Der Kreativpausenclown

"Off-Topic"-Forum. Die Themen können von den Usern frei bestimmt werden.
Es gelten auch hier die Foren-Regeln!

Moderator: Verwaltung

Anke Late Night . . .

. . . gefällt mir ausgezeichnet.
2
10%
. . . ist noch weniger witzig als Nachtwiederholungen im Homeshopping-Kanal.
19
90%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 21
Gelöschter Nutzer

Der Kreativpausenclown

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ein wichtiges Thema bleibt zu meiner Überraschung bislang völlig undiskutiert:

Ist Anke Engelke der weibliche Harald Schmidt ? Oder doch etwas völlig anderes ?

Sind Verrisse der Sendung nach nur einer Woche ok ? Oder ist sie so schlecht gar nicht ?

Was meinst Ihr ?


Das hier schrieb der Spiegel über die erste Sendung (irgendwie verzweifelt ...):


Bastian Pastewka spielte Jojo, Sting wunderte sich über die possierlichen Deutschen, und Anke Engelke rang um ihren Standpunkt in der "Stand-up"-Comedy: Seit der ersten "Anke Late Night" gestern Abend wünscht man sich das Ende der Schmidtschen Kreativpause umso sehnlicher herbei.

Und dann hat es "Plopp" gemacht. Nachdem sich der Hype um Anke Engelke in den letzten Tagen orkanartig verstärkt hatte und die Frage, wie sie denn nun in die Fußstapfen ihres großen Kollegen Harald Schmidt treten würde, das Selbstverständnis der Nation im Innersten zu bewegen schien, war die Premiere von "Anke Late Night" gestern Nacht ein Akt der Entspannung und Erholung. Wer will, kann es auch eine Enttäuschung nennen.

Sie ist von vielen vorhergesehen worden, und auch die Protagonistin erwartet zunächst angeblich nichts anderes als Verrisse. Noch radikaler äußert sich, wie stets, ihr berühmter, aber auch schwer geprüfter Vorgänger. Wer Harald Schmidt am vergangenen Freitag zufällig in der Kölner City traf, der vernahm den weisen Rat des Altmeisters in der Kreativpause: "Eigentlich sollte die Fernsehkritik in den ersten vier Jahren der Show verboten werden. Danach ist es OK".

Leider ist der Vertrag zwischen Sat.1 und der "einzigen und unangefochtenen Queen of Late Night", wie sie gestern Abend angekündigt wurde, auf drei Jahre befristet. Aber Kritik kann ja auch konstruktiv sein. Schon die ersten Minuten des "Stand-up" von Anke Engelke, die sich für ein schulterfreies schwarzes Top und einen hellen Rock entschieden hatte, veranschaulichten das Problem: Sie hat noch keinen rechten Stand, von Standpunkt ganz zu schweigen. Ziemlich angespannt und ein bisschen müde wirkend sagte sie ihre vorformulierten Gags auf, die keine waren. Verkehrsminister Stolpes Schwadronieren über eine "PKW-Maut" sei wie "Straßenstrich ohne Sex", die Privatisierungspläne von Wirtschaftsminister Clement dagegen längst überholt: "Die linke Spur gehört ja schon BMW!"

Das zündete auch im extrem lachbereiten Studiopublikum nicht wirklich, und zu Hause vor dem Bildschirm wurde der Zeigefinger an der Fernbedienung ganz nervös, denn zum 100. Geburtstag von Jean Gabin lief zur gleichen Zeit der wunderbare Film von René Clément aus dem Jahr 1948 "Die Mauern von Malapaga" (MDR). Hätte man nur auf Harald Schmidt gehört.

Egal. Immerhin erfuhren die Zuschauer noch einmal persönlich, dass Claus Fischer, der Chef der "Electric Lady Band", Ankes Freund ist.

Doch auch ihre ironisch gemeinte Anspielung auf den "großen, älteren Kollegen" verpuffte in der Untiefe des Raumes - "Jürgen Fliege...", und erst der Hinweis auf "Max' großartigen achten Platz in Istanbul" ließ die fanartige Geräuschkulisse wieder etwas anwachsen. Noch schnell den aktuellen SPIEGEL-Titel aufgegriffen und die blöden Buben beschimpft - "Jungs, ihr seid dümmer als wir!! Aber keine Angst: Eure Vorbilder machen nur eine Kreativpause!" -, und das war's dann schon. Immerhin, sie hatte es hinter sich. Nachdem sie am orange-weißen Designerschreibtisch ein bisschen Wasser verkippt hatte, lief der erste rettende Einspielfilm. Ein Casting-Video, in dem sich Nena, Angela M., Lisa Fitz und Linda de Mol als Late-Night-Moderatorinnen bewerben - natürlich von Anke parodiert.

Klar, das kann sie und hat es in der seligen "Wochenshow" ebenso bewiesen wie in ihrer Comedy-Serie "Ladykracher". Aber das war Comedy, der gespielte Sketch, nicht Late Night, der ironische Blick auf die Welt.

Und das ist auch das Kernproblem von "Anke Late Night": Das gesamte Setting der Show ist wie ein Korsett, das ihr nicht passt. Die politischen Themen sind ihr spürbar fremd, und auch das freihändige Herumphilosophieren über Gott und die Welt ist ihre Sache nicht. Sie braucht einen festen dramaturgischen Rahmen.

Weil sie das selber weiß, hat sie, nach der ersten Werbepause, gleich den nächsten vorproduzierten Einspieler auf Lager, der, sparsame Zweitverwertung, schon in einer Pilotsendung benutzt wurde: den "Roger Willemsen Klugscheißer" mit Austauschfrisur und Fernbedienung, ein vollautomatisches Hilfsgerät für intellektuell Unterprivilegierte. Das roboterartige Wesen kennt 5000 Fremdwörter auswendig und kann sie sekundenschnell in jeder beliebigen Zusammensetzung ausspucken. Tolle Sache, und der echte Roger auf Rädern spielte auch schön mit: "Hallo, kaufen Sie mir!" stieß er am Ende heraus. So viel Verona-Verehrung muss sein.

Warum dann noch Udo Lindenbergs 58. Geburtstag begangen werden musste, blieb nur so lange unklar, bis der nächste vorbereitete Film kam: "Die Engelkes", sechs lustige und gänzlich verschiedene Schwestern, gratulierten dem Altrocker auf je eigene Weise. Das war nun auch raus. Die "Sechs Engelkes", so viel ist sicher, werden zur Grundausstattung der Show gehören - womöglich sind sie Ankes rettende Engel.

Dann der erste Gast, Bastian Pastewka, Ankes Ex-Kollege aus der "Wochenshow". Ein Heimspiel. Ein Heimspiel allerdings für Pastewka, der die Gesprächsführung männlich-dezent an sich riss. Ein kurzer Ausschnitt aus seiner filigran-intellektuellen Edgar-Wallace-Parodie "Der Wixxer" ließ ahnen, dass wir tatsächlich in den fetten Jahren des deutschen Films angelangt sind. Cannes und Venedig müssen sich warm anziehen. Längst hatte "Anke Late Night" derweil Phase 2 erreicht - den ewig währenden Kindergeburtstag. Es wurde Jojo gespielt, man setzte bunte Brillen auf und erriet komische Gegenstände. Sting, der nächste Gast, der wegen akuter Stimmprobleme sowieso nicht viel reden konnte, mag sich über die possierlichen, mit sich selbst beschäftigten Deutschen gewundert haben, aber wenigstens musste er nicht selbst "Roxanne" singen. Das übernahm Anke für ihn. Eine nette Geste.

Als dann auch noch Stefan Raab und Max Mutzke, der Achtplatzierte des Eurovision Song Contest, ihren Song auf türkisch intonierten, war klar: Von diesem Deutschland anno 2004 geht wirklich keine Gefahr mehr aus.

Leider auch kein Witz. Jedenfalls an diesem Abend. Von Esprit, Leichtigkeit, bösem Zynismus und sarkastischem Bezug auf die irre Welt da draußen, außerhalb des schönen Studios von Köln-Mülheim, gar nicht zu reden. Es kann ja sein, dass wir vier Jahre darauf warten müssen. Aber was machen wir in der Zwischenzeit? Vielleicht endet Harald Schmidts Kreativpause ja doch früher als gedacht.




Steilpass

P.S.
Wer als erstes den Begriff "faire Chance" im Kontext dieses Themas verwendet, ist raus.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Also ich finde, eine faire Chance .... :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4: :evil4:
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich find diese Frau einfach nur zum k...
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich finde, ihre Sendung ist Admin-Edit: nicht toll. Wenn man das in diesem Zusammenhang auch mal so sagen darf.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Kat.I hat geschrieben: Ich find diese Frau einfach nur zum k...
:pukeleft: :goodposting: :pukeright:
Benutzeravatar
pHr3d
Power User
Power User
Beiträge: 710
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2004, 18:20
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Beitrag von pHr3d »

Die passt einfach nicht in das Format, am schlimmsten ist es wenn sie Witze mit irgend einem politischen Bezug macht. Sie kuckt dann immer fragend ins Publikum nach dem Motto: "Ich versteh den Witz nich aba ihr hoffentlich".
I'm not happy till you're not happy.
Benutzeravatar
Der Waldschrat
Häufiger hier
Häufiger hier
Beiträge: 43
Registriert: Mittwoch 17. Dezember 2003, 15:40

Beitrag von Der Waldschrat »

Anke E. hat mal in einem Interview gesagt, sie wäre eigentlich ein sehr ernster Typ und könne nicht verstehen, wie andere über sie lachen könnten. Dem kann ich nichts hinzufügen. Mir ist überhaupt schleierhaft, woher sie die dauerhafte Existenzberechtigung fürs Fernsehen bekommen hat. Besorgt sie es etwa dem Eidgenossen (analog zu Lispel-Katja und dem Mahr-Hansi)? :lover:
Zuletzt geändert von Der Waldschrat am Mittwoch 26. Mai 2004, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
"Früher dachte ich immer, Geld macht glücklich. Und was soll ich Ihnen sagen - ich hatte recht!" (Mike Krüger)
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Steilpass hat geschrieben:Ich finde, ihre Sendung ist Admin-Edit: nicht toll. Wenn man das in diesem Zusammenhang auch mal so sagen darf.
Wirklich unglaublich, daß Du nun auch noch Deine Aversionen gegen andere richtest, die nichts davon wissen und sich hier von Dir in den Dreck ziehen lassen müssen.

Ich hätte gute Lust, Anke meine 5 Rechtstips zum Ballen einer Faust anzubieten, ihren Autoren ein wenig Unterstützung anzubieten (z. B. http://www.zweite-hilfe.de/kabarett.html ), ihr meine kommunikationspsychologischen Grundkenntnisse zu vermitteln und zu fragen, ob sie Lust hat, einem Juristen in ihrer Sendung das Salsatanzen beizubringen ...

Du mußt nicht meinen, daß Du Dein übles Machtgeprotze abschwächst, wenn Du es verbreitest und auch noch über andere ergießt, nachdem Dein Mundwerk kaum noch was hergeben dürfte nach so vielen Peilstuss an die eigene Birne!
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Nur ernste Menschen können auch richtig lustig sein. Juristen machen sich gerne lustig über alles, was sie nicht begreifen.

Daß sie sich halb totlachen über die Rechtsblödheit des Volkes, sollte man durch einen Riesen-Klamauk so steigern, daß sie am Boden liegen bleiben.

Darauf warte ich, denn dann ist das rechte Auge des Volkes so weit offen, daß es sich nicht mehr das recht Auge von bockigen Rechtsjournalisten in den führenden Medien zuhalten läßt, und dann wird sich auch innerhalb kurzer Zeit vieles so dramatisch ändern, daß auch Juristen begreifen, um was es eigentlich geht.

Anke wird ziemlich schnell aus den Schuhen von Harald Schmidt klettern und ist fit genug, das zu tun, was ihr Spaß macht. Ich hoffe, sie läßt sich nicht von den Erwartungen ohnmächtig auf Ellenbogen herumkriechender Zeitgenossen manipulieren und macht das, was sie großartig und einzigartig gemacht hat.

Wann macht ihr mal, was Euch und anderen Spaß macht?
Benutzeravatar
Der Waldschrat
Häufiger hier
Häufiger hier
Beiträge: 43
Registriert: Mittwoch 17. Dezember 2003, 15:40

Beitrag von Der Waldschrat »

Setarkos hat geschrieben:Juristen machen sich gerne lustig über alles, was sie nicht begreifen.
Na, wenn Du Dich da mal nicht überbewertest.
Setarkos hat geschrieben:Wann macht ihr mal, was Euch und anderen Spaß macht?
Robbenjagd ist in Deutschland leider verboten und Salsatanzen ist ja wohl Deine Domäne.
Setarkos hat geschrieben:Säuen Perlenketten umhängen und sie aus dem Saustall treiben macht mehr Spaß als Athen vereulen ...
Fischer's Fritze fischt frische Fische. Frische Fische fischt Fischer's Fritze.
"Früher dachte ich immer, Geld macht glücklich. Und was soll ich Ihnen sagen - ich hatte recht!" (Mike Krüger)
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich kann mich des Spiegels Meinung und der von Steilpass nur anschließen...
Ich habe das Empfinden, dass Frau Engelke hier auf ihre unsicher vorgetragenen Möchtegern-Gags und ihre aus Ladykracher-Zeiten bekannten Einspieler setzt, aber nicht auf sich selbst. Zu Schmidts Zeiten wurde die Show durch ihn selbst getragen, er hätte Einspieler gar nicht gebraucht. Nun ja... 3 Jahre sind ne lange Zeit; werden wir auch rumkriegen! :D

Zur Ernsthaftigkeit von Frau Engelke: Ich konnte sie in jeglichen Interviews nicht ertragen, da sie krampfhaft versucht hat, lustig zu sein. Dadurch hatte sie eher einen hektischen, unsicheren Eindruck hinterlassen, als einen ernsthaften.
Ihr Ladykracher-Gags sind dennoch unübertrefflich gut - dabei sollte sie dann wohl auch bleiben! Politische Gags nimmt ihr eh keiner ab... oder?!
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo Setarkos, alte Säule,

von Dir möchte ich in diesem meinem Thread nichts lesen. Danke.


Steilpass
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Steilpass hat geschrieben:Ich finde, ihre Sendung ist Admin-Edit: nicht toll. Wenn man das in diesem Zusammenhang auch mal so sagen darf.
=D> kann Dir nur zustimmen. Die Sendung hat die gleiche Wirkung auf einen, wie eine Schlaftablette
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich hab die Sendung bislang nicht gesehen, kann mir aber nur schwerlich vorstellen, dass sie lustig ist, da ich Anke E. nicht ausstehen kann und bei ihr (ob ihrer Unlustigkeit) regelmässig einen panischen *Schnell-Umschalt-Reflex* verspüre. :pukeright:
Benutzeravatar
Alexander
Admin
Admin
Beiträge: 1641
Registriert: Dienstag 11. November 2003, 23:37
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Beitrag von Alexander »

Tach,
Steilpass hat geschrieben:Ich finde, ihre Sendung ist Admin-Edit: nicht toll. Wenn man das in diesem Zusammenhang auch mal so sagen darf.
Der ehemals verwendete Ausdruck ist "historisch belastet" (#-o ) und soll deswegen bitte nicht verwendet werden (Abkürzung auch nicht). Schon allein, um andere nicht aufzuregen (sic!).

Im übrigen rege ich an, nee Käse, verlange ich, daß Ausdrucksweisen, die beleidigend gegenüber Dritten sein können, zu unterbleiben haben. Dies ergibt sich bereits zwanglos aus der Lektüre der Forenregeln, die jeder kennt. :rules:
Mal vom inhaltlichen Sinnlosgehalt ganz abgesehen, ist zu verhindern, daß Jurawelt von irgendjemandem auf Unterlassung oder ähnlich nettem in Anspruch genommen wird, das sollte wohl auch in jedermanns Interesse hier sein. Statt "g.K." hätte man auch z.B. "Mist", "Müll" oder ähnliches schreiben können.

Sollte ich deswegen, insb. wegen des bekannten Ausdrucks, nochmal etwas schreiben müssen oder sonstwie einschreiten müssen, dann hat das für den Nutzer/die Nutzerin wirklich Konsequenzen. Quod dixi, dixi - dann allerdings ohne Irren.

Alexander
Lest die Foren-Regeln!! Danke.

Hast Du ein ausreichend sicheres Passwort?
Antworten