[enigma] hat geschrieben:Ich habe in den letzten Monaten hunderte Menschen gesehen, denen tatsächlich geholfen wurde.
Diese Leute hätten ganz überwiegend sicherlich ebenso gut in der Herkunftsregion bleiben und dort (weit kostengünstiger) versorgt werden können, wenn, ja
wenn man gewollt hätte. Wohl ungefähr die Hälfte ist außerdem unter gar keinem Gesichtspunkt schutzberechtigt, sie verstopfen hier lediglich das System.
Welcher Schaden soll denn entstanden sein, der die tatsächliche Hilfe in jedem konkreten Einzelfall überwiegt? Wir reden hier nicht über Zahlen und Geostrategie, sondern über menschliche Schicksale.
Das ist doch wohlfeil. Wenn man es mit Menschen zu tun hat, redet man immer irgendwie über "menschliche Schicksale". Aber das entbindet nicht von rationalen Entscheidungen, schon gar nicht in einer Welt, in der man es mit Dingen wie dem IS zu tun hat. Auch bei den Leute, die in Paris abgeschlachtet wurden, und den Frauen, die an Silvester vergewaltigt wurden, ging es um "menschliche Schicksale". Hilft das jetzt weiter?
Im Wesentlichen liegt der Schaden erst einmal darin, sowohl das Land als auch die EU gespalten, den Rechtsstaat geschliffen und gigantische finanzielle Ressourcen gebunden zu haben, die man sehr viel sinnvoller hätte einsetzen können. Noch einmal zur Erinnerung: Bei den allerwenigsten Flüchtlingen ergibt es Sinn, sie nach Europa zu verbringen oder gar zu "locken". Anders ist das etwa bei dem Projekt, das BW vorantreibt: Dabei werden Frauen, die vom IS als Sexsklavinnen gehalten wurden, zur therapeutischen Behandlung nach Deutschland gebracht. Das ist teuer und langwierig, aber diese Hilfe bekommen die Frauen in der arabischen Welt nicht, und es dürfte auch kaum zumutbar für sie sein, je wieder dorthin zurückzukehren.
Die Politik Merkels, die du mit für mich unterm Strich auch moralisch nicht nachvollziehbaren Argumenten verteidigst, führt nicht nur dazu, dass solche Projekte kaum noch vorangetrieben werden können, weil die Ressourcen fehlen, sondern auch dazu, dass man sich im schlechtesten Fall die Täter oder doch in nennenswerter Zahl andere Leute mit vergleichbarer Einstellung ins Land holt.