Vorfälle am Kölner Dom - Silvester 2015/16
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Vorfälle am Kölner Dom - Silvester 2015/16
MODEDIT: Aus dem Meldefred abgetrennt; Überschrift von mir. Tibor
Wieso haben wir eigentlich noch nicht über die Kölner Sylvesterparty gesprochen?
Oder gibts dazu kein Diskussionspotential?
Wieso haben wir eigentlich noch nicht über die Kölner Sylvesterparty gesprochen?
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Weiß man denn inzwischen genügend darüber, um sich gewinnbringend darüber unterhalten zu können? Ich meine abgesehen von: das ist ein furchtbarer Vorgang, dem mit größter Anstrengung nachgegangen werden muss.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Ohne die Problematik der Vorgänge relativieren zu wollen: Mir ist vor allem gestern aufgefallen, dass viele Meldungen auch in seriösen Medien den Eindruck erweckt haben, da hätten sich 1000 Nordafrikaner zusammengerottet, um geschlossen sexuelle Übergriffe auf Frauen zu begehen. Tatsächlich scheint es sich eher um bereits polizeibekannte Intensivtäter aus der Trickdiebstahl-Szene (Stichwort "Antänzer") zu handeln, die aus einer Menge von 1000 Feiernden heraus die Situation ausgenutzt und im Gedränge Frauen angegrapscht und dabei beklaut haben. Es gibt derzeit um die 90 Anzeigen, die Anzahl der Täter liegt also deutlich darunter. Dass Großstädte ein Problem mit solchen Straftaten haben und die Täter hauptsächlich einen ausländischen Hintergrund haben, bestreite ich nicht. Da besteht klarer Handlungsbedarf für die Polizei, das ist mE aber kein Politikum. Es war aber abzusehen, dass die Situation nun instrumentalisiert wird, um einen (nicht belegten!) Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingssituation herzustellen.Samson hat geschrieben:Wieso haben wir eigentlich noch nicht über die Kölner Sylvesterparty gesprochen?
Oder gibts dazu kein Diskussionspotential?
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- doctor
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
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Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast darüber lachen. Erscheint ja nicht besonders kompetent die gute Frau Reker ...
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
@[enigma]: Es geht aber ja wohl um ein relativ geballtes, massives Auftreten größerer Gruppen - und nicht nur um die "üblichen" 5-10 Diebesbanden, die die Gunst der Stunde nutzen.
Das mit der Offenlegung des mutmaßlichen ethischen Hintergrundes der Täter sehe ich etwas anders: ja, es gibt das Risiko der Instrumentalisierung, aber meinst Du ernsthaft, es ließe sich längere Zeit unter den Teppich kehren? Ich halte insofern eine offene, transparente Diskussion und Aufklärung (wer, wo, warum?) für sinnvoller, als den "besorgten Bürgern" das Feld zu überlassen.
Das mit der Offenlegung des mutmaßlichen ethischen Hintergrundes der Täter sehe ich etwas anders: ja, es gibt das Risiko der Instrumentalisierung, aber meinst Du ernsthaft, es ließe sich längere Zeit unter den Teppich kehren? Ich halte insofern eine offene, transparente Diskussion und Aufklärung (wer, wo, warum?) für sinnvoller, als den "besorgten Bürgern" das Feld zu überlassen.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Die "Augenzeugen"-Berichte (z. B. in der des Rassismus unverdächtigen Süddeutschen) lesen sich allerdings deutlich anders:[enigma] hat geschrieben: Tatsächlich scheint es sich eher um bereits polizeibekannte Intensivtäter aus der Trickdiebstahl-Szene (Stichwort "Antänzer") zu handeln, die aus einer Menge von 1000 Feiernden heraus die Situation ausgenutzt und im Gedränge Frauen angegrapscht und dabei beklaut haben.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/koe ... -1.2806316
Wenn solche Vorgänge kein Politikum (im Sinne einer politisch zu erörternden Frage) sind: Was wäre eins?
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Da hast du mich falsch verstanden. Es ging nicht darum, etwas unter den Teppich zu kehren. Natürlich muss darüber berichtet werden. Ich stoße mich nur an den teilweise verzerrenden Schlagzeilen und Artikel, die suggerieren, da hätten sich 1000 ausländische Männer versammelt, um geschlossen Frauen zu attackieren. Beispiel und erster Googletreffer: http://www.focus.de/regional/koeln/silv ... 88685.html .julée hat geschrieben:@[enigma]: Es geht aber ja wohl um ein relativ geballtes, massives Auftreten größerer Gruppen - und nicht nur um die "üblichen" 5-10 Diebesbanden, die die Gunst der Stunde nutzen.
Das mit der Offenlegung des mutmaßlichen ethischen Hintergrundes der Täter sehe ich etwas anders: ja, es gibt das Risiko der Instrumentalisierung, aber meinst Du ernsthaft, es ließe sich längere Zeit unter den Teppich kehren? Ich halte insofern eine offene, transparente Diskussion und Aufklärung (wer, wo, warum?) für sinnvoller, als den "besorgten Bürgern" das Feld zu überlassen.
Bei dieser Gruppe von 1000 Männern handelt es sich hauptsächlich um Feiernde, darunter auch Jugendliche, die Silvesterraketen in die Menge schießen. Das trägt natürlich massiv zum Bedrohungspotenzial bei, hat mit den Taten aber nichts zu tun. Generiert aber sicher mehr Klicks.
Im Übrigen gibt es noch keine konkreten Angaben zur Anzahl der Täter. Die üblichen 5-10 Diebesbanden können doch locker für die knapp 90 Taten verantwortlich sein.
Zuletzt geändert von [enigma] am Dienstag 5. Januar 2016, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Hmm, was könnte ein Politikum sein? Wie wäre es damit, dass die Leitmedien und insbesondere die öffentlich-rechtlichen Sender ("heute" tat sich gestern Abend ganz besonders hervor) geschlagene 4-5 Tage brauchten, um darüber zu berichten? Oder dass die Herkunft der Täter "keine Rolle spielen darf"? Oder vielleicht ist es ein Politikum, dass Frau Roth der Meinung sei, das sei kein Problem einer bestimmten Volksgruppe, sondern generell ein Männerproblem? Oder auch vielleicht, dass man die Polizei kaputt spart und Maulkörbe erlässt bestimmte Volksgruppen und deren Taten nicht öffentlich an die große Glocke zu hängen? Oder der Polizei generell Versagen vorwirft? Oder versagt vielleicht doch die Justiz? Fragen über Fragen.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
In der ursprünglichen Pressemitteilung der Kölner Polizei war keine Rede von den Vorfällen, da diese erst in den Tagen danach zur Anzeige gebracht haben. Dass die "Leitmedien" 4-5 Tage (tatsächlich waren es drei) gebraucht haben, um darüber zu berichten, liegt vielleicht daran, dass zunächst die für gestern angekündigte PK der Polizei abgewartet wurde, bevor man Gerüchte verbreitet. Ist halt nicht jedes Presseorgan ein anonymer Verschwörungsblog, der auf den Pressekodex verzichten kann. Und das Bestreben, von Straftaten einzelner Angehörigerer einer bestimmten Volksgruppe nicht auf die ganze Gruppe zu schließen, lässt sich vielleicht damit erklären, dass das reiner Rassismus wäre.doctor hat geschrieben:Hmm, was könnte ein Politikum sein? Wie wäre es damit, dass die Leitmedien und insbesondere die öffentlich-rechtlichen Sender ("heute" tat sich gestern Abend ganz besonders hervor) geschlagene 4-5 Tage brauchten, um darüber zu berichten? Oder dass die Herkunft der Täter "keine Rolle spielen darf"? Oder vielleicht ist es ein Politikum, dass Frau Roth der Meinung sei, dass sei kein Problem einer bestimmten Volksgruppe, sondern generell ein Männerproblem? Oder auch vielleicht, dass man die Polizei kaputt spart und Maulkörbe erlässt bestimmte Volksgruppen und deren Taten nicht öffentlich an die große Glocke zu hängen? Oder der Polizei generell Versagen vorwirft? Oder versagt vielleicht doch die Justiz? Fragen über Fragen.
Zuletzt geändert von [enigma] am Dienstag 5. Januar 2016, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Blöd nur, dass die Kölner Lokalmedien schon seit Tagen berichten. Genau wie die Medien in Stuttgart und Hamburg zu den dortigen Vorfällen.
Edit: Zu deiner Ergänzung. Ja genau, wahrscheinlich sollen die Opfer und Zeugen bestimmte Merkmale und etwaige Herkunftsgebiete dann aus political correctness auch am besten weglassen bei ihrer Täterbeschreibung ...
Edit: Zu deiner Ergänzung. Ja genau, wahrscheinlich sollen die Opfer und Zeugen bestimmte Merkmale und etwaige Herkunftsgebiete dann aus political correctness auch am besten weglassen bei ihrer Täterbeschreibung ...
Zuletzt geändert von doctor am Dienstag 5. Januar 2016, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Kölner Lokalmedien = Express? Also Lokalblatt (insbesondere als Vertreter des Gossenjournalismus) nimmt man es mit dem Pressekodex eben auch nciht so genau.doctor hat geschrieben:Blöd nur, dass die Kölner Lokalmedien schon seit Tagen berichten. Genau wie die Medien in Stutgart und Hamburg zu den dortigen Vorfällen.
Zuletzt geändert von [enigma] am Dienstag 5. Januar 2016, 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Okay, den Focus-Artikel muss man nun wirklich nicht verstehen - ich weiß schon, warum ich eher was anderes lese.
In der taz (http://www.taz.de/Sexuelle-Uebergriffe- ... /!5263228/) heißt es, dass es "nach Augenzeugenberichten" 40-100 Männer gewesen sein sollen. Das scheint mir noch eine relativ große Spanne zu sein. Und selbst wenn es nur einige wenige Banden gewesen sein sollten, so halte ich gleichwohl das parallele massive Vorgehen, das ja wohl doch deutlich über das "übliche" Antanzen hinausging, für beunruhigend.
In der taz (http://www.taz.de/Sexuelle-Uebergriffe- ... /!5263228/) heißt es, dass es "nach Augenzeugenberichten" 40-100 Männer gewesen sein sollen. Das scheint mir noch eine relativ große Spanne zu sein. Und selbst wenn es nur einige wenige Banden gewesen sein sollten, so halte ich gleichwohl das parallele massive Vorgehen, das ja wohl doch deutlich über das "übliche" Antanzen hinausging, für beunruhigend.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Da stimme ich zu. Dem begegnet man mE am besten mit verstärkter Polizeipräsenz und Aufklärung. Wie der Antanztrick funktioniert zB. Hätte ich das etwa nicht zufällig im Rahmen der Strafstation mitbekommen, hätte ich es nicht gemerkt, wenn das jemand bei mir probiert hätte. Ich bin im Übrigen niemand, der ständig härtere Strafen fordert. Aber wenn Trickdiebe, die davon teilweise nicht schlecht leben, ständig mit Bewährungsstrafen davon kommen, und das teilweise noch bei der dritten oder vierten Tat, muss man sich auch nicht wundern, wenn das die Klientel nicht abschreckt.
Falsch fände ich es aber, diese Meldungen nun in der Flüchtlingsdebatte zu intrumentalisieren und den Fokus auf die Herkunft der Täter zu legen, wie doctor und Konsorten es wohl gerne hätten.
Falsch fände ich es aber, diese Meldungen nun in der Flüchtlingsdebatte zu intrumentalisieren und den Fokus auf die Herkunft der Täter zu legen, wie doctor und Konsorten es wohl gerne hätten.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Wo hab ich etwas von Flüchtlingen geschrieben? Und wenn es der Express gewesen wäre? Macht das was aus? Es gibt ja zum Glück auch noch andere Zeitungen. Kölner Stadtanzeiger zB.
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden
Eine Instrumentalisierung ist natürlich nicht wünschenswert.
Das mit der Prävention ist politisch korrekt natürlich auch gar nicht so einfach: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/k ... 70650.html
Das mit der Prävention ist politisch korrekt natürlich auch gar nicht so einfach: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/k ... 70650.html
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