Mich kotzen diese Karriereplanungs- / CV-Optimierungsstrategen immer mehr an.http://www.lto.de/recht/studium-referendariat/s/sozial-engagement-lebenslauf-karriere-jurist/ hat geschrieben:LTO: Was ist für welche spätere Position sinnvoll?
Schön: Wer für eine Verbraucherzentrale arbeiten oder politisch tätig sein will, für den sind Organisationen wie Amnesty oder Greenpeace durchaus eine gute Wahl. Wer dagegen in eine konservativ angehauchte Kanzlei gehen möchte, sollte sich eher nach einer wirtschaftlichen oder politischen Verbandstätigkeit umsehen. Und dabei natürlich auch die Wahl der richtigen Partei beachten.
LTO: Wer bei einer konservativen Kanzlei anfangen will, sollte also eher der CDU beitreten als Greenpeace?
Schön: Ja. Es kann durchaus sein, dass im Bewerbungsgespräch kritisch nachgehakt wird, wenn das politisch nicht stimmig ist.
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LTO: Was ist Ihre Erfahrung, steht im Lebenslauf der meisten Bewerber mittlerweile ein außergewöhnliches Hobby oder ein Auslandsaufenthalt?
Schön: Das ist sehr unterschiedlich. Die, die sich für Großkanzleien interessieren, versuchen eigentlich schon ihren Lebenslauf entsprechend zu pimpen. Es gibt aber auch andere, die darauf weniger Wert legen und mehr auf ihre Noten achten. Die landen später eher in Rechtabteilungen von Unternehmen oder in der Verwaltung. Da ist außeruniversitäres Engagement weniger gefragt als in Großkanzleien.
Klar, wenn man an einem gewissen Punkt ist und sich bewirbt ist es völlig rational, seinen Lebenslauf in der Darstellung adressatengerecht aufzubereiten. Aber sein Leben von vornherein so zu planen und zu gestalten, dass man vor dem Auge eines HR-Arschlochs bestehen kann, finde ich krank.
Für die hier geschilderten Fälle des (gesellschafts-)politischen Engagements gilt das m.E. um so mehr. Wenn man sich in diesen Bereichen engagiert, dann doch wohl aus einer persönlichen ethischen / politischen Überzeugung, und weniger deshalb, weil es später vielleicht bei einem Arbeitgeber so geil ankommt.