Home Office

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Herr Schraeg
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Home Office

Beitrag von Herr Schraeg »

Wie kommt Ihr denn mit Home Office klar?

Hier als Zwischenbilanz: es geht, aber mehr schlecht als recht. Es funktioniert, aber auch deshalb, weil ich mich immer wieder illegal ins Büro schleiche. Im Büro arbeite ich schneller, besser, effizienter und insgesamt lieber. Im Büro habe ich die bessere Infrastruktur, kann mit Papier anstatt digital arbeiten und lasse mich nicht so leicht abzulenken wie daheim.

Andererseits gehört ein Mittagsschlaf im Strandkorb auf der Dachterrasse zu den unbestreitbaren Pluspunkten von Home Office.
Freedom
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Re: Home Office

Beitrag von Freedom »

Ist bei mir umgekehrt. Ich arbeite zuhause deutlich mehr, deutlich effektiver (Output je Einheit Input) und habe auch deutlich mehr Spaß an meiner Arbeit, weil ich eben viel mehr vorankomme - und wieder in der Geschwindigkeit, die ich aus der Examsvorbereitung gewohnt bin und die ich von mir erwarte. Sprich: Wenn ich nur 70% Leistung bringe bin ich auch unzufrieden mit mir, ärgere mich, habe Frust und brauche viel mehr Freizeit um das auszugleichen.

Wie du ja schon selbst ansprichst müssen wir die Frage aber eigentlich zweiteilen:
(1) Welche Arbeitsbedingungen habe ich zuhause / im Büro
(2) Komme ich grundsätzlich damit klar, alleine zuhause zu arbeiten / Arbeite ich besser wenn ich umgeben bin von anderen Leuten (Gibt ja z.B. Leute die haben mir immer erzählt sie bräuchten den Druck in der Bibliothek in der Uni zum lernen dass alle um sie herum auch arbeiten. wtf.)

Ich war kürzlich im Büro. Und habe mich sofort gewundert, warum ich - obwohl ich der einzige war - relativ nichts zustande gebracht habe. Ein Blick aufs Thermometer hat dann eine gute Erklärung geliefert: 30 Grad. Im April. ](*,) Letzten Sommer hatten wir z.B. regelmäßig 34 Grad.

Klar, hätte ich zuhause 2 kleine Kinder die auch Zeit ab haben wollen und ein klimatisiertes Einzelbüro im Büro wäre es wahrscheinlich umgekehrt.

edit: Alleine schon eine Stunde pro Tag zum Büro und eine Stunde zurück. Damit kannste aus ner 40 Stunden Woche ne 50 Stunden Woche machen ohne Einbußen.
Digiwas?
Herr Schraeg
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Re: Home Office

Beitrag von Herr Schraeg »

Gute Punkte, Freedom (hier nur 15 min Fahrt zum klimatisierten Büro). Ich würde aber die beiden Fragen etwas umformulieren bzw. ergänzen:

(1) Wie gut und gerne arbeite ich digital?
(2) Habe ich genügend Selbstdisziplin (und daheim keine Vierjährigen mit wenig Verständnis für Telefonkonferenzen), um zuhause konzentriert und ablenkungsfrei zu arbeiten(ich jedenfalls nicht)?
sai
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Re: Home Office

Beitrag von sai »

Ich bin im Großen und Ganzen ziemlich zufrieden. Meine Frau und ich sind beide seit etwa zwei Monaten nahezu komplett zu Hause. Wir haben eine große Wohnung, keine Kinder und können daher beide in Ruhe arbeiten. Finde es ziemlich angenehm, zwischendurch mal Laufen oder Spazieren zu gehen oder mich einfach für ein paar Minuten auf den Balkon in die Sonne zu setzen. Außerdem pendle ich normalerweise, was derzeit zum Glück auch wegfällt. Und ich esse gesünder als in der Kantine. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, sind meine Kollegen.
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Tikka
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Re: Home Office

Beitrag von Tikka »

Ich bin fast täglich im Büro, da ich Home Office suboptimal finde.

- Bessere Infrastruktur (2 Monitore, Telcoanlage, Drucker, Scanner und eigentlich am Wichtigsten: guter höhenverstellbarer Schreibtisch und vernünftiger Bürostuhl)

- keine Kinder (Auch wenn meine nach 10 Wochen dauerhafter Vernachlässigung nicht mehr erwarten, dass sich noch jemand mit ihnen beschäftigt. Aber aus der Nachkriegsgeneration ist ja auch irgendwas geworden, also lasst die Schulen ruhig noch ein paar Wochen/Monate/Jahre zu)

- und vor allem eine bessere emotionale Trennung zu den Arbeitsinhalten. (Da ich seit Beginn der Krise auf Dauerlast fahre, fällt es mir so schon schwer genug geistig abzuschalten. Ohne die physische Tennung zwischen Arbeit und Wohnort ist das für mich persönlich noch schwieriger)

Halte es also wie Herr Dr. Schräg!
Muss aber auch ab und an wirklich physisch da sein um diverse Sachen zu zeichnen die nicht digital gehen.

(was gerne so bleiben kann sind die phantastischen Pendelzeiten! Ich fliege geradezu über die Autobahnen zur Arbeit. War neulich völlig perplex als ich wegen eines Unfalls tatsächlich 10 min im Stau gestanden haben...)
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
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Blaumann
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Re: Home Office

Beitrag von Blaumann »

Home Office funktioniert hier gut. Wichtigster Punkt zur Verbesserung wäre ein großer Monitor zum Anschluss an den Dienstlaptop. Arbeit an der digitalen Akte macht auf dem kleinen Laptopdisplay keinen Spaß.

Die größten Vorteile sind ganz klar die ersparte Wegzeit (täglich insgesamt ca. 1:40 h) und die Möglichkeit, in den Pausen die Familie zu sehen.

Klarer Nachteil ist die fehlende Trennung von Beruf und Freizeit. Das führt bei mir häufig dazu, dass ich in den Abendstunden deutlich länger arbeite als im Büro, wo ich zu bestimmten Zeiten einfach zusammenpacke, weil's mich nach Hause zieht. Auch fehlt der fachliche und persönliche Austausch mit den Kollegen und generell das soziale Miteinander.

Ein höheres Maß an Konzentrationsschwierigkeiten habe ich im Home Office nicht festgestellt. Aber ich hab dort auch weitgehend störungsfreie Arbeitsbedingungen.

Momentan fahre ich in der Mehrheit der Tage ins Büro, die HO-Möglichkeiten finde ich aber sehr praktisch. Am WE musste am Samstag Mittag noch schnell was raus. Von zu Hause war das eine Sache von 45 min. Mit Fahrt ins Büro wäre gefühlt der halbe Tag weg gewesen.
sai
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Re: Home Office

Beitrag von sai »

Blaumann hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 14:05 Home Office funktioniert hier gut. Wichtigster Punkt zur Verbesserung wäre ein großer Monitor zum Anschluss an den Dienstlaptop. Arbeit an der digitalen Akte macht auf dem kleinen Laptopdisplay keinen Spaß.
Hab mir aus genau dem Grund beim letzten Cyber-Monday von Amazon einen 27-Zoll Bildschirm für 110 € geholt. War sehr gut investiertes Geld. Beim nächsten Cyber-Monday schau ich dann mal nach was größerem :D
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Re: Home Office

Beitrag von Sektnase »

Tikka hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 11:50 Da ich seit Beginn der Krise auf Dauerlast fahre, fällt es mir so schon schwer genug geistig abzuschalten. ...
Darf man fragen, wo, bzw. in welchem Bereich das wäre? Nur so aus Interesse.

Zum Thread: Extrem hellhörige Wohnung und Kleinkinder verträgt sich nicht mit Arbeit. Man muss dann stark auf abends/Mittagsschlafzeit ausweichen und damit hat man selbst kaum Pause, weil die Kinder in der anderen Zeit natürlich auch Bespaßung wollen - Ref und Job gehen aber, geht halt zulasten des Lernens..
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Fyrion
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Re: Home Office

Beitrag von Fyrion »

sai hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 11:36 Ich bin im Großen und Ganzen ziemlich zufrieden. Meine Frau und ich sind beide seit etwa zwei Monaten nahezu komplett zu Hause. Wir haben eine große Wohnung, keine Kinder und können daher beide in Ruhe arbeiten. Finde es ziemlich angenehm, zwischendurch mal Laufen oder Spazieren zu gehen oder mich einfach für ein paar Minuten auf den Balkon in die Sonne zu setzen. Außerdem pendle ich normalerweise, was derzeit zum Glück auch wegfällt. Und ich esse gesünder als in der Kantine. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, sind meine Kollegen.
Ist bei mir ähnlich, nur, dass ich die ganze Wohnung für mich habe, da meine Frau kein HO machen kann. Ich kann sogar vom Balkon aus das Büro sehen, aber es zieht mich so gar nichts hin. Wenns nach mir ginge, könnte das für immer so bleiben, es funktioniert ja hervorragend. Der nächste Schritt wäre sich konsequenter räumlich vom Arbeitsplatz zu lösen. Wozu wohne ich überhaupt in einer sauteuren Stadt, wenn ich mir mit der Hälfte der Miete ein Strandhaus in Spanien mieten könnte? Ich hoffe, dass diese Erkenntnisse auch mal oben ankommen ( und die Kanzleien drauf kommen, wieviele Kosten sie einsparen könnten, indem sie haufenweise Büros einfach schließen. Man braucht nicht an jedem Standort in Deutschland eine Niederlassung).

Wie gesagt, ich hoffe, dass Corona zumindest den Tod der Präsenzkultur endlich besiegelt.

Zur Infrastruktur: die ist bei mir zuhause natürlich viel besser als im Büro. Als Zocker habe ich hier 2 x 31 Zoll 4k Monitore und nen 65 Zoll OLED TV (für die GANZ großen Dokumente ;) ) ne mechanische Tastatur, ne ordentliche Maus und nen ergonomischen Stuhl. Höhenverstellbarer Schreibtisch wäre die nächste Anschaffung - ich hoffe, dass ich dauerhaft im HO bleiben kann, dann wird der als nächstes angeschafft.
Zuletzt geändert von Fyrion am Dienstag 19. Mai 2020, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Blaumann
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Re: Home Office

Beitrag von Blaumann »

Sektnase hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 15:08
Tikka hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 11:50 Da ich seit Beginn der Krise auf Dauerlast fahre, fällt es mir so schon schwer genug geistig abzuschalten. ...
Darf man fragen, wo, bzw. in welchem Bereich das wäre? Nur so aus Interesse.
So ganz unverfänglich gefragt. :D

Wenn Du dich krisenrobust ausrichten willst, wäre es eine Möglichkeit sich in den staatsnahen Bereich zu orientieren, z.B. Beihilferecht oder Vergaberecht.

Ich mach schwerpunktmäßig Vergaberecht und bei uns brummt der Laden. Fyrion berichtete ähnliches aus dem Beihilferecht (?).
Ref und Job gehen aber, geht halt zulasten des Lernens..
Dann trenn dich vom Job, wenn's irgendwie geht.
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Fyrion
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Re: Home Office

Beitrag von Fyrion »

Blaumann hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 17:15
Sektnase hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 15:08
Tikka hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 11:50 Da ich seit Beginn der Krise auf Dauerlast fahre, fällt es mir so schon schwer genug geistig abzuschalten. ...
Darf man fragen, wo, bzw. in welchem Bereich das wäre? Nur so aus Interesse.
So ganz unverfänglich gefragt. :D

Wenn Du dich krisenrobust ausrichten willst, wäre es eine Möglichkeit sich in den staatsnahen Bereich zu orientieren, z.B. Beihilferecht oder Vergaberecht.

Ich mach schwerpunktmäßig Vergaberecht und bei uns brummt der Laden. Fyrion berichtete ähnliches aus dem Beihilferecht (?).
Ref und Job gehen aber, geht halt zulasten des Lernens..
Dann trenn dich vom Job, wenn's irgendwie geht.
Ja, hier auch genug zu tun im Beihilferecht (und VergabeR ebenso ).
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Re: Home Office

Beitrag von OJ1988 »

Fyrion hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 17:05
sai hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 11:36 Ich bin im Großen und Ganzen ziemlich zufrieden. Meine Frau und ich sind beide seit etwa zwei Monaten nahezu komplett zu Hause. Wir haben eine große Wohnung, keine Kinder und können daher beide in Ruhe arbeiten. Finde es ziemlich angenehm, zwischendurch mal Laufen oder Spazieren zu gehen oder mich einfach für ein paar Minuten auf den Balkon in die Sonne zu setzen. Außerdem pendle ich normalerweise, was derzeit zum Glück auch wegfällt. Und ich esse gesünder als in der Kantine. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, sind meine Kollegen.
Ist bei mir ähnlich, nur, dass ich die ganze Wohnung für mich habe, da meine Frau kein HO machen kann. Ich kann sogar vom Balkon aus das Büro sehen, aber es zieht mich so gar nichts hin. Wenns nach mir ginge, könnte das für immer so bleiben, es funktioniert ja hervorragend. Der nächste Schritt wäre sich konsequenter räumlich vom Arbeitsplatz zu lösen. Wozu wohne ich überhaupt in einer sauteuren Stadt, wenn ich mir mit der Hälfte der Miete ein Strandhaus in Spanien mieten könnte? Ich hoffe, dass diese Erkenntnisse auch mal oben ankommen ( und die Kanzleien drauf kommen, wieviele Kosten sie einsparen könnten, indem sie haufenweise Büros einfach schließen. Man braucht nicht an jedem Standort in Deutschland eine Niederlassung).

Wie gesagt, ich hoffe, dass Corona zumindest den Tod der Präsenzkultur endlich besiegelt.

Zur Infrastruktur: die ist bei mir zuhause natürlich viel besser als im Büro. Als Zocker habe ich hier 2 x 31 Zoll 4k Monitore und nen 65 Zoll OLED TV (für die GANZ großen Dokumente ;) ) ne mechanische Tastatur, ne ordentliche Maus und nen ergonomischen Stuhl. Höhenverstellbarer Schreibtisch wäre die nächste Anschaffung - ich hoffe, dass ich dauerhaft im HO bleiben kann, dann wird der als nächstes angeschafft.
Der nächste kulturelle Schritt wird dann sein, dass alle wieder begierig auf die wenigen - und deshalb prestigeträchtigen - Büroarbeitsplätze schielen. Der Deal "jeder macht HO" dürfte für junge Anwälte im Übrigen auch finanziell eher so semi geil sein, weil man sich dann nicht länger schlicht ne 45qm-Bude (mit dem Argument "bin ja eh nie zuhause") gönnt, sondern es dann schon ein vernünftiges Arbeitszimmer neben Schlaf- und Wohnbereich sein muss/sollte.
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Re: Home Office

Beitrag von Sektnase »

Blaumann hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 17:15
Sektnase hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 15:08
Tikka hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 11:50 Da ich seit Beginn der Krise auf Dauerlast fahre, fällt es mir so schon schwer genug geistig abzuschalten. ...
Darf man fragen, wo, bzw. in welchem Bereich das wäre? Nur so aus Interesse.
So ganz unverfänglich gefragt. :D

Wenn Du dich krisenrobust ausrichten willst, wäre es eine Möglichkeit sich in den staatsnahen Bereich zu orientieren, z.B. Beihilferecht oder Vergaberecht.

Ich mach schwerpunktmäßig Vergaberecht und bei uns brummt der Laden. Fyrion berichtete ähnliches aus dem Beihilferecht (?).
Dachte an was spannendes wie Klopapierfabrikant. Aber danke ;)
Ref und Job gehen aber, geht halt zulasten des Lernens..
Dann trenn dich vom Job, wenn's irgendwie geht.
Die Kinder fressen am meisten Zeit (und Nahrungsmittel). Die trennen sich nur so ungern..
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Home Office

Beitrag von Fyrion »

OJ1988 hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 18:01
Fyrion hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 17:05
sai hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 11:36 Ich bin im Großen und Ganzen ziemlich zufrieden. Meine Frau und ich sind beide seit etwa zwei Monaten nahezu komplett zu Hause. Wir haben eine große Wohnung, keine Kinder und können daher beide in Ruhe arbeiten. Finde es ziemlich angenehm, zwischendurch mal Laufen oder Spazieren zu gehen oder mich einfach für ein paar Minuten auf den Balkon in die Sonne zu setzen. Außerdem pendle ich normalerweise, was derzeit zum Glück auch wegfällt. Und ich esse gesünder als in der Kantine. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, sind meine Kollegen.
Ist bei mir ähnlich, nur, dass ich die ganze Wohnung für mich habe, da meine Frau kein HO machen kann. Ich kann sogar vom Balkon aus das Büro sehen, aber es zieht mich so gar nichts hin. Wenns nach mir ginge, könnte das für immer so bleiben, es funktioniert ja hervorragend. Der nächste Schritt wäre sich konsequenter räumlich vom Arbeitsplatz zu lösen. Wozu wohne ich überhaupt in einer sauteuren Stadt, wenn ich mir mit der Hälfte der Miete ein Strandhaus in Spanien mieten könnte? Ich hoffe, dass diese Erkenntnisse auch mal oben ankommen ( und die Kanzleien drauf kommen, wieviele Kosten sie einsparen könnten, indem sie haufenweise Büros einfach schließen. Man braucht nicht an jedem Standort in Deutschland eine Niederlassung).

Wie gesagt, ich hoffe, dass Corona zumindest den Tod der Präsenzkultur endlich besiegelt.

Zur Infrastruktur: die ist bei mir zuhause natürlich viel besser als im Büro. Als Zocker habe ich hier 2 x 31 Zoll 4k Monitore und nen 65 Zoll OLED TV (für die GANZ großen Dokumente ;) ) ne mechanische Tastatur, ne ordentliche Maus und nen ergonomischen Stuhl. Höhenverstellbarer Schreibtisch wäre die nächste Anschaffung - ich hoffe, dass ich dauerhaft im HO bleiben kann, dann wird der als nächstes angeschafft.
Der nächste kulturelle Schritt wird dann sein, dass alle wieder begierig auf die wenigen - und deshalb prestigeträchtigen - Büroarbeitsplätze schielen. Der Deal "jeder macht HO" dürfte für junge Anwälte im Übrigen auch finanziell eher so semi geil sein, weil man sich dann nicht länger schlicht ne 45qm-Bude (mit dem Argument "bin ja eh nie zuhause") gönnt, sondern es dann schon ein vernünftiges Arbeitszimmer neben Schlaf- und Wohnbereich sein muss/sollte.
Wäre mir vollkommen egal, es geht mir ja um mich und ich schiele sicher nicht auf den Büroplatz. Darüber hinaus haben wir auch momentan "nur" 2 Zimmer und mein Büro ist im Wohnzimmer, aber da ich alleine zuhause bin, ist das kein Problem. Im Übrigen wären dann ja auch größere Wohnungen kein Problem, man kann ja dann ohne Weiteres eine riesige Wohnung auf dem Land für den Preis der 2 Zimmerwohnung in der Stadt mieten. Wenn man natürlich absolut in der Stadt wohnen muss, muss man auch ein bisschen mehr bezahlen, ist dann halt so. Jedenfalls sehe ich nicht, wie mehr Flexibilität irgendwem schaden könnte.
Sektnase
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Re: Home Office

Beitrag von Sektnase »

OJ1988 hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 18:01
Der nächste kulturelle Schritt wird dann sein, dass alle wieder begierig auf die wenigen - und deshalb prestigeträchtigen - Büroarbeitsplätze schielen. Der Deal "jeder macht HO" dürfte für junge Anwälte im Übrigen auch finanziell eher so semi geil sein, weil man sich dann nicht länger schlicht ne 45qm-Bude (mit dem Argument "bin ja eh nie zuhause") gönnt, sondern es dann schon ein vernünftiges Arbeitszimmer neben Schlaf- und Wohnbereich sein muss/sollte.
Man spart aber auch viel. Der AG spart am Büro und könnte davon mehr abgeben, der AN braucht statt nem Schrank voller Anzüge nur noch ein Sakko für über die Jogginghose, falls es einen Videocall gibt. AN/AG sparen Fahrtkosten fürs tägliche Pendeln.
Auch ökologisch ist es sinnvoll. Von nur Homeoffice halte ich aber gar nichts, Kontakt zu Kollegen ist schon wichtig. Nur HO würde denke ich auch zu (noch) mehr Flexibilität führen, weil Kollegen und die gewohnte Arbeitsumgebung keine große Rolle mehr spielen. Wenn man es nur tageweise macht, dann muss man natürlich geteilte Arbeitsplätze einführen, sonst isses für die Katz.
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