Manches muss einfach gemeldet werden

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Blaumann
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Blaumann »

arlovski hat geschrieben:so sehr ich conor auch mag (!!), aber wer schon gegen nate diaz im stand heftig angeknuspert wird, der wird gegen den wohl besten boxer der geschichte (in einem boxkampf) leider kein licht sehen.
Was heißt "schon"?

Nate ist mit seinem Skillset für CMac der Endgegner. Eisenkinn und extreme Kardio. Außerdem hatte CMac in beiden Kämpfen große Probleme mit dem Reichweitenvorteil von Nate.

Daraus kann ich kaum Ableitungen für den Kampf mit Money treffen, außer dass CMac nicht unzerstörbar ist. Aber das wussten wir schon vorher.
"selbst" die ganzen jungs die floyd zu deren jeweils besten zeiten besiegt hat würden im boxring wohl mit conor den boden aufwischen.
Schauen wir mal. Ich hab fest mit Floyds Sieg gerechnet. Einziger Vorteil von CMac ist Floyds Alter und der Ringrost. Der Umstand, dass CMac Paulie Malignaggi im Sparring niedergeschlagen hat, hat mich etwas ins Wanken gebracht. Sofern das nicht alles ein Riesen-PR-Gag von Floyds Promotionmaschine war. :D "Ich geb dir 5 Mio., wenn Du dich von dem Noob auf die Bretter schicken lässt."

Letztlich ist das eh alles ne riesige (höchst lukrative) Schnapsidee und ich hab lange überlegt, ob ich mir den Kampf überhaupt ansehe. Man stelle sich vor, der beste Handballer aller Zeiten wird mal kurz Basketballspieler mit dem Argument, dass man da ja auch mit Bällen werfe. ::roll:

Aber egal, ich hab mich anstecken lassen. :D
hlubenow
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von hlubenow »

An und für sich gibt's hier auch das Thema "Now Sports..." ...
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Blaumann
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Blaumann »

hlubenow hat geschrieben: Ich würde MMA allerdings verbieten, weil ich meine, daß es auch in Bezug auf sportliche Fairness über Sport in Richtung Körperverletzung hinausgeht.
Aus welchem Grund soll MMA "unfair" sein?

Und was genau ist dein Verbotsargument?
Und auch beim Boxen gefallen mir die Hirnschädigungen nicht, auf die Dauer ist es deshalb gefährlicher als Kick-Boxen und wohl auch MMA.
Niemandem gefallen die Gehirnschädigungen. Zum Glück sind die Medizin und der Sport inzwischen soweit, dass das Risiko wenigstens allgemein bekannt ist. Viele Profigyms haben inzwischen ihr Training umgestellt und vermeiden zu hartes Sparring, was unweigerlich zu Gehirnerschütterungen führt.

Trotzdem werden viele mit Langzeitschäden rausgehen. Fest steht, die Athleten wollen den Sport trotzdem betreiben. Auch die meisten Amateure kennen das Risiko und betreiben den Sport dennoch ohne jeden finanziellen Anreiz.

Ich habe früher selbst Boxen und später MMA trainiert und kenne aus der Zeit viele Amateure. Das Hobby ist ihr Leben. Ob die Entscheidung klug ist, ist eine andere Frage. Aber erwachsene Menschen müssen sich in Bezug auf ihre eigenen Lebensentscheidungen nicht klug verhalten.
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Muirne
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Muirne »

Und in Bezug auf Hirntraumata müsste man Football natürlich auch verbieten.
Einige Gyms bieten mittlerweile auch Hirnscans an bzw. machen diese sogar zur Voraussetzung. Bei Conors Gym SBG ist das mittlerweile so, weshalb schon einige Sportler freiwillig dann auch aufgehört haben, weil festgestellt wurde, dass sie besonders anfällig sind.
Dass sehr hartes Sparring vielleicht nicht immer klug ist, zeigt ja auch AKA, das Team ist dauerverletzt. Auch die stellen gerade etwas um.
»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
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Blaumann
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Blaumann »

Muirne hat geschrieben:Und in Bezug auf Hirntraumata müsste man Football natürlich auch verbieten.
Rugby, Eishockey, Gaelic Football und Kopfbälle beim Fußball.

Und wo wir schon mal dabei sind; gleich noch Bergsteigen, Zuckerkonsum und ungeschützten Geschlechtsverkehr.

Der Staat kümmert sich um seine (!) Bürger. ::roll:
Einige Gyms bieten mittlerweile auch Hirnscans an bzw. machen diese sogar zur Voraussetzung. Bei Conors Gym SBG ist das mittlerweile so, weshalb schon einige Sportler freiwillig dann auch aufgehört haben, weil festgestellt wurde, dass sie besonders anfällig sind.
Dass sehr hartes Sparring vielleicht nicht immer klug ist, zeigt ja auch AKA, das Team ist dauerverletzt. Auch die stellen gerade etwas um.
Ich denke, es hilft vor allem, dass sich herumgesprochen hat, dass die KO-Wahrscheinlichkeit im Kampf durch vorhergehende Gehirnerschütterungen stark ansteigt. Junge, risikofreudige Männer interessiert das Argument, "Du könntest mit 45 Spätschaden haben", häufig nicht besonders, "Du könntest den nächsten Kampf verlieren", hingegen schon.

Und wichtig ist eben auch, dass die Trainer, die häufig das Denken übernehmen, das Risiko ernstnehmen.

Insofern bin ich sehr froh, dass Vorzeigegyms wie SBG da Verantwortung übernehmen.
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Muirne
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Muirne »

Blaumann hat geschrieben: Ich denke, es hilft vor allem, dass sich herumgesprochen hat, dass die KO-Wahrscheinlichkeit im Kampf durch vorhergehende Gehirnerschütterungen stark ansteigt. Junge, risikofreudige Männer interessiert das Argument, "Du könntest mit 45 Spätschaden haben", häufig nicht besonders, "Du könntest den nächsten Kampf verlieren", hingegen schon.
Absolut, ja. Leute wie Gaethje sind halt noch relativ jung, aber das geht eben auch nicht für immer gut.
Dass der Kopf nicht dauerhaft Schaden aushält, sondern sich irgendwann ein glass chin entwickelt, sieht man ja auch an Leuten wie Andre oder Alistair.
Insofern gebe ich der UFC auch eine Mitschuld an zukünfigem Schaden, wenn Kämpfer wie Tyron als langweilig gebrandmarkt und öffentlich "bestraft" werden (das war eh nur Show). Es wird immer beide Styles geben und brawlen ist ja auch okay für manche, aber wenn man Wonderboy und Woodley oder Woodley und Maia in ein Oktagon steckt, dann wird da halt was sehr taktisches bei rauskommen und das ist doch auch völlig okay. Ich habe für diese Kämpfe auch gerne bezahlt, obwohl sie weniger Action hatten. Ich mag, dass es so vielseitig ist.
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hlubenow
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von hlubenow »

Blaumann hat geschrieben:
hlubenow hat geschrieben: Ich würde MMA allerdings verbieten, weil ich meine, daß es auch in Bezug auf sportliche Fairness über Sport in Richtung Körperverletzung hinausgeht.
Aus welchem Grund soll MMA "unfair" sein?
Gegner am Boden schlagen oder treten. Das tut man nicht.
Ist auch ein schlechtes Vorbild für die Straße.
Blaumann hat geschrieben:Und was genau ist dein Verbotsargument?
Siehe hier.

Hat sich seitdem auch nicht viel geändert, denke ich.

Rechtlich dürfte auch klar sein, daß eine Veranstaltung, die wegen Unfairness nicht mehr unter Sport fällt, sondern nur unter "Straftat", nicht genehmigt werden kann. Ist also nur noch die Frage, wie MMA zu subsumieren ist.
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Blaumann
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Blaumann »

hlubenow hat geschrieben:
Blaumann hat geschrieben:
hlubenow hat geschrieben: Ich würde MMA allerdings verbieten, weil ich meine, daß es auch in Bezug auf sportliche Fairness über Sport in Richtung Körperverletzung hinausgeht.
Aus welchem Grund soll MMA "unfair" sein?
Gegner am Boden schlagen oder treten. Das tut man nicht.
Man schlägt und tritt überhaupt keinen anderen Menschen. Es sei denn, der andere willigt in einen regelbasierten, sportlichen Kampf ein.

Was genau ist nun an einem solchen sportlichen Kampf weniger fair, wenn auch in einer Bodenlage gekämpft wird?

Glaubst Du, dass jemand, der sich in einer unterlegenen Bodenlage befindet, deswegen wehrlos wäre?
Ist auch ein schlechtes Vorbild für die Straße.
Es wäre ein ziemlich gutes Vorbild "für die Straße", wenn sich Kontrahenten zum einvernehmlichen unbewaffneten Zweikampf treffen würden. Die Realität "auf der Straße" ist eine völlig andere. Da läuft es eher 3:1 und am besten noch mit Schlagstock und abgebrochener Bierflasche.

Was soll das jetzt mit MMA zu tun haben?

Solche angeblichen Regeln, wie Du sie postulierst, wurden noch nicht einmal auf einem gutbürgerlichen Gymnasium vor 15 Jahren eingehalten.
Blaumann hat geschrieben:Und was genau ist dein Verbotsargument?
Siehe hier.

Hat sich seitdem auch nicht viel geändert, denke ich.
Was sagen mir nun zwei Zeitungsartikel und ein Beschluss eines Verwaltungsgerichts, der ein Verbot gegen eine MMA-Veranstaltung aufhebt?

Wenn Du mir meinen Sport verbieten möchtest, würde ich gern mal ein juristisches oder rechtspolitisches Argument hören und nicht nur "ich finde aber, dass das ganz schlimm aussieht".
Rechtlich dürfte auch klar sein, daß eine Veranstaltung, die wegen Unfairness nicht mehr unter Sport fällt, sondern nur unter "Straftat", nicht genehmigt werden kann. Ist also nur noch die Frage, wie MMA zu subsumieren ist.
Seit wann unterliegen Sportveranstaltungen in Deutschland einem Genehmigungsvorbehalt?

Der BGH hat im Übrigen in ständiger Rechtsprechung klare Leitlinien getroffen, wie § 228 StGB auszulegen ist. Eine Einwilligung scheidet nur dann aus, wenn ein Fall von konkreter Lebensgefährdung des Geschädigten vorliegt.

Das trifft auf den MMA-Sport in keiner Weise zu.
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Tibor
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Tibor »

Wer Boxen & Co verbieten will, der müsste auch American Football verbieten. Und Sport mit Schußwaffen wäre auch total unethisch.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Kasimir »

Tibor hat geschrieben:Wer Boxen & Co verbieten will, der müsste auch American Football verbieten. Und Sport mit Schußwaffen wäre auch total unethisch.
#whataboutism

Ungeachtet würde ich es meinen Kinder aufgrund der Gesundheitsrisiken verbieten, Football zu spielen. Sport mit Schusswaffen finde ich auch blöd. ;-)
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Muirne
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Muirne »

Meine kriegen diese Schlüsselanhängerboxhandschuhe, so früh werden sie trainiert. :D
»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Blaumann »

Kasimir hat geschrieben:Ungeachtet würde ich es meinen Kinder aufgrund der Gesundheitsrisiken verbieten, Football zu spielen.
+1

Gleiches gilt für MMA, Thaiboxen, Boxen und sonstige Vollkontaktsportarten, die stark auf die Birne gehen. Zumindest was Wettkämpfe und Vollkontakt-Sparring anbelangt.

Das können sie machen, wenn sie alt genug sind, die Folgen abzuschätzen. Also vielleicht mit 16, vielleicht auch nie. ;)
Sport mit Schusswaffen finde ich auch blöd. ;-)
Mal probiert?
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Tobias__21 »

Wir haben im Freundeskreis früher mit Luftgewehren auf Sportscheiben geschossen und kleinere Wettbewerbe daraus gemacht. Ein Freund war im Schützenverein und hatte ein großes Grundstück, auf dem das ging, ohne andere zu gefährden. Hat schon Spaß gemacht, vor allem das sportliche Messen :) Großkaliber wäre aber auch nichts für mich. Finde Waffen generell doof und meiner Meinung nach gehören die auch nicht in die Hände von Sportschützen, Sammlern, oder ähnlichem.
Having cats in the house is like living with art that sometimes throws up on the carpet
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Tibor
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Tibor »

Aber Restmunverschießen bei der BW mit der MP2A1 war aber geil.
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Blaumann
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Blaumann »

Tobias__21 hat geschrieben:Großkaliber wäre aber auch nichts für mich.
Das Gegenstück zu Großkaliber wäre Kleinkaliber, welche ebenfalls Feuerwaffen (im Volksmund auch "scharfe Waffen" genannt) sind. Ich vermute mal, Du meinst allgemein letzteres, oder?
Finde Waffen generell doof und meiner Meinung nach gehören die auch nicht in die Hände von Sportschützen, Sammlern, oder ähnlichem.
Warum? Legalwaffenbesitzer sind nachweislich eine der zuverlässigsten und gesetzestreuesten Bevölkerungsgruppen. Eine kleine Steuerhinterziehung und das Hobby ist futsch. In der Hinsicht können noch nicht mal Beamte mit ihrem § 24 Abs. 1 Satz 1 BeamtStG mithalten. Legalwaffen spielen kriminologisch so gut wie keine Rolle.

Trotzdem ist die Bereitschaft riesengroß, Millionen Bürgern ihr Hobby zu versauen, meistens auch noch jede Abwägung und Ausdifferenzierung. Verstehe, wer will.
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