Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

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OJ1988
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von OJ1988 »

Wenn man bei den letzten 11 Landtagswahlen als bisher nicht vertretene Partei in jeden (!) Landtag einzieht, würde ich das schon "erolgreich" nennen. Und gerade im Saarland ist die AfD in völlig indiskutabler Verfassung (der Bundesverband ist mit seinem Versuch, den Landesverband zu kicken, rechtlich gescheitert), bekommt aber trotzdem 6%. Spricht für eine recht stabile Wählerbasis von >5%.
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[enigma]
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von [enigma] »

Aber das kann doch nicht der Anspruch einer selbsternannten Volkspartei sein, die gerne tönt, die "Altparteien" ablösen zu wollen. [-(
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Gelöschter Nutzer

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

OJ1988 hat geschrieben:Spricht für eine recht stabile Wählerbasis von >5%.
Ist schon recht wenig, wenn man bedenkt, dass damit - prozentual gesehen - nur gerade erst zur Hälfte die Verbreitung von Persönlichkeitsstörungen in der Allgemeinbevölkerung abgedeckt wird. :D
hlubenow
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von hlubenow »

[enigma] hat geschrieben:
hlubenow hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:Also so aggressiv kenne ich politische Versammlungen nicht einmal, wenn man sich mit der Gegenseite trifft. Siehe Video im Link. Was war denn da los?
Tja, keine Ahnung. Und warum nicht? Weil die "Zeit" zwar die Aggressivität gezeigt hat, aber nicht gesagt hat, worum es da überhaupt ging. Das nenne ich mal wieder faire Berichterstattung. ::roll:
Selbstverständlich steht im Artikel, worum es ging. Man sollte die Artikel halt lesen und nicht nur Videos und bunte Bildchen schauen. ::roll:
Ach, sollen die doch lieber ihre Videos und bunten Bildchen aussagekräftiger machen oder wenigstens eine Video-Überschrift dazutun.
[enigma] hat geschrieben:Wo denn? Im Saarland hat sie in den letzten Monaten fast die Hälfte ihrer Stimmen verloren. Im BTW-Trend bisher ein gutes Drittel. Fortbestehen ist ja kein Gradmesser für politischen Erfolg, das schaffen auch NPD und PBC.
Wenn man eine Partei ganz neu gründet, und schon vier Jahre später - gegen den erbitterten Widerstand aller Parlamentsparteien und der gesamten Medienlandschaft - mit dem Einzug in den Bundestag rechnen kann, ist das schon ein beachtlicher Erfolg. Wenn Dir das nicht genügt, und Du noch wesentlich mehr von der AfD erwartest, überrascht mich das zum einen :) , zum anderen zeigt es, daß die gefühlte Tendenz sogar noch weiter ins Positive geht.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von [enigma] »

hlubenow hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:Wo denn? Im Saarland hat sie in den letzten Monaten fast die Hälfte ihrer Stimmen verloren. Im BTW-Trend bisher ein gutes Drittel. Fortbestehen ist ja kein Gradmesser für politischen Erfolg, das schaffen auch NPD und PBC.
Wenn man eine Partei ganz neu gründet, und schon vier Jahre später - gegen den erbitterten Widerstand aller Parlamentsparteien und der gesamten Medienlandschaft - mit dem Einzug in den Bundestag rechnen kann, ist das schon ein beachtlicher Erfolg. Wenn Dir das nicht genügt, und Du noch wesentlich mehr von der AfD erwartest, überrascht mich das zum einen :) , zum anderen zeigt es, daß die gefühlte Tendenz sogar noch weiter ins Positive geht.
Auch in dieser Disziplin muss sich die AfD an den Ergebnissen der Linkspartei messen lassen, zumal diese immerhin eine halbwegs realistische Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung hat. ;) Und nein, ich erwarte nicht mehr von der AfD. Die Performance entspricht sogar exakt meinen Erwartungen.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von OJ1988 »

[enigma] hat geschrieben:
hlubenow hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:Wo denn? Im Saarland hat sie in den letzten Monaten fast die Hälfte ihrer Stimmen verloren. Im BTW-Trend bisher ein gutes Drittel. Fortbestehen ist ja kein Gradmesser für politischen Erfolg, das schaffen auch NPD und PBC.
Wenn man eine Partei ganz neu gründet, und schon vier Jahre später - gegen den erbitterten Widerstand aller Parlamentsparteien und der gesamten Medienlandschaft - mit dem Einzug in den Bundestag rechnen kann, ist das schon ein beachtlicher Erfolg. Wenn Dir das nicht genügt, und Du noch wesentlich mehr von der AfD erwartest, überrascht mich das zum einen :) , zum anderen zeigt es, daß die gefühlte Tendenz sogar noch weiter ins Positive geht.
Auch in dieser Disziplin muss sich die AfD an den Ergebnissen der Linkspartei messen lassen, zumal diese immerhin eine halbwegs realistische Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung hat. ;) Und nein, ich erwarte nicht mehr von der AfD. Die Performance entspricht sogar exakt meinen Erwartungen.
Über Linke und AfD wird in den Medien deiner Meinung nach vergleichbar negativ berichtet? Lässt tief blicken.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von [enigma] »

Die Linke wurde in den Medien doch gerade in der Anfangszeit extrem kritisiert. Von wegen alles Kommunisten und ewiggestrige PDSler. Was übrigens gar nicht mal so falsch war. Auch den Populismusvorwurf gab es damals schon. Es gab und gibt zwar auch linke Presseorgane, die relativ unkritisch über die Linkspartei berichtet haben. Die gibt es heute auf der rechten Seite aber auch, siehe Junge Freiheit, Cicero, teilweise auch WELT etc.

Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen beiden Parteien besteht darin, dass sie ein aktuelles Thema (Agenda 2010 und Wirtschaftskrise hier, Euro- und Flüchtlingskrise dort) sowie ostdeutsches Frustpotential für beachtliche aber eben auch kurzfristige Umfrage- und Wahlerfolge nutzen konnten und diesen Bonus zumindest im Westen recht schnell wieder verloren haben. Der große Unterschied besteht wie bereits gesagt allerdings darin, dass sich die Linke immerhin nicht mit Nazis gemein macht und deshalb als Koalitionspartner in Betracht kommt. Darüber hinaus vermittelt die Linke mE im Vergleich zur AfD einen geradezu geschlossenen und harmonischen Eindruck.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von OJ1988 »

Das Wort "Kommunisten" ist ein gutes Beispiel. Extrem negativ besetzt, wird es in Bezug auf die Linke m.E. in der Presse kaum bis gar nicht verwendet (obschon es um eine Partei geht, die einer "Kommunistischen Plattform" ein Dach bietet). Bei der AfD hingegen kommt kaum ein Beitrag ohne das Wort "rechtspopulistisch" aus.

Dass die Linke (auch im Vergleich zur AfD) einen geschlossenen Eindruck vermittelt, ist wahrscheinlich ein Scherz von dir. Was tatsächlich fehlt, ist die wöchentlich vorgetragene Behauptung, die Partei habe sich nun aber wirklich endgültig zerlegt.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Der Kommunismus ist ja nur eine der Strömungen innerhalb der Partei die Linke und als Gedankenkonstrukt nicht so negativ besetzt wie Nationalismus oder Rechtspopulismus. Auch bietet die Linke ja kein Konzept für eine kommunistische Gesellschaftsform an und dürfte dazu auch nicht in der Lage sein. Und der wesentliche Unterschied liegt meiner Meinung nach darin, dass die AfD sich beständig negativ über Minderheiten äußert und Politik auf deren Kosten anbieten möchte. Das stößt weiten Teilen der Gesellschaft negativ auf und findet daher auch so als Reaktion innerhalb der Presselandschaft statt.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von [enigma] »

OJ1988 hat geschrieben:Das Wort "Kommunisten" ist ein gutes Beispiel. Extrem negativ besetzt, wird es in Bezug auf die Linke m.E. in der Presse kaum bis gar nicht verwendet (obschon es um eine Partei geht, die einer "Kommunistischen Plattform" ein Dach bietet). Bei der AfD hingegen kommt kaum ein Beitrag ohne das Wort "rechtspopulistisch" aus.

Dass die Linke (auch im Vergleich zur AfD) einen geschlossenen Eindruck vermittelt, ist wahrscheinlich ein Scherz von dir. Was tatsächlich fehlt, ist die wöchentlich vorgetragene Behauptung, die Partei habe sich nun aber wirklich endgültig zerlegt.
Nein, im Vergleich der AfD wirkt die Linke wirklich geschlossen, das meine ich ernst. Die AfD vermittelt derzeit den Eindruck der Piratenpartei im Endstadium. Und ich würde Kommunisten nicht mit Rechtspopulisten gleichsetzen, sondern allenfalls mit dem Nazivorwurf. Das Äquivalent zu Rechtspopulist ist natürlich Linkspopulist. Dieser Vorwurf wurde der Linken gerade in den ersten Jahren und völlig zurecht ständig gemacht. Dass mittlerweile neutraler berichtet wird, liegt auch daran, dass sie sich eben in der Gesellschaft als "gemäßigt linke Partei" etablieren konnte. Was natürlich deutlich leichter fällt, wenn man sich in der Öffentlichkeit mit verfassungsfeindlichen Aussagen zurückhält und die Extremisten in den eigenen Reihen bremst, anstatt sie von der Leine zu lassen. Letztendlich besetzt die Linke mittlerweile die Positionen, die die SPD unter Schröder verlassen hat, von ein paar Ausflügen nach ganz links mal abgesehen. Die AfD lässt dagegen waschechte Rassisten für die Partei sprechen. Und wenn man die Ränder links und rechts mal vergleicht, macht es eben einen deutlichen Unterschied, ob man Banken verstaatlichen will oder mit Nazijargon gegen Ausländer hetzt. Beides ist dumm, das eine ist aber weniger schmuddelig und ekelhaft als das andere. Mit Nationalismus und Rassismus wird's dann halt schwer, von der Mehrheit der Gesellschaft und der Presse zumindest akzeptiert zu werden.

Vielleicht sollte die AfD mal generell weniger über die angeblich unfaire Behandlung durch die Medien rumheulen und sich stattdessen darum kümmern, weniger Anlass zu solcher Kritik zu bieten. Sie macht es den linksgrünversifften Schreiberlingen derzeit ja nicht gerade schwer, sie als NPD light abzustempeln.
Zuletzt geändert von [enigma] am Dienstag 28. März 2017, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von OJ1988 »

Mit deinem wolkigen Politiksprech ("konnte sich in der Gesellschaft etablieren") umschreibst du einfach eine andere Tonalität in der Berichterstattung. Natürlich ist die Linke eine linskpopulistische und in Teilen linksextreme (da kommunistische) Partei, die deshalb (anders als die AfD) in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Entsprechende Betitelungen unterbleiben aber größtenteils.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von [enigma] »

Der kommunistische Teil der Linken ist aber nicht annähernd so laut und in der Partei relevant wie der rechtsextreme Teil der AfD, der derzeit wohl kurz vor der parteiinternen Machtergreifung steht. Der unterschiedliche Tenor in der Berichterstattung ist eine Reaktion hierauf, nicht umgekehrt. Im Übrigen werden kommunistische Tendenzen in der Gesellschaft nunmal eher akzeptiert als Hass gegen Minderheiten, der zu viel offensichtlicheren und direkten sozialen Problemen führt. Bis zur Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz ist es ohnehin nur eine Frage der Zeit. Die teilweise verfassungswidrige Beobachtung der Linken wurde dagegen 2014 beendet. Auch ein Indiz dafür, wie sich das Bild der Partei im Laufe der Zeit gewandelt hat.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von Samson »

Das "Kommunismus" gleich "linksextrem" oder gar "verfassungsfeindlich" ist, wurde hier mal lange diskutiert, immer wieder recht aggressiv behauptet, aber nie wirklich argumentativ dargelegt.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von [enigma] »

Samson hat geschrieben:Das "Kommunismus" gleich "linksextrem" oder gar "verfassungsfeindlich" ist, wurde hier mal lange diskutiert, immer wieder recht aggressiv behauptet, aber nie wirklich argumentativ dargelegt.
Zumindest ist Kommunismus - wenn man ihn denn ernst meint - nicht mit dem geltenden Grundgesetz vereinbar.
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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Beitrag von Samson »

[enigma] hat geschrieben:
Samson hat geschrieben:Das "Kommunismus" gleich "linksextrem" oder gar "verfassungsfeindlich" ist, wurde hier mal lange diskutiert, immer wieder recht aggressiv behauptet, aber nie wirklich argumentativ dargelegt.
Zumindest ist Kommunismus - wenn man ihn denn ernst meint - nicht mit dem geltenden Grundgesetz vereinbar.
Das stimmt bereits deshalb nicht, weil es keine unbestrittene Definition von Kommunismus gibt. Selbst der Marxismus liefert keine. Und ich habe im Studium in einer gut (im Wortsinn!) benoteten Klausur dargelegt, dass eine Zwangsverstaatlichung sämtlicher Produktionsmittel keineswegs verfassungswidrig ist. Das belegt dass ich recht habe.
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