[NERV] Mich nervt gerade total ...

[Justitian]

Gericht war gut, StA war so schlecht. Leider deckt sich das Zeugnis von der StA teilweise mit dem AG-Zeugnis, in dem es in jedem zweiten Satz heißt, ich sei selbstbewusst und würde meine Thesen mit Nachdruck vertreten.

[Muirne]

Das hab ich auch in 2 von 6 Zeugnissen drin, halt auch durchaus zT ein wenig negativ konnotiert. Ich würde es mir nicht zu sehr zu Herzen nehmen. StA und Gericht sind zwei paar Schuh. Mit meinem StA Zeugnis würde ich bei der StA vermutlich auch nicht genommen. Schlimmer wäre, wenn das dein Gerichtszeugnis wäre. Machen kann man glaube ich nicht wahnsinnig viel, wenn es bewusst so formuliert wurde. Denn wenn du jetzt weiter diskutierst und gar förmlich dagegen vorgehst, wird ja auch das noch in der Akte vermerkt. Das ist dann hinsichtlich streitlustig und zu selbstbewusst natürlich auch eine selbsterfüllende Prophezeihung. Ich habs geschluckt und mich über andere, nettere Zeugnisse gefreut, die zT dieselben Punkte dann wiederum als positiv herausgestellt haben.
Auf die Idee mich mit dem Gericht zu streiten wäre ich aber nie gekommen. Aber gut, ich war vermutlich auch eher zu nett zum Gericht und nicht dieser scharfe StA-Hund wie andere Kolleg/innen.

[Tibor]

Gericht war gut, StA war so schlecht. Leider deckt sich das Zeugnis von der StA teilweise mit dem AG-Zeugnis, in dem es in jedem zweiten Satz heißt, ich sei selbstbewusst und würde meine Thesen mit Nachdruck vertreten.

Selbstbewusst und Thesen vertreten ist aber was anderes als Respektlosigkeit. Ich würde wenigstens in einem Telefonat mit dem Ausbilder horchen, ob er das wirklich so meint, wenn es dir nicht entsprechend vorgekommen sein soll.

[Justitian]

Aber ich wollte gerade zur StA und nicht zu Gericht. Ich dachte eigentlich eher, die wären gleichwertig bzw. eigentlich ist das StA-Zeugnis aussagekräftiger weil ich da viel eigenständiger tätig war.

Ich frage jetzt auf jeden Fall mal höflich bei der Ausbilderin nach, wie es dazu gekommen ist. Rechtsmittel einlegen werde ich wohl nicht, ich glaube da kann man eh nicht viel machen (Beurteilungsspielraum). Ich war noch bei einem dritten Gericht und mache meine Wahlstation auch bei der Justiz, wenngleich weder bei Gericht noch StA, vielleicht kann ich das dadurch irgendwie etwas ausbügeln. Sonst lerne ich wohl besser für die Notarsnote, denn Anwalt kommt für mich gar nicht in Betracht.

[Justitian]

Gericht war gut, StA war so schlecht. Leider deckt sich das Zeugnis von der StA teilweise mit dem AG-Zeugnis, in dem es in jedem zweiten Satz heißt, ich sei selbstbewusst und würde meine Thesen mit Nachdruck vertreten.

Selbstbewusst und Thesen vertreten ist aber was anderes als Respektlosigkeit. Ich würde wenigstens in einem Telefonat mit dem Ausbilder horchen, ob er das wirklich so meint, wenn es dir nicht entsprechend vorgekommen sein soll.

Es kam halt sehr oft. Der eigentlich schlimme Text enthält Passagen wie "die Zusammenarbeit war überwiegend angenehm", die "Umgangsformen mit den Verfahrensbeteiligten waren meist angemessen" und die Bezeichnung als "geschäftsgewandt" - was sich für mich irgendwie mehr nach Mafioso anhört als nach einem seriösen Referendar.

[Zippocat]

Gericht war gut, StA war so schlecht. Leider deckt sich das Zeugnis von der StA teilweise mit dem AG-Zeugnis, in dem es in jedem zweiten Satz heißt, ich sei selbstbewusst und würde meine Thesen mit Nachdruck vertreten.

Selbstbewusst und Thesen vertreten ist aber was anderes als Respektlosigkeit. Ich würde wenigstens in einem Telefonat mit dem Ausbilder horchen, ob er das wirklich so meint, wenn es dir nicht entsprechend vorgekommen sein soll.

Es kam halt sehr oft. Der eigentlich schlimme Text enthält Passagen wie "die Zusammenarbeit war überwiegend angenehm", die "Umgangsformen mit den Verfahrensbeteiligten waren meist angemessen" und die Bezeichnung als "geschäftsgewandt" - was sich für mich irgendwie mehr nach Mafioso anhört als nach einem seriösen Referendar.

Zwar gelten die üblichen Codes aus Arbeitszeugnissen für die Stationszeugnisse (und auch spätere Beurteilungsbeiträge) nicht 1:1 (manche Signalwörter sind den Ausbildern auch schlicht nicht bewusst), so dass ich jetzt nicht bei jeder Formulierung Probleme hätte. Dennoch: wenn das Ziel Staatsdienst bei der StA ist, solltest Du schon nochmal nachhaken.

[Tibor]

Du solltest im Telefon ggf. erwähnen, dass du das Ziel Staatsdienst hast und dir das Zeugnis wichtig sei. Ggf. kannst du gleich eine andere Formulierung anbieten, bspw. statt "Umgangsformen mit den Verfahrensbeteiligten waren meist angemessen" lieber "der Umgang mit den Verfahrensbeteiligten war bestimmend und mit Nachdruck", weil bei der StA muss man nicht zwingend Freund der Beteiligten sein, da könnte Nachdruck positiv konnotiert sein. Zudem solltest du fragen, was mit "geschäftsgewandt" gemeint ist, ggf. soll dies sogar positiv gemeint sein?

[Justitian]

Ja ich versuche es. Offen gestanden hatte ich schon den Eindruck, dass es bei mir in Bayern sehr negativ gesehen wird, wenn man als StA auf Konfrontation mit dem Gericht geht. Die gemeinsame Laufbahn macht sich durchaus bemerkbar. Bei Gericht hat man Kollegen vor sich, die selbst StA waren und wieder sein werden.
Nach dem "geschäftsgewandt" werde ich noch mal fragen - es steht im Zusammenhang mit er Formulierung "für einen (!) juristischen Beruf geeignet", daher dürfe es negativ gemeint sein.

[Tobias__21]

Hmmmm, ich bin ja sehr gut damit gefahren einfach kleinere Brötchen zu backen und keinen Stunk zu suchen Ich wurde zwar auch mal durch einen Richter gemaßregelt, aber außerhalb der Station und das haben wir danach freundschaftlich geklärt

[Kroate]

Hmmmm, ich bin ja sehr gut damit gefahren einfach kleinere Brötchen zu backen und keinen Stunk zu suchen Ich wurde zwar auch mal durch einen Richter gemaßregelt, aber außerhalb der Station und das haben wir danach freundschaftlich geklärt

Du hattest einen Zwist mit batman?

Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk

[Tobias__21]

...

[Kroate]

Meinst Du unseren batman? Ist der nicht Anwalt?

Ist er das? Wie Du ja selbst schon erfahren musstest, neige ich dazu, Forenlebensläufe zu vermischen. Falls ich also falsch gelegen haben sollte, sorry!

Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk

[Tobias__21]

....

[Tobias__21]

@Justitian:

Ich glaube nicht, dass das mit den Zeugnissen so heiss gegessen wird. Vielleicht ein paar Tipps für die Wahlstation:

- Nie Diskussionen vor Verfahrensbeteiligten anfangen
- Wenn Diskussionen, dann nur mit dem Ausbilder
- Am besten so einsteigen: "Ich bin mir nicht ganz sicher, aber könnte es nicht vielleicht...." oder "Ich weiss nicht, ob ich da jetzt etwas falsch sehe, aber...."

Auch wenn es dich juckt, bedenke: Du bist Referendar. Im Zweifel weiss es der Ausbilder besser. Die allermeisten dürften keinen Bock auf einen Referendaren haben, der alles hinterfragt und gerne diskutiert. Einfach locker durch die Hose atmen, ab und an mal einen flotten Spruch auf den Lippen haben, für allgemeine Erheiterung sorgen und freundlich sein, immer freundlich sein. Du musst sicher keinem in den Arsch kriechen, aber wenn die Ausbilder auch mal ihren Spaß mit dir haben können und nicht alles so bierernst ist, finden die das auch gut

[Tobias__21]

Aber ich kann dich auch verstehen. Manchmal juckt es einen schon in den Fingern.

Bei mir hat mal ein Richter in der Verhandlung richtig daneben gelangt, so dass ich kurz davor zu beantragen, dass es ausgesetzt wird und ein Pflichtverteidiger bestellt wird (der lt. Kommentar auch hätte bestellt werden müssen). Um was es da ging, kann ich im offenen Forum nicht schreiben. Mich hat das so beschäftigt, dass ich alles meiner Ausbilderin erzählt habe, die dann mit mir zum Abteilungsleiter ist. Der meinte, dass ich alles richtig gemacht habe, und er jetzt überlegt ob er RM zugunsten des Ang. einlegt, er aber wohl davon absieht, da der Schuldspruch angemessen ist, selbst wenn man von der günstigen Version (die auch mE wirklich so war) für den Angeklagten ausging. Nach dem für was er verurteilt wurde, hätte er eigentlich unbedingt einfahren müssen. So konnte der Richter aber sein Gesicht wahren (es waren noch andere da, u.a. Wachtmeister) der hat das ja auch gemerkt, deswegen der fast nicht mehr vertretbare milde Schuldspruch, und ich war auch aus der Schusslinie. Denn was wäre denn passiert, wenn mir der Richter contra gegeben hätte. So firm bin ich in der StPO nicht, dass ich da rausgekommen wäre aus der Nummer.

Anderes Ding. Man hätte noch einen Zeugen laden können und wäre u.U zu einem Schuldspruch gekommen. Es lieft aber alles auf Freispruch/Einstellung hinaus, das hat der Richter deutlich kommuniziert. Da ich aber von der Nachweisbarkeit der Schuld ausging meinte ich: "Aber für eine Einstellung muss ich telefonieren". Dann meinte er "Freispruch vor Einstellung" *zwinker* *zwinker*. Also hab ich den Beweisantrag stecken lassen. Hinterher hab ich auch mit ihm gesprochen und er hat mir dann auch erklärt, warum der Freispruch hier sinnvoll gewesen ist, selbst wenn der Zeuge was vorgebracht hätte und er meinen Antrag nicht hätte ablehnen können. Das hab ich dann auch verstanden, warum das in diesem Fall die bessere Lösung war.

Will sagen: Manchmal ist es besser, die Konfrontation nicht zu suchen, weil man ggf. noch gar nicht alles überblickt