Ist die FDP noch zu retten?

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hlubenow
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Re: Ist die FDP noch zu retten?

Beitrag von hlubenow »

immer locker bleiben hat geschrieben:Schleswig-Holstein war zudem ein Sonderfall. Die FDP verdankt Ihren Erfolg in SH nicht Lindner, sondern Kubicki.
Vor ein paar Jahren war Kubicki ja noch ganz witzig, 2010 z.B. dieses Interview. Er wolle in Kiel bleiben, und nicht in den Bundestag in Berlin, denn:
Kubicki hat geschrieben:Ich würde in Berlin zum Trinker werden, vielleicht auch zum Hurenbock.
:D

Aber seitdem ist eben einiges passiert, und auf mich wirkte auch Kubicki nur noch müde, sein Wahlplakat hatte ich ja gepostet.
Aber offenbar haben das viele anders gesehen. Sicherlich war und ist Kubicki im Landtag (von SH) der einzig nennenswerte Gegenspieler von Stegner. Vielleicht hat das den Leuten über die Jahre gefallen, darauf wollten sie in Zukunft nicht verzichten. Na gut.
Durch persönliche Ausstrahlung mit 65 bei einer so schwachen Bundespartei über 11% zu holen, ist schon eine Leistung. Das muß man anerkennen.
markus87
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Re: Ist die FDP noch zu retten?

Beitrag von markus87 »

Rein vom Programm her ist die FDP bei zentralen Themen nach wie vor "alternativlos".

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Tibor
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Re: Ist die FDP noch zu retten?

Beitrag von Tibor »

Kommt auf die Definition von zentral an.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
markus87
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Re: Ist die FDP noch zu retten?

Beitrag von markus87 »

Wie liberal Politik ist, ist wohl zweifellos eine zentrale Frage, selbst wenn man sie mangels liberaler Einstellung für unbedeutend hält. Ich persönlich halte die SPD ja für den Untergang Europas, würde ihre Bedeutung aber (auch gerade deshalb) nicht kleinreden ;-)

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hlubenow
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Re: Ist die FDP noch zu retten?

Beitrag von hlubenow »

markus87 hat geschrieben:Wie liberal Politik ist, ist wohl zweifellos eine zentrale Frage, selbst wenn man sie mangels liberaler Einstellung für unbedeutend hält.
Die zentrale Frage ist doch, was heute "liberal" bedeutet (und bitte kommt jetzt einmal ausnahmsweise nicht mit Loriot: Das war damals lustig und treffend, hilft hier aber leider nicht weiter).
Also, was bedeutet heute "liberal"? Ist das "neoliberal"? So wie Precht das beschreibt?
Von Westerwelle hab' ich noch im Ohr "Als Liberale stehen wir auch für Ordnung, sonst wären wir Anarchisten". Ließe sich vor diesem Hintergrund nicht auch eine Flüchtlingspolitik wie die Orbans rechtfertigen? Denn Liberale sind für Rechtsstaatlichkeit, und allgemein sind nicht wenige der Auffassung, Merkel habe das Recht gebrochen.
Insofern ließe sich unter dem Begriff "liberal" heute wahrscheinlich alles rechtfertigen - von (gemeinwohlschädlichen) entfesselten Märkten bis hin zu geschlossenen Grenzen.
Die Frage ist, was die FDP daraus macht, und dann, ob das wirklich "alternativlos" ist.

Das Problem mit der FDP war aus meiner Sicht aber vor allem, daß es überhaupt keinen Unterschied gemacht hat, ob sie in einer Koalition mit der CDU dabei war oder nicht (es sei denn, man war Hotelier). Wenn man eine andere Politik als die von Merkel gewollt hat, hat es einfach nicht ausgereicht, FDP zu wählen. Die FDP ist zugunsten ihres Machterhalts einfach zu viele Kompromisse eingegangen. So lange, bis ihre Macht weg war. Die FDP war und ist daher keine Alternative.

Personne n'a besoin du FDP.
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