Präsident Trump und die US-Politik

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Gelöschter Nutzer

Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Tibor hat geschrieben:PS in einer Welt der Totalsanktion könnte die Schweiz übrigens zusperren und wieder einen auf armen Bauernstaat machen.
Es muss ja nicht um alles oder nichts gehen. Das ist selten der Fall. Es gibt Zwischenstufen. Außerdem geht es nicht um Sanktionen gegenüber der braven Schweiz. :D

Auch wenn eine Abhängigkeit zu Russland bleibt bzw. eine gegenseitige besteht, wäre es besser, sich unabhängiger zu machen mittels erneuerbaren Energien. Klar geht das nicht von heut auf morgen. Man hätte schon viel früher damit anfangen sollen. Das war schon in meiner Jugend politisches Thema. Und man versäumte es, etwas daran zu ändern.
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Tibor
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Tibor »

Es mag ein politisches Thema sein, die Politik bestimmt aber nicht die technische Entwicklung. Die Möglichkeit mit Wärmetauschern zu heizen (quasi umgekehrte Kühlschranktechnik) ist zwar da, funktioniert bisher aber ökonomisch nur auf dem Papier im Idealzustand; d.h. vollisoliertes Haus in Plastik eingewickelt, kleine Räume, Wohlfühltemperatur der Bewohner eher bei 19 als bei 22 Grad, gesteuerte Lüftungsanlage statt Möglichkeit Fenster zu öffnen und last but not least darf der Winter nicht zu streng und zu lang werden. Meine Nachbarn haben die jeweilige Technik (Boden- bzw Luftwärmepumpe) und ich klassische Gastherme. Was meinst du wer hier immer jammert? Im ersten Jahr hat mein einer Nachbar ca 4x soviel Strom in seine Heizung gesteckt als ich Gas (also in € gerechnet), weil er falsch gelüftet, die Kinder zu lange geduscht, die Raumtemperatur zu hoch und der Winter zu lang war. Kleine Abweichungen vom Werbeidealzustand führen zu exponentiellen Kostensteigerung. Und wenn am Ende in Spitzenverbrauchszeiten der Strom im Endeffekt aus polnischen Atomkraftwerken oder aus Braunkohle oder aus Gas erzeugt wird, dann ist das ganze auch ökologischer Irrsinn. Die Technik funktioniert dann, wenn man mit Photovoltaik im Sommer soviel Strom produziert UND Lokal in einem Akku speichern kann, um im Winter davon zu heizen. Die aktuellen Speicherkapazitäten geben das nicht her und hier im flachen Land kann man auch keine "Pumpspeicherwerke" erfinden, wenn man keine Berge hat.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Bei uns wird vermehrt Erdwärme einbezogen bei Neubauten. Ist das bei euch auch Thema? An einem eigenständigen Solarhaus wird schon gebaut. Mit fortschreitender Entwicklung dieser Technik wird es sicher künftig auch eine optimale Beheizungsmöglichkeit geben. Ein Anfang ist gemacht. Das erste Mehrfamilienhaus der Welt, das ohne externen Anschluss für Strom, Öl und Erdgas auskommt. https://www.nzz.ch/zuerich/ein-solarhau ... 1.18466126 und http://www.umweltarena.ch/uber-uns/ener ... h-brutten/
Zuletzt geändert von Gelöschter Nutzer am Donnerstag 27. Juli 2017, 07:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Tibor
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Tibor »

Auch die Erdwärmepumpe ist nur ein Wärmetauscher und braucht die Zufuhr von Sekundärenergie (Steckdose) für die gesamte Pumpentechnik. Je höher die zu bewältigende Temperaturdifferenz ist, umso höher ist der Stromeinsatz.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Tibor »

PS wenn ich in deinem Artikel schon davon lese, dass die Mieter gecasted wurden und "energiebewusste" Bewohner eingezogen sind, sehe ich unweigerlich DINKs vor mir, die im Winter mit dicken Puschen und Wollpulli auf der Couch sitzen und einen größeren Heizgetränkeumsatz haben als normal. Die Wärmepumpenhäuser funktionieren hier übrigens nur ökonomisch, wenn im Wohnzimmer ein großer Kamin steht, in dem man im Winter 2-3 RM Holz aus dem Baumarkt verbrennt.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Mein zweiter Link zeigt, dass es ohne Abhängigkeit von Russland funktioniert. Jetzt müssten nur mehr solcher Häuser gebaut werden. Holz haben wir selbst, das ist das kleinere Übel.
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Tibor
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Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Tibor »

Candor hat geschrieben:Mein zweiter Link zeigt, dass es ohne Abhängigkeit von Russland funktioniert. Jetzt müssten nur mehr solcher Häuser gebaut werden. Holz haben wir selbst, das ist das kleinere Übel.
Nein, gerade nicht, wenn man die Bewohnerstruktur nach dem vermeintlichen Energiebedarf zuweisen muss. Und Holz verbrennen um Spitzenausgleich zu schaffen ist ökologischer Irrsinn; einen schlechteren Wärmelieferanten als Billigholz kann man sich nicht vorstellen.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Tibor hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:Mein zweiter Link zeigt, dass es ohne Abhängigkeit von Russland funktioniert. Jetzt müssten nur mehr solcher Häuser gebaut werden. Holz haben wir selbst, das ist das kleinere Übel.
Nein, gerade nicht, wenn man die Bewohnerstruktur nach dem vermeintlichen Energiebedarf zuweisen muss. Und Holz verbrennen um Spitzenausgleich zu schaffen ist ökologischer Irrsinn; einen schlechteren Wärmelieferanten als Billigholz kann man sich nicht vorstellen.
Im Link steht nichts von notwendigem Holz, aber wenn es nötig sein sollte, dann wohl eher zusätzlich in geringem Umfang. Das gab es schon immer und ist in der Schweiz sehr beliebt. Ich wuchs übrigens in einem Haus auf, das nur gerade eine solche Holzbeheizung hatte ohne zusätzliche Heizung. So viel Holz braucht es da nicht und es wird ausreichend warm, erst recht bei heutigen Neubauten, die viel besser isoliert sind als unser altes Holzhaus, wo der Wind durch die Ritzen pfiff. Ich seh da wirklich Perspektive in den neuen Solartechniken und glaube schon, dass man jetzt besser in solche Techniken investieren sollte als sich in einer politischen Opferhaltung zu mimen.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Tibor »

Natürlich mag die Technik in 5, 10 oder 15 Jahren soweit sein, zZt ist sie es aber nicht; jedenfalls alles andere als Massenkompatibel. Also braucht man auch nicht über Russlandsanktionen nachzudenken, die wirkungslos - weil nicht Gas einbeziehend - sind. Und nur das war hier der Ausgangspunkt der Diskussion.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Man ist schon jetzt so weit, solche autarken Solarhäuser ohne Gas und offenbar auch ohne Holz, das nicht erwähnt wurde, zu bauen. Gas wird sowieso nicht überall eingesetzt, die meisten nutzen Erdöl und nicht Gas. Aber auch wenn die Abhängigkeit von Russland noch vorhanden ist, spreche ich mich dafür aus, sich nicht von Russland erpressen zu lassen, sondern sich eben technisch unabhängig zu machen und bis dahin solche Sanktionen zu unterstützen, damit Russland nicht noch weiter aus dem Ruder fährt.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von immer locker bleiben »

Tibor hat geschrieben: Und Holz verbrennen um Spitzenausgleich zu schaffen ist ökologischer Irrsinn; einen schlechteren Wärmelieferanten als Billigholz kann man sich nicht vorstellen.
... von der Problematik des Rauchs mal ganz abgesehen. Holz im Ofen/Kamin verbrennen hat die schlechtesten Abgaswerte, die man sich vorstellen kann, insb. was Ruß und Feinstaub angeht. Erst werfen wir die Dieselfahrzeuge aus der Stadt und dann bleiben wir im Winter in unserer Smog Wolke vom Holzheizen sitzen.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Stimmt, Holz ist auch nicht die Lösung, aber das verlinkte Solarhaus kommt ohne Holzbeheizung aus, d. h. es ist bereits jetzt möglich, Solarhäuser ohne Gas-, Öl- und Holzbeheizung zu bauen, wo man auch nicht friert, wie im Artikel eigens erwähnt wurde. Klar dauert es, bis es mehr solcher Häuser gibt, aber das ist kein Grund, sich nicht weiterzuentwickeln in Richtung Autarkie, auch politisch.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Im Spiegel findet sich auch ein interessanter Artikel zum Thema Abhängigkeit vom Gasliferant Russland und Autonomiebemühungen in der EU
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 76282.html
Honigkuchenpferd
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Candor hat geschrieben:Im Spiegel findet sich auch ein interessanter Artikel zum Thema Abhängigkeit vom Gasliferant Russland und Autonomiebemühungen in der EU
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 76282.html
Wahrlich, das nennt man geopolitische Unabhängigkeit:

In einigen Jahren will das Baltikum noch unabhängiger sein: Dann soll das litauische LNG-Terminal auch Flüssiggas aus den USA verarbeiten können.

Der Artikel unterstreicht übrigens noch einmal schön, welchen Hintergrund die Energie-Sanktionen haben. Die USA möchten vor allem sicherstellen, dass es für das dort geförderte Flüssiggas, das derzeit vergleichsweise teuer ist, insbesondere auch im Hinblick auf den Transport, Abnehmer gibt, zumal die Förder- bzw. Exportmengen deutlich nach oben gehen werden. Dazu auch:

http://www.badische-zeitung.de/wirtscha ... 73728.html
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Tibor
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Tibor »

Candor hat geschrieben:..., aber das verlinkte Solarhaus kommt ohne Holzbeheizung aus, d. h. es ist bereits jetzt möglich, Solarhäuser ohne Gas-, Öl- und Holzbeheizung zu bauen, wo man auch nicht friert, ...
Frieren ist eine subjektive Einstellung. Ich würde im Winter bei allen Temperaturen unter 22 Grad frieren. Ich würde bei einem Casting "energiebewusster Mieter" garantiert durchfallen. Und dort steht zudem was von einer Stromlücke von 10% die durch Wasserstoffeinsatz ersetzt wird. Dir ist schon klar, wie umständlich die Produktion und Lagerung von Wasserstoff ist? Wasserstoff ist keine Energiequelle sondern ein Energieträger. Und wenn man kleine Kinder hat, öfter mal den Braten im Ofen hat oder täglich zu Hause arbeitet, dürfte die Energielücke rasch nach oben steigen. Ich halte nichts von der Verallgemeinerung von Leuchtturmprojekten.
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