Sorgen um Examensnote

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Muirne
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Muirne »

JulezLaw hat geschrieben:
Muirne hat geschrieben: Zudem wirst du noch den Mannheim-Bonus bekommen können (sprich: erklären, dass man sich für eine Uni entschieden hat, an der sich im ÖffR und StrafR nicht so viel Mühe gegeben wird, weshalb man da nicht so toll drin war, was man aber vorher auf keinen Fall wissen konnte und Bücher gab es dort auch fast gar keine).
Diese Aussage bzw. diesen Bonus möchte ich entschieden bestreiten ;)
Das war auch nur Spaß. <3
Ich erinnere mich allerdings an eine lustige Anekdote. Ist fast 10 Jahre her. Im Jazz dance war eine deren Mann Prof an der uni Mannheim war. Der hat dann immer gemeckert und gesagt dass die alle nie im Leben ihr Examen schaffen und der Studiengang quatsch ist. ^^

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JulezLaw
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von JulezLaw »

Ara hat geschrieben:
Muirne hat geschrieben:Also dieses abschichten...
Ja ich muss auch sagen, ich fühle mich immer n bissel verarscht, wenn ich vom Abschichten höre. Insbesondere wenn die Leute mir dann erzählen, das sei gar kein Vorteil, sondern hätte auch Nachteile...
Diesen Vorwurf bzgl. der Fairness möchte ich bei der grundsätzlichen Möglichkeit des Abschichtens gar nicht abstreiten. Es ist aber ein Vorwurf, den man den Mannheimer Studenten tatsächlich nicht machen kann. Die ersten gut drei Semester ist man zu gefühlt 80% mit BWL beschäftigen, muss aber zwingend nach 6 Semestern das ZivR-Examen schreiben. Dieses Bachelorstudium ist extrem stressig, verschult und bietet null Zeit für ein eigenständiges Studium. Auch der Schwerpunkt wird zwingend nach 4-5 Semestern während des Bachelors absolviert, Spielereien wie an anderen Unis, den Schwerpunkt nach den Examen oder jedenfalls zu einem Zeitpunkt zu schreiben, in dem man schon ein gewisses Systemverständnis hat, sind nicht drin. Um Abschichten zu können, muss auch zwingend nach weiteren vier Semestern ÖR und SR geschrieben werden - dort heißt es in der Zeit: von null auf hundert. Die Vorlesungen und Prüfungen dazu beginnen in der Woche nach dem schriftlichen ZivR-Examen.

Im Nachhinein würde ich diesen Bachelor nicht nochmal machen. Persönlich habe ich die Zeit nach dem ZivR-Examen sofort genutzt und war glücklicherweise dann auch gut. Aber erinner dich mal zurück an die Tage nach deinem schriftlichen ersten Examen. Es ist unheimlich anstrengend, nach einem Jahr Examensvorbereitung und den Klausuren (BWL findet in der Zeit ja auch noch statt) direkt wieder einzusteigen und eigentlich mit dem selben Pensum weiterzumachen.

Daher kann man, wie gesagt, zumindest den Mannheimern nicht vorwerfen, sie hätten es leichter. Im Gegenteil, der Bachelor ist wegen BWL und des straffen Zeitplans wesentlich stressiger als das Jurastudium. Das Aufbaustudium ist konzeptionell entspannter, aber die meisten Studenten entspannen sich dann eben "zu sehr".
Das mit dem Stress sahen übrigens auch die Gerichte schon so - ist ja nicht so, als hätten Studenten anderer Unis nicht geklagt...
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Muirne
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Muirne »

OK aber das weiß man natürlich alles vorher. Wenn man zwei Studiengänge macht in der Zeit in der fast alle einen machen kann es anstrengend werden. Surprise, surprise. Abschichten und ein Semester länger für die andere Hälfte der Klausuren haben ist trotz allem ein Vorteil ggü allen anderen die jura komplett in einer Woche können müssen. Das sollte man auch nicht versuchen zu relativieren.

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JulezLaw
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von JulezLaw »

Oh, und noch ein Antrag: Ausfluss dieses stressigen Bachelors ist auch, dass immer mehr Studenten entweder auf die Abschichtung verzichten (indem sie die Prüfungen bewusst nicht an den fixen Terminen schreiben) oder sie verlieren, weil zB irgendeine Leistung des Bachelors noch nicht erbracht ist. Entsprechend nehmen diese Möglichkeit gar nicht mal mehr so viele wahr.
Zudem wird mittlerweile schon im ersten Semester stark gesiebt, die Anforderungen der Orientierungsklausur sind in den letzten 2-3 Jahren extrem gestiegen. So sollen die für den Studiengang ungeeigneten Studenten früh aussortiert werden. Viele hören aber auch freiwillig auf, wenn sie merken, dass es knapp wird: Fällst du nämlich irgendwo endgültig durch - dh auch bei einer x-beliebigen BWL-Klausur-, verlierst du deinen Prüfungsanspruch in BWL UND Jura.
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JulezLaw
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von JulezLaw »

Naja, ob das wirklich so kommuniziert wird, sei mal dahingestellt. Und tatsächlich hat man ja nicht "ein Semester länger", sondern schreibt die zugehörigen Klausuren vier Semester später. In diesen vier Semester muss man sich den hierzu nötigen Stoff aber überhaupt erstmal aneignen, weil man ihn vorher noch nie gehört hat.

Und ich hab ja gesagt: Klar ist es ein Vorteil. Aber es gibt gleichzeitig auch unheimlich viele Nachteile. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er die Nachteile für den Vorteil in Kauf nimmt. Natürlich relativiert sich dieser Vorteil. Und das darf man ja wohl noch machen.
Ich finde diese Vorwürfe persönlich immer super nervig. Mich betreffen sie nicht, da ich selbst nicht abgeschichtet und das Examen "normal" nach zehn Semestern geschrieben habe. Aber dieses "Ihr hattet es ja viel leichter!!!" nervt einen nach zehn Jahren eben doch. Ja, es gibt den Vorteil. Dafür ist das Studium sehr viel stressiger als ein normales Jurastudium, und ebenfalls viele schaffen es schon insgesamt nicht, nochmal so viele schichten überhaupt nicht ab und müssen sich trotzdem diese Vorwürfe anhören. In anderen Bundesländern darf ohne diesen deutlich zusätzlichen Stress abgeschichtet werden. Trotzdem wird immer nur über Mannheim geschimpft ::roll:
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Lawster_2016 »

JulezLaw hat geschrieben:Oh, und noch ein Antrag: Ausfluss dieses stressigen Bachelors ist auch, dass immer mehr Studenten entweder auf die Abschichtung verzichten (indem sie die Prüfungen bewusst nicht an den fixen Terminen schreiben) oder sie verlieren, weil zB irgendeine Leistung des Bachelors noch nicht erbracht ist. Entsprechend nehmen diese Möglichkeit gar nicht mal mehr so viele wahr.
Zudem wird mittlerweile schon im ersten Semester stark gesiebt, die Anforderungen der Orientierungsklausur sind in den letzten 2-3 Jahren extrem gestiegen. So sollen die für den Studiengang ungeeigneten Studenten früh aussortiert werden. Viele hören aber auch freiwillig auf, wenn sie merken, dass es knapp wird: Fällst du nämlich irgendwo endgültig durch - dh auch bei einer x-beliebigen BWL-Klausur-, verlierst du deinen Prüfungsanspruch in BWL UND Jura.

Finde es auch mühsam, dass Dritten zu erklären. Wer ernsthaft meint es wäre ein Großer Vorteil ab Semester 1 im Dauerstress zu sein und in kürzester Zeit auf Examensnivrau sein zu müssen, im Vergleich dazu sich fünf Jahre nur auf Jura konzentrieren zu können, dem ist nicht mehr zu helfen.

Ich würde den LLB auch nicht mehr machen.
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JulezLaw
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von JulezLaw »

Das ist ja gar nicht böse gemeint von den Leuten, die das sagen. Ich verstehe durchaus, dass es wie ein unfairer Vorteil wirkt. Wenn man diesen Einblick aber selbst tatsächlich hatte oder sich mal vertieft mit diesen Anforderungen auseinandergesetzt hat, relativiert sich dieser Vorteil zwangsläufig. Und die grundsätzliche Möglichkeit nicht anzuerkennen, dass dieser Vorteil eben auch durch entsprechende Nachteile relativiert werden kann, finde ich dann eben unfair.
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Muirne
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Muirne »

Ne als ich davon in NRW gehört hab hab ich auch echt dumm geguckt. Zumal ich so früh geschrieben hab dass ich hätte abschichten können aber in meinem Bundesland ging das nicht. Und dass mir das einen Vorteil gebracht hätte. Klar.
Und das Mannheimer es viel leichter haben hab ich nirgends behauptet. Dass ein zweites Studium stressig ist kann einen nicht ernsthaft überraschen. Dass man sich für elitär hält wurde durchaus kommuniziert. ^^
Trotz allem muss man nicht so tun als wäre abschichten kein vorteil wenn man diese zusätzliche Option hat und auch wahrnimmt. Denn dadurch dass man sie anders als du wahrnimmt hält man sie offensichtlich für vorteilhaft. Case closed.

Ich hab mir Strafrecht übrigens in 2, 3 Monaten komplett beigebracht. Hatte durch Uni Wechsel nur eine einzige Vorlesung darin. Das geht schon. Auf jeden Fall in 2 Jahren. Und wenn man 2 Studiengänge macht ist das natürlich stressiger und nicht einfacher sondern insgesamt schwerer. Was denn auch sonst. Man hat aber natürlich auch was davon und macht es nicht für die anderen Juristen.

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JulezLaw
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von JulezLaw »

Ja aber du kannst du doch nicht die beiden Wesensmerkmale dieses Studiums, Vorteil des Abschichtens und Nachteil des erheblichen Mehraufwands, völlig isoliert betrachten und sagen "das eine ist ok und selbst verursacht, das andere aber total unfair". Das hat halt was von "solange es andere nur schwerer haben ist das ok, aber wehe sie haben es irgendwo leichter". Fair finde ich das nicht...
Und dieser LLB interessiert in der Praxis letztlich btw allenfalls marginal, eben weil man ein betriebswirtschaftliches Grundverständnis hat/haben kann.
Über dieses elitäre Gehabe müssen wir nicht diskutieren, das ist ja auch völlig albern. Es wird aber nicht in der Deutlichkeit kommuniziert, dass dieser Studiengang mit dem üblichen freibestimmten Jurastudium nicht viel zu tun hat, sondern von Anfang an größtmöglichen Aufwand erfordert (die erste Klausur, die einen beide Prüfungsansprüche kosten kann, schreibt man übrigens nach ca. 6 Wochen).

Und das ist eben nicht nur meine betroffene und damit gefärbte Ansicht, sondern dieser Zusammenhang zwischen Vor- und Nachteil wurde auch schon von "klassischen" Volljuristen bestätigt, die ja nun oft genug nicht gerade offen für sowas sind. Die Rechtsprechung hat bis hinauf zum BVerwG (Beschluss vom 30. 6. 2015 – 6 B 11.15, die entsprechenden Entscheidungen der vorherigen Instanzen sind auch sehr lesenswert) festgestellt, dass die Chancengleichheit gewahrt ist und es die Mannheimer in der Gesamtschau eben keineswegs leichter hätten. Das kann man aber eben nur bewerten, wenn nicht die eine Auswirkung als relevant angesehen wird (Abschichtung), die erhebliche Mehrbelastung dagegen nicht.
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Wird bei Leuten, die abgeschichtet haben, eigentlich auf dem Examenszeugnis bzw. zumindest auf der Einzelnotenübersicht vermerkt (oder ist anderweitig indirekt erkennbar, z.B. durch die Angaben von gewissen Zeitdaten), dass abgeschichtet wurde? Es ist ja doch ein recht klarer Vorteil gegenüber Leuten, die nicht abgeschichtet haben.
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Ara
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Ara »

Das Abschichten gibts aber ja nicht nur im Mannheimer-Modell. Das gibts ja auch im üblichen Studienaufbau.

Und bei allem Respekt, wenn man dann solche Sätze hört:
Lawster_2016 hat geschrieben: Und jetzt im „Aufbaustudiengang“ muss man einfach sagen, dass knapp zwei Jahre für ÖffR und StrafR sehr kurz bemessen sind. Das ist definitiv ein Nachteil.
Was soll man denn da denken? Das klingt ja so, als hätte man die Vorstellung wir hätten unendlich Zeit im "normalen" Studiengang.

Wenn man nach 8 Semestern in den Freischuss geht, muss man 2 Semester für den Schwerpunktbereich abziehen (soweit ich weiß, ist der Schwerpunkt schon abgeschlossen mit dem Bachelor in Mannheim, oder?), bleiben 6 Semester über. Wobei die regelmäßig gesplittet sind 4 Semester vorher und 2 nach dem Schwerpunkt... Ich sag mal so, die meisten wären froh, wenn sie 2 Jahre "nur" für ÖffR und StrafR hätten. Wenn man dann noch einen examensfremden Schwerpunkt hat wie zB Kriminologie, dann fängt man nach 2 Jahren Schwerpunkt quasi bei 0 an und hat 1 Jahr zeit.

Dazu kommt eine ganz andere emotionale Belastung. Der größte psychische Druck besteht doch darin, dass die gesamte berufliche Existenz an 2 Wochen hängen... Das Abschichten nimmt da eine Menge an Druck, sogar noch mehr als der Schwerpunkt. Denn den staatlichen Teil muss man unabhängig vom Schwerpunkt bestehen, während man als Abschichten quasi schon durch sein Zivilrecht relativ sicher ist.

Und die Hauptschwierigkeit ist eh, dass ich in 2 Wochen einfach den Stoff von 4 Jahren Ausbildung abrufen muss. Da wäre es schon sehr nice, wenn ich nur noch den Stoff der letzten 2 Jahre brauchen würde...
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Trente Steele82
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Trente Steele82 »

Lawster_2016 hat geschrieben:
Ara hat geschrieben:
Muirne hat geschrieben:Also dieses abschichten...
Ja ich muss auch sagen, ich fühle mich immer n bissel verarscht, wenn ich vom Abschichten höre. Insbesondere wenn die Leute mir dann erzählen, das sei gar kein Vorteil, sondern hätte auch Nachteile...
Muirne hat geschrieben:(ich kann noch nicht mal nen einfachen (!) abstrakten Anklagesatz und das ist wirklich mein ernst).
Es ist sicherlich für das ZivilR ein Vorteil, aber ich habe auch die ersten drei Jahre mit dem ganzen BWL als sehr anstrengend empfunden. Und jetzt im „Aufbaustudiengang“ muss man einfach sagen, dass knapp zwei Jahre für ÖffR und StrafR sehr kurz bemessen sind. Das ist definitiv ein Nachteil.
Keine Ahnung, wie dieses LLB Studium funktioniert, ist mir auch egal, aber zwei Jahre zur Vorbereitung auf zwei Fächer (unterstellt man fängt nicht bei Null an sondern macht eben „nur“ Examensvorbereitung) ist extrem viel Zeit. Haltes es wie Murine.

BTW: die einzelnen Fächer werden eh nicht ausgewiesen auf denn zeugnis. Ist also völlig egal woher du deine Punkte hast...
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Lawster_2016 »

Trente Steele82 hat geschrieben:
Lawster_2016 hat geschrieben:
Ara hat geschrieben:
Muirne hat geschrieben:Also dieses abschichten...
Ja ich muss auch sagen, ich fühle mich immer n bissel verarscht, wenn ich vom Abschichten höre. Insbesondere wenn die Leute mir dann erzählen, das sei gar kein Vorteil, sondern hätte auch Nachteile...
Muirne hat geschrieben:(ich kann noch nicht mal nen einfachen (!) abstrakten Anklagesatz und das ist wirklich mein ernst).
Es ist sicherlich für das ZivilR ein Vorteil, aber ich habe auch die ersten drei Jahre mit dem ganzen BWL als sehr anstrengend empfunden. Und jetzt im „Aufbaustudiengang“ muss man einfach sagen, dass knapp zwei Jahre für ÖffR und StrafR sehr kurz bemessen sind. Das ist definitiv ein Nachteil.
Keine Ahnung, wie dieses LLB Studium funktioniert, ist mir auch egal, aber zwei Jahre zur Vorbereitung auf zwei Fächer (unterstellt man fängt nicht bei Null an sondern macht eben „nur“ Examensvorbereitung) ist extrem viel Zeit. Haltes es wie Murine.

BTW: die einzelnen Fächer werden eh nicht ausgewiesen auf denn zeugnis. Ist also völlig egal woher du deine Punkte hast...

Man fängt aber eben im Straf und Öffentlichen Recht bei null an. Und das eine Jahr was man vermeintlich vor den drei zivilrechtsprufungen hat, ist auch nicht frei. Da gilt es den kompletten Schwerpunkt zu machen. Zudem ist es häufig so, dass man vor dem Zivilrechtsexamen zwar zu jeder der drei Schwerpunktprufugen mal angetreten sein muss, idR läuft es aber so, dass man mindestens eine davon dann nochmal im Aufbaustudiengang wiederholen muss. Sodass da auch nochmal Zeit draufgeht.
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von Lawster_2016 »

Wollte jetzt aber auch keine Grundsatzdiskussion starten, sondern hatte ja ursprünglich andere Fragen gestellt. Hat da noch jemand Erkenntnisse?
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JulezLaw
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Re: Sorgen um Examensnote

Beitrag von JulezLaw »

Ich persönlich habe die zwei Jahre auch nicht als zu wenig empfunden, daher würde ich dem so auch nicht komplett zustimmen. Allerdings zumindest zum Verständnis: In Mannheim heißt eben nicht zwei Jahre nur Examensvorbereitung, sondern man fängt tatsächlich bei Null an.

Und nein, es wird nicht extra vermerkt. Eben weil es sich, entgegen dem entsprechenden Eindruck, zwar für sich genommen selbstverständlich um einen Vorteil handelt, die Chancengleichheit und damit der Weg zum Examen durch die Mehrbelastung mindestens ebenso schwer ist.

In Mannheim gibt es eben nicht die Möglichkeit, "einfach mal abzuschichten", anders als in manch anderen Bundesländern. Es ist an sehr hohe Voraussetzungen geknüpft - und das völlig zu Recht, da möchte ich gar nicht falsch verstanden werden. Deshalb verstehe ich aber nicht, warum immer nur auf das Mannheimer Modell eingeprügelt wird, aber die generelle Abschichtungsmöglichkeit in anderen Bundesländern mehr oder weniger akzeptiert, obwohl die dortigen Voraussetzungen eben nicht so hoch sind.

Und ganz ehrlich: Es ist den meisten Leuten doch völlig egal, ob ich abgeschichtet habe oder nicht. Und dass ich, wie viele andere Mannheimer auch, ohne Abschichtung das gleiche Examen wie alle anderen in BW geschrieben haben. Man geht immer erstmal davon aus, ich sei ein "weniger echter Jurist", weil ich in Mannheim studiert habe. Und das ist auf so vielen Ebenen Blödsinn, auch angesichts vieler hiesiger Studenten, die zum normalen Jurastudium nach HD wechseln und es als deutlich entspannter bezeichnen (obwohl HD ja auch als ach so tolle Eliteuni für Jura gehandelt wird), wird aber trotzdem immer wieder so transportiert. Mir geht dieses Vorurteil brutal auf die Nerven.
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