Argumente für Jura und gegen Medizin

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eringer
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Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von eringer »

Hallo Leute,

ich studiere Jura und habe grad ein echtes Down, aber das kennen wahrscheinlich die meisten von euch... Viele interessiert mich schon (Arbeitsrecht, Familienrecht, Erbrecht, zum Teil allgem. Zivilrecht, Strafrecht), aber vieles finde ich auch einfach super-langweilig (allgemein "Wirtschaftsrecht", zum Teil Öffentliches Recht).

Ich habe grad immer wieder den Gedanken, ich hätte doch Medizin studieren sollen. Medizin finde ich um einiges interessanter als Jura, aber ich weiß nicht ob mir der ständige Patientenkontakt und das Arbeiten direkt am Menschen dann wirklich liegen würde...

Ich schreibe bald Examen, also Aufhören mit Jura kommt nicht mehr in Betracht. Zudem bin ich auch schon 27, da ich vorher eine Ausbildung gemacht habe. Ein Zweitstudium Medizin wäre also ein eher schwieriges Unterfangen.

Ich glaube auch, dass es nur so eine Phase ist - ich bin generell ein Mensch, der sehr oft und sehr viel an seinen Entscheidungen zweifelt...

Bekanntlich ist der Rasen auf der anderen Seiten ja immer grüner, und wahrscheinlich stelle ich mir Medizin grad besser vor als es ist - also bitte bringt mich wieder auf die richtige Spur ;) und gebt mir Argumente gegen Medizin und für Jura! ;-)
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[enigma]
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von [enigma] »

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OJ1988
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von OJ1988 »

Erstmal vorweg: Ist der "grünere" Rasen denn überhaupt erreichbar? Ohne 1,0-Abi geht das ja in vielen klassischen Uni-Städten gar nicht mehr, und Wartesemester kriegst du - so meine ich zu wissen - für die Zeit, die du studiert hast, auch nicht gutgeschrieben.
eringer
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von eringer »

um die Erreichbarkeit soll es hier eigentlich nicht gehen, aber ja, im Ausland wäre der grünere Rasen doch erreichbar
paul321
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von paul321 »

Medizin ist bisweilen recht unappetitlich.
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[enigma]
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von [enigma] »

paul321 hat geschrieben:Medizin ist bisweilen recht unappetitlich.
Im Gegesatz dazu wird moralische Integrität in Jura stets belohnt ;)
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OJ1988
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von OJ1988 »

Setz dich doch einfach mal in eine handelsübliche Medizinvorlesung der Anfangssemester rein. Wenn dich das nicht völlig "flasht", weißt du, dass du dir das einfach schöngeredet hast und kannst dich auf dein Examen konzentrieren.
eringer
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von eringer »

es geht mir ja nicht so sehr ums studium sondern um den späteren Beruf... Also thematisch interessiert mich Medizin, das weiß ich...
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[enigma]
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von [enigma] »

Das Problem ist auch, dass die das begonnene Jurastudium in Medizin rein gar nichts bringen wird. Umgekehrt könntest du dich immerhin auf Medizinrecht spezialisieren.
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OJ1988
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von OJ1988 »

Du wirst hier eher wenig praktizierende Mediziner finden, die dir einen Einblick in die Arbeitswelt vermitteln könnten ;) Oder um was geht es dir?
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von [enigma] »

Wirklich glücklich oder erfüllt wirken die Mediziner in meinem Freundeskreis übrigens auch nicht. Arbeiten alle im Krankenhaus, klagen über brutale Arbeitszeiten, Schicht- und Bereitschaftsdienste, wenig Schlaf und wenig Geld. Zugegeben, dass mag sich dann später mit einer eigenen Praxis oder höheren Karrierestufen alles relativieren, aber da muss man erstmal hin kommen.
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von julée »

eringer hat geschrieben:es geht mir ja nicht so sehr ums studium sondern um den späteren Beruf... Also thematisch interessiert mich Medizin, das weiß ich...
Hast Du denn schon mal praktische Erfahrungen im Medizinbereich gesammelt? Mich persönlich hat ja allerspätestens der (m. E. nicht wiederholenswerte) Besuch einer Obduktion im Ref von derartigen Überlegungen geheilt ;)
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von [enigma] »

julée hat geschrieben: Hast Du denn schon mal praktische Erfahrungen im Medizinbereich gesammelt? Mich persönlich hat ja allerspätestens der (m. E. nicht wiederholenswerte) Besuch einer Obduktion im Ref von derartigen Überlegungen geheilt ;)
+1 Spätestens bei der trocken vorgetragenen Analyse des Mageninhaltes war Schluss bei mir. Die Butterbrezeln beim anschließenden Trinkversuch haben dann auch nicht mehr geschmeckt :D
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j_laurentius
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von j_laurentius »

Wenn es darum geht, anderen Menschen helfen zu wollen - das kann man jedenfalls als Anwalt auch. Und ich würde mich vom Juristendasein auch nicht deswegen abschrecken lassen, weil man bestimmte Rechtsgebiete, mit denen man im Studium/Examen konfrontiert wird, langweilig findet. Die kann man ja ggf. im Berufsleben gepflegt umgehen, indem man sich auf die Bereiche spezialisiert, die einem liegen.

Die Prüfungsvorbereitung im Medizinstudium kann, wie ich aus diversen Berichten weiß, auch unglaublich ätzend sein.
Niederegger
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Re: Argumente für Jura und gegen Medizin

Beitrag von Niederegger »

Mit dem Superlangweiligen muss man sich ja zumindest nicht schwerpunktmäßig im Berufsleben abgeben - aber für die Examina muss man da eben durch. Ich finde das gute alte BGB einfach nett und geistig anregend. ;) Und ob Obduktionen attraktiver sind als Öffentliches Recht, kann man sicher bezweifeln. ;)

.. ah ja, +1 zu Jana, die Stammforisten sind sich wohl einig...
Simplex sigillum veri.
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