Vom technologischen Aspekt ist das physikalische Limit von einem Glasfaserkabel aktuell (und in mittelfristiger Zukunft) unerheblich. Glasfaser kann durch neue eingesetzte Hardware immer weiter ausgebaut werden. Das heißt ein einmal gelegtes Glasfaserkabel ist physikalisch zukunftssicher. Ein Fiber to Desktop ist tatsächlich heute sinnlos. Eigentlich ist sogar Fiber to Home überflüssig, da du auch durch die letzte Meile als Kupferkabel deine 100Mbit bekommst, mit Vectoring sogar 500Mbit. Wenn bei dir aber keiner das Anbietet, hast du da ja nicht so die Wahl.Tobias__21 hat geschrieben:Ich muss mich bei dem Thema als Laie outen, habe aber trotzdem Bedenken:
Selbst wenn das tatsächlich in nahe Zukunft realisierbar ist (20-30 Jahre sind mir aber definitiv zu lang), wird das sicher wieder mit irgendwelchen Pilotprojekten starten und wenn hier im Gebiet alle am Glasfasernetz hängen und nur wir mit unserem Grundstück die letzten Mohikaner sind (darauf läuft es gerade hinaus, denn alle anderen liegen näher dran), wird es sicher nicht für nötig erachtet hier nochmals zu investieren um das mobile Netz auszubauen. Allerdings haben sie hier neulich einen Telekomfunkmast hochgezogen (ich bin aber bei O2), also vielleicht doch möglich. Und auch Glasfaser ist doch noch lange nicht am Ende?! Ein Freund von mir, der Elektrikermeister ist und auch solche Sachen macht, meinte dass man die Leistung heute schon nicht ganz abrufen kann, da es der Rechner gar nicht schafft diese Datenmengen zu verarbeiten, die da durchgejagt werden können, die Hardware also die Möglichkeiten limitiert (wenn ich ihn richtig verstanden habe. Es ging dabei darum, ob man auch im Haus Glasfaser verlegen sollte, also Fiber to Desktop). Und generell ist doch die Geschwindigkeit bei Glasfaser nach oben hin noch offen, man ist doch da noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen? Mir geht es aber auch gar nicht so sehr darum, dass ich hier mega das schnelle Internet habe. Ich will einfach in der Zukunft keine Sorgen haben. Bspw. wäre es auch möglich hier eine Kanzlei zu errichten, dafür müsste man ein Gebäude auf dem Grundstück bisschen ummodeln. Das sind natürlich alles ungelegte Eier, aber wer weiß schon, wo ich in 5 Jahren bin. Ich fände es von daher durchaus sinnvoll, jetzt das Geld in die Hand zu nehmen und da mitzumachen. So wie die Lage hier nämlich ist, könnte man hier kein Büro betreiben, bei dem lahmen DSL.
Das Problem ist aber: Die Technologien konkurrieren miteinander. Setzt sich eine Technologie durch, dann werden die andere weniger genutzt, es gibt weniger Anbieter und weniger Konkurrenzkampf und Auswahlmöglichkeiten. Deutschland war z.B. schon immer ein Telekommunikationsland und daher hatten Kabelanbieter es hier immer schwer Internet anzubieten. Internet über Strom existiert quasi nicht mehr. Auch Internet über Sat ist quasi nicht mehr existent. Heute gibt es DSL, Kabel und Mobilfunk als Internetzugänge.
Das heißt wenn sich der Mobilfunk als generelles Internet durchsetzen wird, wird der Glasfaserausbau noch mehr zurückgestellt. Mit Pech hast du dann irgendwann zwar Glasfaser an deinem Grundstück, aber entweder nur einen Anbieter oder gar gar keinen Anbieter mehr. Das Problem hatten die östlichen Bundesländer. Nach der Wende wurde da überall Glasfaser ausgebaut. Es gab aber keinen Anbieter der Glasfaserinternetzugänge angeboten hat. Da kein anständiges Kupferkabel anlag, konnten sie kein DSL erhalten. Das heißt die waren auf 64kbit ISDN limitiert, obwohl bei ihnen modernes Glasfaser lag. Im Westen wo alte Kupferkabel in der Erde lagen, hat dann die DSL-Revolution angefangen mit ihren 1Mbit.
Im Endeffekt kann dir aber keiner jetzt sagen, wie die Zukunft aussehen wird. Eine Verschmelzung von Mobilfunk und stationäres Internet halte ich aus den oben genannten Punkten für wahrscheinlich. Das sind aber nicht nur technische Entwicklungen, sondern auch politische Entscheidungen. Welche Frequenzen werden bereitgestellt? Wie stark erfolgt der mobile Ausbau? usw... Das klassische kabelgebundene Internet wird immer mehr an Relevanz verlieren, vor allem in ländlichen Gegenden. Da bieten sich Funkmasten mit hoher Reichweite bei geringer Nutzung einfach wirtschaftlich mehr an als das Verlegen von Kabel. Ich sehe nun aber auch nicht, dass Glasfaser "scheitern" wird. Vermutlich werden die Technologien trotzdem noch nebeneinander existieren, so wie heute auch DSL, Kabel und LTE nebeneinander existiert.
Ob ich aber soviel Geld dafür investieren würde weiß ich nicht...