Nebentätigkeit an Uni oder bei Großkanzlei? Aufwand und Verdienst

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scepticwac
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Nebentätigkeit an Uni oder bei Großkanzlei? Aufwand und Verdienst

Beitrag von scepticwac »

Hallo alle,

zunächst einmal möchte ich meiner Begeisterung Ausdruck für das Forum kund tun ;-) Weil ich einen Thread zu meinen Fragen nicht finden konnte, werfe ich sie einfach in die Runde und hoffe auf eine lebhafte Diskussion ;-)

Nach meinem Examen steht nun endlich die Entscheidung an, ob ich meine Promotion dem Ref voranstelle oder doch zunächst das Ref mache und dann aber ggf. nebenbei in der Uni oder Großkanzlei arbeite (die generelle Möglichkeit wäre glücklicherweise gegeben, konkrete Angebote habe ich aber noch nicht eingeholt). Eine Promotion müsste jedenfalls finanziert werden, deshalb meine wichtigen Fragen:

1. Was verdient man im Schnitt bei einer Nebentätigkeit in einer Großkanzlei als Referendar bzw. neben einer Promotion (wird ja zum Teil auch angeboten)? Irgendwie geben sich die "Großen" da relativ bedeckt, zumindest hat alles Googeln nicht weitergeholfen ;-(

2. Wo würdert ihr neben dem Ref oder einer Promotion eher arbeiten: an der Uni oder in einer Großkanzlei? Was lässt sich besser mit Ref bzw. Promotion vereinbaren? Man hört ja oft, dass man mit einer halben Stelle an der Uni meist für eine ganze Stelle arbeitet und mit der Diss nicht vorankommt und ähnliche Horrorgeschichten ...

Über Antworten würde ich mich sehr freuen, weil mir diese Fragen wirklich unter den Fingernägeln brennen!

Euer
Sceptic (Mario)[/b]
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Auslegeware
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Beitrag von Auslegeware »

[/doppelposting]
Es darf in diesem Thread wieder zu einem kollegialen Umgangston zurückgefunden werden.
ready_or_not
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Beitrag von ready_or_not »

Paralleles Arbeiten zum Ref würde ich jedenfalls nicht übertreiben, das Lernen sollte in dieser Zeit Vorrang haben. Damit fallen eigentlich beide Optionen aus, da du dort jeweils mind. 2 Tage verbringen solltest. Dann noch ca. 1,5 Tage Station, 1 Tag AG, bleibt für das heimische Studium nicht mehr viel übrig.

Auch bei der Diss würde ich mir überlegen, ob Arbeiten aus finanziellen Gründen wirklich notwendig ist, da die Promotion dann entsprechend länger dauert. Alternative hierzu wäre bei Deinem offensichtlich guten Ergebnis im Examen evtl. ein Stipendium. Alernativ könnte ich Dir eine Tätigkeit bei einem Repetitor empfehlen, habe ich parallel zur Diss gemacht. Besser bezahlt als Uni und Du hast den Vorteil, dass du in den examensrelevanten Fallkonstelationen "drin" bleibst ....
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chris0
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Beitrag von chris0 »

bin zwar noch nicht im Ref, aber als ich bei CC gearbeitet habe, haben die Referendare da für eine Nebentätigkeit 17,00 Euro/h bekommen. Vielleicht ist das ja ein Anhaltspunkt für Dich.
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scepticwac
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Beitrag von scepticwac »

@ ready_or_not: Vielen Dank für deinen Rat! Leider ist die Unterhaltsbeihilfe wirklich nicht überragend, weshalb sich für viele wahrscheinlich nicht die Frage stellt, ob Nebentätigkeit, sondern welchen Job man am Besten mit dem Ref vereinbaren kann. Ein Stipendium wäre natürlich optimal und es ist sicher einen Versuch wert, aber weil es nicht sicher ist, dass man eines bekommt, kann man es eben versuchen, aber leider nicht damit planen ;-(

@ Chris0: Der Rahmen scheint insgesamt so um die 15 bis 18 € zu liegen. Du hast also vor deinem Ref neben der Diss bei CC gearbeitet? Wie ließ sich dass mit der Diss vereinbaren? Wurdest du schrägt angeschaut, wenn du "nur" 2 Tage / Woche dort warst oder um 18:30 Uhr dann eben doch mal nach Hause wolltest?
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ready_or_not
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Beitrag von ready_or_not »

Ich bin mit meinem Verdienst während des Refs + Zusatzverdienst während der Anwaltsstation ausgekommen ... aber ich bin ja auch Schwabe ;-)
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Eine Bekannte von mir, arbeitet nebenbei in so einer Bude (wahrscheinlich sind die unter den top 20 würde ich schätzen), und bekommt 1600 netto.
Wievuel Stunden, weiß ich nicht aber so dass es halt noch genehmigungsfähig ist.
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scepticwac
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Beitrag von scepticwac »

@ready: Vorteilhaft, diese schwäbischen Gene ;-) Mal ernsthaft, die Knete ist nicht entscheidend, aber ein bissl Taschengeld zusätzlich zum Aufrechterhalten der Lebensfunktionen freut die examensgepeinigte Seele schon ein bissl ;)

Beste Grüße!
Mario
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chris0
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Beitrag von chris0 »

@scepticwac: Ich bin leider noch nicht soweit, dass ich eine Diss schreibe, ich habe da nur als Praktikant gearbeitet, daher weiss ich, was die anderen da so verdienen. Ich habe da allerdings ein paar Leute kennengelernt, die dort neben der Diss gearbeitet haben. Da hing die Arbeitszeit stark davon ob, ob die Leute da später gerne angestellt worden wären.
Wenn nicht sind sie meistens so gegen 19Uhr gegangen, waren aber meistens schon 3 Tage die Woche da. Die dort später arbeiten wollen waren öfter mal bis sehr spät abends da, also 22Uhr und länger.
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scepticwac
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Beitrag von scepticwac »

@chris: Das ergibt natürlich absolut Sinn! Was sagt mir das? Wenn man sich nicht schon während des Refs aufreiben möchte, auf keinen Fall für eine Kanzlei arbeiten, bei der man als Anwalt anfangen möchte ;-))

Wie war die Arbeitsatmosphäre insgesamt? Überall karriegeile Anwälet, Ellenbogen und soziale Krücken? Wurde schräg angeschaut, wer "offensichtlich" keine Karriere bei CC machen wollte und um 18 der 19 Uhr Feierabend machte? Hat es also "Spaß" gemacht, bei CC zu arbeiten? <Ich weiß, ich bohre, aber ich versuche mir wirklich ein Bild zu machen>

Herzliche Grüße!
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chris0
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Beitrag von chris0 »

Überall karriegeile Anwälte, Ellenbogen und soziale Krücken?
sowas hatte ich auch zuerst erwartet, es ist aber überhaupt nicht so. Die Atmosphäre empfand ich als sehr angenehm, sei es nun bei den Anwälten oder den Partnern. Vielleicht war ich auch nicht lange genug da, aber das haben auch die so empfunden, die da schon länger als 1 Jahr waren. Alle sind wirklich sehr nett und kollegial, kann wirklich nur Gutes berichten.
Ich habe auch schon bei 2 kleineren Kanzleien gearbeitet und da war das Klima wesentlich schlechter.
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scepticwac
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Beitrag von scepticwac »

@ Chris:
Das würde Aussagen von Freunden bestätigen, die jüngst ebenfalls bei einer Großbude angefangen haben. Da gibt es viel zu tun, aber das wird dann oft eher als "positiver Stress" empfunden, ganz im Gegensatz zu dem Stress und Druck, den diese Leute zuvor in mittleren Kanzleien erfahren hatten ...

Nochmals vielen Dank für die Info!
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