@Muirne: Ja, es löst sich wahrscheinlich einfach irgendwann durch Fakten. Und ich denke eigentlich auch, dass diese Gedanken normal sind. Es ist im Freundeskreis allerdings seit kurzem nur noch eine weitere Person Single und alle paar Monate gibt es Nachrichten, dass Kind xyz geboren wurde/unterwegs ist. Gerade dann wird mir halt immer noch deutlich bewusster, was ich auch gerne hätte, aber halt nicht habe. Aber gut, es ist ja wie es ist.
Ich renne auch nicht totunglücklich durch die Gegend: ich mache 2-3x/Woche Sport, bin viel mit dem Hund draußen, habe einen relativ großen und auch langjährig beständigen Freundeskreis und gehe auch regelmäßig unter Leute. Was Frauen angeht: es soll halt nicht so sein. Wobei ich auch da sagen muss: es nimmt mich jetzt nicht seelisch mit, als dass ich weinend im Bett liegen würde. Und ich suche auch nicht irgendeine „perfekte“ Frau. Zum Einen hat jeder so seine Macken, zum Anderen ist mir eine Frau, die abends auch mal ein Bier trinkt, lieber, als eine, die überlegt, wann die nächste Wimpernverlängerung ansteht. Ich würde lügen, würde ich sagen, dass Topmodel xyz nicht total scharf ist – aber das ist keine Frau, die ich mir als Partnerin wünsche und auch absolut nicht im entferntesten der Anspruch den ich habe. Ich mag diese „Püppchen“-Frauen auch absolut nicht. Einfach lieb, nett, für lustige Unternehmungen zu haben (sei es outdoor oder auch mal nur gemeinsames Kochen). Ob blond, brünett oder gar keine Haare: das ist mir sowas von egal. In
meinen Augen muss sie (charakterlich) schön sein - nicht in denen von Hochglanzmagazinen oder Filter-Foto-Apps.
Vielleicht habe ich den „besten“ Zeitpunkt einfach verpasst, denn viele die ich kenne, haben ihren Partner seit dem Studium oder kurz darauf – da hatte ich meine damalige Freundin und wir führten auch 6.5 Jahre eine Beziehung. Als dann allerdings die Frage aufkam, ob wir heiraten und Kinder bekommen sollten, merkten wir beide, dass es keine gute Idee wäre, da wir eigentlich die letzten knapp 2 Jahre nur noch wie beste Freunde lebten – und man dann ja doch noch zu viele Jahre vor sich hat. Letztlich hatte sie dann bei einem 3-monatigen Workshop-Auslandsaufenthalt jemand anderes kennengelernt und das Ganze hat sich dann sowieso erledigt. Das war alles ok so und das Beste, aber den Zeitpunkt habe ich scheinbar verpasst oder anders: man hätte die Beziehung einfach schon früher beenden können, als sie so auslaufen zu lassen. Ich habe da auch kein Trauma von oder bin total unsicher im Umgang mit Frauen. Überhaupt nicht. Ich habe mich für mich damit abgefunden wie ich aussehe, auch wenn ich nicht der totale „hey, hier bin ich – alle Augen auf mich“-Draufgänger-Typ bin, sondern eher ruhiger. Zur Optik: ist halt wie es ist, ich bin mir dessen bewusst und klar - es haut mächtig ins Selbstbewusstsein, wenn man sowas direkt vor den Latz geknallt bekommt, keine Frage - aber ich möchte für mich auch kosmetisch keinen Eingriff vornehmen, weil mir die Risiken zu groß sind und ich mir denke „ich bin so, klar wäre ich gerne hübscher, aber es hätte auch deutlich schlimmer sein können von daher habe ich keinen Grund zu jammern.“ Es gibt ja Leute die ihr Leben wunderbar meistern und wirklich schlimme Entstellungen im Gesicht haben, mit nur einem Arm leben oder oder. Wenn ich mir das vor Augen halte, denke ich mir „Gott, was bist du für eine Memme…sei froh, dass du alle Gliedmaßen hast und keine körperlichen Einschränkungen hast.“ Ich war in dem Zeitraum zwischen Studienende und Referendariatsbeginn für 3 Monate in einem Entwicklungsland und habe dort in einem Kinderheim ausgeholfen; was man dort teilweise zu sehen bekam war wirklich erschütternd...da kann ich wirklich insgesamt eigentlich nur dankbar sein, wie ich bin und dass ich dann doch "zur richtigen Zeit im richtigen Land" geboren wurde. Als ich dort war merkte ich wie klein die Probleme, die man hier hat, eigentlich sind - aber sobald man wieder hier im Rythmus ist, kommen sie einem viel größer vor (als man sie machen sollte); weil man sich halt mit dem Umfeld hier vergleicht.
Ich finde aber wirklich extrem schwierig, noch Single-Frauen überhaupt (abseits des Online-Datings) kennenzulernen, weil halt gefühlt kaum noch welche da sind (und dann müsste es ja auch von beiden Seiten *klick* machen). Da war die „Auswahl“ vor 10-15 Jahren halt nunmal deutlich größer als noch nicht fast alle vergeben, verheiratet, mit Kind waren. Du hast gefragt, wo ich solche Leute wie in meinem vorherigen Post kennengelernt habe: Die erste über eine Dating-App und wir haben uns Abends in einem Restaurant getroffen. Sie sagte mir das direkt ins Gesicht…ziemlich hart fand ich das, weil es nicht so ist, dass sie vorher nicht wußte wie ich aussehe: sie hatte schon ein Bild von mir und da war auch nichts geschönigt. Ich habe sie dann auch gefragt, warum sie sich überhaupt mit mir getroffen hat, wenn ich augenscheinlich nicht ihr Typ bin. Die Antwort war mehr oder weniger, sie hatte keine Lust den Freitagabend alleine zuhause zu sitzen und wollte gratis Essen gehen (ums Bezahlen gab es dann auch noch Diskussion, weil für sie wohl relativ klar war, dass ich sie einlade, ich das aber – gerade nach der Aussage – absolut nicht eingesehen habe). Ein paar Monate später traf ich mich wieder mit einer zu einem Kaffee und da sie auch einen Hund hatte, sind wir mit den beiden Hunden spazieren gegangen. Es war auch total nett und wir haben uns danach noch 2x getroffen. Sie schrieb auch sehr viel, reagierte immer total schnell und es fühlte sich an, als könnte sich da was entwickeln. Beim letzten Treffen sagte sie mir dann allerdings, dass ihr Freund sie vor kurzem verlassen hat und sie eigtl. nur etwas sucht um darüber hinwegzukommen. Ich sei ihr total sympathisch, aber bei dem Gedanken mir näher zu kommen oder mich zu küssen: da würde sie sich halt vor ekeln, weil meine Hasenscharte doch recht sichtbar ist. Am liebsten hätte ich ihr gesagt, dass es mich auch davor anekelt, jemanden mit so einem Charakter auch nur Zeit verbracht zu haben, aber naja…ich bin einfach nur mit dem Hund weitergegangen.
Also es ist bei weitem nicht so – falls das vielleicht so rüberkam – dass ich mich total abschotte, einschließe und die Außenwelt nicht wahrnehme. Das wird hier (auch von mir natürlich gerade merke ich) viel zu sehr breitgetreten, als wenn ich da total kurz vorm Brückensprung stehen wirde; das ist bei Weitem nicht so. Aber gerade wenn man sich im Freundeskreis umguckt und kaum jemand noch ohne Kind/Partner mal Zeit hat oder die ganzen Geburten/Schwangerschaften: da wird einem die eigene Lage nunmal bewusst(er). Ich unternehme viel, gehe unter Leute und an sich ist alles ok. Aber es ist halt einfach nur das „Unglücklichsein“ bzw. das Gefühl nicht angekommen zu sein und einfach nicht weiter die Zukunft planen zu können (weil man die halt gerne mit jemandem zusammen planen möchte), weil gefühlt alle (im Monatstakt) um einen herum eine Familie gründen oder bereits haben. Da ich aber die Hoffnung habe, irgendwann auch zu mich als Topf einen Deckel zu finden und gerne ein Haus oder eine Eigentumswohnung haben möchte, schadet es ja nicht, sich das zu erarbeiten – unabhängig davon, ob ein Partner gerade da ist oder nicht.
Ich weiß daher gar nicht, ob die Wahl „GK oder nicht-GK“ da so einen Unterschied macht.
Quantensprungs letzter Beitrag würde dann ja eher dazu tendieren, dass ich GK sein lassen soll, weil die Chancen – jemanden kennenzulernen – noch geringer sind. Aber tut man das sonst großartig unter der Woche und macht es Sinn den Beruf so von der privaten Seite abhängig zu machen, in dem Sinne: ich suche mir einen Job, in der Hoffnung, dann mehr Zeit zu haben, um jemanden kennenzulernen (theoretisch könnte ich ja auch jemanden über die Berufsschiene kennenlernen)? Eigentlich lerne ich eh nur beim Freitags/Samstagsabends mal weggehen jemanden kenne oder halt wirklich Online-Dating und Verabredung am Wochenende. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass – wenn ich im ÖD wäre – ich unter der Woche die Sau raus lassen würde..eigentlich absolut nicht. Da wäre es wohl allenfalls so, dass ich etwas früher zuhause wäre, dann mit dem Hund rausgehe (im Sommer länger) und dann ggf. nach einer Sportrunde auch ins Bett gehe. Mein „Freizeitleben“ spielt sich eigtl. zumeist von Freitagabend bis Sonntagabend ab. Unter der Woche vllt. mal abends Freunde treffen – aber da die unterschiedlich arbeiten und tlw auch recht lange, kommt es da auch immer drauf an (ein Bekannter ist im Ministerium, der kommt selten vor 19:30h raus, fährt auch massiv Überstunden, die er wohl eh nie abbummeln können wird). Ich weiß daher nicht, ob man sagen kann „wenn du mehr Zeit unter der Woche hast und entspannter arbeitest (sofern es die Garantie im ÖD denn gibt), dann hast du auch größere Chancen wen kennenzulernen“. Ich gehe davon aus, dass eine Frau die ich kennenlernen würde auch, wie/wo auch immer, ebenso irgendwo arbeiten würde.
Von daher würde sich das Kennenlernen und Co sowieso auf die WE verschieben. Insofern bin ich aber aufgrund deiner Aussage jetzt aber doch wieder mehr am Überlegen (obwohl ich mich gestern eigtl. schon sehr auf Privatwirtschaft eingeschossen habe).