Welches Rechtsgebiet für späteren Wechsel in HF/IB/PE?

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Gelöschter Nutzer

Welches Rechtsgebiet für späteren Wechsel in HF/IB/PE?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Guten Abend,

für die Wahl meiner Anwalts- und Wahlstation (als Wegweiser für den späteren Einstieg als Associate) stehe ich vor der Frage, ob ich eher in Richtung M&A/Gesellschaftsrecht oder eher in Richtung Finance/Banking/Kapitalmarktrecht gehen möchte. In Praktika habe ich beide Bereiche kennengelernt und für gut befunden.

Meine Frage an euch: Welche Richtung sollte ich einschlagen, wenn ich später (nach einigen Jahren als Anwalt in einer internationalen Großkanzlei, eventuell mit entsprechendem Secondment) auf die Mandantenseite zu Hedge Funds/Investmentbanken/PE-Gesellschaften wechseln möchte? Mit welchen Juristen kann man dort mehr anfangen: Gesellschafts- oder Finanzrechtler?

Dabei könnte ich mir auch vorstellen, ins Management zu wechseln (bestehe also nicht darauf, weiter juristisch tätig zu sein), allerdings gehe ich davon aus, dass ich auch nach einigen Jahren der Rechtsberatung nicht die nötigen ökonomischen Kenntnisse haben werde. Es sollte aber auf jeden Fall ein Karrieresprung sein – kein beruflicher Neuanfang.

Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr Euren Antworten voranstellen könntet, woher Eure Expertise stammt. Besonders interessant wären Beiträge von Berufstätigen, die bereits in den genannten Bereichen arbeiten. Bei Xing/LinkedIn stolpere ich zwar gelegentlich über Profile von Leuten, die genau den von mir anvisierten Sprung bereits vollzogen haben, aber angeschrieben habe ich noch keinen von denen...

Vielen Dank,
viele Grüße,
viele Ostereier!

P.S.: Entschuldigt die Abkürzungen im Titel; ich konnte mich nicht gegen die Zeichenbegrenzung durchsetzen.
Kasimir
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Re: Welches Rechtsgebiet für späteren Wechsel in HF/IB/PE?

Beitrag von Kasimir »

PE, HF und IB sind ja drei völlig unterschiedliche Bereiche. Die fachliche Eignung, um dort operativ tätig zu werden, hast du als Jurist nicht, woher auch?

Meine Beobachtungen aus circa sechs Jahren GK:

Bei PE ist M&A hilfreich, aber die wenigsten PE-Fonds haben Inhouse-Juristen. Warum auch?

IB und HF kommt darauf an, was du da machen willst. IB haben Juristen eher im Bereich Finance, also Finanzierungsverträfe und Compliance/Bankaufsichtsrecht. Die Juristen dort sind aber auch eher Teil des Backoffice und nicht operativ tätig.

HF sind - wie PE-Fonds - schlank aufgestellt und haben in der Regel keine Inhousejuristen.

Die Frage ist, was du mit einem derartigen Wechsel bezweckst? Ich kenne persönlich nur zwei Fälle. EIN Kollege arbeitet bei Goldman und der andere bei einem PE-Fonds. Beide verdienen jetzt weniger als in der GK und verdienen dort weniger. Ein Karrieresprung im klassischen Sinne ist das sicher nicht. Sie arbeiten jetzt weniger, aber sind dafür auch eher "Verwalter statt Gestalter".

Wenn du operativ in einen der drei Bereiche willst, brauchst du eine entsprechende Ausbildung.

Und ein ganz genereller Rat: Plane nie den zweiten Schritt vor dem ersten. Wenn du den ersten Job danach auswählst, was du als zweiten Job machen willst, ist mE die Gefahr groß, im ersten Job unglücklich zu werden. In einigen Jahren kann sich beruflich und privat viel verändern. Das kannst du jetzt gar nicht vorausplanen.
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