Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Habe mal einen Düsseldorfer Partner kennengelernt und fand den ausgesprochen nett und kompetent. Hengeler ist aber schon sehr elitär. Zwar nehmen die auch den Standard-Zweimal Vb-Kandidaten, aber ich weiß bereits von mehreren Leuten, dass die ihr Examen im Bereich des oberen gut oder sehr gut abgeschlossen haben. Die Frage ist doch, ob es da realistisch ist, dass man sich da als Standard-Bewerber langfristig durchsetzt. Wenn man aber nur den großen Namen im Lebenslauf haben möchte und eh von vornherein nicht dauerhaft dort bleiben will, ist das sicher eine gute Adresse.
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Glaubst Du nicht, dass sich die Bedeutung der Examensnote mit der Zeit relativiert und es mehr auf die "tatsächliche Performance" ankommt?
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Die Korrelation zwischen beiden Faktoren dürfte recht hoch sein.mit18 hat geschrieben:Glaubst Du nicht, dass sich die Bedeutung der Examensnote mit der Zeit relativiert und es mehr auf die "tatsächliche Performance" ankommt?
Chefreferendar 9.5.2012 09:39: "Ich erkläre hier fast alles."
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Der Horizont mancher Leute ist ein Kreis mit Radius 0; das nennen sie dann ihren Standpunkt.
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Da bin ich anderer Ansicht.Asche hat geschrieben:Die Korrelation zwischen beiden Faktoren dürfte recht hoch sein.mit18 hat geschrieben:Glaubst Du nicht, dass sich die Bedeutung der Examensnote mit der Zeit relativiert und es mehr auf die "tatsächliche Performance" ankommt?
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Ihr meint also, dass gute Performer nicht überdurchschnittlich gute Noten haben, und dass Leute mit guten Examen nicht überdurchschnittlichen performen?
Die Korrelation sagt ja nichts über die ursächliche Beziehung (Motivation? Konzentrationsfähigkeit? Soziale Kompetenz?) zwischen beiden Variablen aus ...
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Chefreferendar 9.5.2012 09:39: "Ich erkläre hier fast alles."
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- Mr_Black
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
ist das nicht eine uuuralte Diskussion.....
gleich kommt wieder einer mit dem Zauberwort Sozialkompetenz um die Ecke.....dann wird der Gegenentwurf des erfolgreichen Praktikers zum freakigen Nerd mit VB gezeichnet blablablub....
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Zuletzt geändert von Mr_Black am Freitag 4. Dezember 2009, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
"Gute Noten" und "Gute Juristen", das hat soviel miteinander zu tun wie "Ampelphase" und "Mondphase"
- lawlita
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Die Korrelation würde ich hier insbesondere verneinen, weil performance ja - zumindest nach meinem Verständnis - ein weiteres Feld ist als qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern.
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Es geht nicht darum, dass die Noten entscheidend sind für die Partnerchance. Aber sich gegen Einserjuristen durchzusetzen ist nicht leicht. Jemand, der "nur" ein vb hat muss keineswegs schlechter sein. Aber das Leute, die ein oberes gut oder ein sehr gut haben ziemlich gut sind, daran besteht ja wohl kein Zweifel. Es ist wohl deutlich leichter, sich in anderen Läden gegen Leute durchzusetzen, die schon ihr vb mit sehr viel Glück geholt haben, als gegen die Einserjuristen bei Hengeler. Wie gesagt nicht wegen der Note als solcher, sondern wegen der großen Wahrscheinlichkeit, dass die Leute auch ziemlich gut und motiviert sind.
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Asche hat geschrieben:Ihr meint also, dass gute Performer nicht überdurchschnittlich gute Noten haben, und dass Leute mit guten Examen nicht überdurchschnittlichen performen?
Die Korrelation sagt ja nichts über die ursächliche Beziehung (Motivation? Konzentrationsfähigkeit? Soziale Kompetenz?) zwischen beiden Variablen aus ...
Natürlich gibt es diese Korrelation! Die Realität beweist es doch andauern. Von allen Bekannten mit Prädikat (oder Fast-Prädikat) kann ich sagen, dass sie juristisch besser arbeiten als andere Bekannte ohne diese Qualifikation.
Dass man nicht sagen kann, der mit 8,5 bringt es nicht, der mit 9, 1 ist der Reißer, ohne sich die Leute genau anzuschauen, ist auch klar. Aber wer zweimal innerhalb von 2-3 Jahren ähnlich gute Noten geschrieben hat, von dem kann man das Verständnis für die Grundlagen erwarten, das notwendig ist, um gute Arbeit zu leisten. Bei 2 x 4 Punkte fehlt das Grundverständnis - ich denke darüber besteht wohl Einigkeit.
Dass es auch weniger erfolgreiche Anwälte (Richter/Staatsanwälte) mit guten Noten gibt, berechtigt nicht dazu, die Korrelation grundsätzlich in Frage zu stellen.
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
So? Warum?MobileDeepBlueSea hat geschrieben:"Gute Noten" und "Gute Juristen", das hat soviel miteinander zu tun wie "Ampelphase" und "Mondphase"
Was macht denn einen guten Juristen aus?
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
schlechte Noten, dickes Auto, heißer Body
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Ich bin sicher kein Anhänger der These "alle mit mehr als 12 Punkten sind Nerds". Das ist natürlich völliger Quatsch, aber darum geht es ja nicht.
Mein Punkt ist: Ein guter Jurist ist nicht unbedingt ein guter Anwalt. Um im Examen ein "gut" oder "sehr gut" zu machen reicht es im Prinzip, sich exzellente Rechtskenntnisse anzueignen und auf einen Klausurfall anwenden zu können. Maßstab für einen „guten Anwalt“ ist aber doch nicht die – bei gut/sehr gut natürlich unbestrittene – juristische Brillanz, sondern der Nutzen für den Mandanten.
Gerade von Kanzleien der Preisklasse Hengeler, FBD oder Gleiss lese ich immer wieder Sachen, die wissenschaftlich zwar absolut top sind, dem Mandanten aber entweder überhaupt keine oder völlig unpraktikable Lösungsvorschläge anbieten. Oft ist genau das der Grund, warum Mandanten von diesen Kanzleien abwandern. Warum soll man sich da nicht als vb-Kandidat durchsetzen können, wenn man dem Mandanten praxisgerechte Lösungen anbietet, damit Mandanten bindet und entsprechenden Umsatz entwickelt?
Mein Punkt ist: Ein guter Jurist ist nicht unbedingt ein guter Anwalt. Um im Examen ein "gut" oder "sehr gut" zu machen reicht es im Prinzip, sich exzellente Rechtskenntnisse anzueignen und auf einen Klausurfall anwenden zu können. Maßstab für einen „guten Anwalt“ ist aber doch nicht die – bei gut/sehr gut natürlich unbestrittene – juristische Brillanz, sondern der Nutzen für den Mandanten.
Gerade von Kanzleien der Preisklasse Hengeler, FBD oder Gleiss lese ich immer wieder Sachen, die wissenschaftlich zwar absolut top sind, dem Mandanten aber entweder überhaupt keine oder völlig unpraktikable Lösungsvorschläge anbieten. Oft ist genau das der Grund, warum Mandanten von diesen Kanzleien abwandern. Warum soll man sich da nicht als vb-Kandidat durchsetzen können, wenn man dem Mandanten praxisgerechte Lösungen anbietet, damit Mandanten bindet und entsprechenden Umsatz entwickelt?
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Re: Hengeler - Konkrete kritische Einzelfälle
Ich muss dazu sagen, dass alle "gut" Kandidaten , denen ich während Studium und Ref begegnet bin, sämtlichst auch in jeder Beziehung gute Juristen waren. Natürlich wirken die oft zischenmenschlich überheblich und sind auch nicht gerade die sympathischsten Typen, aber wenn es darum ging, sich nach außen hin zu repräsentieren, hatten die es allemal drauf.
Deswegen kann ich mir vorstellen, dass es evtl. unangenehm ist, nur von solchen Leuten als Kollegen umgeben zu sein. Für einen Mandanten sind die aber bestimmt ein Gewinn!
Deswegen kann ich mir vorstellen, dass es evtl. unangenehm ist, nur von solchen Leuten als Kollegen umgeben zu sein. Für einen Mandanten sind die aber bestimmt ein Gewinn!