Genau, das ist quasi ein Anlegerreflex, der sich ausgleicht. Nicht sicher, ob die These "keinen Gewinn gemacht" in der Theorie richtig ist. Denn der Dividendenabschlag ist ja kein fixer Mechanismus, sondern eine Anlegerkorrektur. Spannendes Thema!jurabilis hat geschrieben:Der Dividendenabschlag wird aber eben meist relativ schnell wieder aufgeholt. In der grauen Theorie hast Du aber Recht. Auch deshalb sagt Warren, dass Dividenden überschätzt werden.Solar hat geschrieben:Vielen Dank!
Genau, die thesaurierenden reinvestieren - ich habe aber ausschüttende ETFs. Seltsam...Ferdi Binger hat geschrieben:Kann es sein dass Du einen thesaurierenden ETF hast? Ich glaube das ist der UNterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs, nur letztere zahlen die Dividenden aus. Wie das bei den thesaurierenden mit den Steuern läuft würde mich auch mal interessieren.Ferdi Binger hat geschrieben:- Bei deutschen Unternehmen reicht es in der Regel, wenn sich die Aktie einen Tag vor der HV (nicht am Tag der Ausschüttung!) im Depot befindet. Am Tag nach der Ausschüttung wird der Kurs dann mit Dividendenabschlag gehandelt.
- Also grds. ein schlechter Kaufzeitpunkt, da die Steuer dann direkt zuschlägt und man gewissermaßen einen doppelten Verlust macht. Dividenden sind nämlich steuerpflichtig, korrekt. Daher immer nach der Ausschüttung kaufen. Dividenden sind auf längere Zeit attraktiv, nicht kurzfristig. Natürlich sind Dividenden häufig "die besseren Zinsen" bei dem aktuellen Zinsniveau, da sie eben sehr viel höher ausfallen können (vgl. zB Münchner Rück, Pro7, Shell A, Siemens mit bis zu 7 % Dividende).
Mir ist immer noch nicht ganz klar, wieso Dividenden dann die besseren Zinsen sein sollen: Wenn sich doch der Wert der Aktie um genau denselben Betrag reduziert, der ausgeschüttet wird, habe ich doch keinen Gewinn gemacht (und muss dann auf die Dividende auch noch Steuern zahlen)?
Ein weiterer Aspekt ist außerdem, dass meine Dividendenrendite relativ zu meinem Kaufzeitpunkt steigt.
Sagt Warren das wirklich? Ich hatte eher das Gegenteil in Erinnerung. Er liebt Dividendenaktien, zahlt nur mit seinem Unternehmen Berkshire keine aus.
Allgemein zu Dividenden aus meiner Laiensicht: Ich finde das "linke Tasche, rechte Tasche" Argument nicht überzeugend. Viele sagen, Dividendenausschüttungen sind nichts anderes, als vorab liquidierte Kurssteigerungen. DAs gilt aber nur wenn man von einem 100% effizienten Markt ausgehen würde.
Häufig wird mit der Eigenkapitalrendite argumentiert, wie zB in diesem Podcast des "Finanzwesirs" http://finanzwesir.podcaster.de/download/folge022_der_finanzwesir_rockt_dividendenstrategie.mp3 (Verwaister Link automatisch entfernt) (ab Min. 22:00), das Prinzip aber nicht verstanden. Gerade durch die Ausschüttung von Dividenden und Aufnahme von Schulden STEIGT die Eigenkapitalrendite doch. Nicht von der Hand weisen ist hingegen, dass es auf den ersten Blick etwas unsinnig ist, die Dividenden zu versteuern und dann (mit weiteren Transaktionskosten) zu reinvestieren, anstatt ohne Ausschüttungen quasi verlustfrei den Wertzuwachs bei dem Unternehmen mitzunehmen. Aus Anlagerseite komme ich aber eh nicht um eine Steuer herum; auch Entnahmen müssen versteuert werden. Dividendenrenditen sollten sicherlich kein alleiniges Kaufkriterium sein, sind aber m.E. - bei Erfüllen bestimmter Voraussetzungen - ein Qualitätskriterium.
Gibt es gute Studien zur Perfomance von Dividendentiteln im Vergleich? Ein Vergleich mit ETFs wäre sicher auch interessant.