Hartz IV

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Moderator: Verwaltung

Hartz IV, ist eine....

Umfrage endete am Sonntag 10. Oktober 2004, 16:17

[...] gute Lösung
14
54%
[...] schlechte Lösung
6
23%
Ich kenne Hartz IV leider nur vom Hören/Sagen, habe aber keine detallierte Ahnung
6
23%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Homer_Jay hat geschrieben:
Troller juriST hat geschrieben:=D>

homer for bundeskanzler.

so eine messerscharfe aussage habe ich längst nicht mehr vernehmen dürfen.

:D
Du meinst ich sollte den CD/CSU Streit nutzten, ein Partei gründen und mich zu Wahl stellen? :D

Name der Partei?
Die Arbeitsplatzschaffer!

parteichef, markus der messerscharfe!

:D
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

ums nochmals festzuhalten, ich hab nix gegen ossis oder gar gegen den osten im allgemeinen, ich kann nur nachvollziehen dass die menschen die steuern zahlen aggressiv werden wenn sie steuerverschwendung sehen. was bringt mir ein nagelneue top ausgestatter ice- bahnhof in nem kaff vor berlin in dem 80% arbeitslos sind und kein mensch den zug benuzt? und von diesen beispielen gibt es viele..

wer ernsthaft glaubt dass es irgendwann mal so sein wird dass alle menschen auf der welt gleich gestellt sein werden, der träumt. und ich finde es auch richtig und gut dass es unterschiede gibt. wär doch langweilig wenn alle das gleiche hätten und alle gleich wären. das ist nicht konservativ sondern einfach eine realtistische einschätzung.


die regierung schafft keine arbeitsplätze, das ist unmöglich. arbeitsplätze entstehen durch nachfrage. der staat selbst kann nur bessere voraussetzungen für die nachfrager schaffen, nicht jedoch arbeitsplätze selbst.
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Homer_Jay
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Beitrag von Homer_Jay »

...leider mischt sich der Staat in den Wirtschaftskreislauf ein, daher verlangt der "Messerscharfe" vom Staat die Schaffung der neuen Arbeitsplätze
Wer das Ruder ergreift und das Schiff reguliert, der ist Kapitän, geht als letzter von Bord und trägt die Verantwortung!!!

Ich verstehe schon, was du meinst mit den Verschwendungen an den besagten Bahnhöfen etc.... Die Konsequenzen zieht aber keiner für die Miss-politk, leider :sad11:
Richtig agressiv wird, wer das buch vom Bund der Steuerzahler in die Hände bekommt *rrr*

Gleicheit wird es auch (hoffentlich) á la Russland+Kommunismus etc.. nicht geben. Dafür beeten wir denke ich alle
Grüße
von HomI einem Homie
Konstantin
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Beitrag von Konstantin »

Homer_Jay hat geschrieben:...ich weiß nicht, ob du dich mit den Diäten und Zusatzleistungen schon einmal auseinader gesetzt hast.
Das Problem ist nicht Harzt IV dabei.
Was soll uns aber das denn sagen?
Und bezüglich der Höhe der Diäten und Zusatzleistungen kann ich nur jurabilis Ausführungen zustimmen.

Man muss aber aufhören, sich als "allround Manager" in der Politik aufzuführen und endlich Fachkompetenzen mitbringen (das erlebe ich leider in vielen Sitzungen und Seminaren all zu oft, dass diese fehlt)
Allso ich finde es richtig, dass wir Menschen aufgrund ihrer politischen Einstellungen als Repräsentanten des Volkes wählen und keine sogenannten Experten. Die Experten sitzen richtigerweise in den Ministerien und da gehören sie auch hin.
Auf dem freien Markt:
Manager die Geld verschwenden oder durch uneffekitve Leistung glänzen werden einfach gegangen. Bsp.: Wie Herr xxxx , der ursprünglich bei den Bay. Motorenwerke mit dem Kauf von Rover "gegangen wurde")
Da kann man wohl genügend Gegenbeispiele finden, aber ist auch egal.
Ich verstehe aber das Problem nicht. In der Politik werden die Leute ebenso gegangen, wenn sie schlechte Arbeit machen. Dafür wählen wir schließlich.
Die ins Leben gerufenen (meist als ultima ratio) "Komissionen oder sog. "Berater", glänzen - wenn man sich denn ihrer auch bedienen würde - leider häufig nur durch überhöhte Forderungen, ohne effekitv etwas zur Lösung der Situation beizutragen.
Da stimme ich Dir nun zu. Ich bin auch der Meinung, dass Politik von Politikern gemacht werden soll und nicht von sogenannten Experten.
In der Amtszeit der SPD/Grüne wurden soviele Gesetzesänderungen erlassen wie zuvor in 16 Jahren Kohl-Regierung.
Da fehlt mir ein Beleg für diese Aussage, deswegen glaube ich das einfach erstmal nicht.
Mittlerweile gestehen es einige Landesvertreter sogar ein, dass es keinen Durchblick (vorallem im SteuerR) gibt.
Richtig. Nur: was ist die Lösung?
klar Kirchhoffsches Konzept oder Merz`sches Konzept. Problem ist nur, dass beide wohl nicht finanzierbar sind, dass eine solche Umstellung nicht so einfach ist und dass die meisten Steuergesetze im einzelnen einfach Sinn machen um sozialen Ausgleich zu schaffen.
Harzt IV wäre sicherlich ein guter Anfang, aber Arbeitsplätze entstehen dadurch einfach nicht. Die Reform müsste komplett durchgeführt werden in den Bereichen die einen Arbeitsmarkt entstehen lassen.
Nö, durch Hartz IV alleine sollten aber auch nie Arbeitsplätze entstehen. Oben wurde auch schon richtig gesagt, dass die Regierung eh keine Arbeitsplätze schaffen kann. Sie kann nur die Rahmenbedingungen verbessern, und das tut sie mit Hartz I - IV im großen und ganzen.
Kleines Bsp. aus meine Verwandtenkreis:
Er, 30 Jahre lang den Höchstsatz an Rentevers. eingezahlt, 1 Jahr arbeitslos, käme im nächsten in Jahr in AGL II.
Hat ein Haus (gerad abbezahlt), muss nunmehr zum Katasteramt
und ausmessen lassen, ob nicht eine Teilung des Grundstücks in Betracht käme. Er geht jetzt in die Rente mit 18% abzügen
Klingt ein bißchen hart, vor allen Dingen weil ich die näheren Umstände nicht kenne. Aber auf der Grundlage was du schreibst: Ja, ich finde es richtig, dass Menschen, die Vermögen haben, zunächst dieses für Ihren Lebensunterhalt nutzen müssen, bevor andere Menschen für ihren Unterhalt aufkommen müssen.
-> der Staat kann so nicht funktionieren.
Der Staat kann vor allen Dingen nicht funktionieren, wenn die Privatvermögen immer größer werden und die Steuern mittlerweile so niedrig sind, dass der Staat nicht mehr genügend finanzielle Mittel hat, seinen Aufgaben gerecht zu werden.
Die SPD hat sich mE nach mehreren gescheiterten Reformversuchen nur noch lächerlich gemacht.
Welch sachliche Aussage.
An dieser Stelle braucht man auch nicht darüber zu streiten, ob CDU/CSU u.a. es besser gemacht hätten (wäre einfach inkommensurabel).
Stimmt, bringt einen kein Stück weiter. Nur muss man sich die Frage halt bei der nächsten Wahl stellen, wer es in Zukunft besser machen wird. Aber da bin ich mir mit CDU/CSU halt auch nicht so sicher.
Fazit: Durch Reförmchen ändert sich nichts.
Doch, ein bißchen schon. Und da du den Begriff "Reförmchen" auf die Reformen der derzeitigen BReg anwendest: Ich finde es immerhin eine große Leistung, dass sie es geschafft haben, überhaupt einen Wechsel in der Politik zu vollziehen von "es wird schon irgendwie weitergehen" zu "es muss sich was verändern".
Konstantin
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Beitrag von Konstantin »

na, der is aber lang geworden. ich hoffe ich verschrecke niemanden.
obwohol :scratch: , is ja sowieso eher OT
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Homer_Jay
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Beitrag von Homer_Jay »

Also ich finde es richtig, dass wir Menschen aufgrund ihrer politischen Einstellungen als Repräsentanten des Volkes wählen und keine sogenannten Experten. Die Experten sitzen richtigerweise in den Ministerien und da gehören sie auch hin.
--> gut darüber kann man streiten, aber ich kann aus eigener Quelle sagen, dass die Vorschläge die die Experten machen schier gar nicht berücksichtigt werden und der "eigene Parteikopf" durchgesetzt wird.
Da kann man wohl genügend Gegenbeispiele finden, aber ist auch egal.
Ich verstehe aber das Problem nicht. In der Politik werden die Leute ebenso gegangen, wenn sie schlechte Arbeit machen. Dafür wählen wir schließlich.
---> Da muss ich dir leider wiedersprechen. Der B-Verkehrsminister und ehemaliger M-präsident meines Nachbarlandes Brandenburg hat dort Schulden-Chaos hinterlassen. Nun macht er beim Bund weiter, ist mittlerweile 70 und denkt nicht ans Aufhören (Machtgeil?) :-w
In der Amtszeit der SPD/Grüne wurden soviele Gesetzesänderungen erlassen wie zuvor in 16 Jahren Kohl-Regierung.
Da fehlt mir ein Beleg für diese Aussage, deswegen glaube ich das einfach erstmal nicht.
Ist leider traurige Gewissheit, wird dir jeder Steuerberater bestätigen können, leider. Aber egal.
Mittlerweile gestehen es einige Landesvertreter sogar ein, dass es keinen Durchblick (vorallem im SteuerR) gibt.
Richtig. Nur: was ist die Lösung?
klar Kirchhoffsches Konzept oder Merz`sches Konzept. Problem ist nur, dass beide wohl nicht finanzierbar sind, dass eine solche Umstellung nicht so einfach ist und dass die meisten Steuergesetze im einzelnen einfach Sinn machen um sozialen Ausgleich zu schaffen.
--> Das glaubst du doch wohl selbst nicht? [-(
Auf Bsp. klein/mittelständische Unternehmen kommen soviele Steuerbelastungen, dass es schier unmöglich scheint in 5 Jahren vom Mittelstand zu sprechen. Lohnkosten sind viel zu hoch, aber das will ja (um aktuell zu bleiben) ver.di (auch im Einzelhandel) nicht verstehen.
I.ü. ist Deutschland das Land, was weltweit die meisten Steuern (direkte und indirekte zusammen genommen) hat. [-X Das heisst schon was.
Um noch ein Bsp. zu bringen: Erbschaftssteuer
--> Der Staat bereichert sich an dem Vermögen was Bsp. deine Mutter/Oma verdient hat, dann versteuern musste, den Rest angespart hat ... und wenn du deinen Freibetrag überschreitest abermals versteuern musst bei Erbschaftsantritt. Nur, das Vermögen wird also in zweifacher Hinsicht besteuert.
Harzt IV wäre sicherlich ein guter Anfang, aber Arbeitsplätze entstehen dadurch einfach nicht. Die Reform müsste komplett durchgeführt werden in den Bereichen die einen Arbeitsmarkt entstehen lassen.
Nö, durch Hartz IV alleine sollten aber auch nie Arbeitsplätze entstehen. Oben wurde auch schon richtig gesagt, dass die Regierung eh keine Arbeitsplätze schaffen kann. Sie kann nur die Rahmenbedingungen verbessern, und das tut sie mit Hartz I - IV im großen und ganzen.
Hartz IV ist ein Teil davon, wie I, II, III, um Arbeitsplätze zu schaffen als Quintessenz, und Da verweise ich gerne auf
HomI hat geschrieben:Wer das Ruder ergreift und das Schiff reguliert, der ist Kapitän, geht als letzter von Bord und trägt die Verantwortung!!!
Wie sollen aber Arbeitsplätze entstehen, wenn das Kernstück außen vor gelassen wird?
[..]Ja, ich finde es richtig, dass Menschen, die Vermögen haben, zunächst dieses für Ihren Lebensunterhalt nutzen müssen, bevor andere Menschen für ihren Unterhalt aufkommen müssen.
--> nur, dass er Jahre lang die vollen Höchst-Beträge eingezahlt hat...
Das ist nicht Äuivalent, das meine ich, du zahlst 1 Jahr lang ein und als Resulatat kommt aber nicht der Betrag dabei heraus. Da kann sich doch jeder selbst versichern und das Geld anlegen, dann hat er es aber 1:1 + Zinsen etc. raus.


-> der Staat kann so nicht funktionieren.
Der Staat kann vor allen Dingen nicht funktionieren, wenn die Privatvermögen immer größer werden und die Steuern mittlerweile so niedrig sind, dass der Staat nicht mehr genügend finanzielle Mittel hat, seinen Aufgaben gerecht zu werden.
--> Das nenen ich einfach falsches wirtschaften. Runter mit den Staatsausgaben! Dazu Verweis auf: http://www.steuerzahler.de/uploads/Aktuelle_Meldungen/190/415911e73077a_DOeV_2004.jpg (Verwaister Link automatisch entfernt)

Stichwort: Steuerflucht, kann man da nur empfehlen.

Stimmt, bringt einen kein Stück weiter. Nur muss man sich die Frage halt bei der nächsten Wahl stellen, wer es in Zukunft besser machen wird. Aber da bin ich mir mit CDU/CSU halt auch nicht so sicher.
....wenn sie weiter so streiten haben sie (polemisch formuliert) Glück ins Parlament zu kommen....
Doch, ein bißchen schon. Und da du den Begriff "Reförmchen" auf die Reformen der derzeitigen BReg anwendest: Ich finde es immerhin eine große Leistung, dass sie es geschafft haben, überhaupt einen Wechsel in der Politik zu vollziehen von "es wird schon irgendwie weitergehen" zu "es muss sich was verändern".
--> Zeit wirds, nicht erst seit `98


@ TJ

Im Übrigen gilt der Dank dir, ich hoffe auf 1. + 2. Stimme
Grüße
von HomI einem Homie
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Homer_Jay
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Beitrag von Homer_Jay »

und die lange antwort zurück, sieht immer nicht soviel aus in dem kleinen Fenster:-k
Grüße
von HomI einem Homie
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Homer_Jay hat geschrieben:@ TJ

ich hoffe auf 1. + 2. Stimme
auf jeden fall. :D

mehr kann ich leider nicht beitragen zu eurer interssanten diskussion. 8-[
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Homer_Jay
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Beitrag von Homer_Jay »

Du kannst mir auch ...bloß... lediglich.....nur die ungewollte Zweitstimme geben :D :-w
Grüße
von HomI einem Homie
Konstantin
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Beitrag von Konstantin »

puh, na dann wollen wir mal wieder...
Homer_Jay hat geschrieben:
---> Da muss ich dir leider wiedersprechen. Der B-Verkehrsminister und ehemaliger M-präsident meines Nachbarlandes Brandenburg hat dort Schulden-Chaos hinterlassen. Nun macht er beim Bund weiter, ist mittlerweile 70 und denkt nicht ans Aufhören (Machtgeil?) :-w
Auch hier gilt. Die Verantwortung hierfür trägt der Wähler. Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient.
--> Das glaubst du doch wohl selbst nicht? [-(
Auf Bsp. klein/mittelständische Unternehmen kommen soviele Steuerbelastungen, dass es schier unmöglich scheint in 5 Jahren vom Mittelstand zu sprechen.
Doch, das glaube ich. Ich glaube wirklich, dass die meisten Steuergesetze so geschaffen wurden: Man hat ein Gerechtigkeitsproblem gesehen und daraufhin eine neue Ausnahme geschaffen. Ich spreche nicht umsonst von davon, dass die Steuergesetze alle IM EINZELNEN Sinn machen.
Die Problematik ist doch vielmehr, dass wir aufgrund dieser vielen Ausnahmen die allgemeinen Steuersätze zu erhöhen, um die gleichen Einnahmen zu haben.
Dazu kommt, dass mittlerweile jeder irgendwelche Steuervergünstigungen in Anspruch nehmen kann, weswegen der Vorschlag, alle Subventionen und Steuervergünstigungen abzuschaffen, im Prinzip durchaus Sinn macht. Da stimme ich Kirchhoff und Merz durchaus zu.
Ist nur halt sehr sehr schwierig umzusetzen.
Lohnkosten sind viel zu hoch, aber das will ja (um aktuell zu bleiben) ver.di (auch im Einzelhandel) nicht verstehen.
I.ü. ist Deutschland das Land, was weltweit die meisten Steuern (direkte und indirekte zusammen genommen) hat. [-X Das heisst schon was.
Ich hoffe, ich habe deutlich gemacht, dass Deine Ausführung nichts mit meiner Aussage zu tun hat. Ich habe nicht über die allgemeine Höhe von Steuern gesprochen, sondern von dem Problem der Steuervereinfachung, weil jedes EINZELNE Steuergesetz bei seiner Schaffung Sinn gemacht hat.
Um noch ein Bsp. zu bringen: Erbschaftssteuer
--> Der Staat bereichert sich an dem Vermögen was Bsp. deine Mutter/Oma verdient hat, dann versteuern musste, den Rest angespart hat ... und wenn du deinen Freibetrag überschreitest abermals versteuern musst bei Erbschaftsantritt. Nur, das Vermögen wird also in zweifacher Hinsicht besteuert.
Ehrlich gesagt, finde ich die Erbschaftssteuer noch zu niedrig. Ich bin der Ansicht, dass wir in Deutschland eine Chancengleichheit brauchen. Dies muss der zentrale Ansatz in einer sozialen Marktwirtschaft sein. Nicht Umverteilung sondern Chancengleichheit.
Die ist aber natürlich nicht gegeben, wenn eine kleine Klasse der Gesellschaft schon per Geburt deutlich besser gestellt, als der "Normalbürger".
Keine Angst, die Probleme einer hohen Erbschaftssteuer sehe ich durchaus, jedenfalls was die Erbschaft von Unternehmen angeht, die natürlich nicht aufgrund hoher Erbschaftssteuern aufgelöst werden sollen. Aber das ist ein Problem, was man bestimmt in den Griff bekommen kann.

--> Zeit wirds, nicht erst seit `98
Richtig
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Homer_Jay
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Beitrag von Homer_Jay »

Konstantin hat geschrieben: puh, na dann wollen wir mal wieder...
Jepp :D
Konstantin hat geschrieben:
Auch hier gilt. Die Verantwortung hierfür trägt der Wähler. Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient.
--> Matthias Platzeck (jetziger Mintisterpräsident in Brb.) hatte das Amt übernommen damals (ohne Wahl)....
Auch....Nicht umsonst möchte Herr Eichel seinen Schulden-Tilgungsplan nach Landtagswahl bekannt geben.
Konstantin hat geschrieben: Doch, das glaube ich. Ich glaube wirklich, dass die meisten Steuergesetze so geschaffen wurden: Man hat ein Gerechtigkeitsproblem gesehen und daraufhin eine neue Ausnahme geschaffen. Ich spreche nicht umsonst von davon, dass die Steuergesetze alle IM EINZELNEN Sinn machen.
Die Problematik ist doch vielmehr, dass wir aufgrund dieser vielen Ausnahmen die allgemeinen Steuersätze zu erhöhen, um die gleichen Einnahmen zu haben. Dazu kommt, dass mittlerweile jeder irgendwelche Steuervergünstigungen in Anspruch nehmen kann, weswegen der Vorschlag, alle Subventionen und Steuervergünstigungen abzuschaffen, im Prinzip durchaus Sinn macht. Da stimme ich Kirchhoff und Merz durchaus zu.Ist nur halt sehr sehr schwierig umzusetzen.
Das mit der Abschaffung der Subventionen ist der Punkt (auch wieder direkte- durch Bezuschussung und indirekte- durch Steuererlass). Denn der Mittelstand trägt die Last, nicht die Großunternehmen. Die sagen sich dann aber auch - und das müssen Merz & Co. auch mit berücksichtigen - wir produzieren in anderen Ländern, denn dort sind die Lohnnebenkosten ein 1/4 von denen in Deutschland.
Kernpunkt: Ich kann nicht noch da Geld rausnehmen wo es keines mehr gibt. Die einfachen Grundsätze von J.M. Keynes, Adam Smith & Co. werden nicht berücksichtigt. Eine sozial (liberale) Marktwirtschaft - wie sie ja existieren soll - besteht nicht.

Ich hoffe, ich habe deutlich gemacht, dass Deine Ausführung nichts mit meiner Aussage zu tun hat. Ich habe nicht über die allgemeine Höhe von Steuern gesprochen, sondern von dem Problem der Steuervereinfachung, weil jedes EINZELNE Steuergesetz bei seiner Schaffung Sinn gemacht hat.
Ja sicher, aber die Welle die damit losgetrieben wird ist einfach enorm, denn vielfach werden bestehende Gesetze nicht berücksichtigt. Allein im Baugewerbe gab es im 1./2. Quartal 5 Steueränderungen, wobei aber die Finanzämter immer noch mit Stand vom 1. Steueränderungsgesetz waren.
Erinnert sei auch gerne an das neue Mindeslohngesetz im Baugewerbe, das 2 Monate nach Einführung wieder außer Kraft gesetzt wurde. Ähnlich die Freibeträge für Auszubildende etc...
.....und die Kosten und keiner zieht Konsequenzen.... :--
Konstantin hat geschrieben: Ehrlich gesagt, finde ich die Erbschaftssteuer noch zu niedrig. Ich bin der Ansicht, dass wir in Deutschland eine Chancengleichheit brauchen.
Nochmals: Das Nettovermögen (also bereits versteuert), wird dann mind. abermals mit mind. 7% versteuert. Jetzt lass deine Eltern (Steurkalsse I i.S.d. § 15 ErbStG) noch ein kleines Haus haben oder ein wenig Vermögen,....dann bist du schon über deinen Erbschaftssteuerfreibetrag [§ 10 ErbStg] von 205.000 € hinaus und "bist mit 7 % dabei"

Um es zu verdeutlichen:

Du erbst von deinen Eltern: Haus oder ET-Wohnung (= 325.000 €)
AnlageVermögen -> erspart aus versteuertem Lohneinkommen, evtl. mit Höchststeuersatz (= 175.000 €), Gesamtvermögen= 500.000 €
davon hast du einen Freibetrag als Kind i.H.v. 205.000 €
[ohne Versogungsfreibetrag und Besattungskosten gerechnet, da du über 27. bist wenn du erbst (fiktiv)]

=> verbleibt ein zu versteuernde Erbschaft von = 295 000 €
auf diese werden 15 % Erbschaftssteuer veranschlagt (§ 10 ErbStg)
---> verdient der Staat konkret: 44.250 €

.... das geht nun so weiter, du hast wiederum Kinder und angenommen ohne Zuwachs deines Vermögens, würde sich aber das urpsünglich angesparte weiter verringern.

Du wirst also im Umkehrschluß letztendlich für das Sparen bestraft, was auch an den vor kurzen abgesenkten Sparer-Freibeträgen ersichtlich wird.

Nichts desto trotz muss Harzt IV weitreichender sein und greifen. Eine Gerechtigkeit für alle gibt es - wie Kaenny sagte - soweiso nicht.
Der Staat muss aber nicht nur herausziehen sondern die Marktwirtschaftsregelen befolgen.


Die Finger hat sich wundgetippt :computer: :D

Der HomI
Grüße
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Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Homer_Jay hat geschrieben: Um es zu verdeutlichen:

Du erbst von deinen Eltern: Haus oder ET-Wohnung (= 325.000 €)
AnlageVermögen -> erspart aus versteuertem Lohneinkommen, evtl. mit Höchststeuersatz (= 175.000 €), Gesamtvermögen= 500.000 €
davon hast du einen Freibetrag als Kind i.H.v. 205.000 €
[ohne Versogungsfreibetrag und Besattungskosten gerechnet, da du über 27. bist wenn du erbst (fiktiv)]

=> verbleibt ein zu versteuernde Erbschaft von = 295 000 €
auf diese werden 15 % Erbschaftssteuer veranschlagt (§ 10 ErbStg)
---> verdient der Staat konkret: 44.250 €


Nichts desto trotz muss Harzt IV weitreichender sein und greifen. Eine Gerechtigkeit für alle gibt es - wie Kaenny sagte - soweiso nicht.
Der Staat muss aber nicht nur herausziehen sondern die Marktwirtschaftsregelen befolgen.
oben beklagst du deinen verwandten, dass er aus der alv nicht mal die höhe seiner beiträge als alg bekommt:s könne sich dann ja jeder selbst versichern (das trifft aber nur auf die besser verdienenden zu; in einer sozialen marktwirschaft müssen sich meines erachtens aber die reichen etwas stärker beteiligen als die weniger reichen)

dann beweinst du einen allein-erben, der von einer 500.000 euro erbschaft (d.i. eine millin mark...) sage und schreibe 44.500 euro erbschaftssteuer zahlen muss (frage: tut dem das weh? antwort: nein! die dargestellten probleme bei unternehmen mal außen vor)

nachdem du also diese sozialen härtefälle beschrieben hast, stellst du für die betroffenen von hartz 4 fest, dass es gerechtigkeit nicht gibt.
ich finde nicht, daß das zusammen passt, aber selbst wenn: sollte gerechtigkeit nicht wenigstens ein ziel sein (und ich meine jetzt nicht bis ins letzte detail, sondern erstmal nur als leitmotiv)?

und jetzt zur sonne, zur freiheit

grüße

justus
Konstantin
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Beitrag von Konstantin »

Homer_Jay hat geschrieben: --> Matthias Platzeck (jetziger Mintisterpräsident in Brb.) hatte das Amt übernommen damals (ohne Wahl)....
Also, um diesen Punkt abzuschließen: Ich denke, wir sind uns beide einig, dass es richtig ist, dass wir Menschen aufgrund ihrer politischen Einstellung wählen und nicht aufgrund ihres Fachwissens. Schließlich ist die Frage, ob wir beispielsweise Atomkraftwerke haben wollen, oder nicht eine politische und keine Fachfrage.
Weiterhin hast Du dann geschrieben, dass es Dir auf den Sack geht (ich behaupte einfach mal, dass es so ist :-) ), dass (manche) Politker resistent gegenüber dem Wissen von Fachleuten sind.
Da will ich Dir einfach mal bedingt recht geben, wobei ich das im Allgemeinen so nicht erkennen kann.
Weiterhin nervt es Dich wohl, wie machtgeil manche Politiker sind. Auch in diesem Punkt will ich Dir jdf. bezüglichlich der meisten Politiker recht geben, halte dies aber nicht grundsätzlich für schlecht. Ich denke ganz ohne Machtgeilheit wirst Du nie in ein solches Amt kommen. Ansonsten bleibe ich dabei, dass es unsere Verantwortung ist, uns die Leute anzugucken und danach zu entscheiden, ob wir sie (wieder-)wählen oder nicht. Wenn die Leute das mit dem Verhalten von Hans Eichel oder Stolpe nervt, dann sollen sie eben Schröder (der trägt für deren Position nunmal die Verantwortung) halt nicht wiederwählen.

Bezüglich eines radikal-einfachen Steuersystems, habe ich, glaube ich, alles notwendige, was ich dazu meine geschrieben.
Bezüglich der Erbschaftssteuer: Ich finde, dass es ein unbedingtes Ziel (!) sein muss, dass in Deutschland alle EinwohnerInnen die gleichen Chancen auf Wohlstand, Bildung und Sicherheit haben.
1. weil alle Menschen gleich sind und wir in einem Sozialstaat leben (wollen)
2. weil es ökonomisch einfach sinnvoll ist, dass alle die gleichen Chancen haben und wirklich nur die "besten" oben ankommen und nicht die, deren Eltern toll waren und Geld gespart haben.
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Beitrag von Homer_Jay »

@ Justus


Es geht - und das scheints du zu verkennen - nicht um die ErbschSt. Diese ist lediglich ein Bsp.für das Steuerchaos.

Die Frage ist doch, warum haben andere Länder mit weit weniger Chaos u.a. im Steuerrecht eine größeres Wachstum [und kein wie wir inoffzielles Minus Wachstum] seit Beginn der `90iger Jahre?

Wenn du wirtschaftlich ein wenig Grundwissen hast, dann ist Irland ein Begriff für dich --> genau zu diesem Thema.

Es ist doch ein Kreislauf der nicht enden will. Ich kann nicht den ganzen Tag auf der Wiese sitzen und :silly:
Harzt IV, das betone ich nochmals greift zu kurz, ist aber der richtige Weg.


Denn was seit Jahren passiert, ist genau so sozial, dass wir (nachweisbar) prognostiziert den Wohlstand in Deutschland verlieren werden (nicht erst seit heute)
dann beweinst du einen allein-erben, der von einer 500.000 euro erbschaft (d.i. eine millin mark...) sage und schreibe 44.500 euro erbschaftssteuer zahlen muss (frage: tut dem das weh? antwort: nein! die dargestellten probleme bei unternehmen mal außen vor)
1.) Mittlerweile habe ich aufgehört zu weinen und kann nur noch lachen :laughing6:
2.) Oh ja es tut ihm weh :evil4: , aber das wirst du erst spüren wenn du in ähnlicher Siutaion bist :-w




@ Konstantin
Und an der Stelle wo wir gerade stehen, ist der Meinungsfreiheit freien Lauf gelassen. Du so, ich so. Aber darauf ein :occasion5:
Grüße
von HomI einem Homie
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Beitrag von Konstantin »

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