WiMi in einem größeren oder kleineren Team
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Zum Zeitfaktor meinte man zu mir man könne einem natürlich auch nur solche Aufgaben geben, die entweder längerfristig seien oder eben in dem Zeitraum, in dem ich pro Woche da wäre, bearbeiten werden könnten.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Selbstredend kannst Du nichts, wofür man 5 Arbeitstage braucht, gemütlich in 2-3 Wochen bearbeiten, wenn der Mandant die Sache schon Anfang der 2. Woche haben will oder die Frist abläuft. Aber die Frage ist, wie ambitioniert man sich normalerweise die Bearbeitungsfristen setzt bzw. setzen lässt.Pillendreher hat geschrieben:Zum Zeitfaktor meinte man zu mir man könne einem natürlich auch nur solche Aufgaben geben, die entweder längerfristig seien oder eben in dem Zeitraum, in dem ich pro Woche da wäre, bearbeiten werden könnten.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Ja das ist wohl der springende Punkt. Ich kann ja dann in ein paar Wochen berichten, wenn ich mich nach der Studiumszeit sehne
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Den Muendlichkeitsgrundsatz habe ich vor dem Landgericht bislang meist wie folgt erlebt.Tibor hat geschrieben:Mündlichkeitsgrundsatz?
Richter: "Sie haben ja schon alles geschrieben. Und machen wir uns nicht vor, die Sache geht ja eh in die nachste Instanz." Richter murmelt ins Mikrofon: "Rechtsanwalt Kasimir stellt den Antrag aus der Klageschrift vom 1.1.2011, Blatt 5 der Akte. Rechtsanwalt Verlierer stellt den Antrag aus der Klageerwiderung vom 30.12.2012, Blatt 239 der Akte. Die Parteien verhandelten zur Sach- und Rechtslage. Termin zur Verkuendung einer Entscheidung wird bestimmt auf den 15.3.2016."
Erstaunlicherweise ist es vor dem OLG anders. Dort dauern Verhandlungen meist ein bis zwei Stunden.
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Re: AW: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Gewiss. Man kann aber den Referendar einen Versuch machen lassen, die Arbeit parallel selbst erledigen und dann die Arbeit des Referendars prüfen und mit ihm besprechen.Tibor hat geschrieben:Da bleibt wenig Zeit, um dem Ref mal eben einen ersten Versuch zu geben, den dann lange zu prüfen und am Ende x% nochmal zu machen.
Nochmal: Zweck des Referendariats ist es nicht primär, dem Ausbilder Arbeit abzunehmen, sondern dem "Auszubildenden" die praktische Anwendung des von ihm theoretisch gelernten zu vermitteln.
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Re: AW: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Den theoretischen Zweck bestreite ich auch nicht; man sollte sich nur nichts in die Taschen lügen. Der Zweck wird in der GK eher nicht erreicht und das ist den Beteiligten auch klar. Der Ausbildungszweck ist mit der GK genauso wenig zu vereinbaren die Arbeit in der GK mit § 3 Satz 1 des Arbeitszeitgesetzes.thh hat geschrieben:Nochmal: Zweck des Referendariats ist es nicht primär, dem Ausbilder Arbeit abzunehmen, sondern dem "Auszubildenden" die praktische Anwendung des von ihm theoretisch gelernten zu vermitteln.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Dann sollte man aber vielleicht ehrlicherweise sagen, dass man nicht ausbilden will und den Aufwand scheut - und nicht behaupten, es sei alles so kompliziert und eigentlich nahezu unmöglich, Referendare irgendwas Anspruchsvolles tun zu lassen. Natürlich bedeutet es zusätzlichen Aufwand, jemanden auszubilden und so ins Team einzubinden, dass beide Seiten etwas davon haben - und Aufwand bedeutet Kosten. Aber dann sollte man vielleicht einfach die Rekrutierung durch "Bestechung" mit Stationsentgelt herunterfahren.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Ich verstehe nicht wieso man das "soll". Es wird kein Referendar gezwungen, für min. 1.500 Euro/Monat DD-Reports zu vervollständigen, anstatt beim netten Anwalt um die Ecke praxis- und examensnah eigenständig Schriftsätze zu verfassen und vor Gericht zu agieren.julée hat geschrieben:Dann sollte man aber vielleicht ehrlicherweise sagen, dass man nicht ausbilden will und den Aufwand scheut - und nicht behaupten, es sei alles so kompliziert und eigentlich nahezu unmöglich, Referendare irgendwas Anspruchsvolles tun zu lassen. Natürlich bedeutet es zusätzlichen Aufwand, jemanden auszubilden und so ins Team einzubinden, dass beide Seiten etwas davon haben - und Aufwand bedeutet Kosten. Aber dann sollte man vielleicht einfach die Rekrutierung durch "Bestechung" mit Stationsentgelt herunterfahren.
Jeder Referendar der in die Großkanzlei geht, weiß dass er dort weder für die Praxis noch für das Examen relevante Ausbildung erfährt. Ich sehe die Referendare da nicht als schutzwürdig, zumal es ja nicht die schlechtesten Absolventen sind, die es in die Wirtschaftskanzleien zieht.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Wenn die Referendare es ohnehin wissen, wo ist dann das Problem auf die Hochglanzwerbung zu verzichten (die ich jedenfalls leicht anders in Erinnerung habe) und klar zu sagen "echte Ausbildung gibt es hier nicht"?
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Im Rekrutierungsprozess wird eben auf allen Ebenen gelogen. Das ist nicht schön, weiß aber im Grunde jeder.julée hat geschrieben:Wenn die Referendare es ohnehin wissen, wo ist dann das Problem auf die Hochglanzwerbung zu verzichten (die ich jedenfalls leicht anders in Erinnerung habe) und klar zu sagen "echte Ausbildung gibt es hier nicht"?
Der beworbene Ausbildungsprozess für Referendare steht für mich etwa auf einer Ebene wie die beworbenen Partnerchancen und die Work-Life Balance für Associates. Muss man nicht ernst nehmen.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
So wie die angebliche Möglichkeit 60 (?) Tage Urlaub zu nehmen bei Mayer Brown damals?Samson hat geschrieben:Im Rekrutierungsprozess wird eben auf allen Ebenen gelogen. Das ist nicht schön, weiß aber im Grunde jeder.julée hat geschrieben:Wenn die Referendare es ohnehin wissen, wo ist dann das Problem auf die Hochglanzwerbung zu verzichten (die ich jedenfalls leicht anders in Erinnerung habe) und klar zu sagen "echte Ausbildung gibt es hier nicht"?
Der beworbene Ausbildungsprozess für Referendare steht für mich etwa auf einer Ebene wie die beworbenen Partnerchancen und die Work-Life Balance für Associates. Muss man nicht ernst nehmen.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Gewiss, gelogen wird überall. Gleichwohl wäre ich mir leicht veräppelt vorgekommen, wenn man mir - nach drei staatlichen Stationen, in denen man mich nett ausgebildet und halbwegs ernst genommen hat - in der Kanzlei dann erklärt hätte, das im Vorstellungsgespräch sei alles nicht so gemeint gewesen und ich dürfe froh sein, wenn ich in den nächsten Monaten mal in die Bibliothek gehen und Kommentarstellen zusammenstellen dürfe oder mal zuschauen dürfe, wie ein echter Anwalt so arbeitet.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
Die Frage, wo man nett ausgebildet und "halbwegs ernst" genommen wird, hängt m.E. eher vom Einzelnen Ausbilder ab. Ich kann das für die Verwaltungsstation bestätigen, die Justizstationen waren eher von Desinteresse bis inakzeptablem Verhalten ausbilderseits geprägt. Ganz anders die anwaltlichen Stationen (WiMi vor dem Ref, Nebentätigkeit, Anwaltsstation, Wahlstation). Mir scheint es im Übrigen auch eine charakterliche Frage zu sein, ob man im Staatsdienst oder in der Anwaltschaft besser aufgehoben ist.julée hat geschrieben:Gewiss, gelogen wird überall. Gleichwohl wäre ich mir leicht veräppelt vorgekommen, wenn man mir - nach drei staatlichen Stationen, in denen man mich nett ausgebildet und halbwegs ernst genommen hat - in der Kanzlei dann erklärt hätte, das im Vorstellungsgespräch sei alles nicht so gemeint gewesen und ich dürfe froh sein, wenn ich in den nächsten Monaten mal in die Bibliothek gehen und Kommentarstellen zusammenstellen dürfe oder mal zuschauen dürfe, wie ein echter Anwalt so arbeitet.
Die Erzählung von Kasimir, an der sich hier seit einigen Seiten alle abarbeiten, scheint mir übrigens auch eine Besondere zu sein. Deckt sich jedenfalls weder mit meinen Erfahrungen als WiMi / Referendar in mehreren Großkanzleien noch mit meiner Anwaltssicht beim Einsatz von WiMis.
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Re: WiMi in einem größeren oder kleineren Team
@Parabellum: Natürlich kann man auch in der Anwaltschaft gut ausgebildet werden. Nur das hier (als nahezu zwingend) dargestellte "Ausbildungskonzept" halte ich für schwerlich geeignet, Referendare für die Arbeit in einer Kanzlei zu begeistern - insbesondere wird hier ja offensichtlich nicht nach Eignung und Interesse der Referendare unterschieden. Und z. B. der Reiz der Strafstation liegt ja darin, ein paar Akten und eine Robe in die Hand gedrückt zu bekommen und die Anklage vertreten zu dürfen.
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