[NERV] Mich nervt gerade total ...

[Gelöschter Nutzer]

Passt wenigstens 100% zum Thema, dass Du Dich nervst, Effi!

Aber ein bisschen Förderung und Stärkung der Stressresistenz ist doch ganz nützlich.

[markus87]

Man sollte weder älteren Menschen noch älteren Tieren unterstellen, dass sie an einer Behandlung nicht interessiert sind; wenn sie dies nicht äußern. Und entgegen deinem letzten Satz (edit: vorletzter Beitrag) führt das Ablehnen einer Behandlung in der Regel nicht zum Tod und Ersparnis weiteren Leids; sondern verursacht Leid und zwar jede Menge. Genauso wie die meisten ärztlichen Eingriffe bei älteren Lebewesen Leid verringern. Die Situationen, die du dir vorstellst sind die Ausnahme und nicht die Regel.

[Gelöschter Nutzer]

Die Situationen, die du dir vorstellst sind die Ausnahme und nicht die Regel.

Davon sprechen wir aber gerade. Es geht darum, dass in solchen Fällen die Fortsetzung des Lebens nur weiteres Leid erzeugt. Entsprechend gibt es bei Menschen Patientenverfügungen (worin sie sich äußern) und bei Tieren naturwissenschaftliche Erkenntnisse der Biologie, wo artgerecht aufgeklärt wird. Kein Biologe würde Tiere jemals so vermenschlichen, wie es hier im Thread getan wird. Wenn Du mir nicht glaubst, dann frage Biologen in Deinem Umfeld.

[markus87]

Ich glaube du verkennst wie selten eine Patientenverfügung relevant wird.

[Tibor]

Ich glaube ihr redet über unterschiedliche Rechtsordnungen. Candor wohnt doch in der Schweiz und soweit ich es aus den Mainstream-Medien weiß, ist dass dortige Recht in Bezug auf Patientenverfügung, Freitod etc. deutlich liberaler als unser Recht, oder?

[Gelöschter Nutzer]

Ja, stimmt, wobei es allerdings nur darum ging, dass alte und kranke Menschen durchaus das Bedürfnis haben, aufgrund ihres Leids zu sterben, egal wie das dann konkret rechtlich geregelt wird. Deshalb kann nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass Tiere um jeden Preis am Leben gehalten werden wollen, wenn sie Einschränkungen erleben, gerade weil das in wilder Laufbahn nicht vorgesehen und damit nicht artgerecht ist.

[Tibor]

Um das ganze mal abzukürzen: Keine Hauskatze oder kein Hund sind irgendwie "artgerecht" iS deiner Vorstellung von "freier Wildbahn" und "Darwinismus". Die ganzen Tiere sind domestiziert und natürlich weder dazu geboren in freier Wildbahn zu überleben und im Umkehrschluss sind sie auf den Menschen angewiesen, angefangen bei der Wurmkur, über das tägliche Essen, das Katzenklo oder den Gassigang bis hin zum Tierarzt. Für viele Menschen sind diese Tiere eben Familienmitglieder und somit ein qualitatives Mehr als ein Maulwurf im Garten oder die Mücke auf dem Unterschenkel. Das kann man absurd finden, man sollte es aber akzeptieren. Es gibt eben Menschen, die schicken ihre drei Kinder auf Privatschulen und pampern diese bis sie Ende 30 sind und andere Menschen haben keiner Kinder, dafür alle 15 Jahre einen neuen Rassififfi und dicke Sportwägen. Deal with it.

[hlubenow]

https://www.youtube.com/watch?v=RZq3_mASEbo

[j_laurentius]

Noch ein Beispiel für das etwas merkwürdige Verhältnis zwischen Mensch und Tier: Wenn eine Katze auf einen Baum gekraxelt ist, von dem sie nicht mehr runterkommt, oder sich in irgendein Loch begeben hat, aus dem sie allein nicht mehr entkommen kann, kommt die Feuerwehr sehr selbstverständlich und wendet einen Riesenaufwand zur Rettung auf, das sind ja auch immer sehr beliebte Fernsehbilder. Kürzlich aber kam ich abends nachhause und da hockte ein Reiher (!) auf dem Parkplatz vor dem Haus unseres Nachbarn, augenscheinlich ziemlich entkräftet, sonst hätte er Menschen wie mich nie so nahe an sich rankommen lassen. Da haben wir auch erstmal die Feuerwehr angerufen und die erklärten rundheraus, dafür würden sie nicht ausrücken, Reiher fielen nicht in ihre Zuständigkeit. Dabei dürften Reiher die deutlich gefährdetere Tierart sein als Katzen.

[julée]

Ja, stimmt, wobei es allerdings nur darum ging, dass alte und kranke Menschen durchaus das Bedürfnis haben, aufgrund ihres Leids zu sterben, egal wie das dann konkret rechtlich geregelt wird. Deshalb kann nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass Tiere um jeden Preis am Leben gehalten werden wollen, wenn sie Einschränkungen erleben, gerade weil das in wilder Laufbahn nicht vorgesehen und damit nicht artgerecht ist.

Ich glaube kaum, dass der durchschnittliche 75-jährige, der in einen Unfall (!) verwickelt worden ist, lieber unbehandelt an den Unfallfolgen verstirbt, als sich dem "Leiden" einer Behandlung auszusetzen, wie man sie jedem Jüngeren zukommen ließe. Und dementsprechend spricht m. E. auch schlichtweg wenig dafür, ein Tier, das noch 3-7 Jahre Leben vor sich hat, nach einem Unfall einzuschläfern, wenn es mit Behandlung und ohne allzu große Schmerzen nach wenigen Tagen bis Wochen wieder (altersentsprechend) topfit ist.

[Tibor]

Da gibt's aber keinen, dem sie ne Kostenrechnung schicken können.

[hlubenow]

Noch ein Beispiel für das etwas merkwürdige Verhältnis zwischen Mensch und Tier: Wenn eine Katze auf einen Baum gekraxelt ist, von dem sie nicht mehr runterkommt, oder sich in irgendein Loch begeben hat, aus dem sie allein nicht mehr entkommen kann, kommt die Feuerwehr sehr selbstverständlich und wendet einen Riesenaufwand zur Rettung auf, das sind ja auch immer sehr beliebte Fernsehbilder. Kürzlich aber kam ich abends nachhause und da hockte ein Reiher (!) auf dem Parkplatz vor dem Haus unseres Nachbarn, augenscheinlich ziemlich entkräftet, sonst hätte er Menschen wie mich nie so nahe an sich rankommen lassen. Da haben wir auch erstmal die Feuerwehr angerufen und die erklärten rundheraus, dafür würden sie nicht ausrücken, Reiher fielen nicht in ihre Zuständigkeit. Dabei dürften Reiher die deutlich gefährdetere Tierart sein als Katzen.

Das machen die ja auch nicht aus Tierliebe, sondern weil die Eigentümer von Haustieren die Dienstleistung bezahlen sollen:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/14-00 ... 95024.html

Wenn es bei Wildtieren keinen (zahlungskräftigen) Eigentümer gibt, haben diese aus Sicht der Feuerwehr eben Pech gehabt.

[j_laurentius]

Ja, das weiß ich schon, aber für die Kosten (und ich weiß, dass die nicht gerade niedrig sind) hätten wir uns sogar stark gesagt, damit dem armen Kerl geholfen wird. Naja, ich nehme mal an, die Feuerwehr hätte auch nicht so wirklich gewusst, was sie mit dem Tier machen soll. Wir haben uns dann glücklicherweise daran erinnert, dass eine Frau in der Nachbarschaft Tierärztin ist, sie rausgeklingelt (und uns natürlich angemessen dafür entschuldigt, dass sie in ihrem Feierabend noch belästigt wird) und sie hat sich dann gekümmert. Ich hätte den Reiher da echt nicht sitzen lassen können.

Es ging mir bei meinem Posting halt v.a. darum, wie seltsam es anmutet, wenn die Leute immer ganz begeistert sind, wenn es im Fernsehen Bilder von Tierrettungsaktionen gibt, und bei so einem Viech, das einfach nur niemandem gehört, werden die Achseln gezuckt, es hat halt Pech gehabt.

[hlubenow]

und bei so einem Viech, das einfach nur niemandem gehört, werden die Achseln gezuckt, es hat halt Pech gehabt.

Es gab ja noch euch und die Tierärztin!

[Gelöschter Nutzer]

Ja, stimmt, wobei es allerdings nur darum ging, dass alte und kranke Menschen durchaus das Bedürfnis haben, aufgrund ihres Leids zu sterben, egal wie das dann konkret rechtlich geregelt wird. Deshalb kann nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass Tiere um jeden Preis am Leben gehalten werden wollen, wenn sie Einschränkungen erleben, gerade weil das in wilder Laufbahn nicht vorgesehen und damit nicht artgerecht ist.

Ich glaube kaum, dass der durchschnittliche 75-jährige, der in einen Unfall (!) verwickelt worden ist, lieber unbehandelt an den Unfallfolgen verstirbt, als sich dem "Leiden" einer Behandlung auszusetzen, wie man sie jedem Jüngeren zukommen ließe. Und dementsprechend spricht m. E. auch schlichtweg wenig dafür, ein Tier, das noch 3-7 Jahre Leben vor sich hat, nach einem Unfall einzuschläfern, wenn es mit Behandlung und ohne allzu große Schmerzen nach wenigen Tagen bis Wochen wieder (altersentsprechend) topfit ist.

Hast Du mir nicht wilde Spekulation vorgeworfen bei dem Fall und machst nun genau das? Es steht nirgendwo, ob sich der Kater gut erholt hat oder wieder völlig ohne Einschränkungen und bleibende Schäden ein völlig schmerzloses Dasein fristet. Das kann sich auch ganz anders gestalten, wofür die Nachfolgeoperationen sprechen. In diesem Zustand wird sein biologisches Alter eher heraufgesetzt sein, also eher 80.