Argumente für Jura und gegen Medizin

"Off-Topic"-Forum. Die Themen können von den Usern frei bestimmt werden.
Es gelten auch hier die Foren-Regeln!

Moderator: Verwaltung

Riven
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 749
Registriert: Freitag 17. Januar 2014, 17:38

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von Riven »

Meine Tante ist Medizinerin und hat auch eine sehr niedrige Ekelschwelle. Das kompensiert sie dadurch, dass sie in der Forschung (für ein Unternehmen) tätig ist. Wobei die Abschlussnoten, die man für die Forschung braucht, wohl unserem vb gleichkommen.

Gibt also durchaus Möglichkeiten, ohne größeren Menschenkontakt medizinisch tätig zu sein.

Was mich abschrecken würde, ist der Umstand, noch mal komplett von vorne beginnen zu müssen. Irgendwann hat man den leeren Geldbeutel halt auch mal satt und die Kredite wollen auch zurückbezahlt werden.
paul321
Power User
Power User
Beiträge: 345
Registriert: Dienstag 15. Dezember 2009, 21:14
Ausbildungslevel: Cand. iur.

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von paul321 »

j_laurentius hat geschrieben:Feld-/Wald-/Wiesenanwalt wird man heutzutage nicht mehr, das Recht ist viel zu komplex geworden, als dass man mit der Einstellung "ich mache alles" weit käme. Aber gute spezialisierte Anwälte werden immer gebraucht.
Na ja, ich weiss nicht, ob man das wirklich so sagen kann. Richtig ist sicher, dass man einen guten FWW Anwalt daran erkennt, dass dieser seine eigenen Grenzen kennt und verantwortungsbewusst handelt. Aber warum soll man als Sozialrechtler keinen Verkehrsunfall mit unstreitiger Haftungsquote oder eine rechtsschutzversicherte Kündigungsschutzklage auf Arbeitnehmerseite abwickeln, wenn sie einem schon angetragen werden? Das sind auch ein paar tausend Euro Umsatz.
Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von Parabellum »

paul321 hat geschrieben:
j_laurentius hat geschrieben:Feld-/Wald-/Wiesenanwalt wird man heutzutage nicht mehr, das Recht ist viel zu komplex geworden, als dass man mit der Einstellung "ich mache alles" weit käme. Aber gute spezialisierte Anwälte werden immer gebraucht.
Na ja, ich weiss nicht, ob man das wirklich so sagen kann. Richtig ist sicher, dass man einen guten FWW Anwalt daran erkennt, dass dieser seine eigenen Grenzen kennt und verantwortungsbewusst handelt. Aber warum soll man als Sozialrechtler keinen Verkehrsunfall mit unstreitiger Haftungsquote oder eine rechtsschutzversicherte Kündigungsschutzklage auf Arbeitnehmerseite abwickeln, wenn sie einem schon angetragen werden? Das sind auch ein paar tausend Euro Umsatz.
Weil man es - zumindest im Mittel - nicht in der für den Mandanten erforderlichen Qualität abliefern kann. Ich kann da nur für meinen Beritt sprechen, aber es ist schon erstaunlich, was manche nicht-spezialisierte Kollegen für Bauhandwerker oder Erwerber oder so hier abliefern ("Das bisschen Baurecht macht sich von allein").
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
Benutzeravatar
j_laurentius
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1683
Registriert: Freitag 11. Juni 2004, 12:40

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von j_laurentius »

Also, ich mache sowas nicht. Einen Verkehrsunfall habe ich noch nie reguliert und Arbeitsrecht ist bei mir irgendwie ein total blinder Fleck und ich würde Mandanten, die mit solchen Fällen kommen, immer an meine Kollegen, die in diesen Bereichen speziell unterwegs sind, weiterverweisen. Ich müsste in solchen Fällen immer erst einmal die Grundlagen nachlesen und wäre mir, selbst wenn der Fall dann noch so unproblematisch schiene, immer noch zu unsicher, ob ich nicht doch irgendwas übersehe.

Aber gut, es mag Anwälte geben, die tatsächlich breiter aufgestellt sind und trotzdem auf festem Boden stehen. Ich meine aber, unter den jüngeren Kollegen ist die Spezialisierung schon weit verbreitet, FWW ist eher nicht angesagt.
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von [enigma] »

Ich denke auch, dass sich für den Threadersteller Bereiche wie Sozialrecht, Strafrecht und speziell Asyl/Migrationsrecht (erhebliches Zukunftspotenzial, munkelt man ;) ) am ehesten anbieten dürften. Da hat man den Effekt der eigenen Arbeit für den Mandanten deutlicher vor den Augen. Versuch doch mal, schon während dem Studium die Fühler in diesem Bereich auszustrecken, gibt ja in der Regel genug Sonderveranstaltungen, Seminare und Vorlesungen für Interessierte in diesen Bereichen. In den Seminaren hast du übrigens auch die Kleingruppenarbeit mit direktem Kontakt zu den Lehrenden, die du anscheinend so vermisst. Meinen Entschluss, mich aufs Strafrecht zu spezialisieren habe ich auch erst nach einem entsprechenden Seminar gefasst.
Zuletzt geändert von [enigma] am Mittwoch 9. März 2016, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
Smooth seas don`t make good sailors
OJ1988
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4496
Registriert: Freitag 24. Januar 2014, 21:54
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von OJ1988 »

[enigma] hat geschrieben:Ich denke auch, dass sich für den Threadersteller Bereiche wie Sozialrecht, Strafrecht und speziell Asyl/Migrationsrecht (erhebliches Zukunftspotenzial, munkelt man ;) ) am ehesten anbieten dürften. Da hat man den Effekt der eigenen Arbeit für den Mandanten deutlicher vor den Augen.
Was die Fallzahlen angeht: Ja. Indes sind das ja keine Mandanten, die vor Finanzkraft nur so strotzen.
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von [enigma] »

Wenn man nur Flüchtlinge macht, sicher. Da hat man dann aber (je nach eigener Einstellung) zumindest das "gute Gefühl, zu helfen", das scheint dem TE ja wichtig zu sein. Einträglichere Aufgaben (zB. Zuwanderung von qualifizierten Arbeitnehmern) gibts in dem Bereich sicher auch. Zumal Asyl- und Migrationsrecht ja in der Regel nur ein Teilbereich der Arbeit eines spezialisierten Sozialrechtlers sein dürfte.
Smooth seas don`t make good sailors
Jora
Häufiger hier
Häufiger hier
Beiträge: 111
Registriert: Donnerstag 31. Dezember 2015, 00:53

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von Jora »

Ich arbeite nebenberuflich in einem Krankenhaus, um mein Studium zu finanzieren. Der Hype für das Fach Medizin ist für mich nur bedingt nachvollziehbar. Dies hängt zum Beispiel mit den Arbeitsbedingungen zusammen. Jeder Arzt in unserem Krankenhaus ist massiv überarbeitet. Grade bei den jungen hat man den Eindruck, die stehen kurz vorm Burnout. Wirklich ohne zu übertreiben, die schieben Überstunden bis zum Umfallen, müssen ständig zur Unzeit zum Bereitschaftsdienst antanzen, weil die Klinikleitung mit BWLern durchsetzt ist, die alle auf die grandiose Idee kamen das Personal kaputt zu sparen.

Ist zwar kein Luxus Krankenhaus aber auch keine absteige Klinik. In unserer Region die führende Klinik. Sicherlich mag es auch Perspektiven außerhalb einer Klinik geben, aber jeder Arzt mit dem ich bisher gesprochen habe meinte, die Arbeitsbedingungen seien generell als Arzt eine Zumutung, die sogar in der Zukunft weiter zunehmen wird(!). Viele hätten aus heutiger Sicht als Abiturient anders entschieden.

Eigentlich total bescheuert oder? Dem Beruf, der uns in Notfällen am meisten helfen kann belasten wir dermaßen, dass dieser selbst irgendwann nicht mehr helfen kann. Könnte man jetzt nen riesen Fass aufmachen hier, würde aber wahrscheinlich am Thema vorbeiführen :-({|=
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von julée »

paul321 hat geschrieben:
j_laurentius hat geschrieben:Feld-/Wald-/Wiesenanwalt wird man heutzutage nicht mehr, das Recht ist viel zu komplex geworden, als dass man mit der Einstellung "ich mache alles" weit käme. Aber gute spezialisierte Anwälte werden immer gebraucht.
Na ja, ich weiss nicht, ob man das wirklich so sagen kann. Richtig ist sicher, dass man einen guten FWW Anwalt daran erkennt, dass dieser seine eigenen Grenzen kennt und verantwortungsbewusst handelt. Aber warum soll man als Sozialrechtler keinen Verkehrsunfall mit unstreitiger Haftungsquote oder eine rechtsschutzversicherte Kündigungsschutzklage auf Arbeitnehmerseite abwickeln, wenn sie einem schon angetragen werden? Das sind auch ein paar tausend Euro Umsatz.
Und dann outet man sich vorm Zivil- und Arbeitgericht dadurch, dass man weder wirklich Ahnung vom einschlägigen Prozessrecht noch von den üblichen "Taxen" oder sonstigen Praxisbesonderheiten hat. Und die richtige Einarbeitung macht ja wirtschaftlich erst Sinn, wenn man immer wieder mal auf dem Rechtsgebiet tätig ist. Und ob es etwas wirklich so unproblematisch ist, wie man sich das vorstellt, kann man doch ohne praktische Vorkenntnisse auf dem Rechtsgebiet kaum überblicken.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Benutzeravatar
Ferdi Binger
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 212
Registriert: Samstag 19. Mai 2007, 22:27

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von Ferdi Binger »

eringer hat geschrieben:Hallo Leute,

ich studiere Jura und habe grad ein echtes Down, aber das kennen wahrscheinlich die meisten von euch... Viele interessiert mich schon (Arbeitsrecht, Familienrecht, Erbrecht, zum Teil allgem. Zivilrecht, Strafrecht), aber vieles finde ich auch einfach super-langweilig (allgemein "Wirtschaftsrecht", zum Teil Öffentliches Recht).

Ich habe grad immer wieder den Gedanken, ich hätte doch Medizin studieren sollen. Medizin finde ich um einiges interessanter als Jura, aber ich weiß nicht ob mir der ständige Patientenkontakt und das Arbeiten direkt am Menschen dann wirklich liegen würde...

Ich schreibe bald Examen, also Aufhören mit Jura kommt nicht mehr in Betracht. Zudem bin ich auch schon 27, da ich vorher eine Ausbildung gemacht habe. Ein Zweitstudium Medizin wäre also ein eher schwieriges Unterfangen.

Ich glaube auch, dass es nur so eine Phase ist - ich bin generell ein Mensch, der sehr oft und sehr viel an seinen Entscheidungen zweifelt...

Bekanntlich ist der Rasen auf der anderen Seiten ja immer grüner, und wahrscheinlich stelle ich mir Medizin grad besser vor als es ist - also bitte bringt mich wieder auf die richtige Spur ;) und gebt mir Argumente gegen Medizin und für Jura! ;-)
Fischer würde sagen, Du erlernst das Handwerkszeug, das es ermöglicht, "die Welt zu verstehen und zu gestalten". Welcher Mediziner kann das schon von sich behaupten ;)
paul321
Power User
Power User
Beiträge: 345
Registriert: Dienstag 15. Dezember 2009, 21:14
Ausbildungslevel: Cand. iur.

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von paul321 »

Das von Dir geschilderte Phänomen liegt aber am bislang vorherrschenden Vergütungssystem sowie den Überkapazitäten an Krankenhausbetten. Viele Häuser und insbesondere die in kommunaler Trägerschaft sind deswegen defizitär. Die BWLer versuchen aus dieser misslichen Lage nur das Beste zu machen. Dafür verantwortlich sind sie sicher nicht.

Aber in der Tat: die immer größer werdende Kluft zwischen medizinisch Machbarem und ökonomisch Finanzierbarem mit all ihren unschönen Begleiterscheinungen spricht eigentlich gegen Medizin und für Jura. Andererseits wird sich ein Arzt auch in zwanzig Jahren nicht darum kümmern müssen wo das Geld herkommt. Es ist vielleicht nur etwas weniger als jetzt.
paul321
Power User
Power User
Beiträge: 345
Registriert: Dienstag 15. Dezember 2009, 21:14
Ausbildungslevel: Cand. iur.

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von paul321 »

julée hat geschrieben:
paul321 hat geschrieben:
j_laurentius hat geschrieben:Feld-/Wald-/Wiesenanwalt wird man heutzutage nicht mehr, das Recht ist viel zu komplex geworden, als dass man mit der Einstellung "ich mache alles" weit käme. Aber gute spezialisierte Anwälte werden immer gebraucht.
Und dann outet man sich vorm Zivil- und Arbeitgericht dadurch, dass man weder wirklich Ahnung vom einschlägigen Prozessrecht noch von den üblichen "Taxen" oder sonstigen Praxisbesonderheiten hat. Und die richtige Einarbeitung macht ja wirtschaftlich erst Sinn, wenn man immer wieder mal auf dem Rechtsgebiet tätig ist. Und ob es etwas wirklich so unproblematisch ist, wie man sich das vorstellt, kann man doch ohne praktische Vorkenntnisse auf dem Rechtsgebiet kaum überblicken.
Eine gewisse Erfahrung habe ich jetzt vorausgesetzt. Die könnte man notfalls in der Tat durch ein entsprechendes "Outing" erlangen. Solange die Stadt groß genug ist, dürfte es keine negativen Folgen (für einen selbst) zeitigen. Morgen kommt mit Sicherheit der Nächste, der noch weniger Ahnung hat. Das Problem gibt es ja auch bei Richtern. Mir bzw. uns hat mal einer gesagt: Ich mach das seit zwei Wochen, ich weiss auch noch nicht was rauskommt. Wie wäre es mit einem Vergleich?

Es liegt vielleicht auch ein wenig an seinem eigenen Rechtsgebiet. Wenn es eine Querschnittsmaterie wie bspw. Medizinrecht ist und dieses voll ausgeschöpft wird, dann kommst Du nicht umhin Dich auch mit arbeits-, straf- oder verwaltungsrechtlichen Fragestellungen zu beschäftigen. Entsprechend geringer sind Deine Berührungsängste mit anderen Rechtsgebieten.

Aber klar, man bewegt sich hier auf dünnem Eis, deswegen hatte ich ja bewusst einfache Fälle gewählt. Baurecht würde ich jetzt nicht dazu rechnen :)
Benutzeravatar
Jeweli
Power User
Power User
Beiträge: 354
Registriert: Montag 11. Februar 2008, 17:02

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von Jeweli »

Hallo,

ich schreibe mal da ich mich wiedererkannt fühle.
Ich fand den medizinischen Bereich auch immer sehr interessant und habe während des Jura-Studiums auch mal gezweifelt, ob es die richtige Entscheidung war.
Dazu kommt, dass ich mir gegen Ende des Studiums den Anwaltsberuf nicht wirklich vorstellen konnte und ich wusste, dass die Mehrheit der Juristen Anwalt wird...

Ich bin jetzt bei der Justiz gelandet und recht zufrieden.

Ich glaube, dass es zum Einen für jeden Menschen nicht nur einen Weg gibt, mit dem er glücklich wird, und zum anderen das Gras tatsächlich woanders grüner ist.
Lg, Jeweli
Tobias__21
Fossil
Fossil
Beiträge: 10395
Registriert: Dienstag 4. November 2014, 07:51
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von Tobias__21 »

Jeweli hat geschrieben: Ich glaube, dass es zum Einen für jeden Menschen nicht nur einen Weg gibt, mit dem er glücklich wird, und zum anderen das Gras tatsächlich woanders grüner ist.
:goodposting:
Having cats in the house is like living with art that sometimes throws up on the carpet
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von julée »

paul321 hat geschrieben:
Eine gewisse Erfahrung habe ich jetzt vorausgesetzt. Die könnte man notfalls in der Tat durch ein entsprechendes "Outing" erlangen. Solange die Stadt groß genug ist, dürfte es keine negativen Folgen (für einen selbst) zeitigen. Morgen kommt mit Sicherheit der Nächste, der noch weniger Ahnung hat. Das Problem gibt es ja auch bei Richtern. Mir bzw. uns hat mal einer gesagt: Ich mach das seit zwei Wochen, ich weiss auch noch nicht was rauskommt. Wie wäre es mit einem Vergleich?

Es liegt vielleicht auch ein wenig an seinem eigenen Rechtsgebiet. Wenn es eine Querschnittsmaterie wie bspw. Medizinrecht ist und dieses voll ausgeschöpft wird, dann kommst Du nicht umhin Dich auch mit arbeits-, straf- oder verwaltungsrechtlichen Fragestellungen zu beschäftigen. Entsprechend geringer sind Deine Berührungsängste mit anderen Rechtsgebieten.

Aber klar, man bewegt sich hier auf dünnem Eis, deswegen hatte ich ja bewusst einfache Fälle gewählt. Baurecht würde ich jetzt nicht dazu rechnen :)
Die Frage ist ja auch worüber man spricht: Neben Rechtsgebiet A noch mit jeweils 10 % Rechtsgebiete B und C zu bearbeiten, ist sicherlich möglich. Aber wenn man alles, was reinkommt und einen ausreichend hohen Streitwert hat, in einem Anfall von Größenwahn annimmt, dürften die Chancen, dass das für ersten 10 Mandanten relativ schlecht ausgeht, sehr hoch stehen (und das Gericht und die Gegenseite müssen ja auch gewillt sein, einem die ganzen Fehler, die man gemacht hat, zu benennen). Und auch bei Querschnittsmaterien hat man ja doch meist gewisse Vorlieben, was man immer wieder mal macht und was man vielleicht doch besser bleiben lässt.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Antworten