Eben. Sie hatte offensichtlich kein großes Problem mit Inhalten und Wortwahl der AfD als es noch darum ging, unter dem AfD-Label das lukrative Bundestagsmandat mitzunehmen. Das ist einfach peinlich. Vor allem für eine Partei, die eine "Alternative" zu den "Berufspolitikern" der "Altparteien" sein will.julée hat geschrieben:Es scheint mir allerdings nicht so ganz alltäglich zu sein, dass eine Parteivorsitzende am Morgen nach der Wahl bei einer Bundespressekonferenz verkündet, sie halte ihre Partei für unerträglich und wolle deshalb der Fraktion nicht angehören. Ich weiß nicht, wie Du sowas „leise und sauber intern klären“ möchtest - ungeachtet des Umstandes, dass es bei der AfD sicherlich besonders viele, sehr schräge Typen mit einem Hang zu einer unerträglichen Wortwahl gibt.Tobias__21 hat geschrieben: Mein Gott, sie ist aus der Partei ausgetreten, kommt vor. Das kann man doch leise und sauber intern klären. Aber irgendwie scheint jeder "Politiker" der AfD da seinen Senf dazu geben zu müssen. Geschlossenheit und Seriosität sieht anders aus. Das sind richtige Kasper.
Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Einfach ein Parteiausschlussverfahren in die Wege leiten, aber nicht auf Facebook rumstänkern wie blöd und Bildchen produzieren auf denen sich Petry Geld in die Taschen steckt. Ist doch lachhaft. Andere Parteien würden sicher nicht so reagieren, sondern etwas professioneller. Petry hat sich ja im Vorfeld schon länger abgesondert. So ganz überraschend kann das für ihre Parteigenossen auch nicht gekommen sein. Für den AfD Wähler ist es natürlich blöd, aber das sind sie ja eh schon selbst, da habe ich wenig Mitleid. Außerdem besteht ja eine Partei nicht nur aus einer Person. Auch den Wählern muss klar gewesen sein, dass das nicht lange gut gehen kann.
Und warum soll sie auf das Mandat verzichten? Sie war doch maßgeblich am Erfolg der AfD beteiligt. Ich hätte das Mandat auch mitgenommen, wenn ich ehrlich bin.
Und warum soll sie auf das Mandat verzichten? Sie war doch maßgeblich am Erfolg der AfD beteiligt. Ich hätte das Mandat auch mitgenommen, wenn ich ehrlich bin.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Ich glaube nicht, dass es in irgendeiner anderen Partei friedlicher und „professioneller“ abgelaufen wäre, wenn dort Vergleichbares passiert wäre. Was mogelst Du Dich auch via Facebook an den AfD-Stammtisch?Tobias__21 hat geschrieben:Einfach ein Parteiausschlussverfahren in die Wege leiten, aber nicht auf Facebook rumstänkern wie blöd und Bildchen produzieren auf denen sich Petry Geld in die Taschen steckt. Ist doch lachhaft. Andere Parteien würden sicher nicht so reagieren, sondern etwas professioneller. Petry hat sich ja im Vorfeld schon länger abgesondert. So ganz überraschend kann das für ihre Parteigenossen auch nicht gekommen sein. Für den AfD Wähler ist es natürlich blöd, aber das sind sie ja eh schon selbst, da habe ich wenig Mitleid. Außerdem besteht ja eine Partei nicht nur aus einer Person. Auch den Wählern muss klar gewesen sein, dass das nicht lange gut gehen kann.
Weil ein Mandat keine Belohnung ist, auf die man einen Anspruch hat, nur weil man sich genug angestrengt hat. Und da ist es m. E. in höchstem Maße unredlich und verwerflich für Partei A anzutreten und am Tag nach der Wahl (und nicht über 4 Jahre später, wie die Grünen-Abgeordnete in Niedersachsen, die sich im Übrigen auch mehr als genug öffentliche Kritik hat gefallen lassen müssen) zu verkünden, man wolle mit Partei A nichts mehr zu tun haben. Vielleicht hätte sie als parteilose Kandidatin das Direktmandat geholt, vielleicht aber auch nicht. Und vielleicht haben einige auch die AfD gewählt, weil Petry als vermeintlich Gemäßigte noch dabei ist? Leuten, die man selbst für höchst unerträglich hält, zu einem Mandat zu verhelfen, halte ich für wenig nachvollziehbar.Und warum soll sie auf das Mandat verzichten? Sie war doch maßgeblich am Erfolg der AfD beteiligt. Ich hätte das Mandat auch mitgenommen, wenn ich ehrlich bin.
Zuletzt geändert von julée am Dienstag 26. September 2017, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Sicher wäre es redlicher auf das Mandat zu verzichten. Aber ich kann es auch irgendwie menschlich nachvollziehen, dass sie es nicht tut. Und nur weil Gauland jetzt sein wahres Gesicht gezeigt und zu extrem wurde einfach auf die Früchte der ganzen Arbeit verzichten? Was wäre denn gewesen, wenn sie noch vor der Wahl der AfD den Rücken gekehrt hätte? Dann wäre sie auch angegriffen worden, sie würde Unruhe reinbringen, etc. Und Petry ist immerhin über ein Direktmandat reingekommen und nicht über die Liste. Also ging es den Wählern ja in erster Linie (auch) um ihre Person. Und diese Person ist ja nach wie vor im BT vertreten.
Zuletzt geändert von Tobias__21 am Dienstag 26. September 2017, 23:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
ME hast du völlig recht. Es passt aber irgendwie zu einer politischen Kultur, in der Mandate und Ämter als persönliche "Beute" angesehen werden und das Einzige, was zählt, die eigene Macht und Stellung ist. In Wahrheit sind Petrys Differenzen mit der Partei doch auch viel weniger ideologischer als machtpolitischer Art. Ich nehme ihr die Krokodilstränen nicht ab.julée hat geschrieben:Weil ein Mandat keine Belohnung ist, auf die man einen Anspruch hat, nur weil man sich genug angestrengt hat.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Auch wenn unser Wahlrecht vom Gegenteil ausgehen mag, interessiert die Wähler auch bei der Erststimme in aller Regel nicht so sehr die Person, sondern die Partei. ME hat Petry aus folgenden Gründen ein Direktmandat errungen:Tobias__21 hat geschrieben:Also ging es den Wählern ja in erster Linie (auch) um ihre Person. Und diese Person ist ja nach wie vor im BT vertreten.
- sie trat für die AfD an,
- sie hatte einen günstigen Wahlkreis,
- sie war den Wählern medial bekannt (von den meisten Direktkandidaten kann man nicht einmal das ernsthaft behaupten).
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Petry ist in einer Region angetreten, in der auch relativ unbekannte Kandidaten das Direktmandat für die AfD geholt haben, dh das Direktmandat ist nicht zwangsläufig ihr persönlicher Verdienst. Jedenfalls dürfte es sich für den ein oder anderen Wähler einen Unterschied machen, welcher Partei der von ihm direkt gewählte Kandidat angehört und im. Bundestag tatsächlich gestalten kann.Tobias__21 hat geschrieben:Sicher wäre es redlicher auf das Mandat zu verzichten. Aber ich kann es auch irgendwie menschlich nachvollziehen, dass sie es nicht tut. Und nur weil Gauland jetzt sein wahres Gesicht gezeigt und zu extrem wurde einfach auf die Früchte der ganzen Arbeit verzichten? Was wäre denn gewesen, wenn sie noch vor der Wahl der AfD den Rücken gekehrt hätte? Dann wäre sie auch angegriffen worden, sie würde Unruhe reinbringen, etc. Und Petry ist immerhin über ein Direktmandat reingekommen und nicht über die Liste. Also ging es den Wählern ja in erster Linie (auch) um ihre Person. Und diese Person ist ja nach wie vor im BT vertreten.
Zuletzt geändert von julée am Dienstag 26. September 2017, 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Ich glaube schon, dass da große ideologische Differenzen da sind. Ich habe Petry nie als derart extrem wie Gauland oder Höcke erlebt. Ich empfand sie immer als gemäßigter. Das einzige was drüber war, war die Sache mit dem Schusswaffengebrauch. Aber das habe ich ihr damals schon nicht abgenommen, dass sie das ernst meint.Honigkuchenpferd hat geschrieben:ME hast du völlig recht. Es passt aber irgendwie zu einer politischen Kultur, in der Mandate und Ämter als persönliche "Beute" angesehen werden und das Einzige, was zählt, die eigene Macht und Stellung ist. In Wahrheit sind Petrys Differenzen mit der Partei doch auch viel weniger ideologischer als machtpolitischer Art. Ich nehme ihr die Krokodilstränen nicht ab.julée hat geschrieben:Weil ein Mandat keine Belohnung ist, auf die man einen Anspruch hat, nur weil man sich genug angestrengt hat.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Natürlich "passt" es - und illustriert eindringlich, wie die Prioritäten ungeachtet aller Systemkritik in Wirklichkeit gesetzt sind.Honigkuchenpferd hat geschrieben:ME hast du völlig recht. Es passt aber irgendwie zu einer politischen Kultur, in der Mandate und Ämter als persönliche "Beute" angesehen werden und das Einzige, was zählt, die eigene Macht und Stellung ist. In Wahrheit sind Petrys Differenzen mit der Partei doch auch viel weniger ideologischer als machtpolitischer Art. Ich nehme ihr die Krokodilstränen nicht ab.julée hat geschrieben:Weil ein Mandat keine Belohnung ist, auf die man einen Anspruch hat, nur weil man sich genug angestrengt hat.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Gewisse ideologische Differenzen mag es schon geben, gerade mit Höcke. Aber als sie Lucke stürzte, wusste sie schon genau, wer da alles in der Partei ist. Das war, wohlgemerkt, noch im Frühsommer 2015. Darüber hinaus sollte man das alles wirklich im Kontext sehen: Man kann sich nicht wie Petry die CDU von vor 25 Jahren zurückwünschen und dann wegen Gauland ein Theater machen. Dregger war tatsächlich teilweise weitaus krasser.Tobias__21 hat geschrieben:Ich glaube schon, dass da große ideologische Differenzen da sind. Ich habe Petry nie als derart extrem wie Gauland oder Höcke erlebt. Ich empfand sie immer als gemäßigter. Das einzige was drüber war, war die Sache mit dem Schusswaffengebrauch. Aber das habe ich ihr damals schon nicht abgenommen, dass sie das ernst meint.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Gemäßigter vielleicht ja. Aber dafür hat sie es doch ziemlich lange mit einer Partei ausgehalten, in der es nicht nur gelegentlich sehr schrille Töne von rechts gab. Das spricht m. E. weniger für ideologische Berührungsängste als dafür, dass sie ein Problem damit hat, den parteiinternen Machtkampf faktisch verloren zu haben.Tobias__21 hat geschrieben:Ich glaube schon, dass da große ideologische Differenzen da sind. Ich habe Petry nie als derart extrem wie Gauland oder Höcke erlebt. Ich empfand sie immer als gemäßigter. Das einzige was drüber war, war die Sache mit dem Schusswaffengebrauch. Aber das habe ich ihr damals schon nicht abgenommen, dass sie das ernst meint.Honigkuchenpferd hat geschrieben:ME hast du völlig recht. Es passt aber irgendwie zu einer politischen Kultur, in der Mandate und Ämter als persönliche "Beute" angesehen werden und das Einzige, was zählt, die eigene Macht und Stellung ist. In Wahrheit sind Petrys Differenzen mit der Partei doch auch viel weniger ideologischer als machtpolitischer Art. Ich nehme ihr die Krokodilstränen nicht ab.julée hat geschrieben:Weil ein Mandat keine Belohnung ist, auf die man einen Anspruch hat, nur weil man sich genug angestrengt hat.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Vielleicht dachte sie einfach, dass sie das noch in geregelte Bahnen lenken kann. Und die Ausfälligkeiten von Gauland nahmen ja erst in den letzten Monaten so richtig zu. Ich glaube auch, dass sie schon davor mit dem Gedanken gespielt hatte auszutreten. Ihr wird aber auch bewusst gewesen sein, dass es das dann wahrscheinlich war mit dem Mandat. Und ich wüsste nicht, wie ich in dieser Situation reagiert hätte. Wenn ich ehrlich bin, wahrscheinlich genauso. So kann sie im Bundestag weiterhin für ihre Ziele eintreten und sei es nur, dass sie neue Kontakte knüpft und andere Leute kennenlernt. Wem wäre denn geholfen, wenn sie auf das Mandat verzichtet? Staatsorga ist lange her. Würde dann einer von der AfD Liste nachrücken? Bei Direktmandaten meine ich nicht.
Sie ist übrigens morgen bei Maischberger.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Ach, Du bist mal wieder viel zu verweichlicht. Dies hier ist Gauland:Tobias__21 hat geschrieben:Ich habe gerade Gaulands "wir werden sie jagen" gehört. Ich dachte erst, der Führer spricht
https://youtu.be/yYq9ap_Esu8?t=34
Aber als ehemaliger Oberleutnant der Großdeutschen Wehrmacht, da redete man bei entsprechenden Anlässen so (keine Sorge, ich verlinke hier keine Nazi-Clips):
https://youtu.be/Pe9NYZfTBJ4?t=9533
Wenn sie anfangen, in dem Ton zu reden, meld' Dich nochmal.
Zuletzt geändert von hlubenow am Dienstag 26. September 2017, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
Doch, auch bei Direktmandaten wird nachgerückt. Das galt nach dem früheren Wahlrecht nur bei (nicht ausgeglichenen) Überhangmandaten nicht. Siehe § 48 BWahlG.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße
@Tobias_21: Also für so naiv halte ich Petry nun wirklich nicht. Wir diskutieren in diesem Thread seit gut 2 Jahren, wie rechtsextremistisch die AfD ist. Entweder kann man mit solchen Tönen als häufige „Einzelstimmen“ leben und nimmt insbesondere die damit verbundenen Aufmerksamkeit und Gewinne gerne mit oder man zieht rechtzeitig die Konsequenzen. Und dazu hätte es möglicherweise auch gehört, vor der Wahl auf das BT-Mandat zu verzichten und den Bruch mit der AfD zu vollziehen. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, mit wem sie in den nächsten vier Jahren im Bundestag Kontakte knüpfen möchte. Das „Schließen der rechten Flanke“ wird sich bei der Union vermutlich nicht dadurch vollziehen, dass sie ausgerechnet Petry mit offenen Armen empfängt. Und Petry wäre mit einem Platz im sächsischen Landtag nun auch nicht so völlig unversorgt gewesen.
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