Ein Teil der Zivilbevölkerung wünscht sich sicher die "Befreiung" durch Isis. Diejenigen, die das Privileg haben, in Isis kontrollierten Gebieten zu wohnen, finden es wohl eher nicht so dufte, denn Isis geht extrem rabiat und willkürlich gegen die Zivilbevölkerung vor und ist auch noch stolz drauf. Ich weiss, es klingt bizarr, aber die Taliban hatten für ihren Terror immerhin (!) eine Rechtsgrundlage mit der Schariah, das heisst, die Bevölkerung wusste ungefähr, was sie erwartet. Isis dagegen fährt durch die Straßen und tötet wahllos Menschen, weil sie es können. Diese Brutalität ist gerade der Grund dafür, warum selbst Al Kaida Isis als Feind betrachtet. Ursprünglich haben beide in Syrien kooperiert, durch die Isis Exzesse hat Al Kaida aber den Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Ich glaube also nicht, dass Isis das Zeug zur Massenbewegung hat.Pillendreher hat geschrieben:Was mir Sorgen macht ist die Stimmung in der Bevölkerung: Auf der ARD lief gestern ein Beitrag, der Flüchtlinge zeigte, die in ihre besetzten Städte zurückkehren wollten, da sie gehört hätten, die Isis Kämpfer würden sie mit offenen Armen empfangen. Nun mag dieser Report nicht repräsentierend sein für das gesamte Land, aber ein Sympathieumschwung bei der Bevölkerung könnte der Regierung äußerst gefährlich werden.
Von den Menschen, die den vermeintlichen Befreiern zujubeln, handeln die meisten (natürlich abgesehen von den unbestreitbar existierenden Fundamentalisten) wohl auch aus Angst,um bloss nicht als Feind verdächtigt zu werden. Für die USA stellt sich jetzt natürlich das Problem, wie sie Isis bekämpfen wollen, ohne in den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen, das wird sich aber wohl kaum vermeiden lassen. Das dürfte Assads Buddy Putin wiederum nicht gefallen, der allerdings auch kein Interesse an Isis und der Ausbildung tscetschenischer Kämpfer haben kann.