Deloitte/PwC Erfahrungen?

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Liz
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Liz »

Die Stadtgröße korreliert aber nur bedingt mit der Größe des juristischen Arbeitsmarkts. Insofern kann man natürlich unbedingt in Berlin oder Hamburg anfangen wollen, aber dann muss man entweder Geduld mitbringen oder sich ggf. breiter bewerben.
Backstubentaler
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Backstubentaler »

@Carlos
In welchem Rechtsgebiet bewirbst Du Dich denn? Bei der Transaktionsberatung (Corporate/M&A, Banking, Immobilienrecht, Steuern, etc.) dürfte es immer noch einfacher sein in einer GK unterzukommen als in IP oder Arbeitsrecht oder was halt gerade sexy ist.
Carlos84
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Carlos84 »

Ich bewerbe mich (leider) im IP. :(
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Trente Steele82
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Trente Steele82 »

Carlos84 hat geschrieben:Ich bewerbe mich (leider) im IP. :(
ad 1) "leider" gibt es bei IP nicht
ad 2) nur IP oder auch IT?
ad 3) welche Kanzleien hast du denn schon so angesteuert? Ich weiß von mindestens einer Kanzlei in Berlin, die aktuell händeringend einen neuen Kollegen im IP/IT sucht ;-)
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Carlos84 »

1) Leider bezog sich auf Backstubentalers Aussage, bei der ja durchklang, dass es u.a. in dem Bereich halt doch schwieriger ist.
2) Vorrangig und favorisiert ist bei mir ganz klar IP, wäre für IT aber auch offen.
3) Wenn ich die jetzt hier nenne, dann lesen die vielleicht wieder mit und kurz darauf kommen die Absagen. ::roll: :lmao: Es sind jetzt insgesamt 14 Bewerbungen an der Zahl, die ich bisher verschickt habe; wobei ich ja schon 4 Absagen kassiert habe, also noch 10 laufende Bewerbungen aktuell: 6 davon in HH und 4 davon in Berlin.
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Trente Steele82
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Trente Steele82 »

Carlos84 hat geschrieben:1) Leider bezog sich auf Backstubentalers Aussage, bei der ja durchklang, dass es u.a. in dem Bereich halt doch schwieriger ist.
2) Vorrangig und favorisiert ist bei mir ganz klar IP, wäre für IT aber auch offen.
3) Wenn ich die jetzt hier nenne, dann lesen die vielleicht wieder mit und kurz darauf kommen die Absagen. ::roll: :lmao: Es sind jetzt insgesamt 14 Bewerbungen an der Zahl, die ich bisher verschickt habe; wobei ich ja schon 4 Absagen kassiert habe, also noch 10 laufende Bewerbungen aktuell: 6 davon in HH und 4 davon in Berlin.
Alles Großkanzleien? Gibt ja gerade auch in HH sehr gute Boutiquen im IP. In Berlin grundsätzlich auch. Wegen der einen offenen Stelle gerne mehr per PN.
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Backstubentaler »

Bei transaktionslastigen GKen ist IP halt eher Beiwerk und der Bedarf deutlich geringer als der Bedarf an Associates geringer. Dort ist dann die Wahrscheinlichkeit auch nicht gering, dass man als Zuarbeiter für Corporate/M&A im Datenraum endet.
IP ist doch wirklich ein Bereich, in dem sich viele interessante Boutiquen tummeln.
juraklasse
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von juraklasse »

Hier scheinen sich ja zumindest einige im Forum etwas mit den Big4 Gesellschaften auszukennen, sodass mir vielleicht auch bei einigen meiner Fragen weitergeholfen werden kann. Konkret interessieren mich die Möglichkeiten in den (Legalabteilungen) der Big4 in den Bereichen Gesellschaftsrecht/M&A oder Compliance.

1.
a) In den "reinen" Big4 Gesellschaften kann man wohl nur als Rechtsanwalt arbeiten, wenn man Kenntnisse/Interesse am Steuerrecht und/oder WP hat, weil dort etwa eine kumulative laufende gesellschaftsrechtliche Beratung unzulässig wäre? Ist das so in etwa korrekt, sodass dieser Bereich mangels Interesse schon nicht in Betracht käme?

b) Zum Teil gibt es auch (Senior) Consultant Stellen (zB Compliance/Aufsichtsrecht etc.) für Juristen im Bereich der Big4. Sind dies dann eher Stellen in denen man viel reisen muss (wie ein Berater), während man als Rechtsanwalt in den Abteilungen eher fix an einem Standort bleibt? Wie sind die Consultant Einstiegsgehälter für Volljuristen und die klassischen weiteren Karriechancen?

2.
a) Im Bereich der Legalabteilungen werden ja wohl auch die klassischen GK-Rechtsanwälte gesucht, sodass diese Stellen für die Bereiche Gesellschaftsrecht/M&A etc. in Betracht kämen. Wie sind dort die Einstellungsvoraussetzungen grob? Irgendwo hatte ich im Forum was von mind. 2x befriedigend plus ggf. Zusatzquali gelesen. Trifft das in etwa zu?

b) Ist die (angebliche) Fluktuation eher so hoch wegen eines gelebten up or out Prinzips oder eher aufgrund anderer Karrierechancen?

Herzlichen Dank schon einmal
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Carlos84 »

Voland hat geschrieben: Montag 26. März 2018, 21:09 Wenn Du rumkommen willst, sind andere Bereiche interessanter, aber dann m.E. inhaltlich oft nix, wenn man juristisch arbeiten will.
Kann jemand hierzu genauer etwas sagen? Beispiele? Ich hätte auch nichts gegen einen unjuristischen Job einzuwenden. :D
Carlos84
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Carlos84 »

Backstubentaler hat geschrieben: Dienstag 10. April 2018, 06:21 IP ist doch wirklich ein Bereich, in dem sich viele interessante Boutiquen tummeln.
Mir ist meine Freizeit und damit eine generell gute Work-Life-Balance schon recht wichtig und so wie ich es aus den Zeitschriften und hier im Forum rauslese, nimmt es sich stundenmäßig nicht viel, ob ich in einer Boutique oder in einer GK arbeite. Da für mich arbeiten rein zum Leben dient, ich zwar zeitlich - aber vom Kopf her - die Arbeit nicht als meinen Lebensmittelpunkt sehe in dem ich aufgehe, würde ich es dann nicht einsehen für deutlich weniger Geld dieselbe Zeit auf der Arbeit zu verbringen. Prinzipiell wäre daher beides nicht das Wahre (wg hoher Stundenbelastung), darum suche ich auch noch nach weiteren Alternativen (in vielen Unternehmen/ÖD siehts halt auch nicht gut aus - viele Bekannte arbeiten da auch sehr viel und Überstd können kaum abgebummelt werden), aber WENN es einfach sein MUSS, weil sich partout nichts anderes findet (so sieht es nämlich fast aus), dann: wenn schon viel arbeiten, dann immerhin dabei auch gut Geld verdienen.
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Kasimir »

Carlos84 hat geschrieben: Freitag 1. Juni 2018, 17:06
Backstubentaler hat geschrieben: Dienstag 10. April 2018, 06:21 IP ist doch wirklich ein Bereich, in dem sich viele interessante Boutiquen tummeln.
Mir ist meine Freizeit und damit eine generell gute Work-Life-Balance schon recht wichtig und so wie ich es aus den Zeitschriften und hier im Forum rauslese, nimmt es sich stundenmäßig nicht viel, ob ich in einer Boutique oder in einer GK arbeite. Da für mich arbeiten rein zum Leben dient, ich zwar zeitlich - aber vom Kopf her - die Arbeit nicht als meinen Lebensmittelpunkt sehe in dem ich aufgehe, würde ich es dann nicht einsehen für deutlich weniger Geld dieselbe Zeit auf der Arbeit zu verbringen. Prinzipiell wäre daher beides nicht das Wahre (wg hoher Stundenbelastung), darum suche ich auch noch nach weiteren Alternativen (in vielen Unternehmen/ÖD siehts halt auch nicht gut aus - viele Bekannte arbeiten da auch sehr viel und Überstd können kaum abgebummelt werden), aber WENN es einfach sein MUSS, weil sich partout nichts anderes findet (so sieht es nämlich fast aus), dann: wenn schon viel arbeiten, dann immerhin dabei auch gut Geld verdienen.
Na mit der Einstellung bist du als Anwalt überall falsch. Die BigFour sind vor allem eine Karrieresackgasse. Ich wüsste nicht, warum man dort seine Karriere beginnen sollte, wenn man nicht gerade im Bereich Steuerrecht arbeitet und dort Partner werden möchte. Zudem ist nach meinem Eindruck das Partnerleben in den Big Four kein Zuckerschlecken: Harter Konkurrenzkampf, hoher Druck vom Management und schlechte Mitarbeiter.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
Carlos84
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Carlos84 »

Meine Antwort bezog sich auf die Aussage von Backstubentaler und damit auf Boutiquen. Da lese ich nämlich fast nur, dass die sich Wochenstundenmäßig von den GK nicht unterscheiden - und wenn dem so ist, dann sehe ich es einfach nicht ein für zB 70T anstatt für 100T zu arbeiten. Da gehe ich dann rein nach dem Papier und was mir dann einfach finanziell den größeren Vorteil bringt, wenn die Rahmenbedingungen ähnlich sind. Es ist mir fachlich und persönlich relativ egal, ob ich zB in einer GK arbeite, die IT/IP "auch" macht oder ich in einer derart spezialisierten Boutique bin, die "nur" das Rechtsgebiet bearbeitet.

Es ehrt dich ja, wenn du in deinem Beruf voll aufgehst - vor 10 Jahren habe ich auch noch anders gedacht und war mehr auf dem "Karrieremodus" - aber mittlerweile ist mir meine Freizeit dann doch wichtiger, als dass ich in der Arbeit aufgehe. Ich mache meine Arbeit und das auch gewissenhaft; aber es ist nicht so, dass sie für mich vor allem anderen geht. Letztlich arbeite ich, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, Urlaub machen zu können etc. und nicht weil ich so ein geiler Jura-Hengst bin, der sich nichts schöneres vorstellen kann als so oft und lange wie möglich auf der Arbeit zu sitzen. Aber da ist die Juristerei insgesamt wohl eh nicht das Wahre wie ich leidvoll feststellen muss, denn der ÖD ist ja leider auch nicht mehr das, was er mal war und eher unjuristische Jobs (die durchaus eine Option sind, ich muss nicht unbedingt Jura durch und durch machen) sind leider auch eher rar gesät (oder ich bin zu blöd zum Suchen).

Sofern es daher keine weitere Option gibt und die Rahmenbedingungen (Arbeitszeiten, Dauer Arbeitsweg, Vorstellungsgespräch hat nen "normalen" Eindruck gemacht etc) erstmal ähnlich sind, würde ich persönlich immer den Arbeitgeber vorziehen, der mir dann mehr Gehalt bietet. Wechseln tun die meisten doch sowieso immer mal wieder; ist ja auch nicht so, dass man sich auf ewig diesem Arbeitgeber dann verschrieben hat. Wie die Stimmung dann im konkreten Team ist, merkt man ja eh erst, wenn man dabei ist (oder man kennt idealerweise schon jemanden, der ehrlich davon berichten kann). Da kann es aber bei allen Kanzleien - egal welcher Größenordnung - gut oder schlecht sein und mit nem neuen Partner auch schnell wieder anders aussehen (positiv wie auch negativ gemeint).

Die big four sind für mich von den Fachgebieten schon gar nicht einschlägig/interessant und daher eh keine Option.
Gelöschter Nutzer

Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich mache meine Arbeit und das auch gewissenhaft; aber es ist nicht so, dass sie für mich vor allem anderen geht. Letztlich arbeite ich, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, Urlaub machen zu können etc. und nicht weil ich so ein geiler Jura-Hengst bin, der sich nichts schöneres vorstellen kann als so oft und lange wie möglich auf der Arbeit zu sitzen.
Das ist absolut nachvollziehbar, aber bei dir klingt es irgendwie so, als wäre es dir letztlich total egal, was Du beruflich machst. Das ist eine Einstellung, die wohl nur bei wenigen Arbeitgebern gut ankommen dürfte - ich würde dir jedenfalls dazu raten, diese Beliebigkeit nicht in Vorstellungsgesprächen durchblicken zu lassen. Auch wenn die ohnehin schwer zu verheimlich sein dürfte...
Aber da ist die Juristerei insgesamt wohl eh nicht das Wahre wie ich leidvoll feststellen muss, denn der ÖD ist ja leider auch nicht mehr das, was er mal war und eher unjuristische Jobs (die durchaus eine Option sind, ich muss nicht unbedingt Jura durch und durch machen) sind leider auch eher rar gesät (oder ich bin zu blöd zum Suchen).
Wie war der ÖD denn früher, und woher weißt Du, wie der ÖD früher war? Liest sich alles etwas bockig.
Liz
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Liz »

Quantensprung hat geschrieben: Sonntag 3. Juni 2018, 20:00
Ich mache meine Arbeit und das auch gewissenhaft; aber es ist nicht so, dass sie für mich vor allem anderen geht. Letztlich arbeite ich, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, Urlaub machen zu können etc. und nicht weil ich so ein geiler Jura-Hengst bin, der sich nichts schöneres vorstellen kann als so oft und lange wie möglich auf der Arbeit zu sitzen.
Das ist absolut nachvollziehbar, aber bei dir klingt es irgendwie so, als wäre es dir letztlich total egal, was Du beruflich machst. Das ist eine Einstellung, die wohl nur bei wenigen Arbeitgebern gut ankommen dürfte - ich würde dir jedenfalls dazu raten, diese Beliebigkeit nicht in Vorstellungsgesprächen durchblicken zu lassen. Auch wenn die ohnehin schwer zu verheimlich sein dürfte...
+ 1

Und ich denke, man tut sich auch selbst keinen Gefallen, wenn man nur "irgendwas" und nicht das macht, was einem inhaltlich auch tatsächlich Spaß macht und mit dem man gerne seine Zeit verbringt.
Carlos84
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Re: Deloitte/PwC Erfahrungen?

Beitrag von Carlos84 »

Quantensprung hat geschrieben: Sonntag 3. Juni 2018, 20:00
Ich mache meine Arbeit und das auch gewissenhaft; aber es ist nicht so, dass sie für mich vor allem anderen geht. Letztlich arbeite ich, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, Urlaub machen zu können etc. und nicht weil ich so ein geiler Jura-Hengst bin, der sich nichts schöneres vorstellen kann als so oft und lange wie möglich auf der Arbeit zu sitzen.
Das ist absolut nachvollziehbar, aber bei dir klingt es irgendwie so, als wäre es dir letztlich total egal, was Du beruflich machst. Das ist eine Einstellung, die wohl nur bei wenigen Arbeitgebern gut ankommen dürfte - ich würde dir jedenfalls dazu raten, diese Beliebigkeit nicht in Vorstellungsgesprächen durchblicken zu lassen. Auch wenn die ohnehin schwer zu verheimlich sein dürfte...
Nee, in Vorstellungsgesprächen ist es natürlich mein absoluter Traum da zu arbeiten und genau das, was ich wollte und bla bla. Also das lasse ich so wie hier natürlich nicht durchblicken; brauche ja auch wie gesagt monatliches Geld und einen Job. ;) Ich glaube das kam jetzt hier nur stärker rüber, weil es für mich so klang, als wenn viele in der Juristerei die Erfüllung ihrer Träume sehen und sich absolut nichts besseres vorstellen können. Da wollte ich eigtl. nur deutlich machen, dass es für mich halt nach wie vor einfach "nur" ein Job ist (egal wo man arbeitet) und ich daher einfach auch nicht dieses "karrieregeil" habe und auf Teufel komm raus auf dieser Schiene fahre. Mehr meinte ich eigentlich gar nicht.
Quantensprung hat geschrieben: Sonntag 3. Juni 2018, 20:00 Wie war der ÖD denn früher, und woher weißt Du, wie der ÖD früher war? Liest sich alles etwas bockig.
Erzählungen von Ausbildern im Ref. oder auch aus dem eigenen Umfeld (Onkel war früher Richter, mein Vater war auch bis zur Pension im höheren Verwaltungsdienst beschäftigt). In den 80er und 90er Jahren konnte man halt auch noch um 9h kommen und um 15-16h Feierabend machen. Aber gut, da wurde auch gerne mal auf der Arbeit einer zuviel getrunken während der Arbeitszeit wenn einer Geburtstag hatte und die Abteilung wurde für den Publikumsverkehr dann mal dicht gemacht den Tag etc. Hat sich mit der Zeit ja alles geändert, auch rein die technischen Möglichkeiten/Fortschritt an sich. Ist daher auch einfach absolut nicht vergleichbar. Bockig wollte ich da nicht rüberkommen, aber der "schlechte Ruf" des ÖD rührt halt auch gerade daher, wie es "früher" war. Allerdings waren damals auch Beamte - vor allem Richter - noch hoch angesehen; da hat man heutzutage ja tlw. auch nicht mehr so wirklich den Eindruck, dass die Jugend überhaupt noch Respekt vor nem Richter hat. Ich sehne mich jetzt nicht nach den "alten Zeiten" zurück oder so; meine nur, dass heutzutage halt alles viel mehr (in allen Sparten) auf verstärkten Leistungsdruck - halt auch im ÖD (der halt früher immer so als der ruhige, gemütliche Arbeitsplatz bei dem wenig gearbeitet und viel krank gemacht/früh Feierabend gemacht angepriesen wurde) - geht.

Mir persönlich würde es schon reichen, wenn man - sofern man eine Stdvorgabe hat, was ich begrüßen würde, um sich einfach an irgendwas orientieren zu können - die Vorgabe auch realistisch ist; extreme Hochzeiten oder auch mal dann totale Flaute abgesehen; das kann halt immer mal passieren und insofern ist man dann ja auch flexibel und bereit...aber wenn zB wie bei einer Bekannten von einer 50 Std Woche ausgegangen wird im Gespräch (seitens des Arbeitgebers) und sie letztlich auch nach 10 Monaten immer locker an die 60 Std/Woche (inkl. WE-Arbeit) arbeitet und die vorher angepriesene "am WE stören wir Sie nicht, Sie sollen sich ja auch erholen" sich auf "wir melden uns nur 3x anstatt 5x und jedes mal ist es immens wichtig" bezieht - dann wäre das für mich auch ein Grund, wenn sich da auf Ansprache nichts ändert (sei es in Ruhe gelassen zu werden oder mehr Geld zu bekommen), mir dann etwas anderes zu suchen. Sie merkt ja selbst, wie ihr Privatleben den Bach runter geht, weil sie unter der Woche einfach abends noch zu kaputt ist an was teilzunehmen und am WE neben der Erholung, wenn sie dann noch dabei ist, ständig auf ihr Handy und ins Email-Postfach guckt (hat sie früher nie; wir hatten auch immer die Vereinbarung wenn man sich trifft, dann lassen alle die Handy für die Zeit in der Tasche - es sei denn es ist ein Notfall (Kind krank zuhause mit Partner und man möchte da auf dem Laufenden bleiben, falls etwas ist o.ä.). Für mich ist sie leider wirklich ein (negatives) Beispiel von "Arbeit kann kaputt/einsam machen". :( Und je mehr ich mich einfach umgucke, desto verstärkter habe ich den Eindruck, dass es das bei Juristen (natürlich aber auch in anderen Berufsfeldern) aber doch mehr gibt als ich zB zu Studienzeiten über die Berufsbilder dachte.
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