Soziales Engagement im Lebenslauf

Alle Fragen, die den Bereich des Foren-Namens abdecken

Moderator: Verwaltung

Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Parabellum »

Weil wir das Thema gelegentlich schon mal am Rande hatten hier jetzt ein neuer Thread. Ich ärgere mich gerade außerordentlich über eins dieser Karrierespiegel-Interviews, es geht um persönliches / soziales Engagement und wie sich dies im Lebenslauf auswirkt. Dort heißt es z.B.
http://www.lto.de/recht/studium-referendariat/s/sozial-engagement-lebenslauf-karriere-jurist/ hat geschrieben:LTO: Was ist für welche spätere Position sinnvoll?

Schön: Wer für eine Verbraucherzentrale arbeiten oder politisch tätig sein will, für den sind Organisationen wie Amnesty oder Greenpeace durchaus eine gute Wahl. Wer dagegen in eine konservativ angehauchte Kanzlei gehen möchte, sollte sich eher nach einer wirtschaftlichen oder politischen Verbandstätigkeit umsehen. Und dabei natürlich auch die Wahl der richtigen Partei beachten.

LTO: Wer bei einer konservativen Kanzlei anfangen will, sollte also eher der CDU beitreten als Greenpeace?

Schön: Ja. Es kann durchaus sein, dass im Bewerbungsgespräch kritisch nachgehakt wird, wenn das politisch nicht stimmig ist.

[...]

LTO: Was ist Ihre Erfahrung, steht im Lebenslauf der meisten Bewerber mittlerweile ein außergewöhnliches Hobby oder ein Auslandsaufenthalt?

Schön: Das ist sehr unterschiedlich. Die, die sich für Großkanzleien interessieren, versuchen eigentlich schon ihren Lebenslauf entsprechend zu pimpen. Es gibt aber auch andere, die darauf weniger Wert legen und mehr auf ihre Noten achten. Die landen später eher in Rechtabteilungen von Unternehmen oder in der Verwaltung. Da ist außeruniversitäres Engagement weniger gefragt als in Großkanzleien.
Mich kotzen diese Karriereplanungs- / CV-Optimierungsstrategen immer mehr an.

Klar, wenn man an einem gewissen Punkt ist und sich bewirbt ist es völlig rational, seinen Lebenslauf in der Darstellung adressatengerecht aufzubereiten. Aber sein Leben von vornherein so zu planen und zu gestalten, dass man vor dem Auge eines HR-Arschlochs bestehen kann, finde ich krank.

Für die hier geschilderten Fälle des (gesellschafts-)politischen Engagements gilt das m.E. um so mehr. Wenn man sich in diesen Bereichen engagiert, dann doch wohl aus einer persönlichen ethischen / politischen Überzeugung, und weniger deshalb, weil es später vielleicht bei einem Arbeitgeber so geil ankommt.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
ElGraf
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 3886
Registriert: Sonntag 4. Juni 2006, 00:03

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von ElGraf »

Volle Zustimmung. Widert mich ebenfalls an. Zumal der Tenor des Artikels (Greenpeace-Engagement schreckt konservative Kanzlei ab) m.E. Unfug ist.

EDIT: Hab mir den Artikel jetzt mal in seiner ganzen Schönheit zu Gemüte geführt und muss in den dortigen Kommentar
Clayton Webb hat geschrieben:Kann man eigentlich als Karrierecoach nachts ruhig schlafen?
überschwänglich mit einstimmen. Unfassbar, was man dort lesen muss.
Frittenverkäufer
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1792
Registriert: Dienstag 20. Juli 2004, 18:04
Ausbildungslevel: RRef

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Frittenverkäufer »

Man kann doch nicht sein Hobby mit Blick auf den Lebenslauf wählen. Irre Vorstellung!
T0bi
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2519
Registriert: Mittwoch 21. November 2007, 15:39
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von T0bi »

Naja, wenn dieses CV-Aufpolieren für ein paar mehr Engagierte sorgt, ist das Ziel doch erreicht. Widerlich finde ich nur diejenigen, die - letztlich motiviert gerade durch solche Interviews - Engagement in ihren CV aufnehmen, das gar nicht zutreffend ist. Da wird aus dem Mitglied im Fußball-Verein schnell mal der Trainer der C-Jugend; aus dem Hundebesitzer der Ehrenamtliche im Tierheim. So etwas gibt es (meiner Erkenntnis nach aber eher bei Uni- und Stipendiats-Bewerbungen), weil die Angaben seltenst verifiziert werden. Mittlerweile wird in Ausschreibungen nicht selten von "nachgewiesenem Engagement" gesprochen, was in die richtige Richtung zeigt. Dass so etwas überhaupt erforderlich ist, liegt nicht zuletzt an Interviews wie dem dargestellten und letztlich auch überzogenen Erwartungen der Bewerbungsadressaten. Bei Stipendiengebern verstehe ich es noch, bei Arbeitgebern und Unis weniger - soziales Engagement ist grundsätzlich Privatsache.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
Herr Schraeg
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2811
Registriert: Montag 15. März 2010, 10:35
Ausbildungslevel: RA

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Herr Schraeg »

Ich stimme den Vorrednern zu und will insbesondere den Punkt von ElGraf nochmals unterstreichen: Die Kernaussage des Interviews ist schlicht falsch.

Zumindest bei uns und allen mir bekannten Kanzleien - und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das anderswo anders ist - ist soziales und gesellschaftliches Engagement in jeder Form ein Pluspunkt und wird nicht in Hinblick auf politische und/oder wirtschaftliche Auswirkungen klassifiziert. Wenn überhaupt, ist ein Engagement für Amnesty International aussagekräftiger und interessanter für uns als der hundertste Hinweis auf das Ehrenamt bei ELSA.

Ähnlich naiv und uninformiert ist die Vorstellung von der politischen Ausrichtung von GKs. Wir wollen Geld verdienen und nicht Politik machen. Unter unseren Mitarbeitern ebenso wie unter unseren Partnern sind Mitglieder fast aller politischer Parteien. Ich kenne bei uns Partner, die Mitglieder bei der CDU, der FDP, der SPD und den Grünen sind, wobei allerdings kaum einer über die blosse Mitgliedschaft hinaus politisch aktiv ist.
Versicherungsnehmer
Power User
Power User
Beiträge: 368
Registriert: Donnerstag 22. März 2012, 15:42
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Versicherungsnehmer »

Für soziales Engagement und Hobbies ist nach dem Berufseinstieg doch sowieso keine Zeit mehr ;)
Gelöschter Nutzer

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Herr Schraeg hat geschrieben:Ähnlich naiv und uninformiert ist die Vorstellung von der politischen Ausrichtung von GKs. Wir wollen Geld verdienen und nicht Politik machen. Unter unseren Mitarbeitern ebenso wie unter unseren Partnern sind Mitglieder fast aller politischer Parteien. Ich kenne bei uns Partner, die Mitglieder bei der CDU, der FDP, der SPD und den Grünen sind, wobei allerdings kaum einer über die blosse Mitgliedschaft hinaus politisch aktiv ist.
=D>
Benutzeravatar
Einwendungsduschgriff
Fossil
Fossil
Beiträge: 14744
Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 19:16
Ausbildungslevel: Doktorand

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Herr Schraeg hat geschrieben:Ich stimme den Vorrednern zu und will insbesondere den Punkt von ElGraf nochmals unterstreichen: Die Kernaussage des Interviews ist schlicht falsch.

Zumindest bei uns und allen mir bekannten Kanzleien - und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das anderswo anders ist - ist soziales und gesellschaftliches Engagement in jeder Form ein Pluspunkt und wird nicht in Hinblick auf politische und/oder wirtschaftliche Auswirkungen klassifiziert. Wenn überhaupt, ist ein Engagement für Amnesty International aussagekräftiger und interessanter für uns als der hundertste Hinweis auf das Ehrenamt bei ELSA.

Ähnlich naiv und uninformiert ist die Vorstellung von der politischen Ausrichtung von GKs. Wir wollen Geld verdienen und nicht Politik machen. Unter unseren Mitarbeitern ebenso wie unter unseren Partnern sind Mitglieder fast aller politischer Parteien. Ich kenne bei uns Partner, die Mitglieder bei der CDU, der FDP, der SPD und den Grünen sind, wobei allerdings kaum einer über die blosse Mitgliedschaft hinaus politisch aktiv ist.
Über Parteimitgliedschaften redet man doch eher nicht oder ist das bei Euch anders? Häufig erahnt man ja nur über den Lebenslauf eine gewisse Affinität, aber die meisten Kollegen posaunen damit ja auch nicht heraus.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Parabellum »

Herr Schraeg hat geschrieben:Wenn überhaupt, ist ein Engagement für Amnesty International aussagekräftiger und interessanter für uns als der hundertste Hinweis auf das Ehrenamt bei ELSA.
=D> , wobei ELSA ja ausgesprochen lustige und klingende Titel hat. Da ist dann in der Hochschulgruppe Vice President für irgendwas, und wenn man dann nachfragt, hat der Vice President (Public Relations) drei mal im Semester ein neues Plakat an die ELSA-Pinnwand gehängt.
Ähnlich naiv und uninformiert ist die Vorstellung von der politischen Ausrichtung von GKs. Wir wollen Geld verdienen und nicht Politik machen.
Ist auch meine persönliche Erfahrung. Wie sich später herausgestellt hat, hab ich z.B. (vor meiner Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter) mitgeholfen, ein kommunalpolitisches Ansiedelungsvorhaben (aus guten Gründen! ;)) zu verhindern, bei dem die Kanzlei als Beraterin mit im Boot war. Nach dem das rauskam, wars ne hübsche Anekdote, mehr nicht. Nachteile sind mir auf keinen Fall dabei entstanden.
Versicherungsnehmer hat geschrieben:Für soziales Engagement und Hobbies ist nach dem Berufseinstieg doch sowieso keine Zeit mehr ;)
Herr Schraeg hat geschrieben:...wobei allerdings kaum einer über die blosse Mitgliedschaft hinaus politisch aktiv ist.
Neben der Frage der verfügbaren Zeit dürfte für gesellschaftliches Engagement nach Berufseintritt die Frage der inhaltlichen Unverträglichkeit besonders relevant sein. Ich kann nicht einerseits Immobilientransaktionen in Berlin abwickeln und andererseits gegen Mietsteigerungen kämpfen. Ich kann nicht einerseits die Realisierung von Infrastrukturprojekten rechtlich begleiten und andererseits den letzten Juchtenkäfer durch den Krötentunnel tragen. Ich kann nicht dabei helfen, Banken auch noch die letzte Gesetzeslücke bei der Gestaltung von Finanzprodukten ausnutzen zu lassen und mich gleichzeitig politisch für eine bessere Finanzmarktregulierung einsetzen. Wenn man doch beides versucht, hat man im Zweifel entweder Sonderwissen aus der einen oder anderen Perspektive, das man nicht einsetzen darf oder will, kann das jeweilige Projekt nicht mit voller Kraft verfolgen oder macht sich zumindest inhaltlich unglaubwürdig. Chinese Walls wegen der Befindlichkeiten einzelner Anwälte zu errichten wird für die Kanzlei im Zweifel auch keine Priorität haben. Wobei das gerade bei den wirtschaftsbezogenen Themen natürlich oft Problemlagen sind, die ein CDU- oder FDP-Anhänger vielleicht nicht mit der selben Intensität verspüren wird. ;) Aber vielleicht tue ich da den Betroffenen da auch Unrecht.
Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Über Parteimitgliedschaften redet man doch eher nicht oder ist das bei Euch anders? Häufig erahnt man ja nur über den Lebenslauf eine gewisse Affinität, aber die meisten Kollegen posaunen damit ja auch nicht heraus.
Das dürfte so oder so sein, ich kenne da eine Reihe von Fällen, bei denen sich das sehr schnell herauskristallisiert hat bzw. offen angesprochen wurde.
Zuletzt geändert von Parabellum am Freitag 19. April 2013, 08:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
Herr Schraeg
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2811
Registriert: Montag 15. März 2010, 10:35
Ausbildungslevel: RA

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Herr Schraeg »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Über Parteimitgliedschaften redet man doch eher nicht oder ist das bei Euch anders? Häufig erahnt man ja nur über den Lebenslauf eine gewisse Affinität, aber die meisten Kollegen posaunen damit ja auch nicht heraus.
Aber wir sprechen ja nicht nur über Jura oder Fussball, sondern diskutieren auch über Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Und dabei gibt im Laufe der Zeit eben der eine oder andere seine Parteimitgliedschaft preis. Bei einer Menge meiner Kolleginnen und Kollegen habe ich nicht die geringste Ahnung über deren parteipolitische Orientierung. Aber unter denen, deren Mitgliedschaft ich eben kenne, gibt es die angesprochene Spreizung.
Parabellum hat geschrieben:Neben der Frage der verfügbaren Zeit dürfte für gesellschaftliches Engagement nach Berufseintritt die Frage der inhaltlichen Unverträglichkeit besonders relevant sein.
Nicht zwingend, aber häufig, wobei die Wechselwirkungen offen sind. Wer für eine grundsätzlich andere Wirtschaftsordnung streitet, geht nicht in eine GK, die u.a. von dieser Wirtschaftsordnung lebt; deswegen fehlte in meiner Aufzählung ja auch die LINKE. Umgekehrt kann man wohl auch nicht über eine längere Zeit Unternehmen vertreten, beraten und begleiten, ohne sich über die Jahre in einigen Positionen deren Sichtweise anzunähern.
EinHeinz
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2348
Registriert: Sonntag 5. September 2010, 11:31

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von EinHeinz »

Ich bin der Meinung, dass man das überhaupt nicht im Lebenslauf darstellen müsste. Wenn man etwas Gutes tut, geht man damit doch nicht hausieren. Es kann immer noch später besprochen werden, dass man Dienstags um 17 Uhr weg muss weil dann XY stattfindet. Wenn das Ehrenamt etwas für die Persönlichkeit bringt, dann merkt man das auch ohne dass es im Lebenslauf steht.

Es wird ja wirklich jeder Quatsch mittlerweile kommuniziert, als wäre es eine Heldentat. Fachschaft aka Partys organisieren. ELSA aka nix außer mal jemand zum Vortrag einladen. AIESEC, ESN usw...
Das ist ja alles ne tolle Sache, hat aber im Grunde keinen anderen Mehrwert als Gaudi.

PS: Wenn es um Politik geht, merkt man eh nach 3 min in welcher Partei ich bin. Oder wenn jemand wissen will, wo ich mich jeden Donnerstag Abend rumtreibe. Ich hab auch kein Problem das auf Nachfrage zu sagen, aber auf die Nase binden muss ich es auch keinem.
Benutzeravatar
j_laurentius
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1683
Registriert: Freitag 11. Juni 2004, 12:40

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von j_laurentius »

Hihi, gestern saßen im Zug neben mir zwei Jurastudenten, die augenscheinlich noch nicht übers Grundstudium hinaus waren, aber schon sehr eifrig an ihrer Karriereplanung feilten. Der eine meinte, er wolle sich jetzt um irgendein Stipendium bewerben, aber um da Chancen zu haben, müsse man sich auch sozial engagieren, und dazu erklärte er wörtlich: "Soziales Engagement ist gar nicht so einfach." :D Er startete dann mit Überlegungen, für ein Jahr nach Afrika zu gehen (näher konkretisierte er die Idee nicht)...

Eigentlich zum Haareraufen, sowas.

Viele Grüße, Jana
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von [enigma] »

Ich habe während des Studiums ehrenamtlich in der Bahnhofsmission gearbeitet, was teilweise ziemlich zeitaufwendig war (gerade in kleineren Städten akuter Personalmangel) und bin bis heute bei Amnesty International engagiert.

Die Bahnhofsmission würde ich nie in den Lebenslauf schreiben, das hat mE nichts mit Qualifikation für einen juristischen Job zu tun. Bei AI sieht das anders aus, vor allem weil sich da soziales und fachliches Interesse (Strafrecht) überschneiden, auch wenn es jetzt keine Vorteile für die Praxis selbst bringt.

Aber in eine Partei eintreten oder Schulen in Afrika bauen um seine Jobaussichten zu pimpen ist so endlos peinlich. Dass es auch noch "Profis" gibt, die einem allen ernstes dazu raten (und dann bitte auch noch "die richtige Partei") ist echt das Letzte.
Zuletzt geändert von [enigma] am Donnerstag 18. April 2013, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
Smooth seas don`t make good sailors
Herr Schraeg
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2811
Registriert: Montag 15. März 2010, 10:35
Ausbildungslevel: RA

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von Herr Schraeg »

j_laurentius hat geschrieben:Hihi, gestern saßen im Zug neben mir zwei Jurastudenten, die augenscheinlich noch nicht übers Grundstudium hinaus waren, aber schon sehr eifrig an ihrer Karriereplanung feilten. Der eine meinte, er wolle sich jetzt um irgendein Stipendium bewerben, aber um da Chancen zu haben, müsse man sich auch sozial engagieren, und dazu erklärte er wörtlich: "Soziales Engagement ist gar nicht so einfach." :D Er startete dann mit Überlegungen, für ein Jahr nach Afrika zu gehen (näher konkretisierte er die Idee nicht)...

Eigentlich zum Haareraufen, sowas.

Viele Grüße, Jana
Ja, einerseits traurig. Aber andererseits sind sie ja noch so jung und lernfähig. ;) Ich würde mich heute auch ungern an den naiven und gelegentlich sehr dummen Vorstellungen und Ideen, die ich im Grundstudium so hatte, messen lassen.
Benutzeravatar
j_laurentius
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1683
Registriert: Freitag 11. Juni 2004, 12:40

Re: Soziales Engagement im Lebenslauf

Beitrag von j_laurentius »

Wir wollen hoffen, daß sie wirklich noch dazulernen O:)
Antworten