Sprachzertifikate

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Schleiereule
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Sprachzertifikate

Beitrag von Schleiereule »

Hallo,

ich wollte mich erkundigen wie viel Sprachzertifikate in Englisch wert sind.

Verschaffen sie irgendwelche Vorteile oder doch nicht ? Dabei habe ich vor allem an Unicert und die FFA der Uni Passau gedacht. Wie hoch wird dabei die 3. bzw 4. Stufe gewichtet? Oder kann man das alles vergessen, sich auf Jura konzentrieren und später einfach ins Ausland ?

Danke,
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Stringtheorie
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von Stringtheorie »

...noch nie davon gehört.

Das Zertifikat kannst Du vergessen, großartige Vorteile hast Du damit nicht. Seine Englischkenntnisse verbessern ist aber immer gut, insofern ist jede Weiterbildung für Dich persönlich nützlich.

btw: Den Auslandsaufenthalt kann kein inländischer Abschluss ersetzen... egal wie gut er ist.
Asche
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von Asche »

Stringtheorie hat geschrieben:Den Auslandsaufenthalt kann kein inländischer Abschluss ersetzen... egal wie gut er ist.
+1. Haufenweise Papier ohne Auslandspraktikum, -studium, -aufenthalt, notfalls auch längerem -sprachkurs ist sowohl inhaltlich wenig als auch für die Bewerbung(sunterlagen) nichts wert.

Im übrigen sind "Unicert[ificates?]" und die FFA halt nicht überall bekannt / die Leute sind sich in deren Bewertung unsicher. Daher zählen mE allenfalls ein TOEFL (leicht) oder IELTS (etwas schwieriger) mit hoher Punktzahl. Das kennen die Personen dann evtl noch aus eigener LLM-Erfahrung.
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AdamCarter
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von AdamCarter »

Bin an der Uni Passau. Sprachzertifikate zählen nicht wirklich viel, auch wenn sich das bei UniCert uU ändern könnte.

Für Bewerbungen an ausländischen Unis zählen wie Asche schon sagte TOEFL, IELTS und vielleicht noch CAE. Für Bewerbungen in der Wirtschaft zählt der LL.M oder zumindest ein Auslandssemester.

Was die FFA aber leistet ist ein solides Grundwissen im common law und natürlich gutes legal english, ist also durchaus sinnvoll, auch in Hinblick auf einen späteren LL.M. Für Sprachen und Ausland gibt es keine bessere Uni als Passau, aber auch hier zählen die unieigenen Zertifikate nicht viel, sie sind vielmehr Teil eines Gesamtkonzepts, das einen Auslandsaufenthalt beinhaltet, sei es ein gammliges Erasmusjahr, das Absolvieren des Schwerpunktes im Ausland oder eben ein LL.M.

lg,

AC
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Schleiereule
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von Schleiereule »

Hallo,

ja das hab ich mir schon gedacht, dass diese Scheine nicht viel bringen.

Wann ist denn der beste Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt? Nach dem 1. Staatsexamen ?

Und ab wann ist ein Auslandsaufenthalt erwähnenswert ? Bereits ab 3 Wochen oder müssen es dazu mindestens 3 Monate sein?
Asche
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von Asche »

mE grds ab 4 Wochen, viele geben aber schon Sprachkurse ab 2-3 Wochen an. Das sieht jdfs dann ok aus, wenn man das mit messbarem Erfolg mehrfach gemacht hat (dh mehr als 3x in 4 Jahren hintereinander und Steigerung des Niveaus).
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HCH
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von HCH »

was ist mit dem ILEC, Legal English Test der Universität Cambridge?!
http://www.legalenglishtest.org/ (Verwaister Link automatisch entfernt)

....scheint mir durchaus renommiert zu sein und gerade für Juristen brauchbar?!

Dass so etwas keinen Auslandsaufenthalt ersetzen kann, mag ja sein; aber ich habe auch schon Stellenanzeigen gesehen, in denen explizit nach entsprechenden Zertifikaten gefragt wurde.
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von veltina »

Kommt mE allein auf den zeitlichen Abstand an. Das dumme z.B. bei der Passauer FFA ist ja, dass man sie spätestens nach dem 4. Semester hinter sich gebracht hat --> mind. 5 Jahre vor dem Punkt (Berufseinstieg), wo man sich zum ersten Mal wirklich Gedanken über die Papierform macht. Und ein fünf Jahre altes Sprachzertifikat beweist halt nun mal nicht so wahnsinnig viel.
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von Ulpian »

Das ILEC-Zertifikat ist vergleichsweise neu und daher noch nicht so bekannt. Es ist m.E. das einzige Sprachzertifikat, dessen Erwerb sich für einen Juristen lohnt, da die Prüfungsaufgaben sinnvoll den Arbeitsalltag abbilden (bspw. E-Mail / Memo / Brief an den Mandanten schreiben, komplexe Sachverhalte einfach erklären, über juristische Themen diskutieren, realistische Leseverständnistests,...). Wer das "C1 with Merit" erreicht hat, der kommt meiner Meinung nach sehr gut mit der Fachsprache zurecht.

Das IELTS-Zertifikat habe ich nur für meine LL.M. Bewerbung erworben, seine juristische Relevanz ist gleich null. Nicht, weil der Test schlecht wäre - er hat nur nichts mit Jura zu tun.

Zu der FFA kann ich dir nichts sagen. Wenn du es zeitlich hinbekommst und es dich interessiert, würde ich sie auf jeden Fall machen. Denke schon, dass man dabei viel lernen kann.
Remus
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Re: Sprachzertifikate

Beitrag von Remus »

Sorry, wenn ich einen so alten Thread aus der Versenkung hole, aber ich frage mich, ob hier inzwischen jemand Erfahrungen mit dem ILEC gemacht hat.

Kommt man da mit halbwegs geübten GK-Englisch + einem entsprechenden Vokabelverzeichnis einigermaßen durch oder ist es da zwingend geboten so ein Vorbereitungs-Büchlein durchzuarbeiten? Bin zeitlich gerade etwas limitiert, kann die (ich glaube auch allerletzte) Prüfung im Dezember aber auf Kanzleikosten mitnehmen. Wollte mir jetzt mal das Vokabular anschauen und würde aber sonst eher relativ blank in die Prüfung gehen. Schlechte Idee?
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