vormals: XING-Profil anlegen?

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Gelöschter Nutzer

Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Mhm Initiativbewerbungen.... sollte man in blindem Eifer Unterlagenpäckchen in der örtlichen Anwaltschaft verteilen, oder sollte man nicht doch lieber vorher mal fragen ob es dort eine offene Stelle gibt?

Weil ich glaube, das geht 1. ganz schön ins Geld und 2. nervt es natürlich auch die Kollegen, die keinen Job für andere haben, denn anständige Leute schreiben ja einen freundlichen Brief und geben die Unterlagenmappe zurück^^

Gruß Missy
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Einwendungsduschgriff
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Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Was machste denn im Moment? Stellenanzeigen wälzen?
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
Gelöschter Nutzer

Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Was machste denn im Moment?
Was ich seit jeher am besten kann: mich zu Tode fürchten und davon überzeugt sein, dass ich ohnehin zu nichts tauge, weil andere Leute ja besser sind und einen Rattenschwanz an Qualifikationen haben, der bis nach Afrika reicht.

Stellenanzeigen hab ich schon viele gewälzt, mich aber auf die allermeisten nicht beworben, weil mir immer irgendwelche Qualifikationen fehlen. Ich weiß dass man es nicht so eng sehen sollte. Und mir haben auch Leute gesagt, dass viele kleinere Kanzleien auch gar keine Stellenanzeigen schalten, dass man durchaus auch mal weiterkommen könnte, wenn man einfach mal lieb fragt.

Aber dann spreche ich doch mal irgendwo mit einem Personaler und merke, dass ich da sogar ins Stammeln komme, unsinnige Fragen stelle, mir Namen buchstabieren lassen muß weil ich sie nicht beim ersten Mal verstehe, was so gar nicht meine Art ist. Ich fühle mich schlecht vorbereitet und schlecht ausgebildet und habe nicht den Eindruck, irgendwas von dem zu können, was von mir verlangt werden könnte.

Andere Berufseinsteiger sagen mir dass es ihnen auch nicht anders geht. Gestandene Anwälte sagen mir, so hätte jeder mal angefangen. Aber irgendwie gehen Andere besser mit dieser Lage um.

Wie dem auch sei: es hängt mir zum Hals hinaus, das Nichtstun, die Abwesenheit von Kohle, die Abwesenheit von Anerkennung und ich werde nun endlich mal was unternehmen. Man hat an nichts mehr richtig Freude wenn man ständig denkt "ich müsste mal" und permanent ein schlechtes Gewissen. Es stinkt zum Himmel und ich will nun über meinen Schatten springen.

Einigermaßen brauchbare Bewerbungsunterlagen habe ich und auch ein sehr schönes professionelles Foto. Ich denke damit kann ich schon mal was anfangen.

Gruß Missy
Gelöschter Nutzer

Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo Missy,

interessanter Thread. Mir geht es ganz genau so wie Dir. Bin auch seit kurzem fertig, hab ca. 20 Stellenbörsen als Lesezeichen gespeichert und - fürchte mich trotz ordentlicher Examina ebenfalls zu Tode, weil ich keine drei Fremdsprachen fließend spreche, keine mind. 2 Jahre Berufserfahrung zzgl. Fachanwalt und Promotion aus dem Ärmel ziehen kann und auch sonst meine, trotz dieser langen Ausbildung nicht viel bieten zu können. Irgendwie ein Teufelskreis. Ein Xing-Profil habe ich auch angelegt, aber die Ausbeute ist nullkommanix. Hatte auf die lokalen Stellenanzeigen gehofft, aber dort war bisher auch noch nichts dabei. Da ist guter Rat teuer... ::roll:

Gruß, Abraxas
Voland
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Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Voland »

Hallo Ihr Beiden,

auch ich befinde mich derzeit, mittlerweile sogar schon etwas länger, auf der Suche nach jemanden,der mir meine Rechnungen bezahlt und kann Euch deshalb ganz gut verstehen. Und obwohl auch meine Ergebnisse ganz in Ordnung waren, habe ich mir das Ganze etwas leichter vorgestellt. Nach meiner Erfahrung kann ich allerdings, vor allem Dir, Missy, nur dazu raten, Initiativbewerbungen an die Kanzleien und Unternehmen zu schicken, die Dich interessieren. Bei den Stellenanzeigen ist es nämlich in aller Regel so, dass sich dort ein ganzer Haufen Leute bewirbt, was zur Folge hat, dass oft unter diesen Bewerbern auch jemand ist, der halt ein paar Punkte mehr im Examen, einen Doktortitel, schönere Augen hat, oder einfach nur weniger Geld verlangt und dann ist man halt schnell raus. Viele der Initiativbewerbungen mögen zwar auch zu nichts führen, aber irgendwann ist man bestimmt mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und ob man dann den anderen Anwälten mit seinen Anschreiben auf die Nerven gegangen ist, spielt keine Rolle mehr. Du musst halt sehen, dass Du im Grunde nichts zu verlieren hast und daher würde ich mir auch keine Gedanken darüber machen, ob Du irgendwem auf die Füße treten könntest.

Kosten wird dich das alles außerdem nichts, da die Bewerbung per Email mittlerweile absolut üblich ist und man daher auch keine teuren Mappen anfertigen muss. Darüber hinaus bekommst Du von der Arbeitsagentur sogar noch 5 Euro pro abgeschickter Bewerbung, so dass Du genau genommen sogar noch ein Plus machst.

Also: Kopf hoch und weiterkämpfen, auch wenn´s manchmal schwerfällt!
Gelöschter Nutzer

Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Stimmt, ne schöne Bewerbung per Mail kostet nichts^^

Aber es ist mir schon mal ein unheimlicher Zuspruch zu sehen, dass ich nicht die Einzige bin, der es so ergeht. Dieses Forum ist ja nun eigentlich eher elitär geprägt, hätte nicht gedacht, dass ich da doch Mitbetroffene finde^^

Gruß Missy
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lawlita
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Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von lawlita »

Missy hat geschrieben:Stellenanzeigen hab ich schon viele gewälzt, mich aber auf die allermeisten nicht beworben, weil mir immer irgendwelche Qualifikationen fehlen. Ich weiß dass man es nicht so eng sehen sollte
Exakt. Wenn du Leute nach ihrem Traummann oder ihrer Traumfrau fragen würdest, würden auch utopische Anforderungen bei rauskommen. Trotzdem haben Menschen einen Partner, der nicht diesen Anforderungen entspricht und sind glücklich. So ist es bei Bewerbern auch.
Und mir haben auch Leute gesagt, dass viele kleinere Kanzleien auch gar keine Stellenanzeigen schalten, dass man durchaus auch mal weiterkommen könnte, wenn man einfach mal lieb fragt.
Auch das.
Aber dann spreche ich doch mal irgendwo mit einem Personaler und merke, dass ich da sogar ins Stammeln komme, unsinnige Fragen stelle, mir Namen buchstabieren lassen muß weil ich sie nicht beim ersten Mal verstehe, was so gar nicht meine Art ist. Ich fühle mich schlecht vorbereitet und schlecht ausgebildet und habe nicht den Eindruck, irgendwas von dem zu können, was von mir verlangt werden könnte.

Andere Berufseinsteiger sagen mir dass es ihnen auch nicht anders geht. Gestandene Anwälte sagen mir, so hätte jeder mal angefangen.
Und so ist es auch.
Aber irgendwie gehen Andere besser mit dieser Lage um.

Wie dem auch sei: es hängt mir zum Hals hinaus, das Nichtstun, die Abwesenheit von Kohle, die Abwesenheit von Anerkennung und ich werde nun endlich mal was unternehmen. Man hat an nichts mehr richtig Freude wenn man ständig denkt "ich müsste mal" und permanent ein schlechtes Gewissen. Es stinkt zum Himmel und ich will nun über meinen Schatten springen.

Einigermaßen brauchbare Bewerbungsunterlagen habe ich und auch ein sehr schönes professionelles Foto. Ich denke damit kann ich schon mal was anfangen.
Dann grüble nicht weiter, warte nicht auf ein Wunder über xing, facebook oder sonstwas, sondern werde selbst tätig: Bewirb dich! Mach irgendwo den Anfang. Ich persönlich habe mich nie nach Stellenanzeigen gerichtet, sondern schlicht initiativ beworben. Wenn du erstmal angefangen hast, wirst du schon sehen, dass das alles kein Hexenwerk ist.
Voland
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Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Voland »

Missy hat geschrieben:Stimmt, ne schöne Bewerbung per Mail kostet nichts^^

Aber es ist mir schon mal ein unheimlicher Zuspruch zu sehen, dass ich nicht die Einzige bin, der es so ergeht. Dieses Forum ist ja nun eigentlich eher elitär geprägt, hätte nicht gedacht, dass ich da doch Mitbetroffene finde^^

Gruß Missy
Nicht, dass wir uns da missverstehen: Elitär bin ich auf jeden Fall. Ich muss nur noch daran arbeiten, das besser zu kommunizieren.
Tequila
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Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Tequila »

Bevor ich eine Initiativbewerbung verschicke, würde ich vorher immer per Mail oder Telefon fragen, ob grundsätzlich Interesse daran besteht, mal die Unterlagen zu erhalten.

Ich habe das bei einem Job als WissMit in einer Kanzlei so gemacht und es hat am Ende auch wirklich geklappt.
Gelöschter Nutzer

Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ach ich denke wir sind alle elitär, es kommt da nur auf den Vergleichsmaßstab an.

Im Vergleich zum mercedesfahrenden und Villa mit Metallspitzen auf der Mauer besitzenden Großbudisten bin ich es natürlich nicht (und habe auch nicht das Bedürfnis, mit diesem zu tauschen.... dafür sehe ICH meine Einzimmerwohnung sicherlich auch als erfolgreiche Jobbesitzerin gelegentlich von innen :D ), aber im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist jeder Akademiker irgendwo elitär.

Es ist ja kein Schimpfwort, vielleicht sollte ich daran arbeiten, dass mir elitär sein nicht unangenehm ist.

Gruß Missy
Voland
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Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Voland »

Ja genau, so sieht das aus.

Und außerdem solltest Du natürlich an dieser Mercedes- und Metallspitzensache arbeiten. So geht das ja nicht [-X
Gelöschter Nutzer

Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Nope. Der Mercedes ist viel zu groß und fett und über die Metallspitzen käme meine behinderte Katze nicht drüber :D

Aber Spaß beiseite... ich wohne in einem Ort im "Speckgürtel" von Frankfurt, wo es neben einigen wenigen Wohnblocks (in einem solchen wohne ich) hauptsächlich Einfamilienhäuser bis kleine Villen gibt, die oft von hohen Mauern oder Zäunen umschlossen sind die tatsächlich gelegentlich über Metallspitzen oder gar Stacheldraht obendrauf verfügen. Überdimensionierte Wagen stehen natürlich auch meist auf dem Grundstück (soweit man hineinschauen kann^^).

Ich weiß nicht ob es allen Bewohnern so klar ist, aber es macht von außen schon den Eindruck, als wolle man sich vom Pöbel abgrenzen. Die Frage ist nur - sperren sie den Pöbel aus, oder etwa sich selber ein?

Ich frage mich auch ob Menschen, die Statussymbole SO nötig haben, innerlich vielleicht sehr leer sind ... ich weiß nicht ich kann mich da nicht reinversetzen.

Ich will ja gar nichts gegen diese Dinge ansich sagen. Es gibt Leute die arbeiten wahnsinnig gern im Garten und denen macht es einen Riesenspaß den stunden- und tagelang auf Hochglanzprospekt zu stylen. Meine Ma interessiert sich für Motorsport und Autos im Allgemeinen und hat deshalb auch ein fettes Auto... würde mir nie einfallen da was gegen zu sagen, denn sie hat erkennbar Freude an dem Gerät. Ich hab Freude an ner fetten Amazone (siehe Benutzerbild^^) oder Magierin, das ist ganz bestimmt viel seltsamer :D

Mich nerven nur Leute, die alles haben und nicht zu schätzen wissen... vor allem an die "bessere Gesellschaft" meiner letzten Schwiegereltern und der Leute, mit denen sie sich so umgaben, denke ich da mit Schrecken zurück und dem Versprechen an mich selbst, so nicht zu werden, den Begriff "elitär" nicht so zu verstehen.

Wenn ich irgendwas im Leben mehr als alles andere erreichen möchte, dann ist es, irgendwann mit mir im Reinen zu sein; ein gesundes Selbstbild zu besitzen. Ich weiß dass das noch ein langer Weg ist, aber ich denke es ist für mich eine Voraussetzung, mich selber mit dem Wort elitär betiteln zu können. Elite bedeutet nämlich auch Sozialkompetenz, Empathie und Resilienz. Elite ist auch Pflicht... wer etwas "Besseres" ist als Andere, muß der Allgemeinheit oder wenigstens den Leuten in seinem Umfeld auch etwas zurückgeben, seine Kompetenzen nicht in jedem Fall nur zum eigenen Vorteil nutzen.

Die Uroma von meinem ersten Freund, die weißgott keine reiche Frau war, steckte mir immer wieder kleine Geldbeträge zu und wenn ich das nicht wollte sagte sie mir dazu etwas, was ich bis heute für sehr klug halte:

Das letzte Hemd hat keine Taschen.

Viele Leute vergessen das.

Gruß Missy
Gelöschter Nutzer

Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich habe mich auschliesslich auf Stellenanzeigen beworben, und so auch meine jetzige Arbeitsstelle im öffentlichen Dienst gefunden. Auf diese Stelle haben sich lediglich 15! Leute beworben, trotz 39h-Woche, guter Bezahlung, in einer Großstadt, usw.
Die Anforderungen der Stellenanzeige waren hoch gegriffen, und keiner der Bewerber hatte alle Voraussetzungen. Ich habe die Stelle auch trotz Mitbewerbern mit besseren Punkten und Berufserfahrung bekommen. Es hängt doch das meiste vom Bewerbungsgespräch ab.

Also bewerbt euch auch auf Stellen, die vielleicht etwas utopisch von den Anforderungen klingen. Sicher gehört auch Glück dazu, aber wenn man es erst gar nicht versucht, dann kann´s auch nichts werden.

Und mit den 5 Euro Erstattung vom Arbeitsamt kann man wirklich auch Bewerbungen verschicken, die aussichtslos erscheinen. Man bekommt die überigens auch für online-Bewerbungen, die nichts kosten.
Gelöschter Nutzer

Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Missy hat geschrieben:Ach ich denke wir sind alle elitär, es kommt da nur auf den Vergleichsmaßstab an.

Im Vergleich zum mercedesfahrenden und Villa mit Metallspitzen auf der Mauer besitzenden Großbudisten bin ich es natürlich nicht (und habe auch nicht das Bedürfnis, mit diesem zu tauschen.... dafür sehe ICH meine Einzimmerwohnung sicherlich auch als erfolgreiche Jobbesitzerin gelegentlich von innen :D ), aber im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist jeder Akademiker irgendwo elitär.

Es ist ja kein Schimpfwort, vielleicht sollte ich daran arbeiten, dass mir elitär sein nicht unangenehm ist.

Gruß Missy
Wie schön, dass die Angst vor dem eigenen Schatten und die Fähigkeit, auf Großkanzleien zu schimpfen, sich nicht gegenseitig ausschließen.
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Mr_Black
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Re: Sollte man ein Facebook-Profil haben?

Beitrag von Mr_Black »

Kann man auch AM Mercedes diese Metallspitzen befestigen?


Die Urangst des Deutschen scheint zu sein, dass sich der Nachbar für etwas besseres halten könnte.
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