US-Präsidentschaftswahl 2016

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JS
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von JS »

immer locker bleiben hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:
immer locker bleiben hat geschrieben:
JS hat geschrieben:2. haben die Republikaner auf das Ende der Präsidentschaft Bush nicht mit Einsicht, sondern mit Trotz reagiert.
Warum auch? Bush wurde ja nicht abgewählt.
Seine Präsidentschaft kann man aber getrost als epic fail betrachten.
Wie schon oben erwähnt: Entscheidend ist immer die Bewertung der Wähler. Bush wurde wiedergewählt. So negativ kann seine erste Amtszeit also nicht gesehen worden sein. Die zweite aber schon. Und siehe da, nach der Wahl 2008 hatten die Demokraten das Präsidentenamt (überwältigender Sieg) und die Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus inne. Dabei haben sie die Merhrheit in beiden Häusern, die sie schon nach den Midterms 2006 inne hatten, ausgebaut. Obama und die Demokraten haben halt nur zu wenig draus gemacht und dann war die Mehrheit im Repräsentantenhaus nach der Wahl 2010, bei der die Demokraten 64 Sitze verloren haben, wieder futsch.
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hlubenow
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von hlubenow »

immer locker bleiben hat geschrieben:... ich wollt's nicht sagen.
http://ichef.bbci.co.uk/news/660/cpspro ... nklin1.jpg
Ein "Trump und Hitler-Vergleich"? Na ja ::roll: . Ich würde sagen, Trump ist ein wesentlich freundlicherer Typ. Hitler hätte wohl kaum Sprüche wie "Grab 'em by the p****" geklopft. Wenn Regierungschefs Humor haben, ist das schonmal ein gutes Zeichen. Diktatoren sind meist völlig humorlos.
Gelöschter Nutzer

Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

hlubenow hat geschrieben:
immer locker bleiben hat geschrieben:... ich wollt's nicht sagen.
http://ichef.bbci.co.uk/news/660/cpspro ... nklin1.jpg
Ein "Trump und Hitler-Vergleich"? Na ja ::roll: . Ich würde sagen, Trump ist ein wesentlich freundlicherer Typ. Hitler hätte wohl kaum Sprüche wie "Grab 'em by the p****" geklopft. Wenn Regierungschefs Humor haben, ist das schonmal ein gutes Zeichen. Diktatoren sind meist völlig humorlos.
Das kommt immer auf die jeweilige Persönlichkeitsstörung an, Narzissten sind bekannt für ihren Charme. Trump nimmt es jedenfalls nicht mit Humor, wenn er sich persönlich verletzt fühlt. Da entwickelt er geradewegs Rachegefühle, dies mit politischen Folgen. Jemand, der wirklich Humor hat, kann aber auch über sich selbst lachen und ist nicht so nachtragend und rachsüchtig wie Trump.
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thh
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Re: AW: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von thh »

hlubenow hat geschrieben:Hitler hätte wohl kaum Sprüche wie "Grab 'em by the p****" geklopft. Wenn Regierungschefs Humor haben, ist das schonmal ein gutes Zeichen.
Ach, Du meinst, er habe das scherzhaft gemeint?
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
Gesetze mit Rechtsprechungsnachweisen und Querverweisen? https://dejure.org/ - pers. Merkliste u. Suchverlauf
hlubenow
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Re: AW: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von hlubenow »

thh hat geschrieben:
hlubenow hat geschrieben:Hitler hätte wohl kaum Sprüche wie "Grab 'em by the p****" geklopft. Wenn Regierungschefs Humor haben, ist das schonmal ein gutes Zeichen.
Ach, Du meinst, er habe das scherzhaft gemeint?
Ja, definitiv. Der, zu dem er das sagt, lacht auch darüber. Guck's Dir nochmal an, hier.
hlubenow
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von hlubenow »

Candor hat geschrieben:Trump nimmt es jedenfalls nicht mit Humor, wenn er sich persönlich verletzt fühlt. Da entwickelt er geradewegs Rachegefühle, dies mit politischen Folgen. Jemand, der wirklich Humor hat, kann aber auch über sich selbst lachen und ist nicht so nachtragend und rachsüchtig wie Trump.
:-k Beispiele?

Vermutlich ist es schwer, nicht so zu werden, wenn man sein Leben lang so reich und mächtig gewesen ist. Vielleicht sagen es aber auch nur andere über ihn? Beispiele wären wohl nötig.

Grabspruch des Sulla (laut Hörbuch auf Youtube) (Sulla war der mit den Proskriptionen (Todeslisten)):
Kein Freund hat mir je einen Dienst erwiesen und kein Feind mich je beleidigt, dem ich es nicht voll zurückgezahlt hätte.
So können Leute mit Macht schreiben.
Gelöschter Nutzer

Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

hlubenow hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:Trump nimmt es jedenfalls nicht mit Humor, wenn er sich persönlich verletzt fühlt. Da entwickelt er geradewegs Rachegefühle, dies mit politischen Folgen. Jemand, der wirklich Humor hat, kann aber auch über sich selbst lachen und ist nicht so nachtragend und rachsüchtig wie Trump.
:-k Beispiele?

Vermutlich ist es schwer, nicht so zu werden, wenn man sein Leben lang so reich und mächtig gewesen ist. Vielleicht sagen es aber auch nur andere über ihn? Beispiele wären wohl nötig.
Obama machte sich lustig über Trumps Spekulation hinsichtlich der Geburtsurkunde Obamas. Da hätte er z. B. humorvoll reagieren können, aber er war richtig eingeschnappt. Ein schlechter Verlierer.

http://www.srf.ch/play/tv/dok/video/die ... 9573dc5ff9
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famulus
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von famulus »

Ich habe mal eine Frage direkt an JS, hlubenow, HKP, OJ und allgemein diejenigen, die sich ja nicht zu schade dafür sind, hier ständig eine Lanze für Trump zu brechen bzw. den Irrsinn, den er von sich gibt, zu relativieren.

Darüber, dass man Trump die folgenden Punkte vorwerfen kann, dürfte ja selbst mit euch Einigkeit bestehen:
  • - Trump hat im Wahlkampf zur Stimmenerlangung Dinge in Aussicht gestellt, die unstreitig nicht realisierbar sind.
    - Er hat sich ganz offen rassistisch geäußert, Ausländer und Behinderte ausdrücklich diskriminiert.
    - Er bringt seinen Chauvinismus unverhohlen zum Ausdruck.
    - Vom politischen Geschäft hat er offenkundig keine Ahnung.
    - Seine angekündigte Außenpolitik ist darauf ausgelegt, sehr viel Porzellan zu zerschlagen und die Ergebnisse vieler Jahrzehnte guter Zusammenarbeit zu gefährden.
Ich habe da bestimmt einiges vergessen, aber das ist ja an sich schon eine Menge.

Nun die Frage: Wäre für euch überhaupt ein Kandidat vorstellbar, für den ihr euch aufgrund seines öffentlichen Auftretens in Threads wie diesen nicht stark machen würdet? Und falls ja: wie würde der aussehen, bzw. welche Qualitäten, die Trump für euch zu haben scheint, würden diesem Kandidaten fehlen müssen? Wo wäre für euch die Grenze?

Das interessiert mich wirklich, weil Trump auf mich wie der Prototyp eines groß angelegten soziologischen Experiments "Wie sähe die als Präsident bestmöglich ungeeignete Persönlichkeit aus?" wirkt.

Da ich das "Argument", das alles sei ja nicht ernst zu nehmen, praktisch schon vor mir sehe: Dann wäre er also ein Lügner und es ist egal bzw. es ist völlig gleichgültig, was im Wahlkampf so abgesondert wird? Oder spielt es eigentlich gleich ganz und gar keine Rolle, wer überhaupt im Weißen Haus sitzt? Wozu dann der Streit?
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Tibor
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von Tibor »

Wenn jetzt von Studentenprotesten etc. in den USA die Rede ist, wie wahrscheinlich ist es, dass sich das Post-Brexit-Dilemma nun auch für die US Wahl ("ich habe gedacht Hillary gewinnt so oder so, deshalb bin ich nicht zur Wahl gegangen") ergibt?

Die Gesamtstimmzahlen die oben gepostet wurden sprechen ja dafür, dass viele Wähler nicht mobilisiert werden konnten.
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Levi
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von Levi »

famulus hat geschrieben:Darüber, dass man Trump die folgenden Punkte vorwerfen kann, dürfte ja selbst mit euch Einigkeit bestehen:
  • - Trump hat im Wahlkampf zur Stimmenerlangung Dinge in Aussicht gestellt, die unstreitig nicht realisierbar sind.
    ...

    Da ich das "Argument", das alles sei ja nicht ernst zu nehmen, praktisch schon vor mir sehe:
Auch wenn ich (zurecht) von dir nicht angesprochen wurde, will ich kurz anmerken, dass ich leider befürchte, dass seine Aussagen im Wahlkampf sehr wohl ernst zu nehmen sind und ich sie - anders als viele Schreiberlinge in den Medien - leider auch für durchaus realistisch halte. Genau das macht mir ja Sorgen! Man sollte einen Menschen wie Trump niemals unterschätzen. Der Fehler wurde in der Vergangenheit schon des öfteren gemacht.

Ich befürchte, es wird sehr, sehr, sehr schlimm! Und zwar nicht für die Mehrheit der Einwohner der USA - denen wird es unter Trump wirtschaftlich besser gehen -, als vielmehr für den Rest der Welt (und natürlich für die sozialen Minderheiten in den USA).
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von [enigma] »

Levi hat geschrieben:
Ich befürchte, es wird sehr, sehr, sehr schlimm! Und zwar nicht für die Mehrheit der Einwohner der USA - denen wird es unter Trump wirtschaftlich besser gehen -,
Wie kommst du darauf? Die geplanten Steuersenkungen machen für einen Amerikaner mit Durchschnittsverdienst etwa 1000 Dollar im Jahr aus. Dafür verliert ein großer Teil der Bevölkerung ihre Krankenversicherung. Wie sich Trumps Politik auf den Erhalt von Arbeitsplätzen auswirken wird, ist derzeit wohl noch nicht vollständig absehbar, die Prognosen sind aber eher negativ und gehen von einer Erhöhung der Arbeitslosenquote um fast 50% aus. Dass Minderheiten in dem von Trump geschaffenen Klima, das offensichtlich von fast der Mehrheit der Amerikaner gestützt wird, nicht viel zu Lachen haben werden, ist ebenfalls absehbar.
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von immer locker bleiben »

famulus hat geschrieben:Darüber, dass man Trump die folgenden Punkte vorwerfen kann, dürfte ja selbst mit euch Einigkeit bestehen:
  • - Trump hat im Wahlkampf zur Stimmenerlangung Dinge in Aussicht gestellt, die unstreitig nicht realisierbar sind.
    - Er hat sich ganz offen rassistisch geäußert, Ausländer und Behinderte ausdrücklich diskriminiert.
    - Er bringt seinen Chauvinismus unverhohlen zum Ausdruck.
    - Vom politischen Geschäft hat er offenkundig keine Ahnung.
    - Seine angekündigte Außenpolitik ist darauf ausgelegt, sehr viel Porzellan zu zerschlagen und die Ergebnisse vieler Jahrzehnte guter Zusammenarbeit zu gefährden.
Ich habe da bestimmt einiges vergessen, aber das ist ja an sich schon eine Menge.
Und: es besteht kein Grund - wirklich keiner! - anzunehmen, dass das alles bloß populistische Sprüche wären. In groben Zügen lässt sich diese Rhetorik von ihm bis zurück in die 80er Jahre verfolgen. Der hat das alles nicht so dahingeredet, der meint das. Im Grunde ist sein Programm (und seine Zielgruppe im Wahlkampf war es auch schon) ein Abklatsch der Ära Reagan, etwas verschärft und an die heutige Zeit angepasst. Seine Mitarbeiter haben im Wahlkampf auch schon angedeutet Listen über Freund und Feind zu führen. Auch das ist kein Witz, sondern Realität. Das "wenn Du nicht für mich bist, bist Du gegen mich" aus der Ära Bush junior wird sicherlich auch nochmal wiederbelebt und zwar verschärft.
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von [enigma] »

immer locker bleiben hat geschrieben:
Und: es besteht kein Grund - wirklich keiner! - anzunehmen, dass das alles bloß populistische Sprüche wären. In groben Zügen lässt sich diese Rhetorik von ihm bis zurück in die 80er Jahre verfolgen. Der hat das alles nicht so dahingeredet, der meint das. Im Grunde ist sein Programm (und seine Zielgruppe im Wahlkampf war es auch schon) ein Abklatsch der Ära Reagan, etwas verschärft und an die heutige Zeit angepasst. Seine Mitarbeiter haben im Wahlkampf auch schon angedeutet Listen über Freund und Feind zu führen. Auch das ist kein Witz, sondern Realität. Das "wenn Du nicht für mich bist, bist Du gegen mich" aus der Ära Bush junior wird sicherlich auch nochmal wiederbelebt und zwar verschärft.
Trump wäre dumm, seinen Worten keine Taten folgen zu lassen. Seine Anhänger - immerhin die Hälfte der US-Wähler - werden ihn dafür feiern, was seiner Marke zugute kommt. Von einem unerwarteten, plötzlichen Anflug der Vernunft würde er persönlich nicht profitieren. Die andere Hälfte der Amerikaner wird er selbst dann nicht überzeugen können, wenn er sich plötzlich handzahm gibt, dafür hat er zu viele Brücken verbrannt.
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famulus
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Re: US-Präsidentschaftswahl 2016

Beitrag von famulus »

Ich fände es jedenfalls sehr interessant, auf die Frage eine Antwort zu bekommen. JS beispielsweise ist ja auch sonst nicht auf den Mund gefallen und hat sich zumindest vorbildlich bemüht, seine merkwürdige Haltung "gleichzeitig pro und contra Trump" zu begründen.
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
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