Großstadtnöte

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thh
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Re: Großstadtnöte

Beitrag von thh »

Schnitte hat geschrieben:Liegt auch in der Natur der Sache. Naturgemäß wollen viele Menschen gleichzeitig vom gleichen Ort an den gleichen Ort. Das ist an Werktagen in allererster Linie: Von den Wohngebieten in die Büro- und Geschäftsviertel. Nach Feierabend dann umgekehrt. Und weil das alle gleichzeitig machen, neigen die Autos dazu, sich im Lauf des Vormittags in den Büro- und Geschäftsvierteln zu sammeln und abends in den Wohngebieten. Wer dieselbe Strecke ein bisschen später als die anderen fahren will, schaut in die Röhre.
Exakt.

(Und ja, ich bin meistens eher etwas später dran als die anderen.)
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Schnitte
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Re: Großstadtnöte

Beitrag von Schnitte »

Kasimir hat geschrieben: Der typische Carsharing-Nutzer wird das Fahrzeug in der Regel auch nicht zum Pendeln von und zur Arbeit benutzen, sondern eher für Sonderfahrten.
Schon, aber gelegentlich mag auch mal ein Carsharing-Nutzer das Fahrzeug zum Pendeln verwenden, und aggregiert über alle Nutzer führt dass dazu, dass gar nicht mal so ein kleiner Prozentsatz der Autos zu jedem gegebenen Zeitpunkt für Pendeln im Einsatz sind. Und auch bei den Sonderfahrten gibt es Zyklizität: Wenn man den Carsharing-Wagen einsetzen will, um beispielsweise am Samstag mal zu Ikea zu fahren, dann ist die Chance nicht klein, dass auch andere zur gleichenZeit die gleiche Idee hatten. Rebalancing kann man machen, ist aber - wenn es über aktives Umsetzen durch das Unternehmen geschieht - teuer (weil man einen Fahrer losschicken muss) und - wenn es über Rabatte geschieht - nur schwer imstande, gegen die Flut an Leuten, die gleichzeitig in die gleiche Richtng wollen, anzukämpfen. Wenn am Samstag Nachmittag alle zu Ikea wollen, wird sich auch mit Rabatt nur schwer jemand finden, der just zur gleichen Zeit von Ikea in die Wohngebiete fährt.
"Das Vertragsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten, die Erfüllung von Verträgen zu erzwingen [...], verstoßen nicht gegen göttliches Recht."

--- Offizialat Freiburg, NJW 1994, 3375
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Ara
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Re: Großstadtnöte

Beitrag von Ara »

Wobei das Problem auch etwas überdramatisiert wird... Wenn ich gerade mal DriveNow und Car2Go anschaue, dann ist im gesamten Geschäftsgebiet in Hamburg innerhalb von 10 Minuten zu Fuß zumindest ein Fahrzeug zu kriegen. Einzige Ausnahme ist jetzt tatsächlich die direkte Innenstadt (da gibts aber auch kaum Parkraum. Das heißt da fährt auch keiner mit nem Auto rein). Aber selbst von dort sind es maximal 20 Minuten oder eine Bahnstation, bis man eine breite Auswahl an Fahrzeuge hat.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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