Großkanzlei: welches Rechtsgebiet? Mehr Infos inside.

[Gelöschter Nutzer]

Hey Leute, möchte habe gerade das 2.StEx und möchte mich jetzt in einer Großkanzlei bewerben. Im Ref war ich in 2 GroKas, einmal europäisches Beihilfen- und Energiewirtschaftsrecht, was mir leider keinen Spaß gemacht hat, in der Wahlstation dann Dispute Resolution/Litigation, was ich richtig gut fand.
Jetzt stellt sich die Frage, in welches Rechtsgebiet ich wechseln sollte. Zwar lag mir Litigation - aber wenn in meiner Wunschkanzlei kein Litiagtion verfügbar oder nix vakant ist, will ich mich da nicht zu sehr drauf festlegen. Daher frage ich, welches Rechtsgebiet soll ich nehmen, dass Folgendes erfüllt:
- wenn ich nach 4-5 Jahren als Syndikus in ein Unternehmen wechseln möchte, welche Rechtsgebiete sind da hilfreich? Biete nichts Öffentlich-Rechtliches!
- gleiche Frage, aber statt "Syndikus" mache ich mich nach 4-5 Jahren selbständig.
- ich will mich nicht totarbeiten. Damit fällt M&A wohl flach. Habe kein Problem damit, richtig reinzuhauen, Freizeit sollte aber zumindest halbwegs planbar sein.
- "Private Clients" finde ich auch spannend, leider bieten dass Großkanzleien nicht an, nur die Kanzleien direkt "darunter", zB. Arqis, Luther etc. Wenn jemand von eine GroKa weiß, die das macht - her damit .

[Solar]

Hierauf kann man unmöglich eine pauschale Antwort geben. Man kann in nahezu jedem Bereich erfolgreich selbständig sein oder in ein Unternehmen wechseln. Man kann aber auch genauso wahrscheinlich erfolglos bleiben. Wichtig ist nur, dass man gut vernetzt ist, fachlich gut ist und sich gut verkauft - egal in welchem Bereich.

Ich versuche es dennoch:

- Syndikus (insb. in großen Konzernen): Compliance (Corporate oder Kartellrecht), Commercial (Vertriebsrecht), M&A
- Selbständigkeit: Kartellrecht, gewerbl. RS (mit IT und DatenschutzR), Energierecht, Litigation, White Collar Crime
- Nicht totarbeiten: Gewerbl. RS (insb. Soft-IP), ÖffR, ArbeitsR
- m.E. macht SZA in Mannheim Private Equity Zeugs, insb. auch Stiftungen usw. Da verdienst du auch nicht weniger als in der ersten Reihe

[Gelöschter Nutzer]

Hierauf kann man unmöglich eine pauschale Antwort geben. Man kann in nahezu jedem Bereich erfolgreich selbständig sein oder in ein Unternehmen wechseln. Man kann aber auch genauso wahrscheinlich erfolglos bleiben. Wichtig ist nur, dass man gut vernetzt ist, fachlich gut ist und sich gut verkauft - egal in welchem Bereich.

Ich versuche es dennoch:

- Syndikus (insb. in großen Konzernen): Compliance (Corporate oder Kartellrecht), Commercial (Vertriebsrecht), M&A
- Selbständigkeit: Kartellrecht, gewerbl. RS (mit IT und DatenschutzR), Energierecht, Litigation, White Collar Crime
- Nicht totarbeiten: Gewerbl. RS (insb. Soft-IP), ÖffR, ArbeitsR
- m.E. macht SZA in Mannheim Private Equity Zeugs, insb. auch Stiftungen usw. Da verdienst du auch nicht weniger als in der ersten Reihe

Also Kartellrecht und Selbstständigkeit stelle ich mir schwierig vor. Wenn BMW durch Kartellabsprachen von Zulieferern geschädigt wird, wird da kaum jemand die gelben Seiten aufschlagen . Ok, eine spezialisierte Boutique aus GK-Anwälten vielleicht, aber als Einzelkämpfer stelle ich mir das schwierig vor.
Wie sieht es denn als Syndikus mit gewerblichem Rechtsschutz aus? Lässt sich das gut kombinieren? Syndikus wäre ich am liebsten in einem Unternehmen wie Thyssen Krupp oder in der Pharma/Chemiebranche, außerdem ggf. Autoindustrie. Medienunternehmen glaube ich eher nicht. Gewerblichen Rechtsschutz stelle ich mir auch deshalb interessant vor, da dort auch gestritten werden dürfte.
Compliance als Syndikus klingt logisch, stelle mir das Rechtsgebiet aber als sehr langweilig vor. "Commercial" dürfte bei den meisten GKs als "Corporate" laufen, richtig?
Mannheim ist mir zu weit, will im Bereich Essen/DDorf bleiben.

Vielen dank für Deine Antwort, das verschafft mir schonmal einen guten Überblick.

[Trente Steele82]

Hierauf kann man unmöglich eine pauschale Antwort geben. Man kann in nahezu jedem Bereich erfolgreich selbständig sein oder in ein Unternehmen wechseln. Man kann aber auch genauso wahrscheinlich erfolglos bleiben. Wichtig ist nur, dass man gut vernetzt ist, fachlich gut ist und sich gut verkauft - egal in welchem Bereich.

Ich versuche es dennoch:

- Syndikus (insb. in großen Konzernen): Compliance (Corporate oder Kartellrecht), Commercial (Vertriebsrecht), M&A
- Selbständigkeit: Kartellrecht, gewerbl. RS (mit IT und DatenschutzR), Energierecht, Litigation, White Collar Crime
- Nicht totarbeiten: Gewerbl. RS (insb. Soft-IP), ÖffR, ArbeitsR
- m.E. macht SZA in Mannheim Private Equity Zeugs, insb. auch Stiftungen usw. Da verdienst du auch nicht weniger als in der ersten Reihe

Also Kartellrecht und Selbstständigkeit stelle ich mir schwierig vor. Wenn BMW durch Kartellabsprachen von Zulieferern geschädigt wird, wird da kaum jemand die gelben Seiten aufschlagen . Ok, eine spezialisierte Boutique aus GK-Anwälten vielleicht, aber als Einzelkämpfer stelle ich mir das schwierig vor.
Wie sieht es denn als Syndikus mit gewerblichem Rechtsschutz aus? Lässt sich das gut kombinieren? Syndikus wäre ich am liebsten in einem Unternehmen wie Thyssen Krupp oder in der Pharma/Chemiebranche, außerdem ggf. Autoindustrie. Medienunternehmen glaube ich eher nicht. Gewerblichen Rechtsschutz stelle ich mir auch deshalb interessant vor, da dort auch gestritten werden dürfte.
Compliance als Syndikus klingt logisch, stelle mir das Rechtsgebiet aber als sehr langweilig vor. "Commercial" dürfte bei den meisten GKs als "Corporate" laufen, richtig?
Mannheim ist mir zu weit, will im Bereich Essen/DDorf bleiben.

Vielen dank für Deine Antwort, das verschafft mir schonmal einen guten Überblick.

IP (alleine) als Syndikus setzt ja eine gewisse Größe des Unternehmens und Bedeutung dieses Bereichs voraus. Mit einem IT Vertragsschwerpunkt, habe ich den Eindruck wenn ich so bei Kollegen sehe die gewechselt sind, kommt man schon eher weiter.

[Herr Schraeg]

Compliance als Syndikus klingt logisch, stelle mir das Rechtsgebiet aber als sehr langweilig vor.

Das ist m.E. weniger ein Rechtsgebiet als eine spannende Querschnittsmaterie zwischen fast allen Rechtsgebieten.

"Commercial" dürfte bei den meisten GKs als "Corporate" laufen, richtig?

Nein. Commercial wird entweder als genereller Ausdruck für das Zivilrecht verstanden oder man fasst enger primär das Vertriebsrecht darunter.

Generell dürfte es schwer sein, in der GK ein Rechtsgebiet zu finden, in dem man GK-Erfahrungen später auch als Einzelanwalt vernünftig verwerten kann. Selbst wenn die Rechtsgebiete sich decken, sind die konkreten Mandate und deren Anforderungen doch zu unterschiedlich. Am ehesten scheint das bei IT-Recht, Arbeitsrecht und Litigation zu klappen.

[Solar]

Stimme Herr Schraeg voll und ganz zu. Insbesondere halte ich Compliance für die mit Abstand spannendste Aufgabe als Syndikus (interne Ermittlungen, Schulungen, häufig Bericht an hohe Ebenen etc.)