Das BER-Debakel

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JS
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von JS »

Parabellum hat geschrieben:Ist doch auch erfreulich, dass das Thema mittlerweile auch bei der Augsburger Allgemeinen angekommen ist, bereits nach wenigen Jahren. Vielleicht ist Berlin ja der Provinz doch etwas voraus. ;)
Allerdings. Das alles ist ausschließlich Marketing für Berlin. :D
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jurabilis
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von jurabilis »

gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
Parabellum
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von Parabellum »

Mal wieder typisch für "Gutachten" des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages: Es steht das drin, was der Auftraggeber (hier: FDP-Bundestagsfraktion) hören will und was inhaltlich möglicherweise gerade noch so vertretbar ist. Oder mit so vielen Konjunktiven und Bedingungen verbunden, die dann aber leider, leider in der Presseberichterstattung unter den Tisch fallen. :D
http://www.tagesspiegel.de/berlin/ber-eroeffnung-zum-trotz-flughafen-tegel-koennte-laut-gutachten-offen-bleiben/8036076.html hat geschrieben: Laut Gutachten muss Tegel nicht unbedingt sechs Monate nach BER-Eröffnung geschlossen werden, wie es Berlin, Brandenburg und der Bund betonen. Stattdessen heißt es: Im Hinblick auf das „ungewisse Ereignis eines Volllastbetriebes“ des BER sei es „denkbar“, „zunächst in einem Moratorium die Frist von sechs Monaten zumindest mittelfristig zu erweitern, um die Wirtschaftlichkeit beider Standorte zu erproben oder um in diesem Zeitraum beispielsweise eine Kapazitätserweiterung des BER herbeizuführen“.

Entgegen vielen Verlautbarungen entfalte der BER-Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2004 danach „keine Bindungswirkung zur Schließung des Flughafens Berlin-Tegel“. Die Schließung sei zwar Bestandteil der Landesplanung für Berlin und Brandenburg, was aber geändert werden könne, heißt es. Größte Hürde für den Weiterbetrieb sind zwei bestandskräftige Senatsverfügungen zu Tegel (Widerruf der Betriebsgenehmigung 2004, Aufhebung aus der Planfeststellung 2006). Das Gutachten hält aber auch deren Modifizierung nicht für unmöglich.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von Parabellum »

Bei der Flughafengesellschaft denkt man sich, dass mehr Kompetenzen in privatem Baurecht dort jedenfalls nicht schaden und sucht deshalb Verstärkung:

http://preview.berlin-airport.de/de/unternehmen/jobs-und-karriere/jobboerse/flughafen-berlin-brandenburg/2013-05-27-jurist-in-privates-baurecht/index.php (Verwaister Link automatisch entfernt)

Bei der Befristungsdauer ist man optimistisch. Befristet bis zum 31.12.2015.
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von julée »

jetzt gibt's auch noch Ärger aus Brüssel: http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-05/b ... flugrouten
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von Parabellum »

Hab mich auch schon gewundert, warum man den Ex-GF Schwarz nach mehrmonatiger Beurlaubung auf einmal doch noch aus wichtigem Grund entlässt. Hier wirds aufgedröselt: http://www.reuter-arbeitsrecht.de/allta ... m-ber.html
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von immer locker bleiben »

Parabellum hat geschrieben:Hab mich auch schon gewundert, warum man den Ex-GF Schwarz nach mehrmonatiger Beurlaubung auf einmal doch noch aus wichtigem Grund entlässt. Hier wirds aufgedröselt: http://www.reuter-arbeitsrecht.de/allta ... m-ber.html
Hehe ... :D
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von Mr_Black »

Der Flughafen Tegel könnte nach einem Zeitungsbericht eine längere Zukunft haben als beschlossen. Eine Überlegung der Betreiber ist es laut einem Strategiepapier der Betreiber, den innenstadtnahen Flughafen bis 2019 zum "Premiumstandort" weiter zu entwickeln.

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... leben.html
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von Parabellum »

Da wird man in Pankow und Reinickendorf und Wedding und Charlottenburg-Nord aber begeistert sein...
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von Scaevola »

Parabellum hat geschrieben:Da wird man in Pankow und Reinickendorf und Wedding und Charlottenburg-Nord aber begeistert sein...
=; Darauf pfeif' ich. Meinen Segen hat der Plan... :)
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immer locker bleiben
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von immer locker bleiben »

Mr_Black hat geschrieben:
Der Flughafen Tegel könnte nach einem Zeitungsbericht eine längere Zukunft haben als beschlossen. Eine Überlegung der Betreiber ist es laut einem Strategiepapier der Betreiber, den innenstadtnahen Flughafen bis 2019 zum "Premiumstandort" weiter zu entwickeln.

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... leben.html
Oh, bitte ja. Ob die Entscheidungsträger wohl den dafür nötigen Mut aufbringen?
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von Parabellum »

immer locker bleiben hat geschrieben:
Mr_Black hat geschrieben:
Der Flughafen Tegel könnte nach einem Zeitungsbericht eine längere Zukunft haben als beschlossen. Eine Überlegung der Betreiber ist es laut einem Strategiepapier der Betreiber, den innenstadtnahen Flughafen bis 2019 zum "Premiumstandort" weiter zu entwickeln.

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... leben.html
Oh, bitte ja. Ob die Entscheidungsträger wohl den dafür nötigen Mut aufbringen?
Neben den Anwohnerinteressen spricht für mich noch ein weiteres Argument gegen das Offenhalten von Tegel jenseits einer den BER-Problemen geschuldeten Übergangsphase. Das Flughafenareal ist eine riesige, zentral gelegene Fläche. Gleichzeitig für Gewerbeansiedelung besser geeignet als das Tempelhofer Feld. Die entsprechenden Ansiedelungs- / Entwicklungspläne aus dem gewerblichen Bereich sind ja bereits bekannt, siehe z.B. hier: http://www.morgenpost.de/flughafen-berl ... epark.html

Trotz aller Unklarheiten, was dort denn nun tatsächlich passieren wird und ob das mit dem "Technologiepark" nicht vielleicht schon wieder ne Nummer zu groß ist, halte ich das für wirtschafts- und stadtentwicklungspolitisch nützlicher, als die Fläche für wenige "Premium"-Nutzer, was auch immer das im einzelnen bedeuten soll, offen zu halten. Dass man so ein Technologiearreal entwickeln kann, hat im Übrigen ja Adlershof auch gezeigt. Den universitären Kern könnte hier die Beuth-Hochschule bilden.
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showbee
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von showbee »

Bei aller Liebe für einen innerstädtischen Flughafen darf man auch nicht vergessen, dass in anderen Großstädten der Welt die Flughäfen idR nicht mitten in der Stadt liegen und diese Städte (bspw. nur Amsterdam, London, Tokio oder auch München und Wien) trotzdem nicht in mittelalterliche Zustände zurückgefallen sind.
"I suspect that if a million monkeys were put in front of a million typewriters, by Wednesday one of them would have come up with an improved version of the Income Tax Assessment Act" CASE P132 [1982] ATC 660, 662, AUSTRALIA
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von julée »

showbee hat geschrieben:Bei aller Liebe für einen innerstädtischen Flughafen darf man auch nicht vergessen, dass in anderen Großstädten der Welt die Flughäfen idR nicht mitten in der Stadt liegen und diese Städte (bspw. nur Amsterdam, London, Tokio oder auch München und Wien) trotzdem nicht in mittelalterliche Zustände zurückgefallen sind.
London City Airport ist doch relativ zentral, oder?

Die Lösung in Wien aber etwa ist in der Tat vorbildlich - das setzt allerdings ein funktionierendes Verkehrskonzept voraus.
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Re: Das BER-Debakel

Beitrag von Scaevola »

showbee hat geschrieben:Bei aller Liebe für einen innerstädtischen Flughafen darf man auch nicht vergessen, dass in anderen Großstädten der Welt die Flughäfen idR nicht mitten in der Stadt liegen und diese Städte (bspw. nur Amsterdam, London, Tokio oder auch München und Wien) trotzdem nicht in mittelalterliche Zustände zurückgefallen sind.
Augenblick: London hat aber auch einen Innenstadtflughafen (für die Bankster :D ), und der größere der Tokioter Flughäfen liegt für einen derartigen Moloch ausgesprochen zentral...
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