Hartz IV

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Moderator: Verwaltung

Hartz IV, ist eine....

Umfrage endete am Sonntag 10. Oktober 2004, 16:17

[...] gute Lösung
14
54%
[...] schlechte Lösung
6
23%
Ich kenne Hartz IV leider nur vom Hören/Sagen, habe aber keine detallierte Ahnung
6
23%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich votiere klar pro Hartz IV. Wenn man zB das Beispiel mit Renter R und seinem Häuschen aufnimmt, so wird ganz klar, dass die "Reform" richtig ist.

Solange genug Privatvermögen da ist - und Grundbeträge sind ja schließlich einkalkuliert - darf man nicht an des Steuerzahlers Geld. 345 € hört sich hart an, dazu kommt aber noch Wohngeld und sonstige Sonderzahlung, die das Sozialrecht so hergibt. Ich lebe als Student von einem geringeren Betrag auch in meiner eigenen, gemieteten Wohnung - es geht! Oh Wunder!

Zudem ist die Aufregung über die Hartz-Antragsformulare ("Durchleuchten" der finanziellen Verhältnisse) eine Farce - beim Bafög hab ich mich ebenfalls "komplett ausgezogen" und dann doch ganze 66 Euro Zuschuss zugesprochen bekommen (weil man Vater mit knapp 2000 € ja schon zu den Besserverdienern gehört).

Und am meisten regen mich die Beispiele mit den "Alten" auf, also Rentner R oder Herr P, 58 Jahre etc, die nunmehr ihr Haus verkaufen müssen oder sontige "Horrorgeschichten":

1. Es ist / wäre eine soziale Frechheit, denen, die vermögenslos sind, jene gesagt 345 € "zuzumuten", und die, die Vermögen haben, jenes zu belassen. So bleiben die Vermögenden vermögend, und die Armen arm. Um welche absoluten Zahlen es sich hier dreht spielt gar keine Rolle.

2. Ist zB ein Darlehen für den Hauskauf noch nicht abbezahlt und man wird arbeitslos, so verwirklicht sich eben das größte Risiko eines jeden Häuslebauers. Es wäre ja noch schöner, wenn die Allgemeinheit dieses Risiko von Leuten tragen würde, die anscheinend ein Vermögen von 100.000 € aufwärts aufbringen können (deshalb muss auch die Eigenheimzulage weg!)

3. Mein größter Vorwurf an die vermögenslosen "Alten" ist, dass sie sich zB in 45 Jahren nichts angespart haben, nunmehr im Rentenalter sind, und Forderungen stellen. Schließlich verhungert niemand hier und Obdachlos wird man auch nicht. Wer aber aus seinem Leben nichts gemacht hat, der kann keine hohen Forderungen stellen (gilt auch bei Schicksalsschlägen: die Grundversorgung ist gesichert, alles andere ist persönliches menschlisches Schicksal wie auch bei Milliarden anderer Menschen - sowas darf auch gar nicht in Geld aufgewogen werden)

Ich würde das Hauptaugenmerk nicht auf die Diskussion Ost-West setzen, sondern auf das Generationen-Problem. Wir haben ca. 20 Mio Rentner in Deutschland. Es geht nicht um Kürzung der Renten, aber um eine definitiv nur moderate Steigerung in den nächsten Jahrzenten. Es kann nicht sein, dass die Gesellschaft in ihre Alten investiert. Wer kann sich denn noch Kinder leisten heutzutage? Die Schulen sind auch grottenschlecht, die Unis ebenso (zB meine: es gibt derzeit keine aktuellen Kommentare aus jeglichen Rechtsgebieten in der Fachbereichsbibliothek - super Juristenausbildung!) - Deutschland spart sich an der zukünftigen Generation kaputt! Dann ist es mir schon lieber drei Löcher mehr im Asphalt zu haben und stattdessen billigere Kindergartenplätze angeboten zu bekommen.

Naja, mein Standpunkt.
Konstantin
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Beitrag von Konstantin »

hossa, da ruft mal wieder jemand nach einer Antwort...
ErrorInPersona hat geschrieben: 2. Ist zB ein Darlehen für den Hauskauf noch nicht abbezahlt und man wird arbeitslos, so verwirklicht sich eben das größte Risiko eines jeden Häuslebauers. Es wäre ja noch schöner, wenn die Allgemeinheit dieses Risiko von Leuten tragen würde, die anscheinend ein Vermögen von 100.000 € aufwärts aufbringen können (deshalb muss auch die Eigenheimzulage weg!)
Sorry, aber was hat die Eigenheimzulage damit zu tun? Die wird doch nicht gezahlt, um den Häuslebauern ihr Risiko abzunehmen.
Das sie abgeschafft gehört ist dennoch richtig. Sie ist so unsinnig wie die Steinkohlesubventionierung, schließlich haben wir seit Jahren einen massiven Wohnungsleerstand und außerdem fördert sie die Versiegelung von immer mehr Grundflächen. Deshalb muss man sie abschaffen.
3. Mein größter Vorwurf an die vermögenslosen "Alten" ist, dass sie sich zB in 45 Jahren nichts angespart haben, nunmehr im Rentenalter sind, und Forderungen stellen. Schließlich verhungert niemand hier und Obdachlos wird man auch nicht. Wer aber aus seinem Leben nichts gemacht hat, der kann keine hohen Forderungen stellen (gilt auch bei Schicksalsschlägen: die Grundversorgung ist gesichert, alles andere ist persönliches menschlisches Schicksal wie auch bei Milliarden anderer Menschen - sowas darf auch gar nicht in Geld aufgewogen werden)
Finde ich reichlich arrogant, diese Aussage.
Ich würde das Hauptaugenmerk nicht auf die Diskussion Ost-West setzen, sondern auf das Generationen-Problem. Wir haben ca. 20 Mio Rentner in Deutschland. Es geht nicht um Kürzung der Renten, aber um eine definitiv nur moderate Steigerung in den nächsten Jahrzenten.
Es geht wohl darum, dass zukünftig die Rentner im Verhältnis zu ihrem vorherigen Lohnniveau WENIGER bekommen. Wir werden später nicht mehr 67% unseres Lohnes ausbezahlt bekommen, sondern vielleicht noch 40% - 50% (Vermutung).
Es kann nicht sein, dass die Gesellschaft in ihre Alten investiert.
Was soll das denn bitte heißen??


Bei allen anderen Punkten gebe ich die grundsätzlich so recht.
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Homer_Jay
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Beitrag von Homer_Jay »

So nun habe ich etwas aus dem Zauberhut, für alle diejenigen die sich ehrlich eingestehen konnten mit Hartz IV nichts anfangen zu können.

Die FAZ gibt einen kurzen Überblick

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479 ... ezial.html

viel Spaß



P.S. 0,5 % des diesjährigen Wachstums sind auf die Feiertage am Wochenende zurückzuführen :D
Grüße
von HomI einem Homie
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

Homer_Jay hat geschrieben: P.S. 0,5 % des diesjährigen Wachstums sind auf die Feiertage am Wochenende zurückzuführen :D
Das ist Wasser auf die Mühlen von Friedrich Merz. Ich würde gerne mal Frau Mönig-Rahne oder eine beliebige andere doppelnamige Gewerkschaftsfunktionärin dazu befragen, wie sich diese Erkenntnis mit den Gewerkschafts-Aussagen zur Arbeitszeitdiskussion verträgt ...
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
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Homer_Jay
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Beitrag von Homer_Jay »

der der nicht regiert attackiert :D
Grüße
von HomI einem Homie
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