"Die Richtige" finden?

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davwm
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von davwm »

JulezLaw hat geschrieben: Bei denen weiß ich aber dann nicht genau, wie es mit dem Renommee in meinen Interessengebieten, insb. Compliance und Wirtschaftsstrafrecht, aussieht und ob das irgendwelche Auswirkungen haben könnte (bspw. las man in anderen Freds ja schon, dass der "rote Faden für die GK fehle", man also keine wirkliche Erfahrung habe). Und ich möchte die GK als späteren Beruf auch nicht ausschließen. Letztlich kann sich in den nächsten ca. 4 Jahren auch meine Einstellung dazu ändern ;)
Also nach meiner Einschätzung genügt eigentlich meistens schon eine Referendarstation bei GK, um diesen "roten Faden" zu belegen und da kommt man mit passender Note auch dran, wenn man im Studium 0,0 GK-Profil aufweist.

Und das mit Renommee etc. würde ich bei wiss.Mit. / Referendarstellen nicht überbewerten. Selbst wenn die GK nur in der 2. Liga spielen sollte, ist es immerhin dieselbe Sportart ;) Probleme mit ,,rotem Faden'' für GK haben eher Leute, die z.B. nach Studium mit Schwerpunkt Kriminologie und Praktika Amtsgericht und StA im Ref nur staatliche Pflichtstationen, dann Einzelanwalt (= Verdacht Tauchstation) und dann Wahlstation in Botschaft gemacht haben - selbst damit kommt man aber bei passenden Noten in der M&A Abteilung der GK unter.
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JulezLaw
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von JulezLaw »

Gut zu wissen, danke! Wahrscheinlich stimmt es, dass man sich einfach viel zu viele Gedanken macht, obwohl das eigentlich nicht nötig wäre. Dieses Studium ist wohl doch nicht so richtig gut fürs Selbstbewusstsein :crazy: ;)
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Einwendungsduschgriff
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

JulezLaw hat geschrieben:Alternativen sind vor allem Medienrecht und Health Care, einschließlich öffentlichem Wirtschaftsrecht. Von den Standorten her kommen Stuttgart und Frankfurt in Betracht (wohne in Mannheim).
Ich kann auch nur für diesen Bereich sprechen. Aber erst einmal Respekt: das ist insgesamt eine sehr interessante - manche mögen sagen: krasse - Kombination verschiedener Fachgebiete. Meinereiner wünscht Dir selbstverständlich, dass die erste Gruppe klappt, die natürlich megafancy-großbudenlike-kohlescheffelig daherkommt. Der hier angesprochene Fachbereich ist wahrscheinlich viel langweiliger, aber fachlich fordernder. Bevor ich einmal antworte: was meinst Du denn mit Medienrecht? Das ist mitunter das mit am weitesten gestreute juristische Rechtsgebiet, das ich bislang kennenlernen durfte. Und nun: Öffentliches Wirtschaftsrecht nur als "Health Care"-Annex oder auch sonst? Tut mir leid, dass ich nachfragen muss, aber diese ganzen englischen Buzzwords vermitteln mehr Verwirrung als Aufklärung.
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Einwendungsduschgriff
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Und ja: JulezLaw hat ja sogar Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch!

(NB: 25 Jahre -scheiße bin ich alt. Aber gut, was sollen denn anderen Altgediente hier sagen...)
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Kasimir
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Kasimir »

JulezLaw hat geschrieben:Ich kann es auch nicht genau erklären, woher dieses Gefühl kam. Vielleicht auch einfach, weil ich mich insgesamt schwer in dem GK-Bereich sehe. Aber wenn sich deine Freundin da trotzdem soweit wohl gefühlt hat, werde ich es einfach mal versuchen und mir ansehen. Zu verlieren hab ich ja nichts. Danke! :)

CC hatte ich schon mal geschrieben, die suchen (zumindest mich) gerade nicht in dem Bereich, ich soll mich aber fürs Ref nochmal melden.

Dann schicke ich doch gleich nochmal eine Bewerbung für QE raus und schau mal, was draus wird!
Noch einige weitere Gedanken:

QE macht in Deutschland ausschliesslich IP/Patent-Litigation. Das ist inhaltlich etwas anderes, als herkoemmliche Litigation/Arbitration. QE sollte man daher zunaechst in Betracht ziehen, wenn man sich fuer gewerblichen Rechtsschutz interessiert. Wenn man innerhalb dieses Rechtsgebiets dann Litigation machen moechte, ist QE sicherlich eine sehr gute Adresse. Fuer jemanden, der in den Bereich GK einfach mal hineinschnuppern moechte, finde ich es allerdings viel zu speziell, vor allem wenn man keine Kenntnisse im Patent- und Wettbewerbsrecht hat.

Zum Bereich Compliance:
Auch hier musst du etwas differenzieren. Freshfields und Hengeler bauen diese Bereiche im Moment erheblich aus. White&Case und Noerr sind sicherlich auch nicht verkehrt in diesem Bereich. Noerr hat gute Verbindungen zu den D&O-Versichererern. Man sollte sich allerdings auch im Bereich Compliance keine falschen Vorstellungen machen. Es geht hier nicht um Wirtschaftsstrafrecht im Sinne von Individualverteidigung o.ae. Der Trend - und ein neues Geschaeftsmodell der Kanzleien - sind im Moment interne Untersuchungen, haeufig aufgrund behoerdlicher Vorgaben aus den USA. D.h. es sitzen Heerscharen von armen Anwaelten und Referendaren und klicken durchforsten pro Tag tausende (meist nichtssagende) E-Mails und sonstige Dokumente, in der Hoffnung, auf die Nadel im Heuhaufen zu treffen. Gerade als Anfaenger wird man dann fuer solche Sachen eingesetzt...

Da du aus Mannheim kommst, wuerde ich dir wirklich zum dortigen SZA-Standort raten. Ich habe mit SZA schon haeufig zusammengearbeitet und die Kollegen sind nett, angenehm und vor allem fachlich gut. Gerade im Gesellschaftsrecht, gibt es dort gute Mandate. Fuer einen Einstieg in die Grosskanzleiwelt finde ich das gut. SZA ist vor allem stark in der Beratung von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern in Haftungsfragen und Haftungsprozessen.
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davwm
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von davwm »

Kasimir hat geschrieben:Man sollte sich allerdings auch im Bereich Compliance keine falschen Vorstellungen machen. Es geht hier nicht um Wirtschaftsstrafrecht im Sinne von Individualverteidigung o.ae. Der Trend - und ein neues Geschaeftsmodell der Kanzleien - sind im Moment interne Untersuchungen, haeufig aufgrund behoerdlicher Vorgaben aus den USA. D.h. es sitzen Heerscharen von armen Anwaelten und Referendaren und klicken durchforsten pro Tag tausende (meist nichtssagende) E-Mails und sonstige Dokumente, in der Hoffnung, auf die Nadel im Heuhaufen zu treffen. Gerade als Anfaenger wird man dann fuer solche Sachen eingesetzt...
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Eigentlich für Referendare fast schlimmer als für Anwälte, weil man die Arbeit genauso langweilig findet, sich aber nicht wirklich über ,,leichte'' Billables freuen kann...
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Trente Steele82 »

Kasimir hat geschrieben:
JulezLaw hat geschrieben:Ich kann es auch nicht genau erklären, woher dieses Gefühl kam. Vielleicht auch einfach, weil ich mich insgesamt schwer in dem GK-Bereich sehe. Aber wenn sich deine Freundin da trotzdem soweit wohl gefühlt hat, werde ich es einfach mal versuchen und mir ansehen. Zu verlieren hab ich ja nichts. Danke! :)

CC hatte ich schon mal geschrieben, die suchen (zumindest mich) gerade nicht in dem Bereich, ich soll mich aber fürs Ref nochmal melden.

Dann schicke ich doch gleich nochmal eine Bewerbung für QE raus und schau mal, was draus wird!
Noch einige weitere Gedanken:

QE macht in Deutschland ausschliesslich IP/Patent-Litigation. Das ist inhaltlich etwas anderes, als herkoemmliche Litigation/Arbitration. QE sollte man daher zunaechst in Betracht ziehen, wenn man sich fuer gewerblichen Rechtsschutz interessiert. Wenn man innerhalb dieses Rechtsgebiets dann Litigation machen moechte, ist QE sicherlich eine sehr gute Adresse. Fuer jemanden, der in den Bereich GK einfach mal hineinschnuppern moechte, finde ich es allerdings viel zu speziell, vor allem wenn man keine Kenntnisse im Patent- und Wettbewerbsrecht hat.

Zum Bereich Compliance:
Auch hier musst du etwas differenzieren. Freshfields und Hengeler bauen diese Bereiche im Moment erheblich aus. White&Case und Noerr sind sicherlich auch nicht verkehrt in diesem Bereich. Noerr hat gute Verbindungen zu den D&O-Versichererern. Man sollte sich allerdings auch im Bereich Compliance keine falschen Vorstellungen machen. Es geht hier nicht um Wirtschaftsstrafrecht im Sinne von Individualverteidigung o.ae. Der Trend - und ein neues Geschaeftsmodell der Kanzleien - sind im Moment interne Untersuchungen, haeufig aufgrund behoerdlicher Vorgaben aus den USA. D.h. es sitzen Heerscharen von armen Anwaelten und Referendaren und klicken durchforsten pro Tag tausende (meist nichtssagende) E-Mails und sonstige Dokumente, in der Hoffnung, auf die Nadel im Heuhaufen zu treffen. Gerade als Anfaenger wird man dann fuer solche Sachen eingesetzt...

Da du aus Mannheim kommst, wuerde ich dir wirklich zum dortigen SZA-Standort raten. Ich habe mit SZA schon haeufig zusammengearbeitet und die Kollegen sind nett, angenehm und vor allem fachlich gut. Gerade im Gesellschaftsrecht, gibt es dort gute Mandate. Fuer einen Einstieg in die Grosskanzleiwelt finde ich das gut. SZA ist vor allem stark in der Beratung von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern in Haftungsfragen und Haftungsprozessen.
Zu QE: das stimmt wohl, ich hatte sie in die Liste aufgenommen wegen Mannheim und der Tatsache, dass ich es bei denen versucht hätte, wenn es die hier in NRW gäbe. :D


@ Einwendungsduschgriff: Medienrecht im GK Umfeld dürfte wohl oft im Medienregulierungsrecht, E-Commerce (damit meine ich nicht den einfachen Online Shop), Rundfunkrecht, Glücksspielrecht, TK-Recht und je mehr ich darüber nachdenke, hast du Recht. Die Liste könnte man beliebig weiterführen. vor dem Hintergrund sollte der TE für sich definieren in welchem Bereich er/sie dort tätig sein will. Danach ist auch abhängig, welche Kanzleien dann in Frage kommt. Spontan fällt mir im Bereich TK und Glücksspielrecht ein, dass hier die Lager ziemlich klar abgesteckt sind.
"Ich bin ein Freund der privaten Passivitäten, bin also ein fauler Mensch, der versucht seine Intelligenz einzusetzen, um weiterhin faul zu bleiben zu können." (Benno Heussen)
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Kasimir »

Noch eine weitere Ergaenzung zu Heuking: Ich habe leider bisher auch eher negative Sachen von dem Laden gehoert. Meines Wissens arbeiten die Partner dort nach dem "eat what you kill"-Prinzip, d.h. der Konkurrenzkampf innerhalb der Kanzlei duerfte deutlich groesser sein, als in klassischen Lockstep-Kanzleien. Und so besonders Klasse ist das Renomee von Heuking auch nicht; eher dritte/vierte Reihe.
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JulezLaw
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von JulezLaw »

Hui, das ist ja nochmal gut aufgelebt hier! Und danke natürlich für die Glückwünsche :)

Ja, es stimmt tatsächlich, dass meine Interessen recht weit gestreut sind. Ich promoviere im Wirtschaftsstrafrecht und es interessiert mich im Allgemeinen auch in der Praxis! Dabei finde ich weniger die Individualverteidigung interessant, als gerade solche Sachen wie interne Untersuchungen. Allerdings schreckt mich die Aufgabenbeschreibung gerade doch etwas ab... Solche ehrlichen Meinungen waren aber genau das, was ich hören wollte, daher danke!

Bei Heuking habe ich mich menschlich gut mit dem Partner und den anderen Mitarbeitern verstanden, sodass ich hier mit einem guten Gefühl herausgegangen bin. Aber ich muss mich auch zum Glück nicht sofort entscheiden, sodass ich mir da nochmal gut Gedanken machen kann.

Und ja, ich weiß natürlich, was ihr meint mit der breiten Streuung. Und tatsächlich interessiere ich mich einfach insofern schon sehr für das Medienrecht, weil es gerade so viele unterschiedliche Anforderungen stellt und auch fachlich spannend ist. Ich kenne von mir selbst einfach das Problem, die Motivation zu verlieren, wenn eine Aufgabe zum "Standard" für mich geworden ist und nicht mehr fordert. Es fällt mir dann schwer, mit derselben Leidenschaft weiterzuarbeiten.
Daher finde ich fachlich fordernde Bereiche spannender, auch wenn man da - sei es ein Vorurteil oder tatsächlich so - vielleicht weniger verdient. Der Verdienst ist eher zweitrangig. Strafrecht und öffentliches Recht interessieren mich am meisten, und das Medienrecht hat mich durch das ein oder andere Kolloquium begleitet und interessiert mich fachlich sehr.

Health Care ist vor allem damit zu begründen, dass ich mich über lange Zeit sehr darauf spezialisiert habe: Wahlfach im Schwerpunkt, Nebenjobs, Veröffentlichungen... Es würde sich also eigentlich anbieten, da weiterzumachen, da es mir auch Spaß macht. Ich habe zuletzt nur Zweifel entwickelt, ob ich das Thema wirklich den Rest meines Lebens machen möchte. Durch einige Erfahrungen mit Medien (Online-Journalismus etc. in dem Bereich) und die fachliche Herausforderung könnte das Ganze neben dem Interesse am Wirtschaftsstrafrecht vielleicht eine weitere Spezialisierung sein, die verhindert, dass ich zur (mit Verlaub) "Fachidiotin" verkomme.

Dem Tipp mit SZA werde ich auf jeden Fall mal nachgehen. Die hatte ich natürlich auch im Blick, aber Gesellschaftsrecht in engeren Sinne ist eher nicht so meins - sagt vor allem auch meine Ausreißerklausur im Examen ;) Praktischerweise sind morgen Vertreter beim Fakultätskarrieretag in Heidelberg und haben mich zu einem Gespräch eingeladen, also fühle ich da nochmal nach!

Falls es hier etwas ein bisschen durcheinander/unstrukturiert geworden ist: Tut mir leid, das ein oder andere Geburtstagsbier musste sein ;)

Vielen Dank nochmal für euren Input!
Julia (womit sich die Frage nach er/sie vielleicht erledigt hat - aber nur vielleicht :D )
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JulezLaw
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von JulezLaw »

Ich habe jetzt auch überlegt, ob nicht eine mittelständische Kanzlei ein guter Einstieg sein könnte, anstelle des "Sprungs ins kalte Wasser" direkt in die Großkanzlei. Könnte das sinnvoll sein?

So viele Entscheidungen momentan - und so wenig eigene Expertise :)
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Tikka »

JulezLaw hat geschrieben:Ich habe jetzt auch überlegt, ob nicht eine mittelständische Kanzlei ein guter Einstieg sein könnte, anstelle des "Sprungs ins kalte Wasser" direkt in die Großkanzlei. Könnte das sinnvoll sein?
:)
Also ich vertrete das so. Fairerweise muss ich sagen, dass das die Forenmindermeinung ist. :-) Die herrschende Meinung tendiert zur GK.

Ich persönlich bin gut damit gefahren, mich gegen die Möglichkeit in der GK zu entscheiden und zur eher mittelständischen (aber doch recht großen) Kanzlei zu gehen, wo ich dann einige Jahre war bevor ich Syndikus wurde.
Das lag aber an meiner persönlichen Situation und Planung und hat für mich funktioniert. Eben auch weil ich die Kanzlei schon vor dem Start gut kannte und wusste was ich erwarten konnte und was eben nicht. Für andere Kollegen war es nicht die optimale Entscheidung.

Wieder nur meine Einschätzung: Du hast mit wissenschaftlicher Mitarbeit und später dem Ref. zwei Möglichkeiten relativ unverbindlich zu schnuppern. Mach doch beides. :)
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Fyrion
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Fyrion »

Zu QE: das stimmt wohl, ich hatte sie in die Liste aufgenommen wegen Mannheim und der Tatsache, dass ich es bei denen versucht hätte, wenn es die hier in NRW gäbe.
Der größte Nachteil an QE ist, dass die ernsthaft keine Anzüge tragen. Ein Frevel!
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Einwendungsduschgriff
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Sag nichts, die Berufsträger in meiner Wahlstationskanzlei - in ihren Fachgebieten die mit-führende Kanzlei in Deutschland - kamen in aller Regel außer an Tagen mit Mandantschaft in ihren Freizeitklamotten. Man war mit Hemd und Jeans an manchen Tagen overdressed.
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Einwendungsduschgriff
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Trente Steele82 hat geschrieben:@ Einwendungsduschgriff: Medienrecht im GK Umfeld dürfte wohl oft im Medienregulierungsrecht, E-Commerce (damit meine ich nicht den einfachen Online Shop), Rundfunkrecht, Glücksspielrecht, TK-Recht und je mehr ich darüber nachdenke, hast du Recht. Die Liste könnte man beliebig weiterführen. vor dem Hintergrund sollte der TE für sich definieren in welchem Bereich er/sie dort tätig sein will. Danach ist auch abhängig, welche Kanzleien dann in Frage kommt. Spontan fällt mir im Bereich TK und Glücksspielrecht ein, dass hier die Lager ziemlich klar abgesteckt sind.
Sehe ich wie größtenteils wie Du. Tendentiell also die öffentlichen-rechtlichen Themen sind da interessant für die wirtschaftsberatenden Einheiten. Ein (großes) Sondergebiet des Medienrechts - Wort- und Bildberichterstattung - wird ja auch in aller Regel von spezialisierte, eher kleineren Einheiten gepflegt. Da bekommt man eigentlich nie einen Schriftsatz einer großen Kanzlei. Bei E-Commerce und Glücksspielrecht würde ich aber eher nicht an die Überbezeichnung "Medienrecht" denken, sondern eher "IT-Recht" und klassische Gefahrenabwehr. In Frankfurt und Stuttgart sieht es aber für klassisches Medienrecht auf hohem Niveau eher dünn aus.
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JulezLaw
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Re: "Die Richtige" finden?

Beitrag von JulezLaw »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:In Frankfurt und Stuttgart sieht es aber für klassisches Medienrecht auf hohem Niveau eher dünn aus.
Da liegt leider das Problem, sodass ich mich wohl doch hauptsächlich in Richtung Litigation konzentriere. Die von euch geschilderten Tätigkeiten in der Compliance wurden mir heute nämlich - durch die Blume, versteht sich - mehr oder weniger bestätigt. Auf solche fachlich eher anspruchslosen Aufgaben kann ich mich einfach nicht auf Dauer einlassen. Und wenn ich nach ein paar Monaten völlig die Motivation verliere, hat auch keine Seite was davon.

SZA habe ich für mich vorerst auch ausgeschlossen, die Darstellungen waren im Hinblick auf Rechtsgebiete, Arbeitszeiten und Entlohnung dafür einfach nicht überzeugend für mich.
Fyrion hat geschrieben: Der größte Nachteil an QE ist, dass die ernsthaft keine Anzüge tragen. Ein Frevel!
DAS ist mir grundsympathisch :D

Tatsächlich habe ich heute einen möglichen Kollegen im Bereich Litigation von A&O kennengelernt, der mir den Bereich und auch die Kanzlei - wider Erwarten! - absolut schmackhaft gemacht hat. Auch Hogan Lovells fand ich sympathisch und interessant. Bei beidem werde ich mich definitiv bewerben und sie mir anschauen, und mich dann einfach am Ende nach Gefühl entscheiden. Ich hoffe eigentlich immer, dass man sich auf sein Bauchgefühl noch am besten verlassen kann :)
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