönlich. Richtig ist, dass die gut verdienen, aber bei weitem nicht so viel wie in einer Großkanzlei!!! Und die Arbeit ist durchaus viel und anspruchsvoll. Hinzu kommt das persönliche wirtschaftliche Risiko (Haftung!!!). Gerade im Rheinland gibt es genug Notare, die nach Wegfall der Ausgleichsleistung deutlich unter R1 verdienen. Außerdem kommt man auch nicht einfach mal eben so in ein Wirtschaftsnotariat - das geht streng der Reihenfolge nach...
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Re: Wo verdient ein Nur-Notar wohl am besten (HH, Bay, DDorf)?

Beitrag von TaxMan »

ich habe von einem kommilitonen erfahren, der bei einem notar gearbeitet hat, dass man als notar nicht zu viele urkunden ausstellen sollte, da sonst eine neue notar stelle geschaffen wird, sodass sich die notare die mandate zuschieben damit der kuchen nicht kleiner wird ...
Wer bei Vermietungs- und Gewinneinkünften keinen Steuerberater aufsucht, handelt i.d.R. grob fahrlässig.
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Re: Wo verdient ein Nur-Notar wohl am besten (HH, Bay, DDorf)?

Beitrag von Niederegger »

Das ist im Prinzip richtig, muß einem aber derzeit keine Sorgen machen - jedenfalls in Bayern nicht. Angesichts der wirtschaftlichen und teilweise demographischen Situation steht die Neuerrichtung einer Notarstelle nur noch ganz ausnahmsweise zur Diskussion - öfters dagegen die Einziehung von Stellen, häufig solcher, die man erst im letzten Jahrzehnt etwas übereilt ins Leben gerufen hat (was für die umliegenden Notariate natürlich kein Schaden ist).
Die Verdiensteinschätzung von TheLawyer ist stimmt in der Tendenz - meine Gelddruckmaschine hat jedenfalls keine sonderlich hohe Laufleistung, aber selbst mit R1 (im Bereich der Notarkasse) ist man ja nicht rettungslos verarmt. Kompensationen für das nicht so reichlich sprudelnde Einkommen sind aber natürlich, daß man - anders als der Großkanzleianwalt nur
- mit durchaus moderatem zeitlichen Aufwand und
- völlig selbstbestimmt ohne störenden Vorgesetzten
arbeitet.
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