Ara hat geschrieben:[enigma] hat geschrieben:Wenn die handelnden Nationen mit einem langfristigen Plan agieren (was zu hoffen wäre), würden sie Syrien nach dem Sturz Assads unter UN-Verwaltung stellen, bis die Massenvernichtungswaffen abgebaut oder zerstört sind und sich eine verantwortungsbewusste Regierung findet, die von der Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert wird und Minderheiten wie Christen schützt.
Meines Wissens nach hat Assad aber doch breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Man würde also eine einem nicht genehme Regierung absetzen, um dann zu hoffen, dass die Bevölkerung sich für was entscheidet, was dem Westen gefällt. In Ägypten ging das ganze ganz böse in die Hose... Vielleicht muss man einfach nicht alle Staaten und Völker nach westlichem Vorbild moralisieren?
Einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung hat Assad auf keinen Fall, dessen Rückhalt beschränkt sich fast ausschließlich auf Teile in Damaskus und bröckelt mit zunehmender Dauer des Konflikts. Wie gesagt glaube ich auch nicht, dass die zu einem großen Teil auswärtigen Islamisten in Syrien mehrheitsfähig wären, wobei eine Demokratie da eh noch in weiter Ferne liegt.
Und es geht hier nicht um die Moralisierung nach westlichem Vorbild. Assad soll nicht gestürzt werden, weil er ein Diktator ist, sondern weil (falls sich das bestätigt, bisher kenne ich nur Behauptungen) er Massenvernichtungswaffen gegen die eigene Bevölkerung einsetzt. Das kann die Weltgemeinschaft nicht tolerieren.
Klabusterbeere hat geschrieben:Im Endeffekt lohnt sich der Einsatz gar nicht, umso weniger als es oft genug nach hinten los geht und uns sogar noch Geld kostet (siehe Jugoslawien).
Warum ging Jugoslawien nach hinten los? Dort wurde ein Völkermord "mitten" in Europa erfolgreich beendet. Klar hassen sich die einzelnen Bevölkerungsgruppen Ex-Jugoslawiens noch immer und es kommt hin und wieder zu kleineren Eskalationen, aber immerhin schlachten die sich nicht mehr täglich und massenhaft ab.