Anrede / Ansprache Dr. / Prof.

[Mr_Black]

@Dr. Black: Meinst Du jetzt das Weglassen des Dr. bei der Anrede "Guten Tag, Herr Professor XY"? - Nur würde das nicht sehr merkwürdig klingen, wenn jemand langatmig "Guten Tag, Herr Professor Doktor XY?" sagt? Bei einem "von" wird´s dann noch umständlicher. Ich finde, mit dem Professor in der Anrede ist genug der Ehre.

Nein, ich meinte das generelle Weglassen der ganzen Titel. Ansonsten gilt Professor konsumiert den Dr. bei der Anrede

[Swann]

Ich kenne Leute, die das Weglassen übel nehmen würden - natürlich ohne es direkt zu sagen.

Dann sollte man aber ohnehin die Beine in die Hand nehmen.

[Mr_Black]

Ich kenne Leute, die das Weglassen übel nehmen würden - natürlich ohne es direkt zu sagen.

Dann sollte man aber ohnehin die Beine in die Hand nehmen.

Sagt sich immer so leicht. Ich könnte auch gut darüber philosophieren, dass niemand die Arbeitsbedingungen bei LIDL akzeptieren sollte, wo doch mein Job als Wirtschaftsanwalt viel schöner ist.

[Syd26]

Ich steuere mal Erfahrungen aus der Praxis bei (mein Mann ist Professor Dr...)

Unter seinen Kollegen ist die Anrede absolut unüblich. Käme auch etwas seltsam, wenn die sich alle an ihrer Hochschule mit Guten Tag, Herr Professor X anreden würden. Die meisten sind sowieso per du.

Studenten wissen oft nicht, wie sie ihn ansprechen sollen. Da werden dann in e-Mails auch mal Anreden wie "Hallo Prof. X" verwendet.

Andere Personen, bevorzugt Akademiker wie Zahnarzt/Arzt/Rechtsanwälte sprechen ihn tatsächlich mit "Herr Professor X" an. Er möchte das aber gar nicht und sagt es dann meistens auch.

Nichtakademiker sind sehr unsicher und versuchen, den Dr. noch mit zu verarbeiten, wenn man so will.

Mein Mann stellt sich übrigens nie mit Professor Dr. X vor, was auch schon zu Irritationen geführt hat, wenn diese Leute dann später von den Titeln/akad. Graden erfahren.

Tja, und selten kommt es vor, dass auch ich mit Frau Dr./Prof. angesprochen werde. Das sind eher Leute aus dem Ausland, bei denen das noch so üblich ist, aka Österreich.

[halb eins]

Unter seinen Kollegen ist die Anrede absolut unüblich. Käme auch etwas seltsam, wenn die sich alle an ihrer Hochschule mit Guten Tag, Herr Professor X anreden würden. Die meisten sind sowieso per du.

https://www.youtube.com/watch?v=9UZWfMgjqAs

[Mr_Black]

Studenten wissen oft nicht, wie sie ihn ansprechen sollen. Da werden dann in e-Mails auch mal Anreden wie "Hallo Prof. X" verwendet.

Absolut richtig! Es heißt genderneutral Professx!

[Syd26]

Unter seinen Kollegen ist die Anrede absolut unüblich. Käme auch etwas seltsam, wenn die sich alle an ihrer Hochschule mit Guten Tag, Herr Professor X anreden würden. Die meisten sind sowieso per du.

https://www.youtube.com/watch?v=9UZWfMgjqAs

[Freedom]

Ich schließe mal eine weitere Frage an:

Wenn a) der Partner der Großkanzlei b) Jemand vom Recruitment Team in seinen / ihren E-Mails vom "Sehr geehrter" und "Mit freundlichen Grüßen" zum "Lieber Herr" und "Herzliche/Beste Grüße" Übergeht, mache ich das als Bewerber auch oder bleibe ich bei der förmlichen Anrede?

[Tibor]

Man sollte das Entgegenkommen zur Kenntnis nehmen, aber bei der förmlichen Ansprache bleiben. Allerhöchstens könnte man die Kenntnisnahme in die Antwort mittelbar aufnehmen "Sehr geehrter Herr Dingensbummens, ich danke Ihnen für die sehr freundliche Email vom ...". Auch hier würde ich aber nicht "liebe" oder "herzliche" einsetzen.

[Swann]

Man sollte das Entgegenkommen zur Kenntnis nehmen, aber bei der förmlichen Ansprache bleiben. Allerhöchstens könnte man die Kenntnisnahme in die Antwort mittelbar aufnehmen "Sehr geehrter Herr Dingensbummens, ich danke Ihnen für die sehr freundliche Email vom ...". Auch hier würde ich aber nicht "liebe" oder "herzliche" einsetzen.

Warum? Wieso sollte man nicht die - im Geschäftsleben nach dem Erstkontakt völlig übliche - Anrede mit "Liebe/r" annehmen, sondern auf dem steifen "Sehr geehrte/r" bestehen?

[Tibor]

Ich beziehe das nur auf das Verhältnis potentieller Arbeitgeber zu Bewerber. Danach würde ich auch nicht verkrampfen.

[Swann]

Verkrampft empfinde ich auch für einen Bewerber das Beharren auf einer steifen Anrede, nachdem einem die übliche, vertrautere Form angeboten wurde. Das wirkt ungefähr so, wie wenn man als Bewerber im Vorstellungsgespräch auf das Angebot, sich zu setzen, antwortet, dass man lieber stehen würde.

[EinHeinz]

Wenn bereits beim Erstkontakt mit Lieber/Herzliche Grüße geantwortet wird interessiert es wohl maximal Herrn Knigge, ob man formell oder etwas lockerer antwortet.

[Swann]

Wenn bereits beim Erstkontakt mit Lieber/Herzliche Grüße geantwortet wird interessiert es wohl maximal Herrn Knigge, ob man formell oder etwas lockerer antwortet.

Nö, eine Vertraulichkeit nicht zu erwidern, ist ein klares Signal, das versteht jeder. Sie nicht?

[Parabellum]

Wenn bereits beim Erstkontakt mit Lieber/Herzliche Grüße geantwortet wird interessiert es wohl maximal Herrn Knigge, ob man formell oder etwas lockerer antwortet.

Nö, eine Vertraulichkeit nicht zu erwidern, ist ein klares Signal, das versteht jeder. Sie nicht?

Aber den Zungenkuss des potentiellen Vorgesetzten muss man deshalb nicht erwidern, oder?