Glauben an Gott?

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Tibor
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Tibor »

Wenn ich mir den Wikipedia-Artikel zu Ministranten durchlese, bin ich ja froh, das es sowas wie Reformation gab.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
Gelöschter Nutzer

Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Vorkriegsjugend hat geschrieben:Wieso hast du deshalb Respekt vor ihr?
Weil sie offenbar das Zeug zum Promi hat, wenn man diesem Artikel glauben will: :D

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... 71336.html

Witzig ist, dass sie nach der katholischen Lehre vor kurzem noch ungetauft verloren gegangen wäre, hätten ihre Eltern sie nicht kurz vor der Kommunion als 9-Jährige taufen lassen. Ihr Bruder ist 23 und immer noch nicht getauft, was seine Mutter nun bereut.

Aber meine Nichte fühlt sich sehr wohl in der Katholischen Kirche und findet es obermegacool, Mininstrantin zu sein. Ihre Eltern wollen sie eigentlich nur auf diese Weise disziplinieren, weil sie alles andere als brav ist - zuhause. In der Kirche und in der Schule ist sie absolut verständig, doch bei den Eltern durchläuft sie gerade eine ihrer Rebellenphasen. Zum Glück nicht bei mir. ;)
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Vorkriegsjugend
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Was ist mit "verloren gegangen" gemeint?
Gelöschter Nutzer

Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Vorkriegsjugend hat geschrieben:Was ist mit "verloren gegangen" gemeint?
Nach streng katholischem Verständnis kommt nur ein dreieinig getaufter Christ in den Himmel. Das zieht sich durch die ganze Geschichte, wo Ungetaufte kein ordentliches Begräbnis erhielten etc. (wenn keine Nottaufe stattfand). Die Verlorenheit entspräche der Hölle bzw. einer fehlenden Zugänglichkeit zum Himmel.
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Tibor
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Tibor »

Hokuspokusfidibus dreimal schwarzer Kater. Oder wie?
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Vorkriegsjugend
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Candor hat geschrieben:
Vorkriegsjugend hat geschrieben:Was ist mit "verloren gegangen" gemeint?
Nach streng katholischem Verständnis kommt nur ein dreieinig getaufter Christ in den Himmel. Das zieht sich durch die ganze Geschichte, wo Ungetaufte kein ordentliches Begräbnis erhielten etc. (wenn keine Nottaufe stattfand). Die Verlorenheit entspräche der Hölle bzw. einer fehlenden Zugänglichkeit zum Himmel.
Und du glaubst, dass deine Nichte dann in die Hölle gekommen wäre?
Gelöschter Nutzer

Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Nein, ich bin ja nicht katholisch und in der Reformierten Kirche schon lange nicht mehr Mitglied. Ich glaube nicht auf diese ritualisierte Weise an Gott, für mich gibt es keine Hölle, wie ich schon ganz am Anfang hier im Thread ausführte. Doch bei den strengen Katholiken und vielen anderen dogmatischen Kirchen gelten noch solche Vorstellungen der Höllenangst.
hlubenow
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von hlubenow »

Tibor hat geschrieben:Hokuspokusfidibus dreimal schwarzer Kater. Oder wie?
Vier Methoden der Auslegung kennen, aber nicht wissen, daß man getauft sein muß. :alright

:lmao:
Candor hat geschrieben:Ich glaube nicht auf diese ritualisierte Weise an Gott, für mich gibt es keine Hölle
Das wird dann ja vielleicht eine Überraschung werden. :D

Ansonsten: Ohne ein Glass Cherry im Salon eines Landsitzes diskutiere ich sowas doch gar nicht:
https://youtu.be/vKqslOyPRts?t=52
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Vorkriegsjugend
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Vorkriegsjugend »

hlubenow hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Hokuspokusfidibus dreimal schwarzer Kater. Oder wie?
Vier Methoden der Auslegung kennen, aber nicht wissen, daß man getauft sein muß. :alright

:lmao:
Muss ja nicht jeder deinen Glauben teilen oder jede Randnotiz daraus kennen. Als Außenstehender kann man das schonmal als Hokuspokus empfinden, zumal es einigermaßen absurd klingt, dass jemand in der ewigen Verdammnis verbringt, weil ihm kein Wasser in ritualisierter Art und Weise über den Kopf geträufelt wurde.
Gelöschter Nutzer

Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Im der biografischen Verfilmung "Unser Leben mit Vater" wird auf lustige Weise dargestellt, wie der Vater zu einer nachträglichen Taufe überredet wird, aus Angst, dass er sonst nicht mit der Familie in den Himmel kommt:
https://www.youtube.com/watch?v=GBi_jVHLKfc
hlubenow
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von hlubenow »

Somebody really wants him to be here.

https://www.youtube.com/watch?v=KykcKxjv43s
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Levi
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Levi »

Candor hat geschrieben:
Vorkriegsjugend hat geschrieben:Was ist mit "verloren gegangen" gemeint?
Nach streng katholischem Verständnis kommt nur ein dreieinig getaufter Christ in den Himmel. Das zieht sich durch die ganze Geschichte, wo Ungetaufte kein ordentliches Begräbnis erhielten etc. (wenn keine Nottaufe stattfand). Die Verlorenheit entspräche der Hölle bzw. einer fehlenden Zugänglichkeit zum Himmel.
Jedenfalls bezogen auf Kinder, war das noch nie katholische Lehre.

Für Kinder oder auch Personen, die noch nie vom christlichen Glauben erfahren haben, war ein eigener Bereich - jenseits von Himmel und Hölle -
vorgesehen, der sog. Limbus . So eine Art neutrale Zone oder auch "Vorhof der Hölle".

Die Auffassung war aber schon immer theologisch umstritten, und insbesondere die deutschen Theologen haben sie als unbiblisch abgeleht.
Seit 10 Jahren ist sie auch offiziell keine katholische Glaubenslehre mehr. Papst Benedikt XVI (Ratzinger) hat sie - unterstützt von einer internationalen Theologenkommission - abgeschafft. Sie gilt jetzt nur noch als "überholte Meinung".

Für kleine Kinder gilt heute vielmehr, dass wenn sie nicht getauft sind und sterben, direkt ins Paradies kommen.
Allerdings kommen dafür die Eltern (wenn sie beide katholisch sind) in die Hölle, da sie mit der Nicht-Taufe ihrer Kinder eine Tod-Sünde begangen haben. Ist nur einer der Eltern katholisch, muss er sich nur für die Taufe einsetzen, muss sie aber nicht erzwingen.
Gelöschter Nutzer

Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Deshalb sprach ich alternativ von der fehlenden Zugänglichkeit zum Himmel, weil es noch das Fegefeuer gibt. Die strengen Katholiken sehen es ja sowieso noch eine Ecke krasser. So klein ist meine Nichte nicht mehr, sondern schon 10. Aber ist doch unterirdisch genug, davon auszugehen, dass dann die fehlbaren katholischen Eltern in die Hölle kommen. Dieses Einimpfen der Angst vor der Hölle vergiftet meiner Meinung nach den Glauben an einen liebenden Gott. Was muss das für ein Gott sein, der so herzlos ist?
hlubenow
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von hlubenow »

Dies hier hab' ich noch nie gesehen:

https://youtu.be/FT8dTB2T4vY?t=1290

Man kann mit dem Hubble also heute schon ein bißchen Enterprise spielen. Klasse!
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Tibor
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Re: Glauben an Gott?

Beitrag von Tibor »

Candor hat geschrieben:Dieses Einimpfen der Angst vor der Hölle vergiftet meiner Meinung nach den Glauben an einen liebenden Gott. Was muss das für ein Gott sein, der so herzlos ist?
Das ist genau das Problem aller Religionen: Wenn du mich nicht liebst, hasst du mich. Wenn du andere nicht hasst, liebst du mich nicht. Klassisches Freund-Feind-Denken. Man muss nur bedenken, was vor 50-100 Jahren selbst in Mitteleuropa nicht denkbar gewesen ist und erst - religiös betrachtet - durch die ökumenische Bewegung möglich wurde. Von einem globalen Dialog zwischen den monotheistischen Religionen sind wir noch gefühlt Lichtjahre entfernt, solange sich selbst Muslime untereinander bis aufs Blut bekämpfen; die stecken gefühlt noch auf einer Entwicklungsstufe, die das Christentum in Europa irgendwann vor 300-400 Jahren durchlaufen ist.
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