Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

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flx
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Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von flx »

Hallo Leute,

ich steh kurz vorm Referendarexamen und fange immer mehr damit an, mich zu fragen, was ich eigentlich danach machen will.
Die ganze 24/7 Lernerei und der sporadische Kontakt mit vielen nichtjuristischen Freunden machen mir dabei immer mehr klar, dass ich wahrscheinlich nicht in einem typisch juristischen Arbeitsumfeld - also einem Büro - arbeiten will.
Mein Bruder war zu Ostern zuhause, der ist Studienabbrecher und jetzt in der IT-Branche, macht 85K und arbeitet in erster Linie im Bett, zwischen 8 Uhr Abends und 5 Uhr früh mit Bier und Zigarette vor seinem Laptop. Mir ist klar, dass er damit ein glücklicher Ausreißer ist, und es hat ihn auch viel Mühe, Zeit und Risiko gekostet, da hinzukommen, wo er ist. Aber in mir war schon ein gewisser Neid - nicht wegen dem Geld, sondern wegen der Freiheit, die er hat. Er könnte heute in ein Flugzeug steigen und 2 Wochen in Santiago de Chile verbringen und müsste dafür nicht einmal Urlaub nehmen. Allen Kontakt mit Mitarbeitern hat er über Skype oder IRC, er braucht keinen einzigen Tag im Büro zu sein.

Ich versuche seitdem rauszufinden, ob es solche Berufe auch für Leute mit meinem Qualifikationsprofil gibt. Ich mein, dass die IT-Branche da extrem flexibel ist, ist ja bekannt, aber ich mach ja Jura. Mir ist aber grds. egal, ob es ein klassisch juristischer Beruf ist oder einer, wo ein Jurastudium einfach nur beim Bewerbungsprozess hilft. Die einzige Anforderung für mich ist, dass es keine Anwesenheitspflicht im Büro gibt, sodass man auch vom Ausland aus arbeiten kann. Dafür bin ich auch bereit, auf gute Teile eines normalen Akademikergehalts sowie auf Aufstiegschancen zu verzichten. Hat jemand ne Idee?
OJ1988
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von OJ1988 »

Theoretisch könnte man wohl hauptberuflich Klausuren korrigieren. Als "Arbeitgeber" (rechtlich handelt es sich um Werkverträge) kommen hier einerseits die jeweiligen Fakultäten, andererseits die einschlägigen Reps in Betracht. Santiago de Chile dürfte aber auch dort nicht drin sein, weil die Post zu lange braucht.
sai
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von sai »

Wenn die Noten passen: Amtsrichter an einem größeren Amtsgericht.

Sobald die ersten Jahren, in denen man noch viele Fragen hat und die Hilfe von den Kollegen braucht, vorüber sind und die Aktenführung komplett digitalisiert worden ist, wird man außer für die Sitzungen im Prinzip nicht mehr ins Gericht kommen müssen.

Größeres Gericht, weil es doch anonymer ist und zu weniger Theater führt. Wenn das Gericht aus vier Kollegen besteht und drei immer da sind, wird man als Vierter zu Hause wahrscheinlich auch nicht glücklich, wenn man die anderen doch mal für irgendwas (und sei es nur die Vertretung) benötigt.
Eagnai
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von Eagnai »

sai hat geschrieben: Sobald die ersten Jahren, in denen man noch viele Fragen hat und die Hilfe von den Kollegen braucht, vorüber sind und die Aktenführung komplett digitalisiert worden ist, wird man außer für die Sitzungen im Prinzip nicht mehr ins Gericht kommen müssen.
Naja... mit der hier in Rede stehenden Anforderung "Ich will auch vom Ausland aus arbeiten können" wäre der Richterberuf aber selbst dann nicht vereinbar.

Allein die ein bis zwei Sitzungstage pro Woche schließen längere Abwesenheitszeiten aus, und es fällt auch sonst doch immer mal wieder etwas Eiliges an, für das man sich persönlich blicken lassen muss (oder zumindest sollte).
sai
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von sai »

Eagnai hat geschrieben:
sai hat geschrieben: Sobald die ersten Jahren, in denen man noch viele Fragen hat und die Hilfe von den Kollegen braucht, vorüber sind und die Aktenführung komplett digitalisiert worden ist, wird man außer für die Sitzungen im Prinzip nicht mehr ins Gericht kommen müssen.
Naja... mit der hier in Rede stehenden Anforderung "Ich will auch vom Ausland aus arbeiten können" wäre der Richterberuf aber selbst dann nicht vereinbar.

Allein die ein bis zwei Sitzungstage pro Woche schließen längere Abwesenheitszeiten aus, und es fällt auch sonst doch immer mal wieder etwas Eiliges an, für das man sich persönlich blicken lassen muss (oder zumindest sollte).
Meine Ausbilderin damals in der Zivilstation hat zwischenzeitlich durch den Beruf ihres Mannes bedingt in London gelebt.
Dienstags morgens mit dem ersten Flugzeug zurück nach Deutschland, zwei Tage hier und Donnerstags abends wieder nach London.
flx
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von flx »

OJ1988 hat geschrieben:Theoretisch könnte man wohl hauptberuflich Klausuren korrigieren. Als "Arbeitgeber" (rechtlich handelt es sich um Werkverträge) kommen hier einerseits die jeweiligen Fakultäten, andererseits die einschlägigen Reps in Betracht. Santiago de Chile dürfte aber auch dort nicht drin sein, weil die Post zu lange braucht.
Das ist schonmal eine tolle Idee! Ich hatte überhaupt auch an eine Arbeit im Bereich privates Repetitorium gedacht: Ein Freund von mir studiert BWL und hat mir erzählt, es gibt Repetitoren, die so eine Art Crash-Jurakurs mit nur wenigen Tagen Länge machen, immer kurz vor der jeweiligen Klausur, einmal pro Semester. Das gefiele mir schon recht gut, zumal ich ganz gern präsentiere und schon Rhetorik-Coachings für Juristen gegeben hab. Das Korrigieren von Klausuren wäre dann ein gutes Zubrot. Die Postzeit ist allerdings wirklich ein Problem, wenn ich weiter weg bin.
sai hat geschrieben:Wenn die Noten passen: Amtsrichter an einem größeren Amtsgericht.

Sobald die ersten Jahren, in denen man noch viele Fragen hat und die Hilfe von den Kollegen braucht, vorüber sind und die Aktenführung komplett digitalisiert worden ist, wird man außer für die Sitzungen im Prinzip nicht mehr ins Gericht kommen müssen.

Größeres Gericht, weil es doch anonymer ist und zu weniger Theater führt. Wenn das Gericht aus vier Kollegen besteht und drei immer da sind, wird man als Vierter zu Hause wahrscheinlich auch nicht glücklich, wenn man die anderen doch mal für irgendwas (und sei es nur die Vertretung) benötigt.
Das hatte ich mal angedacht, aber das Problem hier sind, wie Eagnai gesagt hat, die Sitzungstage. Es wär für mich kein Problem, sagen wir 5 Monate im Jahr in Deutschland zu sein und da die Anwesenheitspflicht zu konzentrieren, damit ich im Rest des Jahres ungebunden bin. Wenn die Anwesenheitspflicht aber im Wochentakt ist, bin ich quasi fix an Deutschland gebunden und könnte nicht für nen Monat mal etwas malaysische Luft schnappen.



Ich hab übrigens grad rausgefunden, dass es für das, was ich vorhab einen Namen und eine Szene gibt: Digital Nomads. Gibt einen ganzen Subreddit dazu, der ist aber natürlich amerikanisch geprägt, was juristische Berufe anbelangt. Ich hab grad gesehen, dass es ein paar Anwälte dort gibt, die als DN arbeiten, und hab mit denen mal Kontakt aufgenommen. Das größte Problem ist wohl, dass ich mich zuerst relativ frei in der Welt bewegen möchte, um dann mit Anfang oder Mitte 30 sesshaft zu werden. Die meisten Digital Nomads sind aber selbstständig unterwegs, was gerade in juristischen Berufen zuerst praktische Arbeitserfahrung fordert (also genau das umgekehrte Modell).
sai
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von sai »

flx hat geschrieben: Das ist schonmal eine tolle Idee! Ich hatte überhaupt auch an eine Arbeit im Bereich privates Repetitorium gedacht: Ein Freund von mir studiert BWL und hat mir erzählt, es gibt Repetitoren, die so eine Art Crash-Jurakurs mit nur wenigen Tagen Länge machen, immer kurz vor der jeweiligen Klausur, einmal pro Semester. Das gefiele mir schon recht gut, zumal ich ganz gern präsentiere und schon Rhetorik-Coachings für Juristen gegeben hab. Das Korrigieren von Klausuren wäre dann ein gutes Zubrot. Die Postzeit ist allerdings wirklich ein Problem, wenn ich weiter weg bin.
Ich habe selbst einige Zeit als Repetitor gearbeitet. Jedenfalls bei uns wurden die Crashkurse von den regulären Dozenten mit erledigt. Es gab also niemanden, der nur dafür eingestellt wurde. Zudem dürfte die Bezahlung nicht einmal im Ansatz ausreichen, um ein längerfristiges Leben im Ausland zu finanzieren.
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von thh »

sai hat geschrieben:Zudem dürfte die Bezahlung nicht einmal im Ansatz ausreichen, um ein längerfristiges Leben im Ausland zu finanzieren.
Kommt auf die Anforderungen an. Wer als Rucksacktourist reist und - neben einem hochwertigen Laptop - nur das besitzt, was in seinem Rucksack steckt, kommt (gerade in Südostasien) schon recht wenig und hat nur minimale Lebenshaltungskosten.
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
Gesetze mit Rechtsprechungsnachweisen und Querverweisen? https://dejure.org/ - pers. Merkliste u. Suchverlauf
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von Ara »

Backoffice Jurist in einer Anwaltskanzlei. Läuft bei uns in der Kanzlei zu 100% im Homeoffice. Primär natürlich eigentlich ein Job für WisMits, aber grundsätzlich auch für Volljuristen denkbar. Gibt natürlich weniger Geld, als wenn man auch nach außen auftritt.

Optional ist aber natürlich der "außer Haus"-Aufwand auch für normal angestellte Anwälte nicht so gewaltig. Halt die Gerichtstermine und die Mandantengespräche (wobei diese ja häufig heute auch per Telefon erfolgen). Zumindest bei uns in der Kanzlei gibt es keine Anwesenheitspflicht und wird auch nicht erwartet. Hatten hier Anwälte, die nicht einmal ein Büro hatten und nur für Mandantengespräche in die Kanzlei kamen. Ist aber für viele nichts, weil sie meinen sie würden "Vereinsamen".
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von Anjaaa »

Auch ich befinde mich noch im Referendariat und finde dieses Thema sehr interessant.

Wie sieht es mit Portalen wie "frag einen Anwalt" aus? Gehe ich recht in der Annahme, dass die Bezahlung eher mickrig ist? Oder lässt sich dort ein gutes Zubrot verdienen?
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von Baron »

Einzelanwalt mit Wohnzimmerkanzlei? Da musst Du auch nicht aus dem Haus ;)

Ansonsten evtl. eine von diesen Sachen:

http://xenionlaw.com/ (Verwaister Link automatisch entfernt)
https://www.pinsentmasonsvario.com/ (*Werbung* :) ).

Da wird es aber ohne Berufserfahrung eher schwierig. Ich würde, ehrlich gesagt, keinen Anwalt beauftragen, der nach dem Ref nicht in einer Kanzlei gewesen war.
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Strich
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von Strich »

Nein. Ich habe das gemacht und kann nur davon abraten. Das Geld, dass man dort verdient, wirft man dem Protalbetreiber in den Rachen:
Man bezahlt nicht nur die Jahresgebühr (bei mir waren das 240 € (netto!), man bezahlt auch ca 40 % (brutto) von jeder Beratung. Von 25 € Honorar kommen ca. 9 € bei dir an, auf die dann noch deine Einkommensteuer zukommt (falls du Gewinn im Jahr erwirtschaftest).

Bilanz meines Jahres bei frag-einen-anwalt.de: drei Folgemandate, alle mit der anschließenden Erstberatung abgeschlossen. Ein wirklich guter Monat brachte ca. 300 - 400 € ein. Durchschnitt war eher 150 €. Dafür schreibt man sich auch nen Wolf dort und der Werbeeffekt ist sehr überschaubar.
Wie gesagt, mit klassischer Akquise hat man da bestimmt mehr Erfolg. Ich habe es als Abzocke empfunden.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -

www.richtersicht.de

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doctor
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von doctor »

Ich bin ca. einmal im Monat oder noch seltener (wie ich Lust und Laune habe) einen halben bis ganzen Tag bei meinen Mandanten (B2B) vor Ort. Ansonsten kann ich den restlichen Kram, der (sofern überhaupt) anfällt von zuhause oder sonstwo auf der Welt erledigen :) Ist aber auch nicht der typische oder klassische Anwaltsjob, sondern eher mit der IT-Beratungsbranche vergleichbar.

Jeden Tag Anwesenheit im Büro habe ich einige Jahre mitgemacht. Nie wieder :D
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Einwendungsduschgriff
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

WiMi in einer BGH-Kanzlei. Die meisten arbeiten dort auf Werkvertragsbasis. Man bekommt die Akte und eine Frist und man kann sich alles einteilen.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
flx
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Re: Heimarbeit mit Jura - welche Optionen gibt es?

Beitrag von flx »

Erstmal danke für eure rege Beteiligung!

Kurzes update: Der Digital Nomad Anwalt macht litigation (unglaublich, oder?) und die meisten gerichtlichen Termine nimmt er -
ohne Witz - via Telefon wahr. Seine Mandanten wissen nicht, dass er nichtmal ne Wohnung in den Staaten hat. Alle paar Monate bündelt er diverse Mediationstermine und ist dann ein paar Wochen am Stück im Land zum Mandantenkontakt. Ziemlich irre Sache.

Das klingt jedenfalls ganz witzig, aber ich hätt keine Lust, das so hintenrum zu machen. Was glaubt ihr, welcher Rechtsbereich sich am ehesten dafür eignet, eine Einzelkämpferkanzlei zu eröffnen, bei der man die meisten Mandante nur virtuell bearbeiten kann? Er meinte Steuerrecht und Handels- und Gesellschaftsrecht seien wohl gut geeignet.
doctor hat geschrieben:Ich bin ca. einmal im Monat oder noch seltener (wie ich Lust und Laune habe) einen halben bis ganzen Tag bei meinen Mandanten (B2B) vor Ort. Ansonsten kann ich den restlichen Kram, der (sofern überhaupt) anfällt von zuhause oder sonstwo auf der Welt erledigen :) Ist aber auch nicht der typische oder klassische Anwaltsjob, sondern eher mit der IT-Beratungsbranche vergleichbar.

Jeden Tag Anwesenheit im Büro habe ich einige Jahre mitgemacht. Nie wieder :D
Das klingt absolut klasse! Darf ich fragen, was du genau machst, und wie du da hingekommen bist? Kannst gern auch per PN schreiben.
Igor hat geschrieben:Einzelanwalt mit Wohnzimmerkanzlei? Da musst Du auch nicht aus dem Haus ;)

Ansonsten evtl. eine von diesen Sachen:

http://xenionlaw.com/ (Verwaister Link automatisch entfernt)
https://www.pinsentmasonsvario.com/ (*Werbung* :) ).

Da wird es aber ohne Berufserfahrung eher schwierig. Ich würde, ehrlich gesagt, keinen Anwalt beauftragen, der nach dem Ref nicht in einer Kanzlei gewesen war.
Xenion sieht ja mal cool aus. Hast du mit solchen Diensten Erfahrung? Wie läuft das in etwa ab, und was für Qualifikationen (Noten, Arbeitserfahrung) sollte man da mitbringen?
Ara hat geschrieben:Backoffice Jurist in einer Anwaltskanzlei. Läuft bei uns in der Kanzlei zu 100% im Homeoffice. Primär natürlich eigentlich ein Job für WisMits, aber grundsätzlich auch für Volljuristen denkbar. Gibt natürlich weniger Geld, als wenn man auch nach außen auftritt.

Optional ist aber natürlich der "außer Haus"-Aufwand auch für normal angestellte Anwälte nicht so gewaltig. Halt die Gerichtstermine und die Mandantengespräche (wobei diese ja häufig heute auch per Telefon erfolgen). Zumindest bei uns in der Kanzlei gibt es keine Anwesenheitspflicht und wird auch nicht erwartet. Hatten hier Anwälte, die nicht einmal ein Büro hatten und nur für Mandantengespräche in die Kanzlei kamen. Ist aber für viele nichts, weil sie meinen sie würden "Vereinsamen".
Das wär mein absoluter Traum, weil ich ein ganz spezielles Nischenrechtsgebiet hab, in das ich schwer verliebt bin. Den ganzen Tag Fachliteratur durchzukämmen und Argumente zusammenzubasteln und dann am Abend raus surfen zu gehen, das wär der Hammer. Darf ich fragen in welcher Kanzlei du arbeitest, und in welchem Rechtsgebiet? Gern auch via PN.
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