Junge Freiheit ist ok, wird aber immer schlechter (i.e. mainstreammäßiger). Thorsten Hinz und ein paar andere Autoren sind regelmäßig lesenswert, Dieter Stein selbst ist aber ein bisschen zur peinlichen Figur geworden.
Ansonsten lese ich wöchentlich erscheinende Magazine eigtl. nur in Restaurants oder beim Friseur und es ist ziemlich erschreckend, auf welchem Bild-Zeitungs-Niveau die mittlerweile allesamt (Fokus, Stern, Spiegel) angekommen sind.
Abonniert habe ich Sezession und die Tumult, beide sehr empfehlenswert.
zeitungen: welche ist für wen gut?
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- Tibor
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Re: zeitungen: welche ist für wen gut?
Na, wer hätte das nur gedacht ...juraidiot hat geschrieben: Abonniert habe ich Sezession und die Tumult, beide sehr empfehlenswert.
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Re: zeitungen: welche ist für wen gut?
Reconquista Kiosk!Tibor hat geschrieben:Na, wer hätte das nur gedacht ...juraidiot hat geschrieben: Abonniert habe ich Sezession und die Tumult, beide sehr empfehlenswert.
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Re: zeitungen: welche ist für wen gut?
FAZ und Süddeutsche sind von der Qualität her beide gut und vermutlich nach wie vor die beiden deutschen Leitmedien; welche man nun bevorzugt, hängt wohl vor allem von der jeweiligen politischen Einstellung ab: Wer links von der Mitte steht, wird die SZ wählen, wer rechts von der Mitte steht die FAZ. Wobei das hinsichtlich der FAZ vor allem hinsichtlich des politischen Teils gilt, da das Blatt einen ausgeprägten Binnenpluralismus pflegt: Der Politikteil ist konservativ, der Wirtschaftsteil liberal-marktwirtschaftlich, und im Feuilleton kommt nun wirklich alles zu Wort (dort sieht sich die FAZ auch selbst als Gastgeber der großen intellektuellen Debatten - das zu einem Punkt, den immer locker bleiben angesprochen hat). Die SZ wiederum punktet mit dem Magazin, das am Freitag natürlich ein echtes Highlight ist; die FAZ hatte auch mal so eine Beilage, hat sie aber schon lange eingestellt.
NZZ ist tatsächlich zu empfehlen, wenn man einen frischen, neuartigen Blickwinkel auf die deutsche Politik will. Von der Ausrichtung her ist sie ähnlich wie die FAZ, nur noch ausgeprägter - also konservativer im Politikteil, liberaler im Wirtschaftsteil.
Zeit und Spiegel leben hingegen vom Glanz vergangener Zeiten. Sie waren mal qualitativ hochrangig, haben aber doch arg nachgelassen, und werden heute vor allem von Leuten gelesen, die sich mit dem Prestige des Labels "Zeitungs-/ Zeitschriftenleser" umgeben wollen, aber nur einmal in der Woche anstatt jeden Tag Zeit dafür aufwenden möchten. Die taz wiederum ist m.E. immer schon billiges Machwerk gewesen; qualitativ auf demselben Niveau wie die Bild, nur eben am linken Rand des Spektrums ausgerichtet, was bei vielen Intellektuellen traditionell auf mehr Sympathie stößt, für sich allein aber halt auch kein Garant für journalistische Qualität ist.
Gezielt für Wirtschafts- und Finanznachrichten empfehle ich übrigens die Financial Times in ihrer Online-Ausgabe. Da kriegt man noch das immer wieder unterhaltsame "How To Spend It" obendrein.
NZZ ist tatsächlich zu empfehlen, wenn man einen frischen, neuartigen Blickwinkel auf die deutsche Politik will. Von der Ausrichtung her ist sie ähnlich wie die FAZ, nur noch ausgeprägter - also konservativer im Politikteil, liberaler im Wirtschaftsteil.
Zeit und Spiegel leben hingegen vom Glanz vergangener Zeiten. Sie waren mal qualitativ hochrangig, haben aber doch arg nachgelassen, und werden heute vor allem von Leuten gelesen, die sich mit dem Prestige des Labels "Zeitungs-/ Zeitschriftenleser" umgeben wollen, aber nur einmal in der Woche anstatt jeden Tag Zeit dafür aufwenden möchten. Die taz wiederum ist m.E. immer schon billiges Machwerk gewesen; qualitativ auf demselben Niveau wie die Bild, nur eben am linken Rand des Spektrums ausgerichtet, was bei vielen Intellektuellen traditionell auf mehr Sympathie stößt, für sich allein aber halt auch kein Garant für journalistische Qualität ist.
Gezielt für Wirtschafts- und Finanznachrichten empfehle ich übrigens die Financial Times in ihrer Online-Ausgabe. Da kriegt man noch das immer wieder unterhaltsame "How To Spend It" obendrein.
"Das Vertragsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten, die Erfüllung von Verträgen zu erzwingen [...], verstoßen nicht gegen göttliches Recht."
--- Offizialat Freiburg, NJW 1994, 3375
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Re: zeitungen: welche ist für wen gut?
Ich fühle mich angesprochen... Lese bislang die ZEIT über die Woche verteilt, weil ich mit den Analysen da mehr anfangen kann als mit tagesaktuellen Meldungen, die ich sowieso über meine Nachrichten-Apps mitkriege. Mittlerweile hat sich bei mir aber so ein bisschen Ernüchterung eingestellt (kriege ich etwa auch plötzlich mit, wie der "Glanz vergangener Zeiten" bröckelt? ). Jedenfalls wollte ich mal die Wochenendausgaben der SZ bzw. FAZ ausprobieren, frage mich aber, ob der Begriff "Wochenend- bzw. Sonntagszeitung" dabei (mehr oder weniger) synonym zu "Wochenzeitung" gebraucht wird: Kann ich mir also unter den Artikeln bei der FAS ausführlichere Analysen oder doch nur aktuelle Tagesmeldungen vorstellen?Schnitte hat geschrieben: ↑Freitag 11. Mai 2018, 14:06 Zeit und Spiegel leben hingegen vom Glanz vergangener Zeiten. Sie waren mal qualitativ hochrangig, haben aber doch arg nachgelassen, und werden heute vor allem von Leuten gelesen, die sich mit dem Prestige des Labels "Zeitungs-/ Zeitschriftenleser" umgeben wollen, aber nur einmal in der Woche anstatt jeden Tag Zeit dafür aufwenden möchten.
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Re: zeitungen: welche ist für wen gut?
Die FAS ist im Prinzip genauso wie die ZEIT, nur konservativer und weniger künstlich auf intellektuell getrimmt.Schleiereule hat geschrieben: ↑Dienstag 27. November 2018, 12:49Ich fühle mich angesprochen... Lese bislang die ZEIT über die Woche verteilt, weil ich mit den Analysen da mehr anfangen kann als mit tagesaktuellen Meldungen, die ich sowieso über meine Nachrichten-Apps mitkriege. Mittlerweile hat sich bei mir aber so ein bisschen Ernüchterung eingestellt (kriege ich etwa auch plötzlich mit, wie der "Glanz vergangener Zeiten" bröckelt? ). Jedenfalls wollte ich mal die Wochenendausgaben der SZ bzw. FAZ ausprobieren, frage mich aber, ob der Begriff "Wochenend- bzw. Sonntagszeitung" dabei (mehr oder weniger) synonym zu "Wochenzeitung" gebraucht wird: Kann ich mir also unter den Artikeln bei der FAS ausführlichere Analysen oder doch nur aktuelle Tagesmeldungen vorstellen?Schnitte hat geschrieben: ↑Freitag 11. Mai 2018, 14:06 Zeit und Spiegel leben hingegen vom Glanz vergangener Zeiten. Sie waren mal qualitativ hochrangig, haben aber doch arg nachgelassen, und werden heute vor allem von Leuten gelesen, die sich mit dem Prestige des Labels "Zeitungs-/ Zeitschriftenleser" umgeben wollen, aber nur einmal in der Woche anstatt jeden Tag Zeit dafür aufwenden möchten.
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Re: zeitungen: welche ist für wen gut?
... sogar Vargr hat hier noch eine Reihe von Posts beigesteuert.scndbesthand hat geschrieben: ↑Mittwoch 9. Mai 2018, 17:12 10 Jahre. Das ist wahre Forenarchäologie.