Tibor hat geschrieben:Nein, er hat das Thema der AfD Fraktion ganz gut umrissen: beleidigen, erklären man sei missverstanden worden und dann der Presse Fehlinterpretation vorwerfen. Das ist das übliche Grenzen überschreiten.
Das wurde schon zig mal kritisiert. Funktioniert anscheinend aber.
Ist offenbar so ähnlich wie klassische Werbung: Belanglos, geht einem auf die Nerven, bringt aber die nötigen Verkaufszahlen / Wahlerfolge.
Könnten die anderen ja auch machen. Funktioniert für die aber anscheinend nicht.
Gabriel hat's ja
versucht: Beleidigen, noch nichtmal zurücknehmen. Beleidigung stehenlassen. Hat für sie nicht funktioniert. Schade auch.
Tibor hat geschrieben:Dazu der zutreffende Hinweis auf den Neonazisprech zum 1000 jährigen Reich.
Erstmal war das doch gerade eine von diesen geziehlten Provokationen. Dann ist es noch eine alte, das heißt, es ist schon reichlich lange her. Und dann kann Höcke darauf verweisen, daß er, als Geschichtslehrer, vor dem Dom zu Erfurt, eben auf die 1.000 Jahre Geschichte Deutschlands seit 1017 hinweisen wollte.
Seine These ist ja, daß wir Deutsche eine positiveres Bild unserer Geschichte brauchen, damit wir unter den anderen Völkern auch noch eine eigene Zukunft für uns überhaupt haben wollen (und keinen nationalen Selbstmord begehen wollen), und daß sich diese Geschichte eben nicht nur auf die bekannten 12 Jahre beschränkt. Sondern eben viel mehr umfaßt, 500 Jahre, 1000 Jahre. So ergibt das schon Sinn. Plus Provokation für den Medieneffekt. Funktioniert offenbar.
Aber ein alter Hut. Schwache Rede von dem FDP-Mann. Auf das, was Höcke eigentlich sagen wollte (was ihm bestimmt klar ist), ist er natürlich nicht eingegangen. Wirklich schwach.
Tibor hat geschrieben:Das Bild von der Scheibe mit dem rechten Rand passte sehr gut.
Wieso? Die Welt ist doch nunmal keine Scheibe, also kann man auch nicht auf einer tatsächlich runden Erde am rechten Rand stehen oder von diesem herunterfallen.
Man kann die Grenzen der FDGO überschreiten und da gewissermaßen am Rand herunterfallen. Aber dann paßt nicht, daß er mit der Scheibe ja darauf anspielen will, daß die Leute falsche Vorstellungen hätten. Dann müßte er sagen: "Man kann sich den demokratischen Rahmen als Scheibe vorstellen". Dann wäre er aber selbst der, der von der Scheibe redet.
Wie man's dreht, es paßt nicht.
Wenn Dich das alles begeistert, ist das natürlich Geschmackssache. Aber ich finde die Rede schon handwerklich dürftig und eben überhaupt nicht überzeugend.