Jobwechsel nach wenigen Monaten?

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Moderator: Verwaltung

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[enigma]
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von [enigma] »

Wir hatten im Ref letztens eine Werbeveranstaltung der Finanzverwaltung BaWü, dort ebenfalls Einstellung ab einem Befriedigend. Das erfüllt der Threadersteller zwar nicht, aber falls das X in 6,x im zweiten Examen nicht allzu niedrig ist, wäre das vielleicht ne Überlegung wert? Die Vergütung soll angeblich attraktiver sein als R1, was ich durchaus bemerkenswert finde, vor allem angesichts der geringeren Einstellungsvoraussetzungen.
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Tibor
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von Tibor »

Warum soll man gerade in der FinVerw mehr verdienen als R1? In BaWü gibt es auch nur A13 für den Einstieg (Regierungsrat) und erst ab A15 liegt man dauerhaft über R1, freilich braucht ein normales Finanzamt höchstens 2-3 Regierungsdirektoren, ggf noch weniger. Wenn man das schafft, schafft man aber auch R2.
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[enigma]
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von [enigma] »

Ich habe ehrlich gesagt nur mit einem Ohr hingehört, weil mich dieser Karriereweg nicht interessiert. Der Referent hat aber vorgerechnet, dass man nach einigen Jahren A13 wohl R1 überholen (oder zumindest einholen?) würde. Überprüft habe ich das aber nicht.

EDIT: Nach den aktuellen Gehaltstabellen scheint das wohl tatsächlich nicht ganz der Fall zu sein, vielleicht bezog sich das "einholen" auch nur auf eine vergleichbare Besoldung. Auch das wäre mE allerdings bemerkenswert.

https://lbv.landbw.de/documents/20181/4 ... b7572a867f
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von OJ1988 »

Vielleicht meinte er auch einfach nur, dass man nach x Jahren A13 irgendwann mehr als der Berufsanfänger mit R1 hat.
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[enigma]
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von [enigma] »

Ok, das wäre dann aber in der Tat schon wieder weniger interessant :D Dann hätte ich an seiner Stelle eher verkündet, dass man mit A13 *hust* zumindest in den ersten Jahren fast so viel wie R1 verdient ;)
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von Trente Steele82 »

Während meiner Station im Finanzamt hieß "befriedigend" = mind. 7,5. Würde mich wundern, wenn die Bewerberlage es zuließe, dass man unter 6,5 (egal wie hoch das X nach dem Komma ist) besonders große Chancen hätte.
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[enigma]
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von [enigma] »

In BaWü derzeit 7 Punkte, das habe ich aus der Veranstaltung dann doch mitgenommen ;) Bin mir aber nicht mehr sicher, ob im Zweiten oder in beiden Examina. Mit 6,8 oder so und Erfahrung im öD würde ich mich da zumindest mal bewerben, wenn ich es denn machen wollte.
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Trente Steele82
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von Trente Steele82 »

6,8 dürfte hier allerdings nicht relevant sein.
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EinHeinz
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von EinHeinz »

BaWü ist mit 6,5 durchaus möglich. Ich mache gerade selbst meine Station in der Finanzverwaltung. Bedarf ist durchaus da, gerade in den Ecken die nicht so beliebt sind, aber auch für Stuttgart und Umgebung selbst. Nur im nördlichen BaWü sieht es wohl mau aus.

In meinen Augen ist es schon erstaunlich, wie die Finanzverwaltung für viele nicht auf dem Radar ist. Die Aufgaben sind vielfältig und ansprechend, Fortbildungen auch. Die A14 gibt es derzeit noch frei Haus nach 3-4 Jahren, das wird sich sicherlich mit den vermehrten Einstellungen wieder abschwächen. Die A15 und A16 Stellen sind natürlich schon überschaubarer, aber das ist ja kein Nachteil zur übrigen Verwaltung.

Viel Erfolg jedenfalls. Eine Position im gehobenen Dienst beim bamf scheint mir karrieretechnisch jedenfalls nicht sonderlich attraktiv.
Gelöschter Nutzer

Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

vielen Dank für eure Posts. Finanzverwaltungen habe ich bisher noch nicht versucht.
Einfach werde ich es mit meinen Punkten nicht haben- das ist klar. Aber ich hatte ja auch schon Einladungen für Stellen im höheren Dienst, die deutlich juristischer waren, als meine aktuelle. Ganz hoffnungslos ist es daher vielleicht nicht. Nur muss ich bei den Standorten wohl etwas offener sein.
Ich tendiere momentan auch eher gegen das Bamf.
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von ToSaPhi »

Also ich kenne (auch BY) schon Juristen, die auch mit einem ausreichend im 2. Staatsexamen - und nur das zählt hier im Regelfall - in der Kommunalverwaltung untergekommen sind. Klar, bei der LHM braucht man es nicht zu versuchen; hier werden Ergebnisse wie die von lucyyy geschilderten vorausgesetzt. Selbst bei anderen größeren Städten sieht es aber meines Wissens anders aus. Konkret nennen kann ich hier zB Städte wie Augsburg oder die Landkreise, die auch immer wieder Kreisjuristen suchen und diese auch nach einer gewissen Probephase auch bereit sind zu verbeamten.

Also: nicht aufgeben und Augen offen halten!

Etwas auf den Boden der Tatsachen zurückholen muss ich aber auch in einem Punkt: bei vielen meiner Kollegen wie auch bei mir ist die Arbeit nicht juristisch. Verwaltungen wollen Juristen eben auch, weil sie Allrounder sind...
lucyyy
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von lucyyy »

ToSaPhi hat geschrieben:Selbst bei anderen größeren Städten sieht es aber meines Wissens anders aus. Konkret nennen kann ich hier zB Städte wie Augsburg oder die Landkreise, die auch immer wieder Kreisjuristen suchen und diese auch nach einer gewissen Probephase auch bereit sind zu verbeamten.
Hm, also ich habe zumindest eine Bekannte, die seit Jahren händeringend versucht bei der Stadt Augsburg unter zu kommen (mit einem Befriedigend) und die schlicht daran scheitert, dass im h.D. nicht eingestellt wird, weil kein Bedarf besteht, gerade die kleineren Städte brauchen ja auch keine Heerschar an Juristen. Eine Ex-Kollegin ist jetzt bei einer Kleinstadt im Allgäu unter gekommen, da sind es jetzt 2 Juristen. Die Wahrscheinlichkeit, dass also gerade was frei wird und insb. dann nicht auch ein 8,x-Punkte-Kandidtat da ist, der gerne "heimatnah" arbeiten möchte, halte ich jetzt für nicht gerade hoch.

Hinsichtlich der Landkreise - die LRA werden doch vom Innenministerium besetzt, da gilt dann doch dessen Einstellungsnote, oder?

Ansonsten blieben halt die Landesämter. Das hiesige Landesamt für Finanzen ruft aber z.B. auch 7,5 im 2. StEx auf...
Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen. ;-)
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von ToSaPhi »

Augsburg hat gerade wieder Volljuristenstellen ausgeschrieben. Aber ich habe gesehen, dass sie ein befriedigend zumindest für wünschenswert halten.

Die Landkreise stellen meines Wissens auch mal eigene Juristen ein oder sonst halt kleinere Städte. Ich behaupte ja auch nicht, dass es einfach wird, aber in meinem Bekanntenkreis gibt es Leute mit einem ausreichend im 2. Examen, die mittlerweile in der 4. QE verbeamtet sind. Das wollte ich mal als positives Beispiel weitergeben.
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Re: Jobwechsel nach wenigen Monaten?

Beitrag von JuJu »

Zum Landkreisjuristen: Nicht jeder Landkreis (in BY) leistet sich einen. Würde sogar sagen, eher die wenigsten. Der Landrat bekommt ja pro XX Einwohner einen Juristen vom Innenministerium gestellt. Kenne Landratsämter mit drei Juristen, aber auch mit mehr.

Den einzigen Landkreisjuristen den ich kenne, war früher Staatsjurist und wurde von "seinem" damaligen Landrat abgeworben. Die Regierung wollte den Mann zurück. Der Landrat wollte ihn behalten und hat den Kreistag überzeugt ihn als Kreisjurist einzustellen. Es ging damals aber auch um ein besonderes "Großprojekt", dass über Jahre lief und jetzt größtenteils in trockenen Tüchern ist.

Es steht noch nicht fest, ob die Stelle wiederbesetzt wird, wenn er mal in Pension geht. Es gibt ja genug Staatsjuristen an dem Landratsamt, man würde bestimmt öffentlich ausschreiben, aber der Landrat/Kreistag nimmt bestimmt lieber einen internen Bewerber, der das Haus schon kennt, als einen externen.

Kreisfreie Städte oder Große Kreisstädte haben auch Juristen, da würde ich eher mit Chancen rechnen.

Ergänzung zu Kreisfreie Städte: Kenne einen Fall der Elternzeitvertertretung. Die Stelle war so zu sagen "Jurist für alles" in der Stadtverwaltung. Als die Stelleninhaberin zurück kam, wurde der Elternzeitvertretung eine Stelle in einem städtischen Betrieb angebotten (hat sie auch angenommen -> würde aber sagen, dass die derzeit kaum noch was mit originären öffentlichen Recht zu tun hat).
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