Gender Mainstreaming

"Off-Topic"-Forum. Die Themen können von den Usern frei bestimmt werden.
Es gelten auch hier die Foren-Regeln!

Moderator: Verwaltung

Antworten
Benutzeravatar
jurabilis
Fossil
Fossil
Beiträge: 14788
Registriert: Donnerstag 15. April 2004, 10:22
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von jurabilis »

:lmao:

http://www.bund.de/IMPORTE/Stellenangebote/GTZ/2010/09/5481.html (Verwaister Link automatisch entfernt)
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
Benutzeravatar
Jutux
Häufiger hier
Häufiger hier
Beiträge: 83
Registriert: Donnerstag 13. Dezember 2007, 20:54

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Jutux »

Besonders gut:
"Vergütung

Unser Auftrag ist international, unsere Arbeitsatmosphäre multikulturell und der interdisziplinäre Austausch macht uns erfolgreich. Ihre berufliche und persönliche Weiterentwicklung ist uns ein Anliegen. Ob es die vielfältigen täglichen Herausforderungen in einem unserer Partnerländer sind oder die großen Gestaltungsmöglichkeiten und –spielräume in Ihrer Arbeit - es gibt Gründe genug, unser motiviertes Team zu verstärken. "

Also der unglaubliche Spaß an der Arbeit ist Bezahlung genug?
Benutzeravatar
batman
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 8287
Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 12:06
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von batman »

Ministerien auf Provinzebene
Dafür muss man nicht erst nach Afghanistan.
Scaevola
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 5981
Registriert: Montag 9. Januar 2006, 00:21

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Scaevola »

Du liebe Zeit, hoffentlich bekommen die Taliban keinen Wind von diesem Projekt... :-$
Benutzeravatar
jurabilis
Fossil
Fossil
Beiträge: 14788
Registriert: Donnerstag 15. April 2004, 10:22
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von jurabilis »

Ist schon ein echter Affront. Sowas erregt ja sogar hierzulande Protest.
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
Benutzeravatar
Mr_Black
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6237
Registriert: Dienstag 25. März 2008, 11:47
Ausbildungslevel: RA

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Mr_Black »

jurabilis hat geschrieben::lmao:

http://www.bund.de/IMPORTE/Stellenangebote/GTZ/2010/09/5481.html (Verwaister Link automatisch entfernt)
Einsatzland und Standort

Afghanistan, Kabul

Tätigkeitsfeld

Das Vorhaben trägt zur Integration des Genderansatzes in die öffentliche Verwaltung Afghanistans bei. Ausgewählte Ministerien auf nationaler und Provinzebene werden darin beraten, nationale und Sektorpolitiken unter Berücksichtigung der Genderperspektive umzusetzen.
:lmao:
- Söldner des Rechts -
Orkan der Rechtspflege
Benutzeravatar
Phaidros
Power User
Power User
Beiträge: 669
Registriert: Dienstag 25. November 2008, 15:18
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Phaidros »

Mr_Black hat geschrieben:Hm. Auch wenn sich dem Laien nicht sofort der Sinn des Abstraktionsprinzipes erschließt, wird er doch verstehen, warum man überhaupt so etwas wie Schuldrecht braucht. Oder Strafrecht. Oder Steuerrecht. Auch ohne dass derjenige erst mal 8 Semester studiert haben muss.
Nun, dass Gleichstellungspolitik sinnvoll und richtig ist, wird sich wohl vielen erschließen. Man streitet auch hier nur über die Mittel.

Was ich an "Gender Mainstreaming" nicht verstehe, ist, dass 'gender' (soziale Geschlechterrolle) doch gerade etwas anderes sein soll als 'sex' (biologisches Geschlecht), trotzdem wird das Konzept nur auf (biologische) Männer und (biologische) Frauen bezogen, mal davon abgesehen, dass Zwischentöne auch im biologischen Bereich möglich sind. (Das zeigt m.E. auch sehr deutlich den Einfluss der Sprache: Weil wir die Redeweise von "Mann" und "Frau" gewohnt sind, sind wir unfähig, eine natürliche Bandbreite der Erscheinungsformen primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale anders als krankhaft wahrzunehmen.)
"Gender Mainstreaming" müsste demnach bedeuten, nicht bloß Männer und Frauen gleichzustellen (und damit bis zu einem ausgeglichenen Verhältnis Frauen ggf. zu bevorzugen), sondern - wiederum in hergebrachten Kategorien gedacht - sensible Männer, harte Frauen, harte Männer und sensible Frauen jeweils einander gleichzustellen.

Offen bleibt die Frage, wie das passieren soll. "Männer, die sich ihren Emotionen hingeben, und Frauen, die robust auftreten, werden bei gleicher Eignung, Befähigung und Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person einer/-s Mitbewerberin/-s liegende Gründe überwiegen."?
Es ist ja schon unmöglich, eine Stellenanzeige zu formulieren, die - im Sinne eines sprachlichen Gender Mainstreaming - selbst die Kategorien vermeidet, die zu beseitigen sie versucht.
"ὁ ... ἀνεξέταστος βίος οὐ βιωτὸς ἀνθρώπῳ"
Benutzeravatar
Henrik
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 977
Registriert: Mittwoch 28. November 2007, 00:16

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Henrik »

Phaidros hat geschrieben:
Mr_Black hat geschrieben:Hm. Auch wenn sich dem Laien nicht sofort der Sinn des Abstraktionsprinzipes erschließt, wird er doch verstehen, warum man überhaupt so etwas wie Schuldrecht braucht. Oder Strafrecht. Oder Steuerrecht. Auch ohne dass derjenige erst mal 8 Semester studiert haben muss.
Nun, dass Gleichstellungspolitik sinnvoll und richtig ist, wird sich wohl vielen erschließen. Man streitet auch hier nur über die Mittel.
Es geht nicht um Gleichstellung, sondern um einseitige Bevorzugung von Frauen oder noch klarer formuliert um Diskriminierung von Männern. Dieser ganze Unsinn gedeiht nur auf der Lüge, dass alle die gleichen Chancen hätten.
Wenn man sich z.B. mal vorstellt auf der einen Seite den Jurastudenten aus dem Wedding der trotz schlechter Kindheit und Nebenjobs während des Studiums sein Befriedigend schafft und auf der anderen Seite das Töchterchen aus dem Grunewald die dies bei besten Vorraussetzungen auch schreibt und dann bevorzugt wird, weil sie als Frau ja so diskriminiert wird erkennt man schnell wofür solch eine "Gleichstellung" wirklich da ist.
Eine Gesellschaft, die mehr tut für die Alten als für Kinder, für Auswärtige als Einheimische, für Kranke als Gesunde, darf sich nicht allzusehr wundern, wenn sie selber krank wird und alt und ungastlich. Johannes Gross
Benutzeravatar
Tikka
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 3049
Registriert: Montag 23. Februar 2009, 09:48
Ausbildungslevel: Schüler

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Tikka »

Vorweg: hab eigentlich keine Lust auf das Gender-bashing, halte das Ganze für wenig zielführend. Schon gar nicht auf Henrik-Niveau. ;)

Hab aber vor kurzem auf einer Website bei der Vorstellung einer Kollegin in etwa folgenden Text gefunden (etwas verfremdet, weil ich die Dame hier eigentlich nicht mit hereinziehen möchte:)

Im Jahr AnnoPief bekam Frau Dings von der Universität Bums die Würde einer Doktorin der Rechte verliehen.

Jetzt die ernstgemeinte Frage: Ist das richtig? Das klingt irgendwie sehr komisch. Verliehen wird ja glaube ich die Würde bzw. der Titel Dr. jur? Aber Doktorin? Es heisst ja zumindest auch in der gesprochenen Sprache: Frau Doktor Dings und nicht Frau Doktorin Dings.

Kenne micht in Titelfragen nicht aus und würde mich über fachkundige Meinungen der Treffpunkt Titel und Gender Spezialisten freuen.
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
Benutzeravatar
Juri§tenpack Aug§burg
Power User
Power User
Beiträge: 330
Registriert: Montag 30. August 2004, 22:33
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Juri§tenpack Aug§burg »

Vgl. hierzu VG Hannover 22.03.2000 NJOZ 2004, 4516:

Eine Ärztin Dr. vet. wollte ihren Titel als Doctora ausschreiben, was das VG mit schöner Begründung verneinte.

Vor allem als die Richter darauf hinwiesen, dass Doctora eine Wortneuschöpfung im lateinischen sei und die Dame höchstens Doctrix als weiblichen Titel wählen könnte, was diese jedoch - wegen der Assoziation zu Asterix - nicht wollte...
Ein guter Manager findet für jedes Problem eine Lösung. Ein guter Jurist findet für jede Lösung ein Problem.
Benutzeravatar
Henrik
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 977
Registriert: Mittwoch 28. November 2007, 00:16

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Henrik »

Tikka hat geschrieben:Vorweg: hab eigentlich keine Lust auf das Gender-bashing, halte das Ganze für wenig zielführend. Schon gar nicht auf Henrik-Niveau. ;)
Wieder ein neues Tabu welches diesmal mit "wenig zielführend" statt mit "nicht hilfreich" der Kritik entzogen werden soll :-({|= .
Eine Gesellschaft, die mehr tut für die Alten als für Kinder, für Auswärtige als Einheimische, für Kranke als Gesunde, darf sich nicht allzusehr wundern, wenn sie selber krank wird und alt und ungastlich. Johannes Gross
Benutzeravatar
Tikka
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 3049
Registriert: Montag 23. Februar 2009, 09:48
Ausbildungslevel: Schüler

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Tikka »

Mhh hab grad mal gegooglet und dann dies gefunden:
Promotionsordnung der Uni Trier hat geschrieben:§ 1 Promotion

Der Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Trier verleiht den Grad eines Doktors der Rechte (Dr. iur). Frauen können auf Antrag die Urkunde mit dem Grad einer Doktorin der Rechte (Dr. iur.) erhalten.
Geht bestimmt auch woanders.

Also alles korrekt auch wenn es sich merkwürdig anhört. (Jaja blick ins Gesetz bzw. Promotionsordnung und so... :-w )

Danke aber trotzdem an das Juri§tenpack für das interessante Uteil!
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
Benutzeravatar
Henrik
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 977
Registriert: Mittwoch 28. November 2007, 00:16

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Henrik »

Bild

Treffen ist verlegt worden:
Hat der Wirt Angst vor feministischem Terror?

(ef-RG) Zum 30. Oktober 2010 lädt die „Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF)“ zum „1. Internationalen Antifeminismus-Treffen“ in Zürich. In der entsprechenden Pressemitteilung vom 14. September 2010 heißt es:

„Die IGAF ist der festen Überzeugung, dass das Thema ‚Feminismus‘ in naher Zukunft für viel Gesprächsstoff sorgen wird. Nicht zuletzt, da es in kürzester Zeit diverse Ereignisse gegeben hat, wo Männer wegen Falschanschuldigungen gesellschaftlich und privat ruiniert werden und unsere Justiz, Teile der Gesellschaft und Medien immer davon ausgehen, die Männer sind die Täter, die Frauen sind die Opfer. Zahlreiche Männerorganisationen sind der Beweis dafür, dass ein großer Teil der Männer mit der heutigen Überbevorteilung der Frauen und Diskriminierung der Männer nicht mehr einverstanden sind. In Zukunft werden die Männer vermehrt wahrnehmen, dass die gesamte Geschlechterpolitik auf dem falschen Weg ist und massive Korrekturen angebracht werden müssen.“

Nach Bekanntgabe der Veranstaltung bekamen die Organisatoren, wie sie heute in einem Rundschreiben mitteilten, vom Wirt des Restaurant „Die Waid“ in Zürich ein Mail mit der Mitteilung, dass die Reservation vom 30. Oktober aufgelöst sei und sie das 1. Internationale Antifeminismus-Treffen nicht in seinem Hause durchführen dürfen. „In diesem Mail teilte uns der Wirt keine Gründe über die Vertragsauflösung mit“, heißt es weiter. „Der Wirt wusste Bescheid über unseren Anlass und es haben dazu in den letzten Wochen mehrere Gespräche stattgefunden.“
http://ef-magazin.de/2010/09/16/2549-ak ... ungslokals

Neuer Veranstaltungsort:
http://www.antifeminismus.ch/antifeministentreffen/index.html (Verwaister Link automatisch entfernt)
Eine Gesellschaft, die mehr tut für die Alten als für Kinder, für Auswärtige als Einheimische, für Kranke als Gesunde, darf sich nicht allzusehr wundern, wenn sie selber krank wird und alt und ungastlich. Johannes Gross
Benutzeravatar
Tikka
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 3049
Registriert: Montag 23. Februar 2009, 09:48
Ausbildungslevel: Schüler

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Tikka »

Die zu erwartende Freakshow wär mir fast das Geld wert da hinzufahren. :D

Hachja. Hat der Verfassungsschutz eigentlich den feministischen Terror schon auf der Liste? Wenn nein scheint mir das dringend und er sollte sich darum kümmern die gleich nach den Mikrowellenterroristen dingfest zu machen.
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
Benutzeravatar
Henrik
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 977
Registriert: Mittwoch 28. November 2007, 00:16

Re: Gender Mainstreaming

Beitrag von Henrik »

Buch: "Das Weib schweige in der Gemeinde" (Max Glage 1915)

Flint @, Samstag, 16. Oktober 2010, 08:17 (vor 1 Tag, 13 Stunden, 47 Min.)

Habe letztens durch Zufall das Buch "Das Weib schweige in der Gemeinde" in einem Antiquariat entdeckt und sofort zugegriffen. Es ist von Max Glage, 1915 herausgegeben. Wenn man bei Google nachschaut, scheint es ziemlich rar zu sein. Habe nur noch ein oder zwei Exemplare zum Kauf angeboten gefunden. Wer daran interessiert ist, sollte sich also beeilen.

Es ist in altdeutscher Schrift (Fraktur).

Es hat den vielsagenden und treffenden Untertitel: "Eine zeitgemäße Warnung vor der Frauenrechtsbewegung in unserem deutschen Christenvolk."

und weiter:

"Gewidmet den deutschen Männern in eiserner Zeit..."
http://www.wgvdl.eu/forum/index.php?id=22739 (Verwaister Link automatisch entfernt)
Eine Gesellschaft, die mehr tut für die Alten als für Kinder, für Auswärtige als Einheimische, für Kranke als Gesunde, darf sich nicht allzusehr wundern, wenn sie selber krank wird und alt und ungastlich. Johannes Gross
Antworten