Clintons Umfragewerte brechen dramatisch ein
Kurz vor der Präsidentschaftswahl liegen Hillary Clinton und Donald Trump in Umfragen nur noch einen Punkt auseinander.
Der Grund: Neue Clinton-E-Mails sollen auf dem Computer des umstrittenen Politikers Anthony Weiner gefunden worden sein.
Der Einbruch könnte dramatischer kaum sein: Zehn Tage vor der US-Präsidentschaftswahl liegt Hillary Clinton nur noch einen Punkt vor ihrem Rivalen Donald Trump. In einer am Sonntag veröffentlichten Erhebung des TV-Senders ABC News in Kooperation mit der „Washington Post“ kam die demokratische Kandidatin nur auf 46 Prozent, Trump dagegen auf 45 Prozent. Der Kandidat der Liberalen, Gary Johnson, käme in dieser Umfrage auf vier Prozent, die Grüne Jill Stein auf zwei Prozent.
Das ist Blödsinn. Der Welt-Autor hat sich eine einzelne Umfrage herausgenommen, die ein für Clinton relativ ungünstiges und für Trump relativ günstiges Ergebnis zeigt. Zudem enthät diese ABC-Umfrage immer die Ergebnisse von vier Tagen. Nur ein Teil der Umfrage wurde nach der FBI-Veröffentlichung durchgeführt. Zudem hat sich der Abstand zwischen Trump und Clinton in dieser Umfrage von Vor-FBI zu Nach-FBI nur um einen Prozentpunkt von +2 Clinton zu +1 Clinton verändert.
Nate Silver hat alle bislang vorliegenden Nach-FBI Umfragen gesammelt und sie mit Vor-FBI Ergebnissen verglichen:
http://fivethirtyeight.com/features/ele ... 6-forecast
Bislang gibt es noch keine Antwort auf die Frage, welchen Einfluss die Geschichte auf die Umfragen haben wird. Es ist ohnehin kaum möglich, den Effekt eines einzelnen Ereignisses auszumachen, da vieles gleichzeitig stattfindet. Der Abstand von Trump und Clinton in den Umfragen ist schon vorher kleiner geworden. Letztlich ist aber egal, was welchen Effekt hat, einzig das Gesamtergebnis ist von Bedeutung.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer