Vielleicht hängt das damit zusammen, daß Gott eben auch die Antwort auf alles ist.Vortex hat geschrieben:Die Antwort auf alles..
Sinnvolles gegen schlechte Laune
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Die monotheistischen Religionen haben - gerade zur Abgrenzung von der Vielgötterei - ja selber das Dogma vom "einzigen Gott" zu einer ihrer Kernaussagen gemacht. Bei den Christen lautet immerhin schon das 1. Gebot "Du sollst keine Götter neben mir haben". Da muss man entweder schon sehr viel Phantasie haben, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass alle Religionen im Grunde gleich seien - oder man muss mit einer gewissen Ignoranz sagen: "Die Inhalte der Religionen sind mir egal, wer zu irgendwem oder zu irgendwas betet, der betet im Grunde zu Gott."hlubenow hat geschrieben: Wenn man das so trennt wie Du und Mr_Black, hat man das Problem, daß es offenbar viele Religionen mit vielen Göttern gibt, wobei nur höchstens eine davon recht haben kann und die anderen zwangsläufig unrecht haben müssen. Also gibt es dann logischerweise unter den Kulturen Streit, bzw. Krieg, wer die einzig wahre Religion hat.
Dabei haben in Wirklichkeit in dieser Frage alle gleichzeitig recht, so daß man sich gegenseitig tolerieren und respektieren kann.
Das hat aus meiner Sicht auch nichts mit Intoleranz zu tun. Es sind die Religionen selber, die - gerade auch mit dem Ziel der Abgrenzung von der Konkurrenz - inhalte für verbindlich erklären, die sich mit der anderen Religion nicht soweit vereinbaren lassen, dass man sagen könnte "letztendlich sind doch alle gleich und beten zum selben Gott".
Man kann diese Diskussion vielleicht für Judentum/Christentum und Islam führen, denn Jesus war Jude und der Islam wideru erkennt Jesus zumindest als einen Propheten von Gott (aber nicht seinen Sohn) an.
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Vielleicht um sich ein bisschen Würde zu bewahren und sich einzugestehen, dass man nichts mit zu 100%iger Sicherheit wissen kann?julée hat geschrieben:Ja, und? Wenn jemand zu 100 % davon überzeugt ist, warum sollte er dann in seinen Aussagen Raum für Zweifel lassen?
Und was heißt angegriffen fühlen... Ich finde es nur absolut lächerlich. Nicht mal ein Richard Dawkins, dem ja gerne von Theisten eine gewisse Arroganz zugesprochen wird, sagt, er wisse zu 100%, dass es keinen Gott gibt (ich weiß nicht mehr, welche Zahl er genannt hat, irgendwas mit 99% wird's gewesen sein).
Und dann stellt sich auf einmal heraus, dass 63% der Amis meinen, sie wüssten ganz genau ob der Existenz Gottes.
Es gibt schon einen guten Grund, warum das deutsche Wort für "faith" Glaube ist und nicht "Wisse".
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Du hast das zwar auf etwas anderes bezogen, aber es paßt auch ganz gut zu meiner Argumentation: Ich meine, daß andere nur in den Details an was anderes glauben. Eigentlich, in der Grundlage, glauben alle an dasselbe.julée hat geschrieben:Nur weil andere an was anderes glauben
Die Ignoranz ist deshalb angebracht, weil die Religionen das Wesen Gottes nicht kennen können (ignorare = nicht wissen, nicht kennen).Mr_Black hat geschrieben:Da muss man entweder schon sehr viel Phantasie haben, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass alle Religionen im Grunde gleich seien - oder man muss mit einer gewissen Ignoranz sagen: "Die Inhalte der Religionen sind mir egal, wer zu irgendwem oder zu irgendwas betet, der betet im Grunde zu Gott."
Zuletzt geändert von hlubenow am Montag 21. Dezember 2015, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Das Wesen von Religion ist übrigens ja nicht alleine die Glaubensfrage, ob es einen Gott als höheres Wesen gibt oder nicht, sondern ob dieser Gott als eine Art himmlischer Herscher Vorschriften für uns hat, wie wir zu leben haben, was wir essen oder anziehen sollen etc. Für die bestehenden Religionen wäre es ja existenzgefährdent wenn es zwar einen Gott gäbe, es diesem aber herzlich egal ist, was wir so den ganzen Tag treiben und der auch nicht empfänglich für Gebete etc. ist.
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Dafür gab und gibt es eine Menge Menschen, die behaupten von Gott oder seinen Botschaftern sehr präzise Anweisungen an die Menschen bekommen zu haben. (Moses, Jesus, Paulus, Mohammed, Joseph Smith jr. diverse Medien und Priester etc.)hlubenow hat geschrieben: Die Ignoranz ist deshalb angebracht, weil die Religionen das Wesen Gottes nicht kennen können (ignorare = nicht wissen, nicht kennen).
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
@Vortex: ich bleibe dabei: Ja und? Nur weil andere irgendwo ein Milliardstel Zweifel einplanen, heißt es nicht, dass es jeder tun muss. Und Glaube ist letztlich subjektive Wahrheit - und um die kann man sehr wohl "wissen".
Und wer etwas für "absolut lächerlich" hält, der scheint sich doch latent angegriffen zu fühlen - und nur weil jemand etwas glaubt oder meint etwas zu wissen, was Du nicht teilst, ist es nicht gleich "absolut lächerlich". Etwas mehr Gelassenheit scheint mir hier angebracht zu sein.
Und wer etwas für "absolut lächerlich" hält, der scheint sich doch latent angegriffen zu fühlen - und nur weil jemand etwas glaubt oder meint etwas zu wissen, was Du nicht teilst, ist es nicht gleich "absolut lächerlich". Etwas mehr Gelassenheit scheint mir hier angebracht zu sein.
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Das Problem ist, dass du damit wahrscheinlich eher alleine dastehst, zumindest verglichen mit dem durchschnittlichen Anhänger einer Religionsgemeinschaft.hlubenow hat geschrieben:Ich meine, daß andere nur in den Details an was anderes glauben. Eigentlich, in der Grundlage, glauben alle an dasselbe.
Deshalb war, um nochmal den Bogen zu spannen, das Video auch keineswegs kindisch, da es sich eben an diese Durchschnitts-Auffassung gerichtet hat und nicht an Leute wie dich, die da etwas offener sind.
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Das finde ich jetzt intellektuell unehrlich von dir, denn so war die Umfrage mit Sicherheit nicht zu verstehen.julée hat geschrieben:Und Glaube ist letztlich subjektive Wahrheit - und um die kann man sehr wohl "wissen".
Natürlich war das nur meine subjektive Meinung, aber die muss ich doch nicht jedes Mal als solche kennzeichnen?julée hat geschrieben:und nur weil jemand etwas glaubt oder meint etwas zu wissen, was Du nicht teilst, ist es nicht gleich "absolut lächerlich".
Tu jetzt nicht so, als hättest du den Ball nicht in's Rollen gebrachtjulée hat geschrieben:Etwas mehr Gelassenheit scheint mir hier angebracht zu sein.
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Ich glaube, da ist vieles Gefühlssache. Zum Beispiel empfinden wir die Kategorien gut und böse. Oder (für Juristen nicht unwichtig) gerecht und ungerecht. Manchmal, bei schreiendem Unrecht, sind wir uns sogar ganz sicher, daß Gott das nicht gewollt haben kann.Mr_Black hat geschrieben:Das Wesen von Religion ist übrigens ja nicht alleine die Glaubensfrage, ob es einen Gott als höheres Wesen gibt oder nicht, sondern ob dieser Gott als eine Art himmlischer Herscher Vorschriften für uns hat, wie wir zu leben haben, was wir essen oder anziehen sollen etc. Für die bestehenden Religionen wäre es ja existenzgefährdent wenn es zwar einen Gott gäbe, es diesem aber herzlich egal ist, was wir so den ganzen Tag treiben und der auch nicht empfänglich für Gebete etc. ist.
Ich glaube, das, was Menschen als gerecht und ungerecht, als gut und böse empfinden, ist auch relativ universell. In den Details der Moral mag es dann wieder Unterschiede geben.
Kennzeichnend für Religionen ist wahrscheinlich wirklich, daß man glaubt, mit Gott in Verbindung treten zu können. Man vollzieht ein spirituelles Ritual und hat möglicherweise ein religiöses Erlebnis. Aber auch das gibt es in allen Religionen, und ich hatte oben schon erwähnt, daß die religiösen Praktiken auch in ganz fernen Religionen erstaunlich ähnlich zu unseren sind. Wenn damals die Griechen im Tempel zu Zeus oder Aphrodite gebetet haben, dürfte das keine grundsätzlich andere Wirkung als heutige Gebete von Christen gehabt haben. Auch z.B. Yoga kann mit Gott verbinden.
Gerade bei Youtube kam Star Wars-Werbung dazu: "Es ist wahr - einfach alles." (Han Solo)
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Das Argument zählt nicht, denn wer weiß, wie differenziert die Antwortmöglichkeiten waren und was die Befragten detailliert befragt sagen würden.Vortex hat geschrieben:Das finde ich jetzt intellektuell unehrlich von dir, denn so war die Umfrage mit Sicherheit nicht zu verstehen.julée hat geschrieben:Und Glaube ist letztlich subjektive Wahrheit - und um die kann man sehr wohl "wissen".
Es ist gleichwohl ein Sprachgebrauch, der mir einigermaßen intolerant vorkommt. Nicht alles, was uns subjektiv unsinnig oder rückständig vorkommt, verdient das Prädikat "absolut lächerlich".Natürlich war das nur meine subjektive Meinung, aber die muss ich doch nicht jedes Mal als solche kennzeichnen?julée hat geschrieben:und nur weil jemand etwas glaubt oder meint etwas zu wissen, was Du nicht teilst, ist es nicht gleich "absolut lächerlich".
Du hast damit angefangen, die 100 %-ige Überzeugung von 63 % der Amerikaner als "traurig" zu bezeichnen Man mag diese Gewissheit nicht teilen, man mag sie auch für befremdlich halten, aber sie ist m. E. weder "traurig" noch "lächerlich".Tu jetzt nicht so, als hättest du den Ball nicht in's Rollen gebrachtjulée hat geschrieben:Etwas mehr Gelassenheit scheint mir hier angebracht zu sein.
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Man sollte solche Diskussionen gar nicht erst anfangen zu lesen.
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Dann bleib halt im Flüchtlings-Thread.
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Zustimmung. Im Übrigen hätte ich die Frage auch so ausgelegt, dass nach meiner subjektiven "Gewissheit" gefragt wird, und wenn man wirklich an Gott glaubt, fällt die Antwort eben so aus. "Arroganz" kann ich darin nicht erkennen. Problematisch wird es erst, wenn diese "Gewissheit" auf andere erstreckt werden soll.julée hat geschrieben:Man mag diese Gewissheit nicht teilen, man mag sie auch für befremdlich halten, aber sie ist m. E. weder "traurig" noch "lächerlich".
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Re: Sinnvolles gegen schlechte Laune
Und das von einem Profi auf diesem Gebiet..Honigkuchenpferd hat geschrieben:"Arroganz" kann ich darin nicht erkennen.
Nein, wenn man glaubt, dann glaubt man und weiß nicht. Wenn man wirklich an Gott glaubt, fällt die Anwort so aus:Honigkuchenpferd hat geschrieben:wenn man wirklich an Gott glaubt, fällt die Antwort eben so aus.
"Ich glaube an Gott"
Wenn Glauben und Wissen dasselbe ist, gäbe es für Gläubige nur eine Antwortmöglichkeit bei dieser Umfrage. Es haben aber bei weitem nicht alle so geantwortet. Insgesamt haben nämlich 89% geantwortet, dass sie an Gott glauben. Glauben also 26% "nicht wirklich" an Gott?