http://www.youtube.com/watch?v=dFhhOPA0qHY#t=18
Claudia Roth hat geschrieben:... ich liebe die Menschen in der Türkei. Und ich liebe die Konflikte in der Türkei, es gibt immer wieder Probleme, immer wieder Konflikte ... Mir gefällt in der Türkei Sonne, Mond und Sterne, mir gefällt, Wasser, Wind. Mir gefallen die Meze, mir gefallen Kichererbsenpüree, mir gefallen Börek. Ich kann gute Börek machen.
Na ja, so blöd ist es dann auch wieder nicht:
Claudia Roth hat geschrieben:Einer meiner besten Freunde ist getötet worden in der Türkei, und trotzdem liebe ich die Türkei, ich würde nie sagen "jetzt will ich nichts mehr damit zu tun haben", sondern, ... jetzt kämpfe ich mit meinen Freunden, daß die Türkei eine demokratische Türkei ist.
Hat sie
dann auch, obwohl man es wohl
differenziert sehen (Verwaister Link http://www.novayo.de/politik/international/001955-claudia-roth-und-die-tuerkei-ihre-wahren-ansichten.html automatisch entfernt) muß.
Aber so sehe ich das alles nicht. Ich verstehe vielmehr den Anspruch nicht, daß die ganze Welt einschließlich des Nahen Ostens demokratisch sein müsse. Schon gar nicht würde ich dafür - wie sie - in ein fremdes Land eindringen und dort demonstrieren. Oder gar kämpfen. Vielmehr gilt: Andere Länder, andere Sitten. Man muß akzeptieren, daß andere Kulturen nunmal anders sind. Vor allem, wenn sie vom Islam geprägt sind.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Scholl-Latour zu türkischen Gesprächspartnern immer gesagt, was wollten sie mit der EU? Sie hätten doch selbst ein Weltreich.
In diesem
interessanten Interview von Ende 2013 klingt es auch an:
Die Türkei driftet immer weiter in Richtung Islamismus und Fundamentalismus. Wird das so weitergehen?
Offenbar ja. Die vielen Restriktionen sprechen eine deutliche Sprache. Man darf dabei aber nicht übersehen, dass Premier Erdogan trotz aller Proteste bei weiten Teilen der Bevölkerung nach wie vor große Beliebtheit genießt.
Welche Lehren sollte Europa daraus ziehen?
Die Europäer müssen völlig verrückt sein, wenn sie fortfahren, dem Land die EU-Mitgliedschaft anzutragen. In der Türkei hat sich die EU-Begeisterung längst gelegt. Eine Erweiterung der EU um nahezu 100 Millionen Muslime und einen völlig anderen Kulturkreis würde bedeuten, dass man aufhören kann, von Europa zu reden.
Wohin will die Türkei unter Erdogan?
Wir werden eine türkische Hegemonialpolitik erleben, die versucht, an osmanische Traditionen anzuknüpfen. Diese Politik dürfte sich auch auf Russland auswirken, das eine starke islamische Bevölkerung innerhalb seiner eigenen Grenzen hat.
Atatürk hatte die Türkei nach Westen ausgerichtet. Im Laufe der Zeit kann sie sich auch wieder mehr in Richtung Osten/Arabien wenden. Ob das jetzt schon der Fall ist, kann ich (nun wirklich) nicht beurteilen. Aber überraschen würde es mich eigentlich nicht.