Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

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Gelöschter Nutzer

Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo Juraweltler,

ich will promotionsbegleitend in einer Großkanzlei als WissMit arbeiten und muss mich zwischen zwei Angeboten entscheiden:
1.) GK1: Netter Partner, gefühlt gutes Betriebsklima, Arbeiten auf die ich Lust habe und die zu meinem Promotionsthema passen. Dafür: Kanzlei nicht besonders angesehen, in der Juve Liste eher hinten
2.) GK2: Strengerer Partner, Tätigkeitsbereich leicht neben meinem Interessengebiet, Tätigkeiten gefallen mir nicht so gut wie in GK1. Dafür angesehene Kanzlei und Partner, beim Juve Ranking weit vorne.

Gehalt bei beiden gleich.
Ich will später in die GK-Welt und mir keine Wege verbauen. Soll gut im CV aussehen.
Welche Kanzlei würdet ihr wählen?

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße!
Kasimir
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Re: Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von Kasimir »

Warum gibt es nur zwei Optionen? Such nach einer Lösung, welche die Vorteile von 1. und 2. hat. Statistisch fangen die meisten Anwälte - wenn die Note stimmt - in einer Kanzlei an, in der sie bereits als wiss Mit oder Referendar waren. Warum willst du dich von vornherein mit einer Kompromisslösung abfinden.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
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Trente Steele82
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Re: Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von Trente Steele82 »

Kasimir hat geschrieben:Warum gibt es nur zwei Optionen? Such nach einer Lösung, welche die Vorteile von 1. und 2. hat. Statistisch fangen die meisten Anwälte - wenn die Note stimmt - in einer Kanzlei an, in der sie bereits als wiss Mit oder Referendar waren. Warum willst du dich von vornherein mit einer Kompromisslösung abfinden.
Was spricht denn gegen GK1 - ohne das als Kompromosslösung anzusehen?

Ich fasse mal zusammen:
- Arbeit passt zum Thema
- Klima scheint gut
- Partner scheint umgänglich
- Gehalt gleich

Wenn das eigene Ego (nicht auf dich, sondern auf dem TE bezogen) vom Ranking bei Juve hängt, sollte man sich Gedanken machen, denn die wichtig ist doch, dass man seine Arbeit gerne macht. Hilft ja nichts, wenn man in einer GK arbeitet, die ganz oben bei Juve steht, aber der Partner für den man arbeitet ein Arsch ist.
"Ich bin ein Freund der privaten Passivitäten, bin also ein fauler Mensch, der versucht seine Intelligenz einzusetzen, um weiterhin faul zu bleiben zu können." (Benno Heussen)
Gelöschter Nutzer

Re: Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Danke erst einmal für die schnellen Antworten!
Warum gibt es nur zwei Optionen? Such nach einer Lösung, welche die Vorteile von 1. und 2. hat. Statistisch fangen die meisten Anwälte - wenn die Note stimmt - in einer Kanzlei an, in der sie bereits als wiss Mit oder Referendar waren. Warum willst du dich von vornherein mit einer Kompromisslösung abfinden.
Ich habe eher Lust auf eine Deutsche GK und bin standortmäßig eingeschränkt, deshalb nur die beiden. Hatte auch in anderen GKen Gespräche, bei denen mir aber das Klima nicht gefallen hat bzw. die mich nicht wollten.
Was spricht denn gegen GK1 - ohne das als Kompromosslösung anzusehen?

Ich fasse mal zusammen:
- Arbeit passt zum Thema
- Klima scheint gut
- Partner scheint umgänglich
- Gehalt gleich

Wenn das eigene Ego (nicht auf dich, sondern auf dem TE bezogen) vom Ranking bei Juve hängt, sollte man sich Gedanken machen, denn die wichtig ist doch, dass man seine Arbeit gerne macht. Hilft ja nichts, wenn man in einer GK arbeitet, die ganz oben bei Juve steht, aber der Partner für den man arbeitet ein Arsch ist.
Das ist eigentlich auch mein Gedanke!! Will mir nur nicht die Chancen bei den "Besseren" GKen verbauen. Ist man eigentlich "verbrannt" (auch für andere Bereiche/Standorte), wenn man in einmal einer GK absagt? Ist es wirklich so unüblich, die Ref Station wo anders zu machen als die WissMit Stelle?
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JulezLaw
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Re: Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von JulezLaw »

Ich halte das für alles andere als unüblich: Ich bin als WissMit in einer GK, und viele meiner Kollegen haben sich auch andere Kanzleien angesehen in den jeweiligen Ref-Stationen bzw. woollen das tun. Das versteht auch jeder Anwalt hier, von verbrannt kann da gar keine Rede sein. Auch wenn ich abgesagt habe, war das kein Problem und ich sollte mich gern melden, falls ich doch fürs Ref vorbeikommen möchte oder ähnliches. Ehemalige WissMit haben es aber sicherlich einfacher, eine Ref-Stelle zu bekommen, das ist klar.
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Einwendungsduschgriff
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Re: Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

+1

Mir wurde sogar deutlich nahegelegt, sich noch ein oder zwei andere Kanzleien anzugucken. Nur dann könne man eine gute Entscheidung treffen. Persönlich würde ich natürlich in einer Kanzlei anfangen, in der schon einmal Wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Referendar war. Ich hatte jedenfalls in drei Kanzleien den Eindruck, dass man das dann auch immer bleibt. Mit dieser Meinung stehe ich jedoch ziemlich alleine da. Puppe-Theorie.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
Kasimir
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Re: Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von Kasimir »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:+1

Mir wurde sogar deutlich nahegelegt, sich noch ein oder zwei andere Kanzleien anzugucken. Nur dann könne man eine gute Entscheidung treffen. Persönlich würde ich natürlich in einer Kanzlei anfangen, in der schon einmal Wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Referendar war. Ich hatte jedenfalls in drei Kanzleien den Eindruck, dass man das dann auch immer bleibt. Mit dieser Meinung stehe ich jedoch ziemlich alleine da. Puppe-Theorie.
Ich wuerde auch immer dazu raten, sich mehrere Kanzleien anzusehen und wiss Mit und Referendariat nicht bei der gleichen Kanzlei zu machen. Zum Berufseinstieg wuerde ich jedoch dann eine der Kanzleien waehlen, die man schon kennt (wenn man zufrieden war). Des Duschgriffs Puppe-Theorie kann ich nicht bestaetigen.

Einer Kanzlei absagen und sich dann dort spaeter wieder melden, finde ich kritisch. Das Risiko, spaeter nicht genommen zu werden, ist nicht unerheblich und mE auch nicht zu Unrecht. Warum bewirbt man sich irgendwo, wird genommen und sagt dann ab? Will man als Kanzlei einen solchen Bewerber wirklich haben?
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paul321
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Re: Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von paul321 »

Kasimir hat geschrieben:
Einer Kanzlei absagen und sich dann dort spaeter wieder melden, finde ich kritisch. Das Risiko, spaeter nicht genommen zu werden, ist nicht unerheblich und mE auch nicht zu Unrecht. Warum bewirbt man sich irgendwo, wird genommen und sagt dann ab? Will man als Kanzlei einen solchen Bewerber wirklich haben?
Kommt doch wohl auf die Begründung an. Auch der GK Anwalt kann sich nicht zerteilen, um in zwei GKn zu arbeiten.
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Pillendreher
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Re: Großkanzlei WissMit - welche Kanzlei?

Beitrag von Pillendreher »

JulezLaw hat geschrieben:Ich halte das für alles andere als unüblich: Ich bin als WissMit in einer GK, und viele meiner Kollegen haben sich auch andere Kanzleien angesehen in den jeweiligen Ref-Stationen bzw. woollen das tun. Das versteht auch jeder Anwalt hier, von verbrannt kann da gar keine Rede sein. Auch wenn ich abgesagt habe, war das kein Problem und ich sollte mich gern melden, falls ich doch fürs Ref vorbeikommen möchte oder ähnliches. Ehemalige WissMit haben es aber sicherlich einfacher, eine Ref-Stelle zu bekommen, das ist klar.
Hier ebenso. Wir sind halt sehr begehrt - kommt bestimmt von unserer JW-Mitgliedschaft. :D
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