Lebenslauf nach Ref

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AnPhil
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Lebenslauf nach Ref

Beitrag von AnPhil »

Hallo zusammen,

nachdem ich nun inzwischen die Ergebnisse meiner schriftlichen Prüfungen erhalten habe, mache ich mir nun ernsthaft Gedanken darüber, was ich nach bestandenem 2. Examen tatsächlich machen möchte. In dem Zusammenhang wird es mal Zeit, meinen Lebenslauf (Stand vor Ref-Beginn) mal wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei stehe ich aber vor ein paar Problemen:

1) Da die Ausbildung von Juristen ja relativ lang ist, habe ich neben der Kategorie "Schulausbildung/Studium" eine neue Kategorie mit "Referendariat" aufgenommen, in der ich nun zumindest die Stationen aufnehmen möchte, die im Hinblick auf die gewünschte Stelle von Interesse sind. Da sich das bei mir dann mehr oder weniger auf die Anwalts- und Wahlstation beschränkt, sieht das dann ntaürlich sehr wenig aus. Ist üblich oder ratsam, dann noch kurz in ein paar Stichpunkten anzugeben, was man in den Stationen überwiegend gemacht hat? Die anderen Stationen kann man dann getrost weglassen, oder?

2) Zudem war ich während des Refs WissMit. in der Kanzlei, in der ich meine Anwaltsstaion absolviert habe - dies habe ich unter "berufliche Erfahrungen" aufgenommen. Sollte ich auch hier näher angeben, was ich dort als WissMit. so gemacht habe - auch wenn sich dies nicht wesentlich von den Aufgaben in der Anwaltsstation unterscheidet und sich dies daher im Lebenslauf eher nur wiederholen würde?

3) Blöde Frage: nimmt man den Umgang mit beck-online und juris unter "besondere Kenntnisse" auf? Dass man damit umgehen kann, dürfte doch eigentlich selbstverständlich sein. Andererseits habe ich da auch noch "Microsoft Word" drin stehen, was meines Erachtens genauso selbstverständlich sein dürfte, sodass eine Erwähnung doch eigentlich überflüssig sein dürfte...

4) Kann man ehrenamtliches Engangement zu Schulzeiten noch drin lassen oder sollte man dies - aufgrund der Zeitablaufs (etwa 7 Jahre her) - eher entfernen?

Vielen Dank für die Tipps und Hinweise

AnPhil
Parabellum
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Re: Lebenslauf nach Ref

Beitrag von Parabellum »

AnPhil hat geschrieben: 1) Da die Ausbildung von Juristen ja relativ lang ist, habe ich neben der Kategorie "Schulausbildung/Studium" eine neue Kategorie mit "Referendariat" aufgenommen, in der ich nun zumindest die Stationen aufnehmen möchte, die im Hinblick auf die gewünschte Stelle von Interesse sind. Da sich das bei mir dann mehr oder weniger auf die Anwalts- und Wahlstation beschränkt, sieht das dann ntaürlich sehr wenig aus. Ist üblich oder ratsam, dann noch kurz in ein paar Stichpunkten anzugeben, was man in den Stationen überwiegend gemacht hat? Die anderen Stationen kann man dann getrost weglassen, oder?
Warum nicht alles unter der Überschrift "Ausbildung" zusammen gezogen?

Benennen würde ich grundsätzlich alle Stationen. Stichpunktartig kann man m.E. auch gut bei allen Stationen etwas zur "Konkretisierung" angeben, aber eher so im Sinne von "LG A, Zivilkammer B (Gewerbemietrecht)" oder "Kanzlei X, Ort Y (Praxisgruppe Z; Schwerpunkt: Begleitung von Immobilientransaktionen)". Zu viele Infos überladen den Lebenslauf nur, zumal man ggf. beim Berufseinstieg auf besonders relevante Stationen im Anschreiben hinweisen wird und sich die Details auch aus den Zeugnissen ergibt.
2) Zudem war ich während des Refs WissMit. in der Kanzlei, in der ich meine Anwaltsstaion absolviert habe - dies habe ich unter "berufliche Erfahrungen" aufgenommen. Sollte ich auch hier näher angeben, was ich dort als WissMit. so gemacht habe - auch wenn sich dies nicht wesentlich von den Aufgaben in der Anwaltsstation unterscheidet und sich dies daher im Lebenslauf eher nur wiederholen würde?
Würde ich ebenfalls angeben, aber ebenfalls nur in der Kurzfassung wie oben.
3) Blöde Frage: nimmt man den Umgang mit beck-online und juris unter "besondere Kenntnisse" auf? Dass man damit umgehen kann, dürfte doch eigentlich selbstverständlich sein. Andererseits habe ich da auch noch "Microsoft Word" drin stehen, was meines Erachtens genauso selbstverständlich sein dürfte, sodass eine Erwähnung doch eigentlich überflüssig sein dürfte...
Raus damit. Das sind alles Selbstverständlichkeiten.
4) Kann man ehrenamtliches Engangement zu Schulzeiten noch drin lassen oder sollte man dies - aufgrund der Zeitablaufs (etwa 7 Jahre her) - eher entfernen?
Meine persönliche Einschätzung: Eher entfernen, vermutlich ist das zu lange her, es sei denn, es ist was extrem Spektakuläres.

Zu den Details vgl. den Thread Soziales Engagement im Lebenslauf, da haben wir schon mal alle Facetten des Themas diskutiert.
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Re: Lebenslauf nach Ref

Beitrag von julée »

zu 1): ich habe es mit relativ vielen Zwischenüberschriften gelöst: Schulbildung, Studium und 1. Examen (natürlich mit der korrekten Bezeichnung), Referendariat und 2. Examen. Das macht es m. E. übersichtlicher als wenn unter der Überschrift "Ausbildung" drei Unterpunkte mit nochmals entsprechend vielen Unterpunkten kommen; außerdem ist dann ggf auch der Seitenumbruch schöner, weil dann nicht auf der 2. Seite noch irgendein Unterpunkt der Kategorie "Ausbildung" kommt, sondern bei mir etwa "Schulbildung".
Ich habe auch alle Stationen aufgeführt - die Verwaltungsstation ist ja auch noch tatsächlich von Interesse und die weiteren zwei Zeilen für die meist eher unspannende Zivil- und Strafstation sollten auch noch drin sein. Und ja, ein bis zwei Schlagworte zu den Stationen im Lebenslauf dürften reichen. Bei den relevanten wirst Du ja so oder so die Stationszeugnisse beilegen, so dass jeder weiß, was Du da genau gemacht hast.

zu 3): das dürfte eher albern wirken. Es wird Dich wahrscheinlich keiner einstellen, nur weil Du in Deinem Lebenslauf erklärst, Word schon mal geöffnet zu haben ;)
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Re: Lebenslauf nach Ref

Beitrag von OJ1988 »

Da jeder zwangsläufig eine Zivil- und Strafstation am Gericht/bei der StA macht, habe ich das gar nicht weiter ausgeführt, sondern nur die mehr oder weniger "frei" wählbaren Stationen angegeben - und die auch nur, wenn für die jeweilige Bewerbung von besonderem Interesse.

Und zum Thema Engagement: 7 Jahre ist vielleicht doch ein bisschen lange her, zumal es dann auch wenig Bezugspunkte zu der angepeilten juristischen Tätigkeit geben dürfte. Aber nichts toppt den Bewerber um ein Stipendium, dessen Akte unlängst durch meine Hände wanderte: Unter "ehrenamtliches Engagement" war dort aufgeführt "Ich gehe regelmäßig wählen".
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Re: Lebenslauf nach Ref

Beitrag von julée »

@OJ1988: klar, man kann das Ref auch weiter eindampfen, aber etwa ob man in der Zivilstation am LG oder AG war und ob man in der Strafstation bei der StA oder bei Gericht war, ist ja jetzt auch keine völlig wertlose Information. Es rundet m. E. das Bild ab.
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Re: Lebenslauf nach Ref

Beitrag von JRG »

Ganz genau, im Besonderen wenn man die Station bei einer Spezialkammer verbracht hat. Und auch bei der StA gibt es ja spezielle Abteilungen, die zum weiteren Werdegang passen
AnPhil
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Re: Lebenslauf nach Ref

Beitrag von AnPhil »

Vielen Dank für die Antworten. Eine Nachfrage hätte ich noch. Wenn ich die Tätigkeiten in meiner Anwalts- und Wahlstation näher konkretisiern, gebe ich dann die Tätigkeiten (Schriftsatzentwürfe, Memos) oder die Fachgebiete (Individualarbeitsrecht, kirchliches Arbeitsrecht, Re- und Umstrukturierung) an?
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Re: Lebenslauf nach Ref

Beitrag von julée »

Die Rechtsgebiete; der Rest versteht sich von selbst bzw. taugt allenfalls fürs Anschreiben, wenn Du z. B. schon regelmäßig selbstständig bei Gericht warst o. ä.
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