Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht, was du damit sagen willst?Candor hat geschrieben:Martin Buber hat direkt aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzt. Über den Umweg der Septuaginta ging schon einiges verloren in den bisherigen deutschen Übersetzungen.Levi hat geschrieben:Die in der Katholischen Bibel zusätzlich enthaltenen griechischen Schriften des Alten Testaments (Apokryphen/Spätschriften) stammen aus der sog. Septuaginta, also der Übersetzung jüdischer Schriften für die hellenistische Welt. Diese Übersetzug wurde mehr als hundert Jahre vor Christus angefertigt. "Die Kirche" hatte damit ebenfalls nichts zu tun.
Sämtliche (!) heute üblichen Übersetzungen des Alten Testaments bzw. des Tanach erfolgen unmittelbar aus dem Hebräischen und nicht über den Umweg der Septuaginta. Kein Mensch käme auf die Idee, eine reguläre Übersetzung des Alten Testaments aus dem Griechischen anzufertigen.
Die Übersetzung von Buber/Rosenzweig ist insoweit nicht besser oder schlechter als jede andere Übersetzung. Buber/Rosenzweig übersetzen nur besonders wörtlich und konkordant in engst-möglicher Nähe zum hebräischen Text. Das heißt für jedes hebräische Wort wird - unabhängig vom jeweiligen Sinnzusammenhang - immer das gleiche deutsche Wort bzw. Wörter verwendet. Für die wissenschaftliche Arbeit ist das sehr nützlich. Lesen und verstehen kann man den deutschen Text aber nicht mehr wirklich.
Meine obige Aussage bezog sich ausschließlich auf die apokryphen Spätschriften der Septuaginta bzw. der Katholischen Bibel. Diese Schriften waren schon immer auf Griechisch (und nicht auf Hebräisch); insofern hat die Septuaginta da auch nichts übersetzt. Ebenso wenig wie Buber/Rosenzweig. Die brauchten die Apokryphen schon deshalb nicht zu übersetzen, weil sie nach jüdischer - ebenso wie nach protestantischer - Auffassung nicht zum Kanon des Tanach bzw. des Alten Testaments gehören.